Leceia

Leceia

Die befestigte kupferzeitliche Siedlung Leceia liegt westlich von Lissabon in Portugal. Von Barcarena im Kreis Oeiras geht eine Straße zur kleinen Ortschaft Leceia ab. Kurz vor dem Ort, liegt bei einer aufgelassenen Windmühle, die prähistorische Anlage. Die kupferzeitliche Siedlung wurde erstmalig im Jahre 1878 von C. Ribeiro veröffentlicht. 1983 begannen systematische Ausgrabungen, die bis 1999 eine Fläche von mehr als 5000 m² freigelegten. Das ist nach Untersuchungen die Hälfte des besiedelten Areals. Die Befestigung liegt auf einem Felssporn über dem Tal der Ribeira de Barearena und wird im Osten durch eine mehr oder weniger steile natürliche Böschung geschützt. Die Ausgrabungen konnten verschiedene Besiedlungs- und Bauphasen belegen, die zudem durch eine Serie von 36 14C-Daten gestützt werden. Die Ergebnisse werden folgendermaßen interpretiert:

Inhaltsverzeichnis

1. Phase

Die 1. Phase liegt in der 2. Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. Der Platz wird erstbesiedelt. Die Funde werden als endneolithisch klassifiziert.

2. Phase

In der 2. Phase werden über Schichten der 1. Phase oder auf dem gewachsenen Fels drei Mauerringe mit massiven Türmen oder halbrunden Bastionen errichtet, die vor die Mauern gesetzt werden. Die Phase wird durch Umbauten und Neubauten in drei Unterphasen unterteilt. Aus dieser Zeit stammen auch Rundhäuser, teilweise mit gepfIasterten Steinböden. Die Funde der Epoche werden in die ältere Kupferzeit datiert. Nach den 14C-Daten gehören sie in die 1. Hälfte des 3. Jahrtausends bis in die 1. Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr.

3. Phase

In der 3. Phase scheinen die Befestigungsmauern an Bedeutung zu verlieren. Häuser mit dünneren Wänden werden gebaut, die teilweise ältere Befestigungen als Mauern nutzen, andere Befestigungsteile sind zerstört. Die Keramikfunde dieser Epoche werden als entwickelte Kupferzeit klassifiziert. Aus dieser Zeit werden auch metallurgische Aktivitäten aus Leceia erwähnt. Am Ende der Phase finden sich vereinzelte Glockenbecherscherben.

Da die Schicht der 1. Phase nicht überall erhalten ist, schließt Cardoso auf Erosionsprozesse, die nach der 1. Phase eingesetzt hätten, was für einen Siedlungshiatus in der Zwischenzeit spräche. Ein ähnliches Phänomen soll auch den Abschluss der 2. Phase verdeutlichen. Das würde dann bedeuten, dass die Siedlung von Leceia dreimal neu besiedelt worden wäre, nachdem der Platz jeweils für unbestimmte Zeit verlassen wurde.

Die Câmara Municipal von Oeiras, zu deren Concelho Leceia gehört, hat den Fundort zu einem Freilichtmuseum ausgebaut.

Literatur

  • J. L. Cardoso: The fortified site of Leceia (Oeiras) in the context of the Chalcolithic in Portuguese Estremadura. Oxfoerd 2000

Weblinks

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