Markttwiete

Markttwiete
Die Lage der Markttwiete, rot markiert auf einem Stadtplan von 1910
Die Markttwiete
Die Markttwiete um 1900

Die Markttwiete ist eine Straße der Lübecker Altstadt.

Lage

Die etwa 90 Meter lange Markttwiete befindet sich im Zentrum der Altstadtinsel, im Marien Quartier. Sie beginnt am Schüsselbuden gegenüber der Einmündung der Braunstraße und verläuft ostwärts, wobei von Norden der Weite Krambuden einmündet, bis sie vor der Renaissancelaube des Rathauses an den zur Breiten Straße führenden gotischen Arkaden endet.

Die Markttwiete bildet den nördlichen Rand des Markts, ist dort jedoch nicht als eigenständige Straße erkennbar, da sie weder durch abweichende Pflasterung noch durch sonstige Kennzeichen vom Markt abgegrenzt ist.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird die Straße 1330 mit der niederdeutsch-lateinischen Mischbezeichnung Antiquae Cramboden (Alte Krämerbuden). 1352 lautet der Name Tenebrosae Cramboden (Dunkle Krämerbuden) und 1476 De olde Kramboden (Die alten Krämerbuden). 1484 ist, abgeleitet von der gegenüberliegenden Braunstraße, Brunstratentwiete belegt.

Wann der heutige Name Markttwiete erstmals in Gebrauch kam, ist nicht mehr ermittelbar. Der zweite Teil dieser Bezeichnung, der niederdeutsche Ausdruck Twiete, ist abgeleitet vom Wort twee für zwei und steht für eine schmale Gasse, welche zwei größere Straßen verbindet.

Die historische Bebauung entlang der Markttwiete wurde beim Bombenangriff im März 1942 vollständig vernichtet. Allein die angrenzenden Bauten des Rathauses am Ostende blieben erhalten, werden jedoch nicht zur Markttwiete gerechnet.

Literatur

  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck - Denkmalgeschützte Häuser. Verlag Schmidt-Römhild, 1999
  • Wilhelm Brehmer: Lübeckische Häusernamen. H. G. Rathgens, Lübeck 1890
  • Wilhelm Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, 1909

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