Okey (Spiel)

Okey (Spiel)
Okey
Spielbretter mit Spielsteinen (unten rechts ein falscher Joker)
Spielbretter mit Spielsteinen (unten rechts ein falscher Joker)
Daten zum Spiel
Art Legespiel
Mitspieler 2 bis 4
Dauer nicht vorhersehbar
Alter geeignet ab 7 Jahren

Okey ist ein in der Türkei sehr beliebtes Spiel aus der Rommé-Familie. Die Abstammungsfolge zu Rommé oder Rummikub ist nicht geklärt. Die Spielsteine für Okey und Rummikub sind nahezu identisch und gegeneinander austauschbar.


Inhaltsverzeichnis

Spielablauf

Spielzubehör und Spieler

Es wird mit einem Satz aus 106 Spielsteinen (türkisch: taş) aus Holz oder Plastik gespielt. Auf den Vorderseiten der Spielsteine sind die Zahlen von 1 bis 13 in vier verschiedenen Farben sichtbar: Rot, Gelb, Blau und Schwarz. Jede Zahl ist in ihrer Farbe doppelt vorhanden.

Zusätzlich gibt es zwei besondere Spielsteine ohne besondere Farbe und Nummer, stattdessen versehen mit einem Symbol, beispielsweise einem vierblättrigen Kleeblatt oder einem Vollmondgesicht. Diese beiden Spielsteine heißen falsche Joker (türkisch: sahte okey).

Die Rückseiten aller Spielsteine sind einheitlich und nicht unterscheidbar.

Beim Geben wird ein sechsseitiger Würfel verwendet. Die Spieler ordnen ihre Spielsteine auf hölzernen zweietagigen Spielbrettern, so dass jeder Spieler nur seine eigenen Spielsteine sehen kann.

Okey wird fast immer zu viert gespielt, auch wenn es zu dritt bzw. zu zweit spielbar ist. Für das gesamte Spiel gilt die Gegenuhrzeigerrichtung.

Ziel des Spiels

Während des Spiels hält jeder Spieler eine sogenannte Hand von 14 Spielsteinen. Ziel ist es, durch Ziehen und Abwerfen von Spielsteinen, als erster eine Gewinnhand zusammenzustellen, welche vollständig aus Gruppen und Serien besteht. Eine Gruppe besteht aus drei oder vier gleichzahligen aber verschiedenfarbigen Spielsteinen, eine Serie aus gleichfarbigen und numerisch aufeinanderfolgenden. An eine 13 darf lediglich eine 1 angelegt werden - mit einer 2 darf nicht fortgefahren werden.

Geben der Spielsteine und Bestimmen der Joker

Der erste Geber wird per Zufall ausgewählt, z.B. mit dem Würfel, oder durch Ziehen des höchsten Spielsteines. In jeder folgenden Runde ist der dem Geber im Gegenuhrzeigersinn folgende Spieler der neue Geber. Der Spieler rechts vom Geber ist der Ausspieler.

Nachdem die 106 Spielsteine mit der neutralen Seite nach oben auf dem Tisch liegend gut gemischt wurden, werden 21 Stapel zu je fünf Spielsteinen gebildet. Die neutrale Seite bleibt oben. Der eine übriggebliebene Spielstein bleibt noch separat liegen. Die Stapel werden einigermaßen gleichmäßig verteilt vor den Spielern aufgebaut, wobei die exakte Anzahl nicht von Bedeutung ist. Der Geber sollte allerdings mindestens sechs Stapel vor sich haben.

Der Geber wirft nun ein erstes mal den Würfel und bestimmt damit von links gezählt denjenigen der vor ihm aufgebauten Stapel, auf welchen er den separat liegenden Spielstein verdeckt auflegt. Den gewählten Jokerstapel schiebt er etwas nach links, sodass der von den Stapeln gebildete „Kreis“ an dieser Stelle aufgetrennt wird.

Mit dem zweiten Wurf bestimmt der Geber von unten gezählt denjenigen Spielstein im Jokerstapel, den er aus dem Stapel herauszieht und aufgedeckt mit der Spielseite nach oben auf denselben Stapel auflegt. Falls der gewählte Spielstein ein falscher Joker sein sollte, wird er wieder in den Stapel zurückgelegt und der zweite Würfelwurf wird wiederholt, solange bis ein Zahlenspielstein oben zu liegen kommt.

Dieser aufgedeckte Spielstein bestimmt die beiden echten Joker (türkisch: doğru okey) für die aktuelle Spielrunde: Die echten Joker sind die beiden Spielsteine, die dieselbe Farbe und die direkt nachfolgende Nummer wie der aufgedeckte Spielstein haben. Ist der aufgedeckte Spielstein beispielsweise eine blaue 10, so sind die beiden blauen 11 die echten Joker. Im Falle, dass der aufgedeckte Spielstein eine 13 zeigt, so sind die beiden gleichfarbigen 1 die Joker.

Nun folgt das eigentliche Geben: Jeder Spieler wird 14 Spielsteine erhalten, nur der Ausspieler 15. Beginnend beim Ausspieler erhält jeder Spieler im Gegenuhrzeigersinn nacheinander solange Fünferstapel, bis der Ausspieler 15 Spielsteine besitzt. Dabei werden aufeinanderfolgend die Stapel rechts vom Jokerstapel ausgegeben. Die nächsten zwei Stapel werden nun auf den jeweils folgenden zu einem 15er-Stapel aufgetürmt, von welchem die übrigen Spieler jeweils ihre restlichen vier Spielsteine erhalten.

Der restliche Stapel heißt Turm (türkisch: kale). Der oberste verdeckte Spielstein im Turm ist der Boden (türkisch: yer).

Jeder Spieler ordnet nun seine Spielsteine nur für ihn sichtbar auf seinem Spielbrett.

Motivation für den veränderlichen Joker

  • Joker können nicht gezinkt werden
  • versehentlich abgeworfene Joker steigern den Spielspaß

Verlauf

Der Ausspieler beginnt das Spiel, indem er dem Spieler zu seiner Rechten einen Spielstein auf dem Tisch aufgedeckt abwirft. Von nun an nimmt jeder Spieler, der im Gegenuhrzeigersinn an der Reihe ist, entweder den zuvor von seinem Vorgänger abgeworfenen Spielstein, oder den Boden. Die geht reihum so weiter, bis ein Spieler den anderen seine Gewinnhand präsentiert, womit die aktuelle Spielrunde beendet ist. Die Rolle des Bodens wandert dabei von Spielstein zu Spielstein von oben nach unten auf den nächsten Stapel im Gegenuhrzeigersinn langsam auf den Jokerstapel zu. Im Falle, dass der Jokerstapel als letzter Stapel an die Reihe kommt, wird der aufgedeckte Spielstein daneben gelegt und mit dem restlichen Fünferstapel fortgefahren. Ist auch dieser aufgebraucht, endet die Spielrunde unentschieden ohne Punktwertung in der Abrechnung. Der aufgedeckte Spielstein kann niemals gezogen werden.

Abgeworfene Spielsteine werden aufeinandergetürmt, sodass nur der zuletzt abgeworfene Spielstein sichtbar ist.

Ziel des Spiels ist es, eine Gewinnhand bestehend aus Gruppen und Serien zusammenzustellen.

Eine Gruppe besteht aus drei (türkisch: üçlü) oder vier (türkisch: dörtlü) gleichzahligen aber verschiedenfarbigen Spielsteinen. Eine schwarze 7 und zwei rote 7 bilden beispielsweise keine Gruppe.

Eine Serie (türkisch: el) besteht aus mindestens drei gleichfarbigen, numerisch aufeinanderfolgenden Spielsteinen. Die 1 kann entweder als höchster oder als niedrigster Spielstein verwendet werden: Blau 1-2-3, oder gelb 12-13-1 stellen gültige Gruppen dar, schwarz 13-1-2 jedoch nicht.

Serie: 9 10 11 12
Gruppe: 7 7 7

Eine Gewinnhand besteht aus genau 14 Spielsteinen vollständig bestehend aus Gruppen und Serien, was bedeutet, dass ein 15. Spielstein abgeworfen werden muss. Dieser wird dabei quer auf den Boden gelegt, um anzuzeigen, dass die Spielrunde gewonnen wurde, und die Gewinnhand präsentiert.

Beim Bilden von Gruppen und Serien, dürfen die beiden echten Joker anstelle jedes beliebigen anderen Spielsteines stehen. Die beiden falschen Joker repräsentieren die Spielsteine, die durch die echten Joker weggefallen sind. Liegt beispielsweise eine rote 4 auf dem Jokerstapel, so sind die beiden roten 5 die echten Joker, und die falschen Joker repräsentieren jeweils eine rote 5.

Als Ausnahme gibt es eine Gewinnhand bestehend aus sieben Paaren gleichfarbiger, gleichzahliger Spielsteine. Auch hierbei sind echte und falsche Joker erlaubt. Diese Gewinnhand verdoppelt die Werte in der Abrechnung.

Außer dem aufgedeckten Spielstein auf dem Jokerstapel und den abgeworfenen Spielsteinen werden den gegnerischen Spielern bis zum Ende der Spielrunde keine Spielsteine gezeigt. Gruppen und Serien werden nicht auf dem Tisch abgelegt.

Gelingt es einem Spieler bei der Präsentation seiner Gewinnhand einen echten Joker abzuwerfen, so verdoppeln sich die Werte in der Abrechnung.

Abrechnung

Es gibt verschiedene Varianten der Abrechnung. Die hier beschriebene kann mit Punkten oder Geldstücken gespielt werden:

Zu Beginn hat jeder Spieler gleichviele Punkte, beispielsweise 10. Gewinnt ein Spieler eine Spielrunde, so geben ihm die anderen Spieler jeweils einen Punkt, das heißt: Bei vier Spielern bekommt der Spielrundengewinner drei Punkte gutgeschrieben und die Verlierer jeweils einen Punkt abgezogen. In den oben genannten Gewinnfällen verdoppeln sich diese Werte. Spielende ist, wenn ein Spieler keinen Punkt mehr hat.

Eine andere Variante wird mit Punkten gespielt:

Zu Beginn hat jeder Spieler gleichviele Punkte(meistens 20 oder 30). Gewinnt ein Spieler eine Spielrunde, so werden allen anderen Spielern 2, 4 oder 8 Punkte abgezogen. Man erkennt wie viele Punkte abgezogen werden, indem man den Joker (Okey) sieht. Wenn es eine schwarze oder rote Farbe hat, so ist der Stein "süß" (tür: balli)und den Spielern werden 2 Punkte bei "gösterge"(wenn man den Okey/Joker zieht/bestimmt und man am Anfang des Spiels den selben Stein hat-man zeigt den Stein) , 4 Punkte beim normalen gewinnen und 8 Punkte, wenn man mit Joker/Paaren(tür: cift) aufmacht, abgezogen. Bei den anderen Farben sind die Steine "unsüß"(tür:balsiz) und die hälfte der Werte werden abgezogen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Okey — bezeichnet: Okey (Spiel), Spiel aus der Rommé Familie Okey ist der Familienname folgender Personen: Jack Okey (1889–1963), US amerikanischer Art Director und Szenenbildner Okey ist der Vorname folgender Personen: Okey L. Patteson (1898–1989), US… …   Deutsch Wikipedia

  • Rummikub — 2 Rummikubständer mit Spielsteinen (unten rechts ein Joker) Daten zum Spiel Autor Ephraim Hertzano Verlag Hertzano (1950), Lemada Light Industries (1978), Intelli (1980, DE), Arxon (1980, DE) …   Deutsch Wikipedia

  • Rommé — Rommé, Rommee (in Österreich auch Jolly), original amerikanisch Rummy (von Rum bzw. rummy: vgl. Artikel Gin Rummy) ist ein Kartenspiel für zwei bis sechs Personen. In Österreich ist das Spiel unter dem originalen Namen Rummy verbreitet; der… …   Deutsch Wikipedia

  • Oscar/Beste Ausstattung — Mit dem Oscar für das beste Szenenbild werden die Szenenbildner eines Films geehrt. Diese Kategorie existiert seit 1928 und heißt im Original „Best Art Direction“. Sie hätte eigentlich nach 1939 (erstmalige Betitelung von William Cameron Menzies… …   Deutsch Wikipedia

  • Oscar/Bestes Szenenbild — Mit dem Oscar für das beste Szenenbild werden die Szenenbildner eines Films geehrt. Diese Kategorie existiert seit 1928 und heißt im Original „Best Art Direction“. Sie hätte eigentlich nach 1939 (erstmalige Betitelung von William Cameron Menzies… …   Deutsch Wikipedia

  • Oscars/Ausstattung — Mit dem Oscar für das beste Szenenbild werden die Szenenbildner eines Films geehrt. Diese Kategorie existiert seit 1928 und heißt im Original „Best Art Direction“. Sie hätte eigentlich nach 1939 (erstmalige Betitelung von William Cameron Menzies… …   Deutsch Wikipedia

  • Bibliography —    This bibliography is divided into the following categories, with subheadings    relevant to the thematic concentration of the material.    I. Bibliographies, Bibliographical Studies, and Reference Works    II. Scholarly Periodicals    III.… …   Historical dictionary of Austria

  • Barbara Dennerlein — (* 25. September 1964 in München) ist eine deutsche Jazzmusikerin. Sie verhalf der Hammond Orgel im Jazz Mitte der 1980er Jahre in Deutschland zu einer neuen Popularität. Barbara Dennerlein im Jazzland Wien In …   Deutsch Wikipedia

  • Enugu Rangers — oder Rangers International Voller Name Enugu Rangers International Gegründet 1970 Stadion …   Deutsch Wikipedia

  • Enugu Rangers International — Enugu Rangers oder Rangers International Voller Name Enugu Rangers International Gegründet 1970 Stadion …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”