- Charlie McCreevey
-
Charlie McCreevy [ˈtʃɑɹli məˈkɹiːvi] (* 30. September 1949 in Sallins, Grafschaft Kildare, Irland) ist ein irischer Politiker und seit November 2004 EU-Kommissar für den Binnenmarkt und den Dienstleistungssektor.
Politik
Er ist Mitglied der Partei Fianna Fáil und hat für diese seit 1977 den Wahlkreis Kildare bzw. Kildare North im Unterhaus des irischen Parlaments (Dáil Éireann) vertreten. Im Februar 1992 wurde McCreevy Sozialminister Irlands und im Januar des darauffolgenden Jahres Minister für Handel und Tourismus (bis Dezember 1994). Zwischen 1995 und 1997 war er Sprecher seiner Partei für Finanzfragen.
Von Juni 1997 bis September 2004 war McCreevy Finanzminister unter Premierminister (Taoiseach) Bertie Ahern in der Koalitionsregierung der Fianna Fáil mit den liberalen Progressive Democrats, weiterhin Mitglied des ECOFIN-Rates und er hielt zur Zeit der irischen EU-Ratspräsidentschaft dessen Vorsitz.
Seit dem 18. November 2004 ist er Mitglied der EU-Kommission, er ist für Binnenmarkt und Dienstleistungen zuständig.
Im Jahr 2004 wurde er von der Regierung als neues irischen Mitglied der EU-Kommission nominiert. Dort ist er für den Binnenmarkt zuständig.
Kontroverse um die Dienstleistungsrichtlinie
Großes Aufgabenfeld für ihn wird die Fortsetzung der Arbeit seines Vorgängers Frits Bolkestein sein. Dieser legte als letzte größere Tat den Entwurf einer Europäischen Dienstleistungsrichtlinie vor. Kritiker befürchten, dass diese Richtlinie zu einem Wettlauf der 25 Mitgliedstaaten der EU nach unten bei der Besteuerung, Regulierung und Kontrolle von Unternehmen im Dienstleistungssektor führen werde, indem viele Unternehmen in das EU-Land mit den geringsten Standards und Kontrollen ausweichen würden (Herkunftslandprinzip).
Die Unternehmen sollen nach der Richtlinie nämlich nur noch dem Recht und der Aufsicht ihres formellen Herkunftslandes, also des Staates unterliegen, in dem sie pro forma eingetragen sind. Dies soll selbst dann gelten, wenn sie ihre tatsächliche Tätigkeit dauerhaft in anderen Ländern ausüben. Für Firmen ohne Niederlassung entstehe damit ein vor Verfolgung und Behördenmaßnahmen geschützter Raum.
Gewerkschaften und Globalisierungskritiker befürchten eine „Ausflaggung“ vieler Unternehmen in das EU-Land mit den schwächsten Standards und Kontrollen.
Kritiker aus den Reihen der Strafverfolger erwarten, dass durch die Richtlinie mafiöse und andere kriminelle Unternehmen freie Bahn in Europa bekommen.
Weblinks
Mitglieder der Europäischen Kommission Barroso (2004–2009)Joaquín Almunia | Catherine Ashton4 | José Manuel Durão Barroso | Jacques Barrot | Joseph Borġ | Stavros Dimas | Benita Ferrero-Waldner | Ján Figeľ | Franco Frattini3 | Mariann Fischer Boel | Dalia Grybauskaitė | Danuta Hübner | Siim Kallas | László Kovács | Neelie Kroes | Meglena Kunewa1 | Markos Kyprianou2 | Leonard Orban1 | Andris Piebalgs | Janez Potočnik | Peter Mandelson4 | Charlie McCreevy | Louis Michel | Viviane Reding | Olli Rehn | Vladimír Špidla | Antonio Tajani3 | Androulla Vassiliou2 | Günter Verheugen | Margot Wallström
1 In die Kommission Barroso am 1. Januar 2007 neu aufgenommen, 2 Vassiliou ersetzte Kyprianou am 3. März 2008, 3 Tajani ersetzte Frattini am 9. Mai 2008, 4 Ashton ersetzte Mandelson am 3. Oktober 2008.
Piero Malvestiti | Giuseppe Caron | Guido Colonna di Paliano | Hans von der Groeben | Wilhelm Haferkamp | Finn Olav Gundelach | Étienne Davignon | Karl-Heinz Narjes | Francis Cockfield | Martin Bangemann | Raniero Vanni d'Archirafi | Mario Monti | Frits Bolkestein | Charlie McCreevy
Personendaten NAME McCreevy, Charlie KURZBESCHREIBUNG irischer Politiker und EU-Kommissar für den Binnenmarkt und den Dienstleistungssektor GEBURTSDATUM 30. September 1949 GEBURTSORT Sallins, Grafschaft Kildare, Irland
Wikimedia Foundation.