Charles W. Colson

Charles W. Colson

Charles Wendell „Chuck“ Colson (* Oktober 1931 in Boston, Massachusetts, USA) fungierte in den Jahren 1969 bis 1973 als Hauptberater für den US-amerikanischen Präsidenten Richard Nixon und war einer der sieben Nixon-Berater, die wegen der Watergate-Affäre zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Leben

Colson wuchs in Boston auf. Sein Studium der Rechtswissenschaft an der Brown University und der George Washington University schloss er mit Auszeichnungen ab. Von 1953 bis 1955 diente er beim Marinecorps der Vereinigten Staaten. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

1969 wurde er zum Rechtsberater des Weißen Hauses ernannt. Als Vollstrecker Präsident Nixons bekannt, konnte dieser immer mit Colsons Unterstützung rechnen, wenn es darum ging, ein gewünschtes politisches Ziel zu erreichen. Bezeichnend war seine bedingungslose Loyalität zum Präsidenten im Hinblick auf dessen politische Ziele.

Als er im Verlauf der Watergate-Affaire vor der Verhaftung stand, gab ihm ein Freund das Buch Pardon, ich bin Christ von C.S. Lewis, das ihn nach seiner Autobiografie zu einem evangelikalen Christen bekehrte. Karikaturen in verschiedenen Tageszeitungen der Vereinigten Staaten, sowie in Magazinen wie Newsweek und TIME zogen seine Entscheidung ins Lächerliche und bezeichneten sie als zynischen Schachzug, um sein Strafmaß zu reduzieren.

Im Verlauf der Untersuchungen in die Watergate-Affäre verwickelt, stimmte er 1974 freiwillig zu, den Tatbestand der Rechtsbeugung in dieser Angelegenheit nicht zu bestreiten und wurde zu ein bis drei Jahren Gefängnis verurteilt. Den Hauptteil seiner Haftstrafe verbrachte er in der Vollzugsanstalt Maxwell in Alabama. 1976 wurde er schließlich aus der Haft entlassen.

Nach seiner Entlassung gründete Colson seine gemeinnützige Organisation Prison Fellowship, die sich um das geistliche, moralische, soziale und körperliche Wohl von Gefängnisinsassen, ehemaligen Gefängnisinsassen und deren Familien kümmert. In diesem Rahmen fallen ihm Verdienste um die Entlassung von Elizabeth Morgan aus der Haft zu.

Zu seinen Erfolgen gehörte die Gründung von Justizvollzugsanstalten, die auf dem christlichen Glauben beruhen, und deren Insassen, um eine Verlegung in ein entsprechendes Gefängnis gebeten hatten. Ihm unterstehen außerdem eine Vielzahl von Sendern, in denen Kernfragen des Zeitgeschehens vom Standpunkt des evangelikalen Protestantismus aus behandelt werden. Sein schriftstellerisches Schaffen besteht aus mehr als 20 Publikationen, deren Erträge aus Autorenrechten seiner Stiftung zufließen.

Im Oktober 2002 unterzeichnete Colson, neben weiteren prominenten amerikanischen evangelikalen Führern einen offenen Brief (Land letter) an Präsident Bush, der eine Argumentation zugunsten einer präventiven Invasion des Irak als Empfehlung eines Kampfes für eine gerechte Sache umriss.

Bibliographie

  • Charles W. Colson, Born Again, 1976 – Wiedergeboren
  • Charles W. Colson, Loving God, 1983 – Gott zu lieben
  • William A. Dembski, Charles W. Colson, The Design Revolution: Answering the Toughest Questions About Intelligent Design, 2004 – Revolution des Designs: Antworten auf die hartnäckigsten Fragen zum intelligenten Design
  • Burden of Truth: Defending the Truth in an Age of Unbelief, 1998 – Die Bürde der Wahrheit: Für Wahrheit einstehen in einem Zeitalter des Unglaubens
  • Life Sentence, 1999 – Lebenslange Haft
  • How Now Shall We Live?, 1999
  • The Body, 1994 – Der Leib
  • Being the Body, 2003 - Der Leib sein

Anmerkung: Die Liste der Publikationen von Charles Colson ist nicht gerade kurz, daneben arbeitete er an mehreren Veröffentlichungen mit und verfasste verschiedentlich Vorworte zu weiteren Büchern.

Weblinks


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