Moviemento (Linz)

Moviemento (Linz)
Eingang zum Moviemento

Das Moviemento ist ein Programmkino, welches sich im Offenen Kulturhaus am OK-Platz in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz befindet.

Das Kino wurde im Jahr 1990 eröffnet. Gemeinsam mit dem City-Kino ist es das letzte Uraufführungskino im Zentrum von Linz. Beide Kinos werden vom Verein zur Förderung kommunikativer Kinokultur betrieben. Eine große Mehrheit der im Moviemento gespielten Vorführungen sind Filme in Originalfassung, meist sind sie mit Untertitel versehen. Es handelt sich bei den meisten Aufführungen um Filme abseits des Mainstreams. Bis Oktober 2011 wurden noch ausschließlich Filmrollen eingelegt. Im Zuge der Digitalisierungswelle musste allerdings auf digitale Projektionssysteme aufgerüstet werden, da viele Filme nur mehr für digitale Systeme produziert werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehungsgeschichte

Mitte der 80er Jahre sind Wilhelm Schwind, seine Frau und Freunde oft in das Kino Freistadt von Wolfgang Steininger gefahren, um dort eine Programmschiene mit Cineastenfilme im Original zu genießen. Nach einiger Zeit wurde ihnen der ständige Weg nach Freistadt zu mühsam und sie beschlossen ein ähnliches Projekt in Linz zu starten. Der gemeinnützige Verein zur Förderung kommunikativer Kinokultur wurde gegründet. Wolfgang Steininger konnte als Geschäftsführer gewonnen werden. Nach langer Suche nach dem geeigneten Standort und Förderungen wurde das Moviemento letztendlich 1990 mit zwei Sälen, finanziert durch private Kredite, eröffnet.

Anfänge

Um das Moviemento einzurichten standen am Anfang 500.000 Schilling (rund 36.336 Euro) zur Verfügung. [1]

Die Besucherzahlen konnten durch eine erstklassige Filmauswahl und ansprechende Themenschwerpunkte jährlich gesteigert werden. Im ersten Jahr konnte das Moviemento 35.000 Kinobesucher verzeichnen. Zehn Jahre später waren es 55.000 Besucher. [1]

Verein zur Förderung kommunikativer Kinokultur

Seit der Gründung ist Herr Wilhelm Schwind Obmann des Vereins. Wolfang Steininger ist seit Beginn an der Geschäftsführer. Der Verein wollte mit dem Moviemento einen Ort schaffen, an welchem mit Filme und über Filme kommuniziert werden kann. [2] Hierbei sind natürlich die angenehme und entspannte Atmosphäre des Restaurants Gelbes Krokodil und der Bar Solaris eine gute Möglichkeit die gesehenen Filme zu reflektieren und darüber zu diskutieren.

Im Jahr 2000 wurde das City-Kino übernommen. Seitdem befinden sich zwei Programmkinos, das Moviemento und das City-Kino, sowie das Restaurant Gelbe Krokodil und die Bar Solaris in den Händen des Vereins zur Förderung kommunikativer Kinokultur.

Finanzielle Situation und Förderungen

Im Jahr 2009 wurde mit circa 145.000 Besuchern ein Rekord erzielt.[3]

Das Moviemento bekommt von Stadt und Land gemeinsam ungefähr 50 Euro-Cent Förderung pro Besucher, was im Jahr 2009 zu einer Förderung von circa 72.000 Euro führte. Im Vergleich dazu bekommt das Gartenbaukino in Wien 400.000 Euro Förderung pro Jahr von der Stadt Wien.[4] Geringe Förderungen, teure Digitalisierungsmaßnahmen sowie strenge sicherheitstechnische Auflagen machen den Betreibern schwer zu schaffen. Die Kosten alleine für die Digitalisierung eines Saales belaufen sich auf 68.000 Euro.[3]

Ausstattung

Das Moviemento verfügt über drei Kinosäle. Der neueste Kinosaal, der 2007 angebaut wurde, beinhaltet 129 Kino-Fauteuils und zwei Plätze für Rollstühle. Bis Oktober 2011 wurde 35mm Automatik-Projektion, sowie ein Digital- und Analog-Tonsystem zur Ausstrahlung eingesetzt. [5]

Ende Oktober 2011 wurden in allen drei Sälen digitale Projektionssysteme eingebaut. Großteils werden die Filmvorstellungen nun digital erfolgen.

Im Kassenbereich und Foyer befindet sich die Moviemento Mediathek. Sie ist ein DVD- und Buch-Verleih. Hier können ältere Klassiker aber auch aktuelle Kinofilme ausgeliehen werden.[6]

Gastronomie

Gemeinsam mit dem Kino werden im Offenen Kulturhaus auch das Restaurant Gelbes Krokodil und die Bar Solaris betrieben. Das Gelbe Krokodil ist direkt an das Moviemento angeschlossen und bietet hauptsächlich regionale und vegetarische Gerichte. [7] Die Bar Solaris fungiert als Szene-Treffpunkt. Sie ist ebenso wie das Gelbe Krokodil direkt an das Moviemento angeschlossen.

Programm und Besonderheiten

In den letzten Jahren wurden immer wieder Veranstaltungskonzepte entworfen, die über einfache Filmvorführungen hinausgehen. Durch entsprechende Themenschwerpunkte werden Verbindungen zwischen Filmen und verschiedensten Bereichen der Kultur und des Lebens hergestellt. Es werden immer wieder soziale oder entwicklungspolitische Themen aufgegriffen um, in Kombination mit Filmveranstaltungen und Diskussionen, einen neuen, interessanten Zugang zu gesellschaftlichen Problemstellungen zu ermöglichen.

90% der gespielten Vorführungen sind Filme in Originalfassung, von denen die meisten mit Untertitel versehen sind. Die Verantwortlichen halten die Originalsprache als unverzichtbar für eine authentische Filmvorführung. Der Anteil der österreichischen Filme liegt bei circa einem Drittel. Weiters wird viel Wert auf die Projektionsformate gelegt. Korrekte Ton- und Bildformate sind im Moviemento die Regel. Filme sollen so gezeigt werden, wie sie von den Filmemachern vorgesehen sind.

Crossing Europe

Seit 2004 findet das Crossing Europe, geleitet von Christine Dollhofer, jährlich im April im Moviemento statt. Dies ist ein Filmfestival, auf welchem zeitgenössische europäische Filme präsentiert werden. Das Festival erstreckt sich über sechs Tage und soll den Kinobesuchern die Möglichkeit geben erstklassige europäische Produktionen sowieso die Höhepunkte der vergangenen Festivalsaison zu sehen.[8]

Sommerkino

In den Monaten Juli und August bietet das Moviemento bei Schönwetter auch Open-Air-Vorführungen an. Vor dem Sommer 2010 hatte das Sommerkino seinen Standpunkt noch am obersten Deck des anliegenden Passage-Parkhauses. Seit 2010 wird das Sommerkino jährlich auf dem OK-Platz aufgebaut. Unter freiem Himmel werden noch einmal die besten Filme des Jahres ausgewählt und präsentiert, auch Premieren finden im Sommerkino statt.

Babykino

Das Moviemento bietet zu früheren Spielzeiten spezielle Filmvorstellungen für Eltern mit Babies oder Kleinkindern an. Hierbei können Eltern mit Babies bei freiem Eintritt aktuelle Filme genießen. Die Kinoatmosphäre wird für die Babies speziell angepasst, indem das Licht nicht ganz ausgeschaltet wird und der Ton etwas leiser gedreht wird. Es wird genügend Platz für Kinderwägen geschaffen und ein Wickelraum ist ebenfalls vorhanden. Dieses Angebot wurde in Kooperation mit den Grünen Linz geschaffen. [9]

Filmbrunch

Jeden Sonntag wird ein Filmbrunch angeboten, bei dem man ein Kombiangebot von Frühstücksbuffet im Gelben Krokodil und ein Filmticket im Moviemento erwerben kann. Es stehen jeden Sonntag mehrere Filme zur Auswahl.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b 20 Jahre Moviemento: Ende einer Erfolgsgeschichte? Abgerufen am 18. November 2011.
  2. Moviemento & Citykino. Abgerufen am 18. November 2011.
  3. a b Geburtstagsfeier mit Zukunftssorgen. Abgerufen am 18. November 2011.
  4. Blockbuster im subventionierten Gartenbaukino Abgerufen am 18. November 2011.
  5. OK-Zentrum. Abgerufen am 18. November 2011.
  6. Mediathek inkl. Archiv. Abgerufen am 18. November 2011.
  7. Gelbes Krokodil. Abgerufen am 18. November 2011.
  8. Crossing Europe. Abgerufen am 18. November 2011.
  9. Babykino. Abgerufen am 18. November 2011.
  10. Filmbrunch. Abgerufen am 18. November 2011.
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