Otterbach (Bühler)

Otterbach (Bühler)
Otterbach
Gewässerkennzahl DE: 2386676
Lage Landkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Bühler → Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle An der L 2218 zwischen der Abzweigung nach Eltershofen und Veinau, beide Stadt Schwäbisch Hall
49° 8′ 2″ N, 9° 46′ 28″ O49.1338888888899.7744444444444405
Quellhöhe ca. 405 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung In die Bühler etwa 400 m südsüdwestlich von Ilshofen-Oberscheffach
49.1230555555569.8577777777778295.0

49° 7′ 23″ N, 9° 51′ 28″ O49.1230555555569.8577777777778295.0
Mündungshöhe 295 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 110 m
Länge 7,3 km[2]
Einzugsgebiet etwa 15 km²dep1[3]

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Mittelstädte Schwäbisch Hall
Kleinstädte IlshofenVorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt

Der Otterbach ist ein gut 7 km langer Bach auf der Haller Ebene im Nordosten Baden-Württembergs, der bei Ilshofen-Oberscheffach von links in die Bühler mündet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Verlauf

Der Otterbach entspringt auf etwa 405 m ü. NN an der L 2218, wenig östlich der Abzweigung der K 2658 in Richtung Schwäbisch Hall-Eltershofen, an einem Hügel der intensiv ackerbaulich genutzten Haller Ebene. Ganz zu Anfang ein bloßes feldwegbegleitenden Rinnsal, fließt der Bach seine ersten 2 km nach Südosten auf Altenhausen zu, passiert dabei den Landeplatz Schwäbisch Hall-Weckrieden in dessen Nordosten und verläuft schon vor Altenhausen in einer feuchten Niederung, einstmals ein Sumpfgebiet.

Beim Weiler Altenhausen, der zu seiner Rechten liegt, kehrt er sich auf Dauer nach Osten, unterquert die auf dem Damm eines früheren Sees verlaufende Dorfverbindungsstraße Altenhausen–Veinau und erreicht dann den Ortsrand des Dorfes Tüngental. Vorher ein begradigtes, in sehr flacher Mulde kaum eingetieftes Gewässer, bildet der Otterbach nun erstmals Wiesenmäander aus, nimmt dann im Ort den von Nordwesten her zufließenden Lohwiesenbach auf und gräbt sich nach Durchqueren dieser einzigen größeren Siedlung an seinen Ufern merklich in den hier steinig werdenden Untergrund ein. Bachabwärts an der Kläranlage Tüngentals erreicht ihn von Süden her der Rössbach, der das Ackerland zwischen dem Hessentaler Industriegebiet, dem Waldstück Hasenbühl im Süden Tüngentals am Anstieg zu den Keuperbergen und Matheshörlebach im Südosten entwässert.

Danach tritt der Bach bis zur Mündung in eine enge, bewaldete Schlucht ein, die sogenannte Otterbachklinge, in der er über Felsbänke herabfließend auf etwa einem Drittel seiner Länge etwa zwei Drittel seines Gefälles eingräbt. Nach etwa einem Drittel der Schluchtstrecke fließt ihm von links sein längster Nebenfluss zu, der Rotbach, welcher seinen Ursprung beim nordwestlich gelegenen Weiler Ramsbach hat; auf seinem letzten starken halben Kilometer ebenfalls ein Waldklingenbach, stürzt dieser Zufluss wenige Schritte vor der Mündung einen übermannshohen Wasserfall herab.

Am Ausgang der Otterbachklinge fließt der Bach noch unter einer Brücke der K 2665 Matheshörlebach–Großaltdorf durch und mündet dann südwestlich des Talweilers Ilshofen-Oberscheffach in deren breiter Aue auf etwa 295 m ü. NN nach etwa 7,3 km Laufs von links in die Bühler.

Einzugsgebiet

Der Otterbach entwässert etwa 15 km² der östlichen Haller Ebene zwischen Kocher, Bühler und Limpurger Bergen. In der Mitte seines Einzugsgebiets liegt die Ortschaft Tüngental, dessen Extrempunkte sind ungefähr

  • im Süden der untere Hasenbühl bei Hessental,
  • im Westen der Adolf-Würth-Airport,
  • im Nordwesten die Abzweigung der K 2658 nach Eltershofen von der L 2218 Schwäbisch HallIlshofen,
  • im Norden der Wasserturm von Bühlerzimmern (Gemeinde Braunsbach),
  • im Osten der Fuß der Talsteige der K 2665 von Jagstrot hinab nach Oberscheffach.

Im Südwesten und Westen liegen die Nachbar-Einzugsgebiete von Waschbach bei Hessental und Wettbach bei Weckrieden, die zum Kocher fließen. Auffällig ist, dass sie von der Breite der Hochebene zwischen Kocher und Bühler nur den kleineren Teil gewinnen konnten, obwohl sie eine deutlich tiefere Erosionsbasis haben als der recht weit flussoben in die Bühler mündende Otterbach. Im Nordwesten und Norden konnten der Kocherzufluss Diebach bei Eltershofen und dessen Nebenbach Ölklingenbach um Veinau sich stärker durchsetzen. Im Nordosten und Osten, wo die Wasserscheide wenig zur Linken des Rotbachs verläuft mit einem Abstand zur aufnehmenden Bühler von meist unter einem Kilometer, haben kaum andere Bühlerzuflüsse Raum außer Hangbächen. Im Süden zwischen Bühler und Hasenbühl konkurriert der ebenfalls nach Osten zur Bühler entwässernde Sulzdorfer Schwarzenlachenbach mit seinen Zuflüssen, dazwischen bei Jagstrot ein winziger Bach zur Bühler.

Im Einzugsgebiet des Otterbaches herrscht der Ackerbau vor. Die Oberläufe der Gewässer liegen regelmäßig in flachen, feuchten Mulden, in denen Grünland das Bild bestimmt, ebenso am Nordrand des Hasenbühls und auf dem Flugplatzgelände im Westen. Der wenige Wald steht auf einigen kleinen Kuppen, auf der Hanglage des Hasenbühls und in den zwei genannten Klingen.

Ein Vorsprung des Gemeindegebietes von Ilshofen mit einer Fläche von unter 10 ha ragt etwa 400 m von der Mündung aufwärts in die untere Otterbachklinge hinein; im Norden beim Bühlerzimmerner Wasserturm gehören von der zum Otterbach entwässernden Seite der Hügelkuppe weniger als 20 ha zur Gemeinde Braunsbach. Das gesamte übrige Einzugsgebiet gehört zur Stadt Schwäbisch Hall.

Geologie

Der größte Teil des Bachlaufes wie des ganzen Einzugsgebietes liegt im Unterkeuper (Lettenkeuper); diesem liegt in höheren Lagen teilweise Löss auf, der der Landwirtschaft sehr vorteilhafte Böden für den Ackerbau bietet. Im äußersten Süden hat das Einzugsgebiet im Hasenbühl einen Anteil am unteren Anstieg zu den Limpurger Bergen, hier steht Gipskeuper an. Die Otterbachklinge ebenso wie die Klinge des Rotbaches liegen im Oberen Muschelkalk.[4]

Nebenflusssystem des Otterbachs

Aufgeführt sind die Zuflüsse, eingerückt unter dem aufnehmenden Gewässer, in Richtung von der Quelle abwärts bis zur Mündung, insoweit sie auf der TK 25[5] oder in LUBW-UDO[5] eingetragen sind. Im Zweifelsfall wurde bei Namen die LUBW-UDO vorgezogen, bei Verläufen die TK 25. Die Längen wurden auf der TK 25 abgemessen und auf volle 100 m gerundet. Zwischendurch verdolte Wasserläufe interpoliert. Nur kursivierte Namen stehen genau so in einer der Quellen, nichtkursivierte Anteile der Bezeichnungen dienen der möglichst unmissverständlichen Benennung, etwa wo beide Quellen überhaupt keinen Eigennamen liefern.

  • Otterbach, mündet südwestlich von Ilshofen-Oberscheffach von links in die Bühler, 7,3 km lang.
    • Unbenannter Zufluss, mündet von links im Südosten der Gemarkung Bubenäcker, 0,4 km lang.
    • Unbenannter Zufluss, mündet von links in der Gemarkung Streitbusch, 0,3 km lang.
    • Bach vom Kaiserhof her, mündet von rechts in der Gemarkung Rinnäcker, 0,7 km lang.
    • Stichgraben vom Nordwestrand Altenhausens, mündet von rechts nordnordwestlich von Altenhausen, 0,1 km lang.
    • Stichgraben von Südsüdwest, mündet von rechts an der Verbindungsstraße Altenhausen–Veinau, 0,2 km lang.
    • Bach aus den Hölzleswiesen,[6] mündet von links an einem kleinem Fischsee etwa 0,3 km westlich des Ortsrandes von Tüngental, 0,7 km lang.
    • Bach aus dem Kalten Brunnen (Gemarkungsname),[7] mündet von links nach einem kleinem Fischsee etwa 0,2 km westlich des Ortsrandes von Tüngental, 0,5 km lang.
    • Lohwiesenbach, mündet von links in der Ortsmitte von Tüngental, 1,3 km lang.
    • Rössbach, mündet von rechts an der Kläranlage von Tüngental, 2,9 km[8] lang.
      • Stichgraben von Süden, mündet von rechts in der Sandbaue, 0,2 km lang.
      • Zufluss vom oberen Matheshörlebach her, mündet von rechts in der Sandbaue, 0,4 km lang.
      • Unbenannter Zufluss von Westen, mündet von links in der Sandbaue, 0,5 km lang.
      • Unbenannter Zufluss von Westen, mündet von links, 0,6 km lang.
      • Sonderbach,[9] mündet von links, 1,7 km lang.
      • Matheshörlebach,[10] mündet von rechts, 1,9 km lang.
    • Hangstichgraben durch Gemarkung Rinne, mündet von links gleich unterhalb der Kläranlage Tüngental, 0,2 km lang.
    • Hangstichgraben durch Gemarkung Kappeläcker, mündet von rechts gleich unterhalb der Kläranlage Tüngental gegenüber dem vorgenannten Zufluss, 0,1 km lang.
    • Hägbach, Hangstichgraben durch Gemarkung Hägele längs eines Feldweges nach Norden, mündet von rechts wenige Meter oberhalb des nächsten Zuflusses, 0,5 km lang.
    • Rotbach, mündet von links etwa 0,7 km südöstlich des Weilers Otterbach, 3,3 km lang.
      • Zufluss von nördlich des Waldstücks Stockhölzle, von links keine 100 m nach dem Beginn des Rotbachs am südöstlichen Ortsrand von Ramsbach im Bereich der ehemaligen Wasserburg, 0,9 km lang.
      • Zufluss von der K 2571 Tüngental–Ramsbach her zwischen den Hügeln Neugreut und Heide, von rechts am Rand der Bräckenwiesen, 1,6 km lang.
      • Abfluss aus einem kleinen See in der Gemarkung Hofbinsenäcker, von links gegenüber den Bräckenwiesen, 0,1 km lang.
      • Rinne Richtung Westen, von links am Hangfuß südlich des Weilers Otterbach, 0,1 km lang.
    • Altarmrest, von links am Ausgang der Otterbachklinge, 0,1 km lang.

Geschichte

Der von der Dorfverbindungsstraße Altenhausen–Veinau genutzte alte Damm staute vormals einen See auf, der zur Wasserburg Altenhausen gehörte. Von dieser ist außer einem etwas eigentümlichen, aber dem unbelehrten Auge in der Natur unauffälligen Geländeprofil nördlich des dortigen Otterbach-Laufes nichts mehr zu sehen.

Am oberen Rotbach hat früher die Wasserburg Ramsbach am Rand des gleichnamigen Weilers gestanden, von der nichts mehr zu erkennen ist.

Näheres dazu und zu den ehedem ansässigen Adelsfamilien erwähnt die Hällische Chronik.[11]

Literatur

  • Topographische Karten 1:25.000 Baden-Württemberg (TK 25), Blätter 6824 Schwäbisch Hall und 6825 Ilshofen
  • Bernd Kunz: Die Bühler von der Quelle bis zur Mündung. Swiridoff Verlag, Künzelsau 2003, ISBN 3-899290-0-70, S. 81–86.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nach TK 25
  2. Nach LUBW-RIPS, siehe bei den Weblinks.
  3. Amtliches Digitales Wasserwirtschaftliches Gewässernetz, Einzugsgebiete
  4. Geologische Übersichtskarte 1:150.000 des LGRB
  5. Bei LUBW-UDO explizit Kalter Brunnen genannt. Jedoch fließt erst der hier nächstgenannte Zufluss nach der genaueren TK 25 durch die Gemarkung Kalter Brunnen, während die bei LUBW-UDO hinterlegte topographische Karte den Gemarkungsnamen Hölzleswiese gar nicht anzeigt, also vermutlich Versehen.
  6. Siehe vorige Anmerkung.
  7. Oberlauf gegenüber LUBW-UDO nach Westen verlängert längs eines Feldweges bis fast an die K 2600, wie in TK 25 als intermittierend eingezeichnet. Ohne diese Fortsetzung wäre der hier so genannte Sonderbach-Oberlauf länger. Der Bach hat einen weiteren, nicht einmal in der TK 25 eingezeichneten, intermittierend wasserführenden Zufluss aus dem westlichen Hasenbühl (südlich der L 1060). Da zudem die TK 25 unterhalb des Sonderbach-Zuflusses den Bach als Sonderbach beschriftet, bleiben Zweifel an der Namensgebung von LUBW-UDO.
  8. Bezeichnung laut LUBW-UDO, vgl. Anmerkung zum Rössbach.
  9. Oberlauf nach TK 25 von Westen längs eines Feldweges, den bei LUBW-UDO gezeigten – kürzeren – Oberlauf von der Bahnlinie her kennt die TK 25 nicht.
  10. Digitalisat der Hällischen Chronik auf dem Server der Universitätsbibliothek Bielefeld. Siehe dort die Seiten 66–68.

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