- Chaining
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Chaining (engl. für Verketten) ist ein Begriff der instrumentellen Konditionierung, einer behavioristischen Lerntheorie. Er bezeichnet das schrittweise Erlernen einer komplexen neuen Verhaltensweise durch Verkettung einfacherer Teile. Chaining-Techniken werden in der Verhaltenstherapie aber auch in der Tierdressur eingesetzt.
Das Zielverhalten wird in einzelne Abschnitte aufgespalten und diese einzeln geübt, bis sie vollständig erlernt wurden. Wie beim Auffädeln von Perlen dienen die bereits erlernten Sequenzen als Grundlage für die komplexe Abfolge von einzelnen Verhaltensschritten. Dabei kann man mit dem ersten Teilschritt beginnen und diesen schrittweise verlängern (forward chaining) oder man beginnt mit dem letzten Teilschritt, addiert den vorletzten Teilschritt usw. (backward chaining).
In der Verhaltenstherapie spricht man vom Chaining im engeren Sinn nur beim backward chaining. Forward chaining, also das Erlernen der Abfolge vom ersten zum letzten Schritt, wird hier Shaping genannt.
Soll beispielsweise ein Zirkustiger lernen, durch einen brennenden Reifen zu springen, so verlockt der Dompteur ihn zunächst mit Futter (einem sog. "primären Verstärker") dazu, auf Kommando auf das Startpodest zu springen. Wenn dieser erste Schritt sicher beherrscht wird, kommt der Sprung von diesem Podest auf ein zweites dazu. Der Sprung auf das erste Podest wird jetzt nicht mehr verstärkt, nur noch die jetzt zweiteilige Sequenz. Als drittes kommt der Sprung vom ersten zum zweiten Podest durch einen nicht brennenden Reifen hinzu. Verstärkt wird wiederum nur die Gesamtsequenz; springt der Tiger am Reifen vorbei, gibt es keine Belohnung. Schließlich addiert man noch den Sprung vom Startpodest durch den brennenden Reifen auf das Landepodest.
Somit dient jede gelungene Verhaltenssequenz als positiver Verstärker, während eine nicht gelungene Verhaltenssequenz dazu dient, das spätere Zielverhalten mehrfach hintereinander zu üben, bis das Individuum verstanden hat und das gewünschte Verhalten zeigt. Dieses wird durch die positive Bestrafung, das wiederholte Üben, erreicht. Negative Verstärker wie zum Beispiel das Wegfallen des Übens bestärken stattdessen das Individuum in seinem Verhalten und festigen dieses. [1]
Literatur
- James E. Mazur: Lernen und Verhalten. Pearson Verlag, 6. Auflage 2006, ISBN 978-3827372185
Quellen
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