Chandra-Röntgenteleskop

Chandra-Röntgenteleskop
Röntgenteleskop Chandra (Illustration: MSFC/NASA)
Funktionsweise des vierfach verschachtelten Wolter Teleskops (Illustration: NASA)

Chandra (vollständiger Name: Chandra X-Ray Observatory) ist ein Satellit mit einem Röntgenteleskop. Er wurde am 23. Juli 1999 von der NASA mit dem Space Shuttle Columbia in die Umlaufbahn gebracht (Mission STS-93) und ist nach dem Astronomen Subrahmanyan Chandrasekhar benannt. Das Röntgenobservatorium wurde in der Entwicklungs- und Bauphase AXAF (Advanced X-ray Astrophysics Facility) genannt, aber noch vor dem Start in Chandra umbenannt. Chandra ist der bisher größte Satellit, der mit einem Space Shuttle in eine Umlaufbahn befördert wurde.

Über seine eigenen Manövriertriebwerke wurde der Satellit anschließend auf eine Ellipsenbahn gebracht, die weitestgehend über dem Strahlungsgürtel der Erde liegt, so dass Teilchen, die durch Kollision des Sonnenwindes und der kosmischen Strahlung mit der Erdatmosphäre entstehen, die Messung nicht beeinflussen können. Ein Umlauf des Satelliten auf seiner Bahn dauert 64 Stunden 18 Minuten, wobei mehr als 55 Stunden für die Beobachtung benutzt werden können.

Der Röntgensatellit Chandra ist nach dem Hubble Space Telescope im optischen Bereich und dem Compton Gamma Ray Observatory im Gamma-Bereich das dritte der vier Weltraum-Observatorien, die von der NASA im Rahmen des "Great Observatory Programs" geplant wurden. Im Infrarot-Bereich wurde dieses Programm durch das Spitzer-Weltraumteleskop komplettiert. Die wissenschaftliche Betreuung und Steuerung des Satelliten obliegt dem Smithsonian Astrophysical Observatory.

Chandra ist ausgerüstet mit

  • einem vierfach verschachtelten (Fachausdruck: genestet) Wolter-Teleskop und
  • den zwei Transmissionsgitter-Spektrometern LETGS (Low Energy Transmission Gratings Spectrometer) und
  • HETGS (High Energy Transmission Grating Spectrometer). Zusätzlich ist noch ein
  • abbildendes Spektrometer (ACIS, Advanced CCD Imaging Spectrometer) vorhanden.

Die Bilder von Chandra haben mit einer maximalen Auflösung von 0,5 Bogensekunden eine deutlich bessere Schärfe als frühere Missionen. Der sehr erfolgreiche deutsche Röntgensatellit ROSAT hatte im Vergleich dazu eine Auflösung von etwa 4 Bogensekunden.

Künstlerische Darstellung der Supernova SN 2006gy (oben) und die Beobachtungen von der Erde aus (links unten) sowie mit Chandra (rechts unten).

Im Mai 2007 haben Astronomen mit dem Röntgenteleskops Chandra die bislang energiereichste Supernova-Explosion beobachtet. Die Forscher spekulieren, dass es sich bei dieser Sternenexplosion um einen lange gesuchten neuen Supernova-Typ handeln könnte, der im jungen Universum relativ häufig war.[1]

Zahlen

Chandra ist 13,8 m lang und besitzt ein Gewicht von 4800 kg. Schätzungsweise beträgt die Lebensdauer des Satelliten 10 Jahre.

Weblinks

Quellen

  1. Stefan Deiters: Hellste Supernova aller Zeiten. Abgerufen am 8. Mai 2007.

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