Katharina Sommermeyer

Katharina Sommermeyer

Katharina Sommermeyer (* um 1678; † 1. April 1698 in Braunschweig) gilt als die letzte Frau, die in der Stadt Braunschweig als „Hexe“ angeklagt, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.[1]

Die „letzte Hexe“ Braunschweigs

Kämmerei-Rechnungen der Stadt belegen, dass die aus Beierstedt, einem kleinen Dorf etwa 40 km südöstlich von Braunschweig, stammende 20-jährige Katharina Sommermeyer, der Teufelsbuhlschaft beschuldigt und zum Tode verurteilt wurde. Sie starb am 1. April 1698 auf dem Scheiterhaufen.

Entgegen landläufiger Auffassung[2], dass die 1663 in Braunschweig als „Hexe“ hingerichtete Tempel Anneke die letzte hingerichtete „Hexe“ der Stadt gewesen sein soll,[3] steht heute fest, dass es nach der Hinrichtung Tempel Annekes im Jahre 1663 mindestens noch drei weitere Hexenprozesse gab: 1667 gegen Elisabeth Lorentz und 1671 gegen Lücke Behrens[4] sowie 1698 gegen Katharina Sommermeyer. Die Prozessakten zu Lorentz und Behrens befinden sich im Archiv der Stadt Braunschweig. Der Fall Sommermeyer ist durch Kämmerei-Rechnungen belegt.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. A. Rhamm: Hexenglaube und Hexenprocesse vornämlich in den braunschweigischen Landen, S. 80
  2. Wilhelm Görges: Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit mit vielen Abbildungen von Staedten, Flecken, Doerfern, Burgen, Schloessern, Kloestern, Kirchen, Alterthuemern a. dem Lande Braunschweig und Hannover, größtentheils, wie dieselben sich vor 200 Jahren darstellten, nebst Portraits und andern nöthig erachteten Veranschaulichungen, Band 1, Braunschweig 1844, S. 84
  3. Karlwalther Rohmann: Tempel Anneke: Der Prozess gegen die letzte „Hexe“ von Braunschweig 1663: kommentiert und dargestellt nach dem Originalprotokoll, Hildesheim 1983, ISBN 3-7848-4063-9
  4. Peter A. Morton (Hrsg.): Trial of Tempel Anneke: Records of a Witchcraft Trial in Brunswick, Germany, 1663, S. XXXV
  5. Joachim Schmid, In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent et al. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert, S. 593

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