Chemin de fer Montreux-Oberland Bernois

Chemin de fer Montreux-Oberland Bernois
Montreux–Berner Oberland-Bahn
GoldenPass-Panoramic-Express bei Rougemont
GoldenPass-Panoramic-Express bei Rougemont
Fahrplanfeld: 120
Streckenlänge: 75.03 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 900 V =
Maximale Neigung: 73 
Fahrplanfeld 120
Legende
0,1 Montreux 396 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Depot und Werkstätte; Anschluss an SBB Lausanne
Strecke – geradeaus
Brig und MVR nach GlionRochers-de-Naye
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Montreux 184 m
Haltepunkt, Haltestelle
0,7 Collège 430 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
1,0 Vuarennes 445 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
1,5 Belmont-sur-Montreux 465 m ü. M.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
1,8 Collondalles 476 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
2,2 Châtelard VD 500 m ü. M.
Brücke (groß)
A 9 110 m
Haltepunkt, Haltestelle
2,7 Planchamp 523 m ü. M.
ehemals CCB von Clarens, eingestellt 1955
ehemals CCB nach Blonay, eingestellt 1955
Bahnhof, Station
3,3 Fontanivent 560 m ü. M.
Bahnhof, Station
4,3 Chernex 600 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Depot und Werkstätte
Haltepunkt, Haltestelle
5,5 Sonzier 655 m ü. M.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
7,2 Abzweig der Museumsbahn Blonay-Chamby
Bahnhof, Station
7,2 Chamby 748 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Chamby 314 m
Bahnhof, Station
9,2 Sendy-Sollard 870 m ü. M.
Brücke (groß)
Bois des Chenaux (Pont Gardiol) 93 m
Bahnhof, Station
10,9 Les Avants 970 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Anschluss an Standseilbahn Les Avants–Sonloup
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Les Avants 153 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Râpes-de-Jor I–III 45 m, 17 m, 23 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Râpes-de-Jor IV–VI 64 m, 25 m, 33 m
Bahnhof, Station
12,6 Jor 1'084 m ü. M.
Tunnel
Jaman 2424 m
Bahnhof, Station
15,2 Les Cases 1'111 m ü. M.
Bahnhof, Station
17,0 Allières 1'006 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Gîtes 76 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Botze 40 m
Brücke (groß)
Flon 45 m
Bahnhof, Station
20,4 Les Sciernes 882 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Sciernes 52 m
Brücke (groß)
Hongrin 45 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Montbovon 162 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
22,1 Abzweig der TPF von PalézieuxBulle
Bahnhof, Station
22,1 Montbovon 797 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Tine 161 m
Bahnhof, Station
25,0 La Tine 850 m ü. M.
Brücke (groß)
Lauciau 46 m
Bahnhof, Station
28,2 Rossinière 891 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
29,4 La Chaudanne-Les Moulins 886 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Chaudanne 190 m
Bahnhof, Station
32,7 Château-d'Œx 965 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
33,5 La Palaz 980 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
34,6 Les Granges (Château-d'Œx) 997 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
36,1 Les Combes 994 m ü. M.
Brücke (groß)
Flendruz 118 m
Bahnhof, Station
37,4 Flendruz 980 m ü. M.
Brücke (groß)
Rougemont 98 m
Bahnhof, Station
39,3 Rougemont 992 m ü. M.
Brücke (groß)
Vanel 61 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Vanel 473 m
Bahnhof, Station
43,2 Saanen BE 1'011 m ü. M.
Bahnhof, Station
45,6 Gstaad 1'050 m ü. M.
Brücke (groß)
Grubenbach 109 m
Bahnhof, Station
48,1 Gruben 1'140 m ü. M.
Bahnhof, Station
50,7 Schönried 1'230 m ü. M.
Bahnhof, Station
52,9 Saanenmöser 1'269 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Saanenmöser 90 m
Brücke (groß)
Kaltenbrunnen 165 m
Bahnhof, Station
56,6 Oeschseite 1'151 m ü. M.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
59,5 Halten 1'057 m ü. M.
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Moosbach 458 m
Brücke (groß)
Moosbach 62 m
Spitzkehrbahnhof – links
62,2 Zweisimmen 941 m ü. M.
Strecke – geradeaus
MOB-Kopfbahnhof; Depot und Werkstätte
Strecke – geradeaus
Anschluss an Simmentalbahn nach Spiez
Bahnhof, Station
63,9 Blankenburg 957 m ü. M.
Bahnhof, Station
66,8 Stöckli 967 m ü. M.
Bahnhof, Station
68,6 St. Stephan 996 m ü. M.
Bahnhof, Station
70,7 Matten 1'023 m ü. M.
Bahnhof, Station
73,6 Boden 1'037 m ü. M.
75,1 Lenk im Simmental 1'068 m ü. M.

Die Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), (frz.: Chemin de fer Montreux-Oberland bernois) ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 1000 mm in der Schweiz.

Die Strecke führt von Montreux am Genfersee über Les Avants, Montbovon, Rossinière, Château-d'Oex, Rougemont, Saanen, Gstaad und Zweisimmen in die Lenk.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1890ern begannen Bestrebungen für eine Eisenbahnlinie, die dem Verlauf der als GoldenPass genannten Alpentraversale folgt. 1899 wurde die Konzession für die Strecke von Montreux bis Zweisimmen erteilt, die Bauarbeiten begannen 1900. Als erstes Teilstück wurde 1901 die Bergstrecke von Montreux über Chamby hinauf nach Les Avants eröffnet. Dort folgt ein Scheiteltunnel und der Abstieg nach Montbovon, der 1903 eröffnet wurde. Von dort folgt die MOB dem Verlauf der Saane hinauf bis Saanen und Gstaad (Eröffnung 1904), und 1905 über den Saanenmöser hinunter nach Zweisimmen. Die Linie Zweisimmen–Lenk wurde erst 1912 eröffnet, direkte Züge sind nur durch eine Spitzkehre im Bahnhof Zweisimmen möglich.

Betriebsaufnahme
Abschnitt Datum
Montreux – Les Avants 12. Dezember 1901
Les Avants – Montbovon 01. Oktober 1903
Montbovon – Château-d'Oex 19. August 1904
Château-d'Oex – Gstaad 20. Dezember 1904
Gstaad – Zweisimmen 06. Juli 1905
Zweisimmen – Lenk 08. Juni 1912

Die Streckenführung über Gstaad war ursprünglich nicht von der MOB geplant, da Gstaad an die Eisenbahnlinie von Aigle über Les Diablerets und Pillon nach Saanen angeschlossen werden sollte. Da sich deren Bau jedoch verzögerte, ersuchte Gstaad bei der MOB um die Einbeziehung in die Strecke. Die Eisenbahnlinie von Aigle, wurde später auch nicht komplett vollendet, sondern endete als Chemin de fer Aigle–Sépey–Diablerets (ASD) in Les Diablerets.

Seit 2001 ist das Management der MOB zusammen mit der Transports Montreux-Vevey-Riviera (MVR) unter dem Dach der Golden Pass Services (GPS) zusammengefasst.

Anschlusslinien

In Chamby zweigt die ehemalige Linie der Chemins de fer électriques Veveysans (CEV) nach Blonay ab, die von dort hinunter nach Vevey und hinauf nach Les Pléiades führt. Nach ihrer Stilllegung 1966 wurde sie von der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) betrieben, die dort ein grosses Eisenbahnmuseum eingerichtet hat. Die Strecke gehört immer noch der MVR, der Nachfolgegesellschaft der CEV.

Der Bahnhof in Montbovon bietet Anschluss an das Streckennetz der Transports publics fribourgeois (TPF), früher Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat (GFM), der die Depotwerkstätte in Montbovon gehört und die mit der MOB gelegentlich auch Rollmaterial austauscht.

Ab dem Bahnhof Zweisimmen führt eine Normalspurbahn, die von der BLS AG betriebene Simmentalbahn, nach Spiez und gewährt Anschlüsse nach Interlaken, Brig und Bern.

Rollmaterial

Lokomotive GDe 4/4 mit Panoramic Express Wagen bei Rougemont (1984)

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn setzte von der Betriebseröffnung an, bis zur Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929, auf einen ausgesprochen modernen und komfortablen Fahrzeugpark. Dies um der gehobenen Kundschaft, die in den schon damals für Touristen sehr bekannten und attraktiven Regionen Montreux und Gstaad nächtigten, einen ausgezeichneten Eindruck zu hinterlassen. Der Fahrzeugpark war der Rhätischen Bahn (RhB) mit den Touristenregionen St. Moritz und Davos und der heutigen Matterhorn Gotthard Bahn ehemals Visp-Zermatt Bahn (VZ) beziehungsweise Brig-Visp-Zermatt Bahn (BVZ) mit dem Touristenort Zermatt ebenbürtig. Auch Speisewagen und Salonwagen wurden beschafft und schliesslich gar ein ganzer Pullmannzug mit leistungsfähigen Lokomotiven.

Mit der Weltwirtschaftskrise verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation zusehends und es musste auf Investitionen und Erneuerungen verzichtet werden. Das Inkrafttreten des Privatbahnhilfegesetzes war ein erster Lichtblick und erlaubte in den 1940er Jahren die Beschaffung neuer Triebwagen und Wagen. Mit dem Inkrafttreten des Eisenbahngesetzes verbesserte sich die Situation zusehends und ab 1962 konnte der Fahrzeugpark systematisch erneuert werden. Schliesslich wurden selbst neue Konzepte entworfen und es entstanden - zu wesentlichen Teilen in der eigenen Werkstätte in Chernex - klimatisierte Panoramawagen. Dabei wurden, zur Reduktion der Gestehungskosten, Drehgestelle, Untergestelle und ander noch brauchbare Komponenten alter Wagen wiederverwendet.

Seither hat sich die MOB mit den Markennamen wie Panoramic Express, Super Panoramic Express, Crystal Panoramic Express, Golden Pass Panoramic und Golden Pass Classic auf der Relation des Golden Passes von Montreux über Gstaad, Zweisimmen, Interlaken nach Luzern einen festen Platz in der Tourismuswirtschaft erobert. Allerdings entspricht der Komfortlevel des Rollmaterials der Partnerbahnen BLS, ehemals BLS Lötschbergbahn und Zentralbahn (ZB), ehemals SBB Brünig (Brünigbahn) nicht annähernd jenem der MOB.

Aktuelles Rollmaterial

Lokomotiven und Gepäcktriebwagen
  • De 4/4 28 ex BDe 4/4 28 (umbezeichnet 1992), ex BDZe 4/4 28 (umbezeichnet 1970), ex BFZe 4/4 28 (umbezeichnet 1956), ex CFZe 4/4 28 (1924), SIG / BBC
  • Gm 4/4 2003 (1976), Moyse Poyaud / CFD
  • Gm 4/4 2004 (1982), Moyse Poyaud / CFD
  • GDe 4/4 6001–6004 (1983), SLM / BBC
    6001: Vevex; 6002: Rossinière; 6003: Saanen; 6004: Interlaken
  • GDe 4/4 6005–6006 (1983), SLM / BBC
    2007 übernommen, ex TPF GDe 4/4 101–102
    6005: Ville de Bulle (dt.: Stadt Bulle); 6006: Nierivue
  • Ge 4/4 8001–8004 (1995), SLM / ABB
Triebwagen
  • BDe 4/4 3001–3002 (1944), SIG / BBC
    zugehörige Steuerwagen ABt 3301 (1981) und ABt 3302 (1974), durch Umbau entstanden
  • BDe 4/4 3003 (1944), SIG / BBC; 1996 abgebrochen
  • BDe 4/4 3004 (1944), SIG / BBC
  • BDe 4/4 3005–3006 (1946), SIG / BBC
  • ABDe 8/8 4001–4004 (1968), SIG / BBC / SAAS
    4001: Suisse (dt.: Schweiz); 4002: Vaud (dt.: Waadtland); 4003: Bern; 4004: Fribourg (dt.: Freiburg)
Triebwagen (gebraucht erworben)
  • Be 4/4 1001 (Übernahme 1973), ex LCD Be 4/4 9 (1955)
    aufgearbeitet mit Drehgestellen und Teilen der VBZ Be 4/4 «Elefant» 1329 und 1327
  • Be 4/4 1002 (Übernahme 1975), ex BA ABe 4/4 4 (1951)
  • Be 4/4 1003 (Übernahme 1981), ex FLP ABe 4/4 5 (1958)
Triebzüge
  • ABe 4/12 5001–5004 (Umbau 2004–2007)
    Bt 241 + Be 4/4 5001 + ABt 341
    Bt 242 + Be 4/4 5002 + ABt 342
    Bt 243 + Be 4/4 5003 + ABt 343 (Inbetriebnahme 2004)
    Bt 244 + Be 4/4 5004 + ABt 344 (Inbetriebnahme 2005)
    Mittelwagen umgebaut aus Be 4/4 5001–5002 (1976) und 5003–5004 (1979), SIG / SAAS
    ehemals zugehörige Steuerwagen ABt 5301–5304 ausrangiert
Schienentraktoren
  • Tm 2/2 2–3 (1953)
  • Tm 2/2 4 (1934)

Ehemaliges Rollmaterial

Dampflokomotiven

Motorwagen

  • BCFe 4/4 1+2 (1901), SIG / Aloith
  • BCe 4/4 3 (1901), SIG / Aloith
  • BCFe 4/4 4 (1901), SIG / Aloith
  • BCFe 4/4 5+6 (1903), SIG / Aloith
  • De 4/4 27 ex BDe 4/4 27 (umbezeichnet 1992), ex BDZe 4/4 27 (umbezeichnet 1962), ex BFZe 4/4 27 (umbezeichnet 1956), ex CFZe 4/4 27 (1924), SIG / BBC, 2002 abgebrochen

Lokomotiven

Bei der Montreux Berner-Oberland Bahn (MOB) werden wie bei vielen anderen Bahnen Triebfahrzeuge mit Gepäckabteilen (und gegebenenfalls einem Postabteil) als Lokomotiven bezeichnet. Trotzdem tragen sie aber in der Typenbezeichnung das D, früher F für Gepäckabteil (und allenfalls Z für Postabteil)[1].

Bei Ablieferung Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Lokomotive DZe 6/6 2001+2002 1932 1932-1996 SIG / BBC 1)

1) 2001: 2001 Für eine Aufarbeitung zerlegt. Aufarbeitung teilweise begonnen, aber zwischenzeitlich abgebrochen. 2008: Verwertung der zerlegten Lokomotive (Abbruch). 2002: 2008 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) abgegeben.

Triebwagen (gebraucht erworben)

  • ohne Bezeichnung (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 71 (1948)
    als Ersatzteilspender für ex Be 4/4 72 und 73 ausgeschlachtet und abgebrochen
  • Be 4/4 1004 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 72 (1948); 1996 abgebrochen
  • Be 4/4 1005 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 73 (1948); 1995 abgebrochen
  • BDe 4/4 36 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 36 (Umbau 1951), ex WT CFe 4/4 101 (1913), Rangierfahrzeug in Saanen
    2007 betriebsfähig an den Verein Ds Blaue Bähnli abgegeben, der sich als Ziel gesetzt hat diesen Motorwagen bis 2013 im RBS Depot Solothurn zu Restaurieren.
  • BDe 4/4 37 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 37 (Umbau 1958), ex WT CFe 4/4 102 (1913); 2000 abgebrochen
  • BDe 4/4 38 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 38 (Umbau 1946), ex WT BDe 4/4 103 (1913)
    1993 nach einem Unfall mit erheblichem Unfallschaden an den Tramverein Bern (TVB) abgegeben und in einer Lagerhalle (ehemalige Salzlagerhalle) beim Ecomusée de Haute-Alsace, Frankreich eingelagert. Nicht betriebsfähig. Erbärmlicher, schrottreifer Zustand.

Schienentraktoren

Bei Ablieferung Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
1) Traktor Tm 2/2 1 1930 1941-1950 und 1979-1995 Orenstein & Koppel 2)

1) Bauunternehmen der Grande Dixence Staumauer

2) 1941 Kauf von Bauunternehmen der Staumauer Grande Dicence, 1950 an Holzwerk Rieder in St. Stephan verkauft, 1979 Rückkauf, 1995 Remisierung, 2006 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) verkauft.

Personenwagen

Die Personenwagen der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) lassen sich grob in fünf Kategorien einteilen: 1. Kurze Holzkasten Vierachser und Zweiachser der Gründerzeit (1900er Jahre). 2. Holzkasten Vierachser (1910er bis inklusive 1940er Jahre) in zum Teil sehr komfortabler Bauart. 3. Wagenkasten aus leichter gemischte Bauart: Holzgerippe mit moderner Metallverkleidung: Dies aus kriegswirtschaftlichen Gründen infolge Materialmangel (1940er Jahre). 4. Wagenkasten aus Leichtmetall der Einheitsbauart (ab den 1960er Jahren). 5. Panoramawagen (ab den 1970er Jahren). Von den vielen unterschiedlichen Personenwagen der Kategorien 1 bis 3 sind nur noch zwei Salonwagen bei der MOB selber im Einsatz.

Kurze Holzkasten Vierachser der Gründerzeit
  • AB4 23 ex BC3 24 (1906), SIG, 1968 abgebrochen
  • AB4 24 ex BC4 24 (1906), SIG, 1980 verkauft an die Chemin de Fer du Vivarais (CFV)
  • AB4 25 ex BC4 25 (1906), SIG, 1979 verkauft an die Chemin de Fer du Vivarais (CFV)
  • AB4 26 ex BC4 26 (1906), SIG, 1974 abgebrochen
  • B4 43 ex C4 43 (Umbau, umnummeriert 1911), ex BC4 51 (1901, Sommerwagen), SIG, 1975 abgebrochen
  • B4 44 ex C4 44 (Umnummeriert, Umbau 1912), ex BC4 21 (1901), SIG, 1968 abgebrochen
  • B4 45 ex C4 45 (Umnummeriert, Umbau 1912), ex BC4 22 (1901), 1972 Abgabe an die Museumsbahn Blonay-Chamby als Geschenk

Kurze Holzkasten Zweiachser der Gründerzeit

Für die Rollmaterialerweiterung im Zusammenhang mit der Netzausdehnung wurden wohl mit Rücksicht auf die Kosten und des geringen zu erwartenden Lokalverkehr in den 1900er Jahren eine grössere Anzahl Holzkasten Zweiachswagen beschafft. Über die Wahl der entsprechenden Personenwagen war die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) aber während der gesamten Betriebsdauer dieser Fahrzeuge wohl nicht so glücklich, wurde doch der Achsstand schon bald vergrössert. Die Veräusserung dieser Personenwagen beziehungsweise der Umbau in Güterwagen liess auch nicht allzu lange auf sich warten. Viele Personenwagen fanden ein zweites Einsatzgebiet bei Privatbahnen, die bei der Erweiterung des Personenwagenparks schlichtweg auf die zum Verkauf stehenden Fahrzeuge der MOB angewiesen waren, weil kaum finanziellen Mittel für die Beschaffung von neuen Personenwagen zur Verfügung gestanden sind.

B2 301-304 (Bezeichnung bei Ablieferung)
Bei Ablieferung Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Personenwagen B2 301 1905 1905-1926 SIG 1)
MOB Personenwagen B2 302 1905 1905-1972 SIG 2)
MOB Personenwagen B2 303 1905 1905-1964 SIG 3)
MOB Personenwagen B2 304 1905 1905-1914 SIG 4)

1) 1926 an Lugano-Tesserete-Bahn (LT) verkauft. Dort umgezeichnet in C2 14

2) 1929 Umbau und umgezeichnet in C2 406’’. 1956 umgezeichnet in B2 406’’. 1972 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) verkauft. 1980 abgebrochen

3) 1956 umgezeichnet in B2. 1964 abgebrochen. Weiterverwendung des Untergestelles für den Güterwagen OB 881

4) 1929 Umbau und umgezeichnet in C2 407’’. 1956 umgezeichnet in B2 407’’. 1964 abgebrochen. Weiterverwendung des Untergestelles für den Güterwagen OB 883

BC2 351-359 (Bezeichnung bei Ablieferung)
Bei Ablieferung Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Personenwagen BC2 351 1904 1904-1964 SIG 1)
MOB Personenwagen BC2 352 1904 1904-1926 SIG 2)
MOB Personenwagen BC2 353 1904 1904-1966 SIG 3)
MOB Personenwagen BC2 354 1904 1904-1914 SIG 4)
MOB Personenwagen BC2 355 1905 1905-1926 SIG 5)
MOB Personenwagen BC2 356 1905 1905-1926 SIG 8)
MOB Personenwagen BC2 357 1905 1905-1926 SIG 6)
MOB Personenwagen BC2 358 1905 1905-1960 SIG 7)
MOB Personenwagen BC2 359 1905 1905-1926 SIG 8)

Besonderes zu den ehemaligen zweiachsigen Personenwagen BC2 351-359: 1910 wurde nur beim BC2 351 der Radstand von 3,6 m auf 5,3 m erhöht. 1956 wurden die noch vorhandenen drei Wagen 351, 353 und 358 in AB2 umgezeichnet, dann in den Jahren 1960-1966 in die Zisternen beziehungsweise Zementsilowagen OB 884, OB 886 und OB 888 [2] umgebaut.

1) 1964 abgebrochen. Weiterverwendung des Untergestelles für den Güterwagen OB 884

2) 1926 an Lugano-Tesserete-Bahn (LT) verkauft. Dort umnummeriert in 13

3) 1966 abgebrochen. Weiterverwendung des Untergestelles für den Güterwagen OB 888

4) 1914 an Chemin de Fer Saignelégier-La Chaux-de-Fonds (SC), heute Chemins du Fer du Jura (CJ), verkauft. Dort umnummeriert in 22

5) 1926 an Bellinzona-Mesocco-Bahn (BM) verkauft. Dort umnummeriert in 91

6) 1926 an Chur-Arosa-Bahn (ChA), heute Rhätische Bahn (RhB), verkauft. Dort umnummeriert in 24

7) 1960 deklassiert in B2. 1966 abgebrochen. Weiterverwendung des Untergestelles für den Güterwagen OB 886

8) 1926 an Lugano-Ponte Tresa-Bahn (FLP) verkauft. Dort umnummeriert in 15+17

Historische Fahrzeuge

Historischer Motorwagen BCFe 4/4 11 der Montreux-Berner Oberland-Bahn im Jahre 2003

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) hat für ihre Grösse so gut wie kein historisches Rollmaterial. Es gibt bezüglich den historischen Belangen der MOB auch keine Lobby die sich dafür einsetzt. So wie dies zum Beispiel bei der Rhätischen Bahn (RhB) gleich durch mehrere Vereine geschieht.

Dennoch sind verhältnismässig viele ehemalige Fahrzeuge erhalten geblieben. Vor allem bei Museumsbahnen in Frankreich. Bei der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) befinden sich die Highlights bezüglich der MOB aus vergangener Zeiten: Der historische Motorwagen BCFe 4/4 11 und der Personenwagen BC4 22 aus den Anfangsjahren. Beide Fahrzeuge sind vorbildlich aufgearbeitet, in betriebsfähigem Zustand. Im Besitz der Rhätischen Bahn befinden sich die vier ebenfalls hervorragend aufgearbeitete Salonwagen As 1141–1144. Sie wurden ursprünglich durch die Compagnie International des Wagons-Lits et des Grands Express Européens (CIWL) für den Golden Mountain Pullman Express auf der MOB beschafft. Wegen der Weltwirtschaftskrise konnten diese Wagen nur eine Sommersaison lang (14. Juni bis 15 September 1931) in fahrplanmässigen Pullmanzügen eingesetzt werden, sie wurden 1939 an die RhB verkauft.


Museumsbahn Blonay-Chamby

Hauptartikel: Museumsbahn Blonay-Chamby

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BCFe 4/4 11 1905 SIG / Aloith BC Chaulin, Museum 1)
MOB Lokomotive 5) DZe 6/6 2002 1932 1932-1996 SIG / BBC Chaulin, Museum 6)
MOB Personenwagen BC4 22 1901 SIG BC Chaulin, Museum 2)
3) Traktor Tm 2/2 1 1930 Orenstein & Koppel BC Chaulin, Museum 4)

1) Betriebsfähig, 2000 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) abgegeben

2) 1912 umbezeichnet in C4 45; 1956 umbezeichnet in B4 45; Betriebsfähig, 1972 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) abgegeben

3) Bauunternehmen der Grande Dixence Staumauer

4) 1941 Kauf von Bauunternehmen der Staumauer Grande Dicence, 1950 an Holzwerk Rieder in St. Stephan verkauft, 1979 Rückkauf, 1995 Remisierung, 2006 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) verkauft.

5) Korrekt: Gepäck- und Posttriebwagen

6) Am 19. Juli 2008 offiziell der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) übergeben (Überfuhr Chernex–Chaulin). Die Lokomotive ist vollständig, jedoch mit abgefahrenen Radreifen. Sie ist anlässlich der Übergabe auf einer kurzen Strecke testweise mit eigener Kraft gefahren.

Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BFZe 4/4 26 1912 SIG / Aloith MOS Saanen 1)
MOB Personenwagen B4 61 1906 SIG MOS Saanen 2)

1) 1956 umbezeichnet in AFZe 4/4 26; 1962 umbezeichnet in ADZe 4/4 26; 1971 umbezeichnet in BDe 4/4 26; 1991 umbezeichnet in De 4/4 26; 1994 an Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland (MOS) als Vereinslokal abgegeben

2) 1956 Umbezeichnung in A4 und anschliessend Umbau in B4; 1979 an Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland (MOS) als Vereinslokal abgegeben

Dritte

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BCFe 4/4 16 1905 SIG / Aloith TVB Ruefswil (LU) 1)

1) 1993 Übername durch den ehemaligen Verein Aktion pro MOB 16 / ESZ 3. 1996 Integration des Vereins Aktion pro MOB 16 / ESZ 3 in den Tramverein Bern (TVB). Erbärmlicher, schrottreifer Zustand.

Bilder (Auswahl)

Historische Bilder

Aktuelle Bilder

Literatur

  • Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Sébastien Jarne und Jean-Louis Rochaix: Chemin de fer Montreux Oberland Bernois. Du Léman au Pays-d'Enhaut, Band 1. Bureau vaudois d'adresses (BVA), Lausanne, ISBN 2-88125-008-4
  • Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Sébastien Jarne und Jean-Louis Rochaix: Chemin de fer Montreux Oberland Bernois, Du Léman au Pays-d'Enhaut, Band 2. Bureau vaudois d'adresses (BVA), Lausanne, ISBN 2-88125-009-2
  • 75 Jahre MOB, 75 ans MOB, 1901–1976. (Zweisprachig: Französisch und Deutsch), Chemin de fer Montreux-Oberland Bernois (MOB), Montreux, 1976, ohne ISBN.
  • Edward W. Paget Tomlinson, Roger Kaller und Pierre Stauffer: Die Montreux-Berner Oberland-Bahn, Le Montreux-Oberland Bernois, The Montreux-Oberland Bernois Railway. (Dreisprachig: Englisch, Französisch und Deutsch), Chemin de fer Montreux-Oberland Bernois (MOB), Montreux, 1985, ohne ISBN.
  • Jean-Michel Hartmann: Zauber der MOB, Magie du MOB. (Zweisprachig: Französisch und Deutsch), Ott Verlag, Thun, 1985. ISBN 3-7225-6331-3

Weblinks

Quellen

  1. Dies im Gegensatz etwa zu den SBB Re 450, der Ge 4/4 1 der AB oder den MGB HGe 4/4I 16 und 31-37
  2. Bezug der Nummerierung von den Personenwagen (Weiterverwendung der Untergestelle) zu den Güterwagen aus der Internet-Fanseite x-rail.ch

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