- Loans Management
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Loans Management sind zwei Core Banking System-Module der SAP Industry-Solution-Banking, die auf verschiedenen SAP- Servern laufen, jedoch in weiten Bereichen die gleichen Darlehens-Kernprozesse unterstützen. Der Hauptunterschied ist, dass CML Realtime ins Hauptbuch ohne Verdichtung jeden einzelnen Geschäftsvorfall bucht. Diese Vorgehensweise entspricht der historischen Grundidee der Realtimebuchung von R/3, wie sie alle klassischen SAP-Module innehaben. Durch die riesige Menge an Buchungsstoff vor allem bei der parallelen Buchführung gemäß verschiedenen Rechnungslegungsvorschriften (Multi-GAAP-Accounting) muss dieses Prinzip ab einer gewissen Menge von Summensätzen im Hauptbuch durchbrochen werden. Diese Menge von Summensätzen wird bei Retailbanken und vor allem im Konsumentenkreditgeschäft mit monatlichen Zins, Gebühren und Tilgungssätzen leicht überschritten.
Loans on ERP (frueher CML Consumer, Corporate and Mortgage Loans)
Das Modul ist im normalen SAP R/3-Server und wird seit etwa 1992 entwickelt. Es kann die Produktarten auf Basis der von SAP programmierten Produkttypen Hypothekendarlehen, Schuldschein-, Polizzen-, Konsumentenkredite, Ratendarlehen und Allgemeine Darlehen verwalten. Der Unterschied zwischen den Produkttypen sind, dass sie verschiedene Aktivitäten im Lebenszyklus besitzen, d.h. verschiedene Massenläufe und Transaktionen und zum Teil verschieden Felder haben. Vom Look-and-Feel ist es ein klassisches SAP-Modul vergleichbar mit MM oder SD. Weitere Information finden sie unter http://help.sap.com/saphelp_erp60_sp/helpdata/de/05/7cba34e465b73ee10000009b38f83b/content.htm
Loans on Platform
ist das neue Modul, das auf einem anderen SAP-Server programmiert wurde. Basis war das alte BCA, auf dessen Basis das Account Management für die deutsche Postbank programmiert wurde. Heute heißt das Modul Deposits Management. Im Release 6.0 wurde eine Darlehensverwaltung auf dieser Basis dazuprogrammiert, die aber mit dem, was man aus dem CML kennt, nichts zu tun hat.
Hauptnachteil dieses Moduls ist, dass man das Bank-Analyzer-Modul Accounting for Financial Instruments zwingend jedenfalls für Darlehen nach dem Sollprinzip (= Darlehen mit Sollstellung auf Basis Zahlungsplan) als Buchungsschnittstelle benötigt, da sonst keine Hauptbuch-Buchungssätze fortgeschrieben werden. Zudem besitzt das Modul keine Offene-Posten-Verwaltung, womit zusätzlich auch das Vertragskontokorrent eingeführt werden muss. Ebenso verwendet das Modul nicht wie CML standardmäßig den Debitor (FI-AR) und die Bankbuchhaltung (FI-BA) zur Anbindung an den Zahlungsverkehr. Deswegen erfordert Loans-on-Platform auch die SAP Payment Engine oder ein anderes Zahlungsverkehrssystem zwingend zum Datenaustausch mit einer Clearingbank (z.B. LZB). Zur Anbindung der Vertriebskanäle, z.B. Filialvertrieb, bietet Loans-on-Platform BAPIs und Webservices. Die relativ einfachen SAP-GUI-Transaktionen, die für eine Darlehensanbahnung in einer Filial nicht nutzbar sind, können dafür im Allgemeinen nicht genutzt werden. SAP bietet dafür in ihrem CRM-Server das Modul Account Origination (AO) an.
Der größte Vorteil von Loans-on-Platform sind die Möglichkeit der Parallelisierung von Massenläufen, die komprimierte Hauptbuchanbindung und die sehr hohe Anzahl von Interfaces, die die Tür zu einer serviceorientierten Architektur einer Bank öffnen. Es ist gegenüber dem CML für Tier-1-Banken der Vorzug zu geben, da es ungleich höhere Buchungsvolumina sowohl im Tagesabschluss als auch in der Monatsendverarbeitung bewältigen kann.
SAP Bankenplattform
Die neue SAP Bankenplattform ist eine vom ECC 6.0 verschiedene Laufzeitumgebung und läuft somit auf einem eigene SAP-Kernel und hat auch abweichende, eigene Releasezyklen. Das aktuelle Release dieses Servers nennt sich Banking Services from SAP 7.0. Weitere Information findet sich unter http://help.sap.com/saphelp_banking70/helpdata/de/e1/8e51341a06084de10000009b38f83b/frameset.htm Darin finden sich nun die Hauptmodule Account-Management (Deposits-, Loans- und Kartenverwaltung), Sicherheitenverwaltung (ist gleich mit dem CMS, das es auch im ECC 6.0 gibt) und der Bank Analyzer.
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