- Leonora (Oper)
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Werkdaten Titel: Leonora Originaltitel: Leonora ossia L'Amor conjugale Originalsprache: italienisch Musik: Ferdinando Paër Libretto: Giacomo Cinti? Literarische Vorlage: Jean Nicolas Bouilly Uraufführung: 3. Oktober 1804 Ort der Uraufführung: Dresden Personen Leonora ossia L'Amor conjugale ist eine Oper von Ferdinando Paër. Ihr liegt die gleiche Handlung zu Grunde wie bereits der 1798 in Paris uraufgeführten Oper Léonore ou L'amour conjugal (Libretto: Jean Nicolas Bouilly, Musik: Pierre Gaveaux).
Auch Beethovens Oper Fidelio beruht auf dem gleichen Stoff. Ob Beethoven allerdings von Paërs Oper bereits vor oder während der Komposition der 1805 uraufgeführten Erstfassung seines Werkes Kenntnis erlangt hatte, ist umstritten. Außer Frage steht jedoch, dass Beethoven die Wiener Erstaufführung von Paërs Leonora miterlebt hat und dass dieses Erlebnis die Endfassung des Fidelio von 1814 mitbeeinflusst haben dürfte. Dass Beethoven Paërs Oper gekannt hat, beweist auch eine in seinem Nachlass gefundene Partitur.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Erster Akt
Da Florestan versucht hat, die düsteren politischen Machenschaften des Gouverneurs Pizarro aufzudecken, wurde er von diesem in den Kerker eines spanischen Gefängnisses geworfen, wo er inzwischen seit zwei Jahren schmachtet. Während viele den spurlos Verschwundenen bereits für tot halten, glaubt seine Gattin Leonore fest daran, daß er gefangen gehalten wird und noch am Leben ist.
Es gelingt ihr - unter dem Namen "Fedele" als Mann verkleidet - in dem Gefängnis, wo sie Florestan vermutet, eine Anstellung als Gehilfe des Kerkermeisters Rocco zu erhalten. Roccos Tochter Marcellina hat sich in "Fedele" verliebt, und deshalb für ihren Verehrer Giacchino nichts mehr übrig.
Fedele arbeitet hart, um Roccos Gunst zu gewinnen, was ihr auch gelingt. Der Gefängniswärter sieht in ihm den künftigen Schwiegersohn und erlaubt ihm, ihn bei der Versorgung der politischen Gefangenen zu begleiten. Dort ist einer, dessen Name Rocco nicht kennt, von dem er aber weiß, dass er den Hungertod sterben soll.
Pizarro entnimmt der eingegangenen Post, daß der Minister erfahren hat, er halte illegal Personen in Haft. Besonders muß er Don Fernandos Zorn wegen Florestans Inhaftierung fürchten und beschließt, den verhaßten Feind in der nächsten Stunde zu töten. Ein Trompeter soll Ausschau halten und beim Herannahen des Ministers Signal blasen.
Zweiter Akt
Im Kerker beklagt Florestan sein Schicksal und sinkt erschöpft zu Boden. Als Rocco und Leonora den Kerker betreten, entdeckt Leonora den Bewusstlosen, kann ihn aber in der Dunkelheit nicht erkennen. Zusammen mit Rocco beginnt sie einen verschütteten Brunnen, in dem Florestan sein Grab finden soll, freizuschaufeln. Als der Gefangene um Wasser bittet, erkennt Leonora ihren Gatten an der Stimme.
Ein Maskierter tritt ein und will Florestan töten, doch Leonora wirft sich dazwischen und fleht Rocco um Hilfe an. Der Mörder demaskiert sich: es ist Pizarro. Er befiehlt Rocco ihm zu helfen, Florestan und Leonora zu trennen. Leonora zieht eine Pistole, vor der Pizarro jedoch nicht zurückschreckt sondern mit gesteigerter Wut erneut mit dem Dolch auf Florestan eindringt. Im Moment höchster Not erklingt das Trompetensignal, das die Ankunft des Ministers ankündigt. Pizarro und Rocco eilen davon und schließen die Kerkertür.
Plötzlich erscheint Marcellina im Kerker auf der Suche nach ihrem geliebten Fedele. Der bittet sie, Don Fernando zu holen. Nach bangen Minuten erscheint dieser mit seinem Gefolge, erkennt den Freund und befreit ihn. Pizarro wird verhaftet und in Fesseln gelegt. Rocco versichert, daß er nur zum Schein auf die Wünsche des früheren Gouverneurs eingegangen sei. Marcellinas Enttäuschung wird dadurch gemildert, dass ihr Leonore eine schöne Mitgift verspricht, und Giacchino darf neue Hoffnung schöpfen.
Quellen
- Heinz Wagner: Das große Handbuch der Oper, ISBN 3-930656-14-0, S. 534
- Dieter und Dietrich Stoverock: Fidelio, Verlag Robert Lienau, Nr. S 10953 III, Berlin 1960
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