Chalara fraxinea

Chalara fraxinea
Chalara fraxinea
Systematik
ohne Rang: Opisthokonta
Reich: Pilze (Fungi)
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
incertae sedis
Gattung: Chalara
Art: Chalara fraxinea
Wissenschaftlicher Name
Chalara fraxinea
T. Kowalski

Chalara fraxinea ist eine Pilzart, die parasitär in den Gefäßen von Eschen lebt und nach Ansicht einiger Forscher am vermehrten Absterben dieser Bäume in Europa beteiligt ist[1]. Dieser Pilz wurde 2006 zuerst beschrieben. Über die Verbreitungsstrategie von Chalara fraxinea ist bisher nichts bekannt[2].

Chalara fraxinea vermehrt sich nur ungeschlechtlich, gehört also zu den Fungi imperfecti. Die Stellung der Gattung Chalara innerhalb der Schlauchpilze ist ungeklärt.[3]

Chalara fraxinea befällt junge wie alte Bäume. Es gibt Vermutungen, dass sich der Pilz aufgrund der gestiegenen Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa durchsetzten konnte. Seine Verbreitung begann wahrscheinlich im Baltikum. Nachgewiesen ist er inzwischen in Skandinavien, Polen, Tschechien, Slowenien und vermehrt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Symptome des Befalls sind schüttere Kronen sowie vertrocknende Blätter und Zweige. Da der Pilz die Leitungsbahnen befällt, stirbt der Baum von oben her ab. An der Rinde bilden sich gelblich-oder rötlich-braune Nekrosen.[2]

Die Erkrankung der Esche durch den Befall mit Chalara fraxinea zählt zu den Tracheomykosen und wird umgangssprachlich als „Eschensterben“ bezeichnet.

Merkmale

In Kultur bildet der Pilz ein mäßig wachsendes Luftmyzel, das anfangs weiß ist, sich später aber rotbräunlich bis gräulich oder schwarz verfärbt. Die vegetativen Hyphen sind durchscheinend bis olivbraun mit nur wenigen Verdickungen. In älteren Kulturen treten verdickte, pigmentierte Zellen auf. Die Phialiden stehen solitär an den vegetativen Hyphen und sind 20 bis 40 µm lang.[4]

Quellen

  1. Aktuelle Situation des Zurücksterbens der Esche in Österreich
  2. a b Artikel über Chalara fraxinea bei SpiegelOnline
  3. Chalara fraxinea T. Kowalski im Index Fungorum
  4. Jörg Schumacher, Alfred Wulf und Sindy Leonhard: Erster Nachweis von Chalara fraxinea T. KOWALSKI sp. nov. in Deutschland – ein Verursacher neuartiger Schäden an Eschen. In: Nachrichtenbl. Deut. Pflanzenschutzd.. 59 (6), 2007, S. 121–123 Volltext

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