Chatham-Regenpfeifer

Chatham-Regenpfeifer
Chathamregenpfeifer
Chathamregenpfeifer (Männchen)

Chathamregenpfeifer (Männchen)

Systematik
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
Gattung: Thinornis
Art: Chathamregenpfeifer
Wissenschaftlicher Name
Thinornis novaeseelandiae
(Gmelin, 1789)

Der Chathamregenpfeifer (Thinornis novaeseelandiae) ist eine seltene Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer, die auf den Chatham-Inseln endemisch ist.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Chathamregenpfeifer erreicht eine Größe von 20 Zentimetern. Beim erwachsenen Männchen sind die Stirn, das Gesicht, der Nacken und das Kehlband schwarz; beim erwachsenen Weibchen sind diese Stellen braun. Oberkopf und Gesicht sind durch einen weißen Ring getrennt. Der Scheitel, der Hinterkopf und die Oberseite sind graubraun. Die Unterseite ist weiß. Der Schnabel ist orangerot mit einer schwarze Spitze. Die Beine sind orange. Die Jungvögel haben einen weißen Kopf und Nacken. Kappe und Augenfleck sind braungrau. Der braune Schnabel hat eine orange Basis. Die Lautäußerungen bestehen gewöhnlich aus einem „kleet“.

Verbreitung und Lebensraum

Topografische Karte der Chatham-Inseln

Der Chathamregenpfeifer brütet auf Rangatira und Mangere Island in den Chatham-Inseln. Irrgäste wurden gelegentlich auf Pitt Island nachgewiesen. 21 Individuen wurden 1999 auf dem Western Reef entdeckt, von denen das letzte Exemplar 2003 in menschliche Obhut kam. Seit 2007 läuft ein Auswilderungsprogramm auf Mana Island nahe Wellington. Die Nistplätze befinden sich im Schlickwatt, auf Salzwiesen, sowie auf Sand- und Geröllstränden.

Lebensweise

Der Chathamregenpfeifer ist monogam. Die Paare verteidigen während der Brutsaison hartnäckig ihr Revier. Er geht bevorzugt auf nassen, blanken oder mit Algen bedeckten Felsplatten auf Nahrungssuche. Die Nahrung besteht aus Ruderfußkrebsen, Flohkrebsen und Insektenlarven. Die Brutsaison dauert von September bis April. Das Nest wird unter dichter Vegetation, darunter Muehlenbeckia australis, Tussockgräser und Seggen, von beiden Altvögeln errichtet. Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern. Die Inkubationszeit beträgt 28 Tage. Beide Eltern kümmern sich um die Jungenaufzucht. Die Periode, in der die Jungen flügge werden, ist höchst unterschiedlich. Sie reicht von 29 bis 63 Tagen.

Bestand und Gefährdung

Der Chathamregenpfeifer war früher an den Küsten der neuseeländischen Südinsel weit verbreitet. Hier starb er bereits in den 1870er-Jahren aufgrund der Nachstellung durch verwilderte Hauskatzen und Wanderratten aus. Zwischen 1890 und 1910 wurde die Population auf den Chatham-Inseln durch kommerzielle Sammler ernsthaft dezimiert. 1937 wurde der Bestand auf 70 Paare geschätzt. 85 Vögel wurden im Jahre 1968 gezählt, 90 Vögel im Jahre 1970, 81 im Jahre 1973 und 100 Exemplare im Jahre 1974. Seit der Brutsaison 1998 hat sich der Bestand auf zwischen 156 und 166 Exemplare stabilisiert. 1961 ging durch die Beseitigung der Schafe auf Rangatira Brut-Lebensraum verloren, da auf den einstigen abgegrasten Moorwiesen Wald gewachsen ist. Als größte Gefährdung gelten heute die Ausbreitung des Neuseeländischen Seebären, Brände, Seuchen, schwere Brandung und Stürme sowie Nachstellungen durch den Neuseeland-Kuckuckskauz, durch die Große Raubmöwe und durch die Sumpfweihe. BirdLife International stuft die Art in die Kategorie „stark gefährdet“ (endangered) ein.

Der Vogel steht in Deutschland unter Artenschutz.[1]

Literatur

  • Walter Lawry Buller: A History of the Birds of New Zealand, 1888 Online
  • New Zealand Shore Plover Recovery Plan 2001-2011. Department of Conservation. PDF, Online
  • Josep del Hoyo et al.: Handbook of the Birds of the World, Band 3 (Hoatzin to Auks). Lynx Edicions, 1996, ISBN 84-87334-20-2
  • Alison Davis: Breeding Biology of the New Zealand Shore Plover. In: Notornis (Supplement) 41: 195-208 (1994) (PDF, Online)
  • Warren B. King on the behalf of the International council for bird preservation (ICBP) and the Survival service commission of IUCN (1978-1979): Red Data Book 2: Aves (2nd edition). IUCN, Morges, Switzerland. ISBN 0-87474-583-7

Referenzen

  1. http://archiv.jura.uni-saarland.de/BGBl/TEIL1/1997/19971328.1.HTML

Weblinks


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