Chief Willard

Chief Willard
Filmdaten
Deutscher Titel: Apocalypse Now
Originaltitel: Apocalypse Now
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1979
Länge: 153 bzw. 202 (Redux-Version) Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: John Milius, Francis Ford Coppola
Produktion: John Ashley, Eddie Romero, Mona Skager
Musik: Carmine Coppola
Kamera: Vittorio Storaro
Schnitt: Lisa Fruchtman, Gerald B. Greenberg, Walter Murch
Besetzung

Apocalypse Now ist ein Antikriegsfilm aus dem Jahr 1979, dessen Handlung während des Vietnamkriegs spielt. Er basiert auf einer freien Interpretation von Joseph Conrads Erzählung Heart of DarknessHerz der Finsternis sowie auf Michael Herrs Vietnamkriegs-Reportagen An die Hölle verraten – Dispatches.

Francis Ford Coppolas Produktionsfirma American Zoetrope produzierte den Kinofilm für United Artists.

Im Jahr 2001 erschien eine überarbeitete Director's-Cut-Fassung unter dem Titel Apocalypse Now Redux, die insgesamt etwa 50 Minuten zusätzliches Material gegenüber der Original-Kinofassung bietet, womit die Gesamtspielzeit des Films ca. 202 Minuten beträgt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Jahr 1969, mitten im Vietnamkrieg erhält Captain Benjamin L. Willard den Auftrag, den abtrünnigen Colonel Walter E. Kurtz zu liquidieren. Dieser hat sich von der amerikanischen Militärführung distanziert und lässt sich nicht mehr kontrollieren. Im kambodschanischen Dschungel hat er sich ein eigenes „Reich“ aufgebaut, über das er gebieterisch herrscht. Captain Willard macht sich in einem Patrouillenboot samt Besatzung von Saigon aus auf den Weg durch den Dschungel. Die Reise der Männer entwickelt sich zu einem Höllentrip durch die Absurditäten eines sinnentleerten Kriegs und offenbart gemäß der Romanvorlage die Abgründe der menschlichen Seele.

Musik und Ton

Der Soundtrack zum Film wurde von Carmine Coppola, dem Vater von Francis Ford Coppola komponiert und von Walter Murch redigiert.[1] Für die Redux-Fassung wurden posthum zwei zusätzliche Stücke mit Hilfe von Noten eingespielt, die Carmine Coppola hinterlassen hatte. Das Klangbild wird zumeist von collageartig arrangierten Synthesizer-Sounds bestimmt, dazu wurden Kriegs- und Umweltgeräusche wie Helikopter und Wind gemischt. Mickey Hart, der Schlagzeuger der Rockgruppe The Grateful Dead, erarbeitete die grundlegende rhythmische Struktur der Musik.[2] Im Jahr 1980 wurde Carmine Coppola für die Musik von Apocalypse Now mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet und Walter Murch nahm einen Oscar für den besten Ton entgegen.

Neben der speziell für den Film komponierten Musik finden sich auch bekannte Lieder populärer Musiker im Film wieder: Die Eingangssequenz des Films ist mit dem Song The End von The Doors hinterlegt. Eine weitere bekannte Szene des Films ist der Hubschrauberangriff der Luftkavallerie auf ein vietnamesisches Dorf zu den Klängen von Richard Wagners Walkürenritt. Die Szene hat ihr historisches Vorbild in der Deutschen Wochenschau vom 30. Mai 1941, in der die Luftlandung der Deutschen auf Kreta mit demselben Stück unterlegt wurde. Des Weiteren sind die Stücke Satisfaction von den Rolling Stones und Suzie Q von Creedence Clearwater Revival zu hören.

Kapitelhandlungen

Warten in Saigon

United States Army Captain Willard ist Angehöriger des 73. Kavallerie Regiments der 82. US-Luftlandedivision und ist der Spezialeinheit für unkonventionelle Kriegsführung MACV-SOG unterstellt. Zu Beginn seiner zweiten Dienstzeit in Vietnam wartet er in Saigon auf einen neuen Auftrag. Geprägt von Alkohol, Langeweile und einem übergroßen Verlangen nach Rückkehr in den Dschungel, steht am Anfang des Films: „Jede Minute, die ich in diesem Raum verbringe, macht mich kraftloser. Jede Minute, die Charlie im Busch kauert, macht ihn stärker“. („Every minute I stay in this room, I get weaker. And every minute Charlie squats in the bush, he gets stronger.“) Seine Wartezeit endet, als er von zwei GIs zu einem Stützpunkt des Nachrichtendienstes in Nha Trang eskortiert wird. Sein neuer Auftrag ist die Exekution des vermeintlich verrückt gewordenen Colonel Walter E. Kurtz. Willard soll mit einem Patrouillenboot samt Besatzung den Mekong-Fluss bis nach Kambodscha hochfahren, um Kurtz zu finden und seiner Bestimmung zuzuführen.

Das Dossier

Willard erhält von seinen Auftraggebern ein Dossier über den Colonel, dessen Inhalt der Zuschauer bruchstückhaft über den Film verteilt erfährt: Kurtz, ein militärischer Musterschüler mit Ambitionen auf die höchsten Posten, absolvierte unter anderem im mittleren Alter den Ausbildungskurs der Special Forces. In Vietnam wich er schon bald von den Richtlinien der Streitkräfte ab. Als er unautorisiert vier Doppelagenten erschoss, gab die Armeeführung den Befehl zu seiner Eliminierung.

Bezeichnend für den gesamten Auftrag mag folgendes Zitat sein: „Charging a man with murder in this place is like handing out speeding-tickets at the Indy 500. In der deutschen Synchronisation: „Einen Mann an so einem Ort wegen Mordes zu belangen, ist wie eine Verwarnung wegen überhöhter Geschwindigkeit beim Autorennen.“

An Bord

Das Patrouillenboot (PBR, Patrol Boat, rigid) „Erebus“ der US Navy, auf dem Willard flussaufwärts Richtung Kambodscha gebracht wird, fungiert als Spiegelbild der US-Armee. An Bord befinden sich:

  • Der Befehlshaber des Bootes Kommandant 'Chief' Phillips
  • Jay 'Chef' Hicks, ein Saucier aus New Orleans, der mit dem Krieg eigentlich gar nichts am Hut haben will
  • Lance B. Johnson, ein Greenhorn und angehender Profi-Surfer, der sich lieber bräunt und Drogen konsumiert, als zu kämpfen
  • Tyrone 'Clean' Miller, ein siebzehnjähriger Schwarzer aus der Bronx.

Willard lässt die Crew zunächst über das Ziel der Fahrt und seinen Auftrag im Unklaren, da beides der Geheimhaltung unterliegt. Erst später, als die Männer zunehmend frustriert werden ob der vermeintlichen Sinnlosigkeit des Unternehmens, setzt er sie darüber in Kenntnis. Im Mikrokosmos des Bootes, dessen Flussfahrt den roten Faden des Films ausmacht, ist Willard wegen seines separaten und geheimen Auftrags und seiner Verschwiegenheit Außenseiter, wird jedoch respektiert. Während die Crew ihrem ‚Alltag‘ an Bord nachgeht (Drogenkonsum, Langeweile, Wache schieben), werden dem Zuschauer Willards Gedankengänge mitgeteilt.

Beachboys

Die 1. US-Luftkavallerie, die Willards Boot den Fluss aufwärts eskortieren sollte, nähert sich unter leichter Gegenwehr einem kleinen vom Vietcong beherrschten Dorf. Hier trifft Willard den Bataillons-Kommandeur der luftmobilen Einheit Lieutenant Colonel Bill Kilgore. Regisseur Coppola spielt hier einen Anweiser für ein Team Kriegsberichterstatter. Schließlich stellt sich heraus, dass der Kommandeur gar nichts von dem Eskortbefehl weiß. Der selbstherrliche und surfbegeisterte Kilgore entdeckt unter der Bootscrew Lance B. Johnson, den Profisurfer. Am Abend gibt es Lagerfeuer mit eingeflogenem Bier und Steaks. Kilgore klimpert auf einer Gitarre, doch glaubt Willard: „The more they tried to make it just like home, the more they made everybody miss it.“ (dt. Je mehr sie versuchten es wie zuhause wirken zu lassen, desto mehr vermisste es jeder.)

Als Kilgore hört, dass bei dem Dorfstrand an dem das Boot abgesetzt werden soll, brauchbare Wellen zum Surfen sind, befiehlt er den Angriff. Hier soll Lance den Unterschied zwischen dem Feind und den US-Streitkräften zeigen: „Charlie don’t surf!“- („Charlie surft nicht!“)

Dieser Filmabschnitt ist eine der ersten Begegnungen mit dem Irrealismus und dem Wahnsinn der Beteiligten des Krieges. So befiehlt Kilgore das Surfen, während am Strand Granaten einschlagen. Da die Soldaten unter ständigem Mörserbeschuss schlechte Ergebnisse beim Surfen erzielen, fordert Kilgore schließlich einen schweren Luftschlag mittels Napalm auf eine Baumreihe an, wo er die feindliche Mörserstellung vermutet. Der Angriff schlägt jedoch fehl; es schlagen weiter Granaten am Strand ein. Durch die Explosion des Napalms werden Luftwirbel erzeugt, welche zusätzlich die Wellen zum Surfen unbrauchbar machen. Willard und seine Begleiter fliehen schließlich auf das Boot.

Wenige Minuten vorher verteilte der Kommandant noch Spielkarten auf tote Vietcong. „Deathcards, let Charlie know who did this“ (dt. „Totenkarten, lasst Charlie wissen, wer das tat.“) Sehr einprägsam ist Willards gedankliches Resümee, zurück auf dem Boot: „Wenn Kilgore den Krieg auf seine Weise führen durfte, begann ich mich zu fragen, was sie überhaupt gegen Kurtz einzuwenden hatten. Es war nicht nur Wahnsinn und Mord … davon gab es hier genug, dass für uns alle was abfiel.“

Perfektioniert wird die Niederlage („Charlie surft nicht, Lance ebenso wenig“) durch den Diebstahl von Kilgores Lieblingssurfboard durch Capt. Willard. (Nur in der Redux-Version enthalten.)

Playboybunnies

An der Station zu Hau Phat trifft die Crew am richtigen Tag ein: Eine frisch eingeflogene USO-Show steht auf dem Veranstaltungskalender. Miss August, Miss May und das Playmate of the Year geben sich die Ehre und erscheinen in Cowboy- und Indianerkostümen auf der Bühne. Nachdem die Mädchen ihre Show abgezogen haben, fordert das Publikum das Entkleiden der Frauen. Soldaten stürmen die Bühne und die Playmates müssen überstürzt aus dem Tumult ausgeflogen werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt treffen sie die Mädchen in einem desolaten Notlager wieder – und tauschen einen Teil ihres Treibstoffs gegen Sex

(Nur in der Redux-Version enthalten)

Do-Lung-Brücke

Der letzte Stopp vor dem Gebiet, in dem es keine US-Armee mehr, sondern nur noch Kurtz gibt, ist ein Halt im totalen Chaos, wo Verzweiflung und Grabenkampf das Bild beherrschen. Im Hintergrund hört man über Lautsprecher Schreie, psychedelische Geräusche und undefinierbare Klänge. Drogen, Desorganisation, Angst, Panik, Tod, Leiden und kopflose Militäraktionen bestimmen den Ort. Deserteure versuchen ihren Rückweg zu erschwimmen. Auf die Frage Willards, wer hier der kommandierende Offizier sei, antwortet ein hysterischer Soldat symptomatisch: „Nicht Sie?“ („Ain’t you?“).

Ein Soldat feuert wie wild mit einem stationären Maschinengewehr auf bereits tote Vietkong. Ein GI schaltet mit einem M79 Granatwerfer einen Vietcong aus, der sich nah an die US-Stellung herangeschlichen hat und durch sein Megaphon immer wieder „Ami, geh' zum Teufel!“ (im Original: „GI, Fuck you“) ruft.

Willard trifft trotz des Chaos einen Kontaktmann, Lieutenant Carlson, der ihm aktuelle Instruktionen zu seinem Auftrag überreicht und sich mit den Worten „Sie glauben gar nicht, wie glücklich ich jetzt bin, Sir“, daran macht zu verschwinden. Als Willard nachfragt, erwidert Carlson: „Jetzt kann ich hier raus, wenn ich eine Möglichkeit finde!“ und schließlich „Hier sind Sie am beschissenen Arsch der Welt, Captain!“ Als sich die Crew wieder auf den Weg macht, stürzt hinter ihnen die unter Beschuss stehende Do-Lung-Brücke schließlich ein.

Auf französischem Boden

Aus dem Nebel tauchen Ruinen auf, und schon steht die Besatzung vor französischer Übermacht. Mr. Clean, der bei einem Angriff auf die Erebus (das Patrouillenboot) sein Leben ließ, wird hier bestattet. Beim gemeinsamen Abendessen mit den französischen Plantagenbesitzern kommt es zu heftigen Diskussionen unter den Gastgebern. Willard wird angefleht, aus den Fehlern der Franzosen zu lernen und mit seiner ganzen Kraft gegen Vietnam zu kämpfen, um es zu besiegen. Bei Tisch mit dem amerikanischen Offizier geraten die anwesenden Franzosen in eine hitzige Diskussion über die verlorene Schlacht von Điện Biên Phủ. Einer nach dem Anderen verlässt wütend den Raum. Beim Zuschauer entsteht der Eindruck einer Parodie auf französische Gesellschaftsfilme, in denen Franzosen am Wochenende in fröhlicher Runde zusammenkommen.

(Nur in der Redux-Version enthalten)

Kurtz oder: The Horror

Aufgespießt von einem Speer versucht der Chief, möglicherweise zum Schutz seiner noch lebenden Kameraden, Willard mit in den Tod zu reißen. Es misslingt. Ein Fotojournalist und Anhänger Kurtz’ – „He’s a poetwarrior in the classic sense“ („Er ist ein Poet und Krieger im klassischen Sinne“) – lotst die Crew zum Ufer.

Captain Willard wird gefangen genommen und zu Kurtz gebracht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein langes Gespräch, in dem der Agent vom Colonel als ein „Laufbursche“ entlarvt wird, der „von Kolonialwarenhändlern geschickt“ worden sei, um „die Rechnung vorzulegen“ („You’re an errand boy, sent by grocery clerks, to collect a bill“). Willard erhält ein grauenerregendes Präsent von Kurtz in seinen Schoß gelegt: Chefs abgehacktes Haupt. Der Zuschauer erfährt die simple Dialektik des Colonel Walter E. Kurtz: „Horror and moral terror are your friends, if they are not, then they are enemies to be feared.“ (dt. „Das Grauen und der moralische Terror sind deine Freunde. Falls es nicht so ist, sind sie deine gefürchteten Feinde.“)

Während der folgenden Zeit entfremdet sich auch Willard seiner selbst und nähert sich den moralischen Ansichten Kurtz. Mit einer Machete tötet er ihn letztendlich und erfüllt seinen Auftrag. Nachdem Willard die wichtigsten Papiere und Aufzeichnungen Kurtz’ unter den Arm gepackt hat, erscheint er vor dem Tempel; als er am Ausgang steht, werfen sich alle „Eingeborenen“ vor ihm auf den Boden. Er steht zur einen Hälfte im Licht und zur anderen Hälfte im Schatten. Hier muss er sich entscheiden: für das Licht – zurück zur Armee – oder für den Schatten – er übernimmt Kurtz' Platz. Er entscheidet sich für das Licht, um dann symbolisch die Machete hinzuwerfen, das Funkgerät auszuschalten und mit Lance auf der Erebus flussabwärts zu fahren.

Kritik

„Von Coppola virtuos inszenierter Kriegs- und Antikriegsfilm, der – in seiner ambivalenten Darstellung der ästhetischen Faszination des Krieges – weniger die militärischen und politischen, als vielmehr die psychischen Aspekte des Vietnam-Debakels zu erhellen versucht. Basierend auf einem Roman von Joseph Conrad, wird die Grausamkeit des Krieges ebenso deutlich wie seine Sinnlosigkeit. Die überarbeitete Fassung, die vermeintlichen Nebenhandlungen größeren Raum zubilligt, setzt neue Maßstäbe und lässt noch eindeutiger in die Abgründe der menschlichen Seele blicken. “

Lexikon des internationalen Films

„Nach ihm dürfte es eigentlich keine anderen Kriegsfilme mehr geben.“

Die Zeit

Apocalypse Now: Produktion

Der Film wurde auf den Philippinen und in der Dominikanischen Republik (Rio Chavon) gedreht und war von legendären Schwierigkeiten begleitet; so wurde zum Beispiel das Set von einem Sturm fast vollständig zerstört. Hauptdarsteller Martin Sheen erlitt einen Herzinfarkt, weswegen einzelne Szenen ohne ihn gedreht werden mussten. Schlussendlich dauerten die Dreharbeiten 16 Monate, die Produktionskosten gingen über das Doppelte des ursprünglich vorgesehenen Betrags hinaus. Auch Coppolas Gesundheit soll gelitten haben, heute relativiert er jedoch diese Meldungen.

Coppolas Frau dokumentierte die Dreharbeiten filmisch. Dieses Material wurde 1991 unter dem Titel Hearts of Darkness: A Filmmaker’s Apocalypse veröffentlicht.

Im Making-of ist zu sehen, dass sich der herz- und alkoholkranke Hauptdarsteller Sheen in der Szene im Zimmer in Saigon vor der Kamera so weit entblößt, dass reale Verletzungen (Spiegelszene) zum Vorschein kommen. Der Realismus dieser Szene war so „erschreckend gut“, dass Martin Sheen trotz eines langen Krankenhausaufenthaltes wegen Herzproblemen die Hauptrolle behielt.

Die Schauspieler Steve McQueen und Harvey Keitel wurden vor Drehbeginn für die Rolle des Captain Willard vorgeschlagen. Steve McQueen lehnte die Rolle ab. Harvey Keitel spielte bereits zwei Wochen lang die Rolle des Willard, als Coppola ihn wegen seiner „überdrehten“ Spielart für ungeeignet erklärte und die Rolle an Martin Sheen weitergab. Ein Großteil des bis dahin gefilmten Materials musste nachgedreht werden.

Francis Ford Coppola und Marlon Brando hatten im Verlauf der Dreharbeiten mehrere Auseinandersetzungen. Unter anderem deswegen, weil Marlon Brando das Drehbuch von John Milius für das Buch Herz der Finsternis von Joseph Conrad gehalten hatte und es schlecht fand. Außerdem war Marlon Brando stark übergewichtig am Set erschienen und aus körperlicher Sicht ganz und gar nicht geeignet für die Rolle des Kurtz, da er in der Buchvorlage als dünner Mann beschrieben wird.

Dennis Hopper musste wegen einer Infektion im Hamburger Tropeninstitut behandelt werden.

In der 25. Spielminute der Redux-Fassung hat Coppola einen Cameo-Auftritt als Regisseur eines Teams von Kriegsberichterstattern.

1979 kam Apocalypse Now in die Kinos, er hatte eine Spielzeit von 153 Minuten. 2001 erschien Apocalypse Now Redux, die digitalisierte und 50 Minuten längere Version, die komplett neu geschnitten und um etliche, bisher ungezeigte Szenen ergänzt worden war.

Deutsche Synchronisation

Die deutschsprachige Originalversion entstand in den Studios der Interopa Film GmbH, Berlin unter der Synchronregie von Christian Rode nach dem Dialogbuch von Horst Balzer. Für Apokalypse Now: Redux wurde der Film komplett neu synchronisiert. Diese Fassung entstand im Filmstudio Babelsberg unter der Regie von Andreas Fröhlich nach dem Dialogbuch von Alexander Löwe. Außer Christian Brückner in der Rolle des Captain Willard wurden alle anderen Rollen neu besetzt.

Rollenname Schauspieler Deutsche Synchronstimme
Originalversion Redux-Version
Colonel Kurtz Marlon Brando Gottfried Kramer Thomas Fritsch
Captain Willard Martin Sheen Christian Brückner
Colonel Kilgore Robert Duvall Heinz Drache Reiner Schöne
Chef Frederic Forrest Fred Maire Tobias Meister
Chief Albert Hall Wolfgang Hess Oliver Stritzel
Lance B. Johnson Sam Bottoms Mathias Einert Kim Hasper
Clean Laurence Fishburne Joachim Tennstedt Björn Schalla
Photojournalist Dennis Hopper Michael Chevalier Joachim Kerzel
Colonel Lucas Harrison Ford Frank Glaubrecht Bernd Vollbrecht
Hubert de Marais Christian Marquand ––– Georges Claisse
Roxanne Sarault Aurore Clément ––– Beate Haeckl

Auszeichnungen

  • Film-Festival Cannes 1979:
  • Oscars (1979) für:
    • Beste Kamera (für Vittorio Storaro)
    • Bester Ton (für Walter Murch, Mark Berger, Richard Beggs, Nat Boxer)
    • Nominierung bester Film
    • Nominierung für Ausstattung (für Dean Tavoularis)
    • Nominierung für Drehbuch-Bearbeitung
    • Nominierung für bester Nebendarsteller (Robert Duvall)
    • Nominierung für Regie
    • Nominierung für Schnitt
  • Golden Globe Award (1979):
    • Bester Regisseur – Francis Ford Coppola
    • Bestes Drehbuch – Carmine Coppola, Francis Ford Coppola
    • Bester Nebendarsteller – Robert Duvall
    • Nominierung: Bester Film (Kategorie: Drama)
  • Golden Globe Award (1980):
    • Beste Filmmusik – Carmine Coppola
  • 2000: Aufnahme in das „National Film Registry“ der Library of Congress (USA)
  • Auszeichnungen vom renommierten American Film Institute:
    • 1998: Platz 28 in der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten (2007: Platz 30)
    • Das Zitat: Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. erreichte Platz 12 in der Liste der 100 besten Filmzitate aller Zeiten

Quellen

  1. Rezension von Simon Duff bei Musicfromthemovies.com (Abgerufen am 15. Februar 2009)
  2. Rezension von Michael Boldhaus bei Cinemusic (Abgerufen am 15. Februar 2009)

Literatur

  • Gilbert Adair: Hollywood's Vietnam. From the “Green Berets” to “Apocalypse Now”, Proteus Books, New York 1981,ISBN 0-906071-86-0
  • Peter Krause, Birgit Schwelling: Filme als Orte kollektiver Erinnerung. Aspekte der Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Vietnamkriegs in „Apocalypse Now“, in: Michael Strübel (Hrsg.): Film und Krieg. Die Inszenierung von Politik zwischen Apologetik und Apokalypse, Leske + Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3288-3, S. 93–108

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