- Charedim
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Das ultraorthodoxe Judentum (hebr. יהדות חרדית jahadut charedit) ist ein Teil des orthodoxen Judentums, das an zahlreichen Traditionen sehr konservativ festhält. Die hebräische Bezeichnung für einen Anhänger dieser Richtung lautet חֲרֵדִי (charedi von charada – „Furcht“), Mehrzahl חֲרֵדִים (charedim), zu deutsch etwa „die Gottesfürchtigen“.
Die Aufteilung der Charedim in Chassidim und Mitnagdim war im 18. und 19. Jahrhundert von weltanschaulicher Bedeutung. Die Mitnagdim, früher Anhänger des Gaons von Wilna, stammen zum überwiegenden Teil aus Litauen.
Die Ultraorthodoxie unterscheidet sich von den übrigen orthodoxen Juden u. a. dadurch, dass weltliches Wissen als unwesentlich angesehen wird und der Kleidungsstil keinen säkularen Moden (mehr) angepasst wird. Teile der aschkenasischen Charedim sprechen auch heute noch Jiddisch und nicht Hebräisch, dessen Gebrauch einzig der religiösen Kommunikation vorbehalten ist.
Verhältnis zum Staat Israel
In ihrer Haltung zum israelischen Staat ist die Ultraorthodoxie so wie andere Richtungen des Judentums gespalten. Mit der Begründung, ihr ganzes Leben dem Studium von Tora und Talmud zu widmen, lassen sich viele ultraorthodoxe Bürger Israels vom Militärdienst in der israelischen Armee befreien. Manche Gruppierungen (u. a. Satmar und Neturei Karta) lehnen den Staat Israel in seiner heutigen Form vollständig ab, da ihrer Ansicht nach nur der Messias einen jüdischen Staat wiedererrichten darf. So ist Neturei Karta eine 1935 entstandene ultraorthodoxe, jüdische Gruppierung, die aus religiösen Gründen den Zionismus und den Staat Israel vehement ablehnt. Andere Ultraorthodoxe engagieren sich dagegen stark für Israel und üben politischen Einfluss aus.
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