Chabert de Barbeira

Chabert de Barbeira
Wappen von Xacbert de Barbaira

Xacbert de Barbaira (auch Chabert de Barbeira, * 1185; † 1275) war ein okzitanischer Ritter und Faydit im 13. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Albigenserkreuzzug

Xacbert wurde um das Jahr 1185 im Château de l'Alaric, am Fuße des gleichnamigen Berges (unter dem der Legende nach die Gebeine des Gotenkönigs Alarich II. ruhen) in der Nähe von Carcassonne, als Sohn des Guillem Xacbert de Barbaira und der Dame Cavanac in eine katharische Adelssippe hinein geboren. Seine Brüder waren Ramon Ermengaud und Arnaud Guillem, eine Schwester hieß Combors. Über Xacberts Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.

1209 wird Alaric von den Kreuzfahrern des Albigenserkreuzzuges eingenommen. Xacbert gelang es die Burg zurück zuerobern, musste sie jedoch im selben Jahr wieder aufgeben. Fast ein Jahr später, im Januar 1210, überfällt und besetzte er die Burg Montlaur, verliert sie jedoch schon zu Ostern wieder an die Kreuzfahrer. Xacbert ist gezwungen in den Untergrund zu gehen und kämpft als Faydit in den Diensten des Grafen von Toulouse, Raimund VI., gegen die Eroberer unter Simon de Montfort. Er nimmt 1218/19 an der Schlacht von Baziège und der Verteidigung von Toulouse gegen die Kreuzfahrer teil bei der Montfort fällt.

Roussillon und Mallorca

In den darauf folgenden Jahren stellt sich Barbaira in den Dienst des Grafen Nuno Sanchez von Roussillon. Er wird 1223 dessen Kommandant der Garnison von Perpignan die er gegen den Aufständischen Guilhem de Moncarda verteidigt. Am Hofe Nuno Sanchez macht Xacbert unter anderem die Bekanntschaft von Oliver de Termes und des Raimund Trencavel, ebenfalls zwei Faydits aus dem Languedoc. Im Gefolge des Nuno Sanchez nimmt er an der Eroberung Mallorcas des Königs Jakob von Aragón 1229/32 teil, wo er sich mit seiner Erfahrung und seinen Mut auszeichnet. Er reitet an der Seite des Königs gegen die Sarazenen in der siegreichen Schlacht bei Portopí (13. September 1229) und tut sich während der Belagerung der Cité de Majorque als Baumeister von Belagerungsmaschinen hervor. Barbaira wird mit Land im Roussillon und Fenouillèdes (Puilaures) beschenkt und heiratet 1233 Sybille de Parcols. Aus dieser Ehe ging die Tochter Xacberta und der Sohn Guillem Bernard hervor.

Aufstände im Languedoc

1240 schließt sich Barbaira zusammen mit Termes dem Aufstand des Trencavels an mit dem Ziel dessen väterliches Erbe, Carcassonne, zurück zuerobern. Auf ihren Zug nach Carcassonne, beginnend in Corbières, nehmen sie die Festungen Aguilar und Montreal. Die Abtei Montolieu wird vernichtet. Am 9. September beginnt schließlich die Belagerung Carcassonnes die am 12. Oktober erfolglos abgebrochen werden musste. Zwei Jahre später unterstützt Barbaira den Aufstande des Raimund VII. von Toulouse, der ebenfalls sein Erbe zurückerobern will. Noch bevor es jedoch zum Kampf kommt, unterwirft sich Raimund der königlichen Autorität. Barbaira geht ins Roussillon zurück. Seine Exkommunizierung als Katharer beantwortet er in den nächsten Jahren mit dem Plündern von Kirchengütern.

Letzter Kampf und Ende

Dank des Einflusses und der Vermittlung des Ramon de Penyafort wird die Aufhebung der Exkommunikation Barbairas beim Papst erreicht. Dies ermöglicht ihm eine Aussöhnung mit der Kirche 1247, auch wenn er sich weiterhin gegen Frankreich stellt. Sein ehemaliger Kampfgefährte Oliver de Termes hatte sich jedoch im selben Jahr dem französischen König unterworfen und nahm nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land eine aktive Rolle bei der Etablierung der französischen Herrschaft im Languedoc teil. Damit wurde er zu Barbairas Todfeind. Diese Feindschaft mündete 1255 in der Belagerung von Quéribus, das seit 1242 von Barbaira kommandiert wurde und seit dem Fall des Montségur elf Jahre zuvor als letzte Hochburg der Katharer galt. Barbaira musste die Burg letzten Endes aufgeben und ging in Gefangenschaft, in der er aber nicht lange blieb. Nachdem im Vertrag von Corbeil die Zugehörigkeit des Fenouillèdes zu Frankreich bestimmt wurde, ging Barbaira zurück ins Roussillon. Dort ging er mit Esclarmonde de Conat eine zweite Ehe ein (Kinder: Elissende und Xacbert). Das letzte Mal findet Barbaira 1275 Erwähnung als er am 4. Oktober an der Hochzeit des zukünftigen Königs von Mallorca, Jakob (II.), mit Esclarmonde von Foix teilnimmt. Danach verliert sich seine Spur.

Xacbert de Barbaira trug den Beinamen "Lion de Combat" (Kampfeslöwe).

Literatur

  • Jordi Costa i Roca: Xacbert de Barberà, Lion de Combat, 1185-1275 - Biographie. Llibres Del Trabucaire 1989

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