Stadtkirche St. Petri (Freiberg)

Stadtkirche St. Petri (Freiberg)
Blick vom Obermarkt zur Stadtkirche St. Petri, links ist der Hahnenturm, rechts der höhere der beiden Westtürme zu sehen

Die Stadtkirche St. Petri in Freiberg (örtlich: Petrikirche genannt) befindet sich auf dem höchsten Punkt der Freiberger Innenstadt am Petriplatz etwas westlich des Obermarkts. Errichtet wurde sie etwa um 1200 mit der Freiberger Oberstadt als spätromanische Basilika und war ehedem Hauptkirche der Stadt.[1] Diese Kirche ist mit drei Türmen ausgestattet, deren höchster (örtlich Petri-Turm genannt) mit 72 Metern Höhe das Stadtbild bestimmt. Er trägt die Häuerglocke, die sogenannte Saigerschelle, und eine Stundenglocke. Die Häuerglocke läutete täglich morgens um drei, um die Bergleute zur Schicht zu rufen. In einem Bergmannslied heißt es dazu:

„Wenn das Glöcklein drei tut läuten, heißt′s: Bergmann, steh′ auf mit Freuden…“

Karl Gustav Wolf, 1828

Auf dem Faulen Turm befinden sich die 3.850 Kilogramm schwere, im Jahre 1487 von Oswald Hilliger gegossene Große Glocke und die 1.940 Kilogramm schwere, von seinem Enkel Wolf Hilger stammende Kleine Glocke. Der dritte Turm, ein Rundturm, ist der Hahnenturm. Hauptturm und Fauler Turm stammen in ihren Grundmauern noch aus romanischer Zeit.

Der Petriturm, also der Hauptturm, stellt eine weithin sichtbare Landmarke im unteren Osterzgebirge dar. Genutzt wird die Kirche von der Kirchgemeinde Petri-Nikolai.

Die Innenraumgestaltung der Kirche stammt von Friedrich Press.

Die Silbermann-Orgel

Orgel (2011)
Stadtkirche St. Petri mit ihrem höchsten Turm von Westen
Südseite der Stadtkirche St. Petri mit dem Hahnenturm

In der Petrikirche befindet sich die größte zweimanualige Orgel des Freiberger Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann. Das Instrument hat 32 Register (1784 Pfeifen) auf zwei Manualen und Pedal. Die Stimmtonhöhe beträgt 462,5 Hertz (Temperierung: Neidhardt II „für die kleine Stadt“ von 1732). Die Orgel wurde 2006–2007 umfassend restauriert.[2]

I Hauptwerk CD–c3

1. Principal 16′
2. Octav Principal 8′
3. Viol di Gamba 8′
4. Rohr-Flöte 8′
5. Octava 4′
6. Spitz-Flöte 4′
7. Qvinta 3′
8. Octava 2′
9. Tertia (aus Nr. 8) 13/5
10. Cornet IV (ab c1)
11. Mixtur IV
12. Cymbel III
13. Fachott 16′
14. Trompete 8′
Tremulant
II Oberwerk CD–c3
15. Qvinta dena 16′
16. Principal 8′
17. Gedackts 8′
18. Qvinta dena 8′
19. Octava 4′
20. Rohr-Flöte 4′
21. Nassat 3′
22. Octava 2′
23. Qvinta 11/2
24. Sufflöt 1′
25. Sechst Qvint altra 4/5′/11/3
26. Mixtur III
27. Vox humana 8′
Tremulant
Pedal CD–c1
28. Groß Untersatz 32′
29. Principal Bass 16′
30. Octaven Bass 8′
31. Possaune 16′
32. Trompete 8′

Einzelnachweise

  1. Herbert Pforr, Freiberger Silber und Sachsens Glanz. Lebendige Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Berghauptstadt Freiberg; 1. Aufl., Sachsenbuch Verlagsgesellschaft Leipzig 2001, ISBN 3-89664-042-9, S. 123
  2. Zur Silbermann-Orgel

Weblinks

 Commons: St. Petri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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