Cha Bum-Kun

Cha Bum-Kun
Koreanische Schreibweise
Siehe auch: Koreanischer Name
Hangeul: 차범근
Hanja: 車範根
Revidiert: Cha Beom-geun
McCune-R.: Ch’a Pŏm-kŭn

Cha Bum-kun (* 22. Mai 1953 in Hwaseong, Südkorea) ist ein ehemaliger südkoreanischer Fußball-Nationalspieler.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn als Spieler

Im Verein

Cha begann mit 15 Jahren mit dem Fußballspiel und schloss sich dem Luftwaffensportklub Seoul an. Bereits mit 19 Jahren wurde er Südkoreanischer Nationalspieler. 1978 wechselte er nach Deutschland in die Fußball-Bundesliga zum SV Darmstadt 98. Für die Darmstädter absolvierte er jedoch nur ein Spiel, da er zwischenzeitlich nach Südkorea zurückkehren musste, um seinen Wehrdienst zu absolvieren.[1]

Zurück in Deutschland nahm ihn Eintracht Frankfurt zur Saison 1979/80 unter Vertrag. Dort überzeugte er schnell und war vom ersten Spieltag an Stammspieler, der am Ende der Saison mit der Eintracht den UEFA-Pokal gewann. Ein Jahr später konnte er mit Frankfurt den DFB-Pokal-Sieg feiern.[2] Nach vier Spielzeiten, in denen er auf 122 Bundesligaeinsätze und 46 Tore[3] für die Frankfurter kam, wechselte er zur Saison 1983/84 zu Bayer 04 Leverkusen.

Mit dem Wechsel nach Leverkusen wurde er Vereinskamerad von Jürgen Gelsdorf, der ihn am 23. August 1980 mit einem viel diskutierten Foul schwer verletzt hatte. Während sich Gelsdorf danach schweren Vorwürfen ausgesetzt sah, nahm ihn der tiefgläubige Christ Cha in Schutz, da er ihm keine Absicht unterstellte.[1]. Auch seine Zeit in Leverkusen war ähnlich erfolgreich wie in Frankfurt. Von Beginn an war er Stammspieler und krönte seine Zeit in Leverkusen mit dem erneuten UEFA-Pokal-Sieg 1988. Dies war der erste Titelgewinn im Fußball für Bayer 04, zugleich war Cha der erste Bundesligaspieler, der diesen Erfolg mit zwei verschiedenen Vereinen erringen konnte. 1989 beendete er schließlich seine aktive Laufbahn nach 185 Spielen (52 Tore) für Leverkusen und kehrte nach Südkorea zurück.[1]

Während seiner aktiven Zeit bei Eintracht Frankfurt hatten Boulevard-Journalisten ihn mit dem Spitznamen „Tscha-Bum“ belegt, was eine lautmalerischere Anlehnung an seine Torgefährlichkeit darstellen sollte.

Mit der Nationalmannschaft

Für Südkorea bestritt Cha Bum-kun 127 Länderspiele, in denen er 55 Tore erzielte.[4] Sein größter Erfolg mit Südkorea war die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Beim 1:1 gegen Bulgarien konnte Südkorea den ersten WM-Punkt seiner Geschichte erringen.[4] Er ist der erste nichteuropäische Fußballspieler, dem das 100. Länderspiel gelang. Vom 15. Dezember 1978 bis 10. Februar 1989 war er Weltrekordhalter mit 116 bis 121 Spielen, später wurde er von Hussain Saeed abgelöst.

Von der Asian Football Confederation wurde er als Asiens Fußballer des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet.[5]

Laufbahn als Trainer

Im Anschluss an seine aktive Karriere erwarb er die Trainerlizenz an der Kölner Sporthochschule. 1990 eröffnete er in Südkorea eine eigene Fußballschule.[1] In der K-League, der ersten Liga Südkoreas, trainierte er von 1991 bis 1994 die Ulsan Tigers.[5]

Später übernahm er das Training der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft, mit der ihm die Qualifikation für die WM 1998 in Frankreich gelang. Er versprach den ersten Sieg Südkoreas bei einer WM und das Erreichen der 2. Runde. Doch nach der zweiten Niederlage, einem 0:5 gegen die Niederlande, wurde Cha noch während des Turniers entlassen. Kurz darauf erschien im größten politischen Monatsmagazins Südkoreas ein älteres Interview, in dem sich Cha sehr offen über Korruption und Bestechung im südkoreanischen Fußball äußerte. Daraufhin wurde er mit einem fünfjährigen Arbeitsverbot belegt.[5]

Cha ging daraufhin nach China und trainierte den chinesischen Erstligisten Pingan aus Shenzhen. Anfang 2004 kehrte er nach Südkorea zurück und trainiert seitdem in der K-League die Suwon Samsung Bluewings. Mit diesen gewann er 2004 die südkoreanische Meisterschaft[4] und 2005 den A3 Champions Cup.

Erfolge

Als Spieler

Als Trainer

  • K-League-Meister: 2004 mit den Suwon Samsung Bluewings
  • A3 Champions Cup: 2005 mit den Suwon Samsung Bluewings

Stationen

Als Spieler

  • bis 1979: Luftwaffensportklub Seoul
  • 1978-1979: SV Darmstadt 98 (1 Bundesligaspiel)
  • 1979-1983: Eintracht Frankfurt (122 Bundesligaspiele, 46 Tore)
  • 1983-1989: Bayer 04 Leverkusen (185 Bundesligaspiele, 52 Tore)

Insgesamt absolvierte Cha 308 Bundesligaspiele und erzielte 98 Tore.

Als Trainer

  • 1991 bis 1994: Ulsan Tigers (Südkorea)
  • 1996 bis 1998: Südkoreanische Fußballnationalmannschaft
  • 1998 bis ?: Shenzhen Pingan (China)
  • seit 2004: Suwon Samsung Bluewings (Südkorea)

Cha Bum-kun in der Lyrik

Cha Bum-Kun ist Gegenstand eines Gedichts des Schriftstellers Eckhard Henscheid, der „Hymne auf Bum Kun Cha“. Auszugsweise hier die erste Strophe (von insgesamt zehn):

Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht,
Die den großen Gedanken vermochte, den
Knaben zu träumen, zu denken – und dann auch zu
Bilden mit den schnellen, beseelten, jauchzenden
Füßen des Jünglings: Flink, flitzend,
Flirrend und flackernd – nicht lange fackelnd,
Doch feuernd und feiernd; den fühlenden Herzen
Frankfurts zur Freude.
Bum Kun Cha! Freund aus dem Osten! Fremdling bist
Du nicht länger – nicht bitt’res Los ist Exil
Dir! Heimat, die zweite, du fandst sie.

Familie

Sein Sohn Du-ri spielt ab 2007 für die TuS Koblenz, bis 2007 spielte er für den 1. FSV Mainz 05, nachdem er drei Jahre bei Eintracht Frankfurt gespielt hatte.

Trivia

Die deutsche Band Bum Khun Cha Youth, in der neben anderen Jens Friebe spielte, benannte sich nach Cha [6].

Siehe auch

Quellen

  1. a b c d Bum-Keun Cha, www.weltfussball.de (5. Februar 2007)
  2. Bum-kun „Tscha-Bum” Cha, www.fussballdaten.de (5. Februar 2007)
  3. Bum-Kun Cha, www.eintracht-archiv.de (5. Februar 2007)
  4. a b c Was macht eigentlich Cha Bum-kun?, FIFAworldcup.com, 13. Mai 2005 (5. Februar 2007)
  5. a b c Martin Hägele: Wie aus dem Beckenbauer Asiens ein Landesverräter wurde, Tagesspiegel, 11. Dezember 1998 (5. Februar 2007)
  6. Biografie der Bum Khun Cha Youth auf laut.de

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