Chili Con Carne

Chili Con Carne
Chili con Carne aus Schweinehack, Rindfleisch, Chilis, Bohnen und Tomaten (garniert mit Tortilla-Chips)

Chili con Carne (Chili mit Fleisch), (Náhuatl chilli, con carne Spanisch), kurz auch nur Chili genannt, ist die Bezeichnung eines scharfen Gerichtes aus Fleisch, Chilischoten und anderen Zutaten, das seinen Ursprung im Süden der Vereinigten Staaten hat.

Fälschlicherweise wird es immer wieder der mexikanischen Küche zugeschrieben, dort ist es jedoch nur im Grenzgebiet zu den USA oder in großen Touristenzentren verbreitet. Dies mag auch mit der Neufestlegung der Südgrenze der USA im Vertrag von Guadalupe Hidalgo 1848 zu Ungunsten Mexikos zusammenhängen. Über kaum ein anderes Gericht wird so viel gestritten wie über Chili con Carne. Diskussionen über die ursprüngliche Herkunft, die richtigen Zutaten und sogar die Schreibweise erregen immer wieder die Gemüter der Chilifans.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Niemand kann genau sagen, wo das Gericht zum ersten Mal gekocht wurde. Sowohl die US-Bundesstaaten Texas und New Mexico als auch Arizona behaupten, dass der Ursprung des Chili auf ihrem Gebiet liegt. Viele mehr oder weniger haarsträubende Geschichten ranken sich um das Urrezept. So heißt es einerseits, dass die US Army das erste Mal Chili zubereitete, in anderen Erzählungen wird die Entdeckung den amerikanischen Ureinwohnern, griechischen, irischen, spanischen und sogar chinesischen Einwanderern zugesprochen.

Nicht zu verleugnen ist allerdings der Einfluss der mexikanischen Küche, in der oft verschiedenste Arten von Chilischoten kombiniert werden, um ausgefallene Geschmacksvarianten zu erreichen. Bestes Beispiel dafür ist die Würzsauce Mole, die unter anderem für das typisch mexikanische Gericht Mole Poblano (wörtlich „Soße aus Puebla“, eine würzige Schokoladensauce, die traditionell zu Truthahn und Huhn, aber auch zu Schweinefleisch und Fisch gereicht wird) verwendet wird.

Cowboy beim Zubereiten von Chili (Ranch in Texas 1939)

Ein möglicher Ursprung dieses Gerichts wird in einer Konservierungsmethode vermutet, die den nordamerikanischen Indianern als Pemmikan bekannt war und die heute in ähnlicher Weise in der Karibik unter der Bezeichnung Jerk angewendet wird: Wird Fleisch mit einer Mischung aus scharfen Gewürzen, Salz und Fett über mäßiger Hitze getrocknet, bleibt es für lange Zeit haltbar. Diese Methode wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts angewendet, um Proviant für lange Reisen durch Amerika zu erhalten. Dieses so konservierte Fleisch wurde dann über dem Feuer mit etwas Wasser und Mehl oder Maismehl zu einer Art dicken Suppe oder Eintopf gekocht.

Die am weitesten zurückreichende Legende besagt, dass das erste Chilirezept im frühen 17. Jahrhundert einer spanischen Nonne während eines tranceartigen Traumes erschien. Einer anderen Geschichte zufolge wurde Chili in texanischen Gefängnissen eingeführt, da sowohl Chilis als auch Rindfleisch zu den billigsten erhältlichen Lebensmitteln zählten und das Gericht somit als Gefängnisnahrung geeignet war.

Das wohl erste schriftlich belegte und erhaltene Chilirezept stammt aus Mrs. Owen's Cook Book (1880), ein anderes Rezept ist im Manual for Army Cooks (War Department Document #18) (1896) zu finden[1]. Andere, ältere Hinweise auf ein Chili-ähnliches Gericht nennen weder Namen noch genaue Zubereitungsweise, doch es ist anzunehmen, dass der Ursprung noch einige Jahrzehnte vor den genannten Veröffentlichungen liegt.

Gerade unter den Tejanos – einer großen Bevölkerungsgruppe nach Texas eingewanderter Lateinamerikaner – verbreitete sich das Gericht sehr schnell. Die meisten Tejanos lebten an der Armutsgrenze, so dass Chili für sie eine willkommene Ergänzung des Speiseplans war: Alle benötigten Zutaten waren billig oder konnten sogar selbst angebaut werden, das Gericht konnte problemlos in großen Mengen zubereitet werden und war nahrhaft.

Schreibweise und Etymologie des Begriffs „Chili“

Die in den USA überwiegend benutzte Schreibweise Chili con Carne oder schlicht Chili wird meist auch in Deutschland gebraucht. Die Chilischote wird in den USA meist als Chile Pepper bezeichnet, was sich an der mexikanisch-spanischen Herkunft des Wortes orientiert. Einzig in einigen Bundesstaaten im Südwesten der USA wird der Begriff Chile sowohl für die Frucht als auch für das daraus gekochte Gericht verwendet. Texas ist dabei eine Ausnahme, da hier die Schreibweise Chili als die einzig richtige angesehen und verteidigt wird.

In Mexiko werden Chilischoten mit Chile bezeichnet. Die spanische Aussprache des Wortes Chile ist [ˈtʃile], also etwa so wie die deutsche Aussprache des Landes Chile, jedoch mit etwas kürzerem i. Der mexikanisch-spanische Begriff Chile wiederum leitet sich aus der Bezeichnung für Chilischoten in der Nahuatl-Sprachfamilie ab, die von Teilen der aztekischen Ureinwohner in Mexiko gesprochen wurde und wird. Die korrekte Aussprache ([ˈtʃɪlɪ]) des Nahuatl-Begriffs wird annähernd durch die Schreibweise Chilli wiedergegeben.

Die amerikanische Schreibweise Chili für das Gericht leitet sich damit möglicherweise aus der amerikanischen Aussprache des mexikanisch-spanischen Begriffs Chile ab, könnte aber auch mit der korrekten Aussprache des Nahuatl-Begriffs zusammenhängen.

Der Begriff steht in keiner Verbindung zum Namen des Landes Chile, der sich aus der im Inka-Reich gesprochenen Quechua-Sprache ableitet. Im Land Chile werden Chilischoten als Ají bezeichnet. Es wird jedoch selbst zum Beispiel in der französischen Sprache oder früher auch im Deutschen ebenfalls Chili genannt, wie etwa in Heinrich von Kleists Erzählung Das Erdbeben in Chili.

Die Schreibweise Chilli zur Bezeichnung der Chilischote oder des Gerichts, die sich gelegentlich auch in Deutschland findet, wird überwiegend in England und Australien verwendet. In den USA wird diese Schreibweise oft in Zusammenhang mit dem Bundesstaat Illinois gebraucht, da die ähnlichen Wortbestandteile die Herkunft des dort gekochten Chilli unterstreichen sollen.

Chili als Fertiggericht

Der erste Versuch, Chili con Carne in Dosen abzufüllen und zu verkaufen, wurde von William G. Tobin aus San Antonio, Texas zwischen 1877 und 1882 unternommen. 1881 unterzeichnete er einen Vertrag mit der US-Regierung über die Lieferung von Dosenchili an die US Army und die Navy. Einige Tage, nachdem die von ihm geplante erste Fabrik zur Abfüllung in Betrieb genommen wurde, verstarb er am 28. Juli 1884, ohne dass dieses Projekt weitergeführt wurde.

Die Erfolgsstory des Wolf Brand Chili, einer Marke, die noch heute in den USA beliebt ist, begann im Jahre 1895, als Lyman T. Davis begann, nach eigenem Rezept hergestelltes Chili in seiner Heimatstadt Corsicana (Texas) zu verkaufen. Nachdem er zunächst versuchte, sein Chili getrocknet in Brikettform zu verkaufen, begann er 1921 damit, Chili in Dosen abzufüllen. 1924 verkaufte er jedoch sein Unternehmen, da auf seiner Farm Öl gefunden wurde. Heute gehört Wolf Brand Chili zur ConAgra Foods, Inc.

Eine weitere bekannte und noch heute verbreitete Chili-Gewürzmischung wurde von Wick Fowler unter dem Namen Two Alarm Chili Kit entwickelt und seit 1964 verkauft. Wick Fowler, eigentlich Journalist und Kriegsberichterstatter, war einer der Teilnehmer des ersten Cook Offs. Dort bereitete er sein Two Alarm Chili zu, welches auf dieser Gewürzmischung basierte.[2]

Texas: Der Chilistaat

Gekochte Bohnen und Tortillas werden zum Verkauf an Arbeiter vorbereitet (Texas 1939)

Wenn auch die Ursprünge des Chilis unklar sind, kann mit Sicherheit gesagt werden, dass sich Texas sehr schnell zum Mittelpunkt der Chilikultur entwickelte. Das einfache und billige Gericht, welches leicht mit Zutaten, die überall vorhanden waren, gekocht werden konnte, gewann Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts immer mehr an Popularität und nahm schnell einen festen Platz in der kulinarischen Kultur des Bundesstaates ein.

Ein Ort in Texas taucht immer wieder in den Erzählungen um Chili con Carne auf: San Antonio, um 1880 eine durch Militär, Eisenbahn und Rinderzucht geprägte Stadt, deren Einwohner, Besucher und Durchreisende auf eine schnelle, günstige Mahlzeit angewiesen waren. So tauchten an öffentlichen Plätzen, wie dem Marktplatz oder vor den militärischen Einrichtungen, immer mehr mobile Verkaufsstände auf, die gekochte Bohnen, Enchiladas, Tortillas und eben Chili con Carne verkauften. Die Chili Queen genannten, meist mexikanischstämmigen Betreiberinnen prägten mit ihrer auffälligen Kleidung und den mit bunten Laternen beleuchteten Verkaufswagen das Stadtbild dieser Zeit. Mit einer neuen Verordnung über die Hygiene in gastronomischen Einrichtungen aus dem Jahr 1937 endete jedoch die Geschichte der Chiliqueens. Wer nicht genügend Geld hatte, um sein Geschäft in ein Restaurant umzuwandeln, war mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert. 1939 erwirkte der damalige Bürgermeister Maury Maverick, dass der Straßenverkauf der Chiliqueens wieder gestartet werden konnte, jedoch war dies nur ein kurzfristiges Comeback, da mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs die Stände bald wieder geschlossen wurden. Heute wird in San Antonio an die Tradition der Chiliqueens mit einem jährlichen Return of the Chili Queens Festival im Rahmen der Memorial Days im Mai erinnert.

Seit 1977 ist Chili con Carne offiziell das State Dish (Staatsgericht) des Bundesstaates Texas. Mehrere Hersteller von Chili con Carne drängten die Regierung Texas' zu dieser Entscheidung, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein originales Chili con Carne nur aus Texas stammen könne. Der 1984 vom Kongressabgeordneten Manuel Lujan aus New Mexico eingereichte Antrag, Chili con Carne ebenfalls zum Nationalgericht der USA zu ernennen, wurde bisher noch nicht vom Kongress angenommen.

Zutaten

Grundzutaten

Zutaten für Chili con Carne

Die einzigen gemeinsamen Zutaten aller Chili-Rezepte sind Fleisch und Chili. Doch bereits bei der genauen Auswahl dieser Zutaten gibt es große Unterschiede. Wahlweise werden Hackfleisch oder in Würfel geschnittenes Fleisch verwendet. Es kann sich um Rindfleisch, Wild oder Schweinefleisch handeln. Ebenso oft sind Kombinationen verschiedener Fleischsorten zu finden.

Ähnlich vielfältig ist die Auswahl der Chilisorten. Beliebt sind die wahrscheinlich auch in den Urrezepten verwendeten kaum erbsengroßen Chiltepin, aber auch andere einheimische Sorten wie Jalapeño, Ancho oder Pasilla. Seltener werden Habaneros verwendet, da sich ihr typischer fruchtiger Geschmack beim Kochen sehr schnell verflüchtigt. Neben frischen Chilischoten werden auch getrocknete Chilischoten und diverse Chilipulver und -saucen verwendet.

Die für die Tex-Mex-Küche typischen Gewürze Oregano und Kreuzkümmel werden auch in den meisten Chili-con-Carne-Rezepten verwendet. Um das Chili con Carne möglichst originalgetreu zu kochen, kann statt dem in Europa verbreiteten Oregano auch mexikanischer Oregano verwendet werden. Diese mittelamerikanische Gewürzpflanze ist mit dem hier bekannten Oregano nur entfernt verwandt und hat einen ähnlichen, jedoch kräftigeren Geschmack.

Andere, geschmacksbestimmende Zutaten, die in fast jedem Chilirezept vorkommen, sind Zwiebeln und Knoblauch, seltener auch Koriander, Lorbeerblätter und Pfeffer.

Bohnen sind als Zutat umstritten. Während ein Chili im Texas Style keine Bohnen enthält, gibt es viele andere Variationen, die Pintobohnen oder schwarze Bohnen vorsehen. Ein Kompromiss besteht darin, dass man Bohnen separat gegart zum Chili reicht.

Geschichtlich kann man die Verwendung von Bohnen damit begründen, dass Chili con Carne von jeher ein Arme-Leute-Essen war, und Bohnen im Vergleich zu Fleisch billiger waren, aber ebenfalls Eiweiß enthalten.

Variationen

Ein Topf Chili con Carne auf dem Herd

Hier weitere mögliche Zutaten:

  • Tomaten geben Chili eine festere Konsistenz, da sie durch das lange Kochen recht stark eindicken.
  • Gerade in deutschen Rezepten steht oft Mais, eine der typisch amerikanischen Gemüsesorten, die in Originalrezepten jedoch nicht vorkommt. Ebenso wenig werden Möhren oder Zucchini verwendet.
  • Als Basis für ein Chili wird eine Flüssigkeit gewählt, die dem Gericht die nötige geschmackliche Grundsubstanz gibt. Neben allen Variationen von Brühe werden in Europa auch Wein, Bier oder auch kalter Kaffee verwendet.
  • Um den Geschmack abzurunden, gibt man zum Teil kurz vor Ende der Kochzeit Zucker, Honig, Schokolade oder Kakao hinzu. Die beiden letzten Zutaten verleihen dem Gericht eine braune Farbe.

Trotz vieler Streitigkeiten um das Rezept gibt es jedoch einige Grundtypen, die bestimmte Eigenschaften gemeinsam haben. Einige haben historischen Hintergrund und sind eng mit ihren Ursprungsgebieten verknüpft, andere – vor allem neuere Varianten – sind auf Grund persönlicher Essgewohnheiten entstanden.

  • Ein Chili im Texas Style enthält neben den (möglichst ganzen, frischen oder getrockneten) Chilischoten keinerlei Gemüse. Das Fleisch ist meist in Würfel geschnitten und stammt von Rind oder Schwein, gelegentlich auch von Wild. Auch das Jailhouse Chili, das nach alten Rezepten aus texanischen Gefängnissen gekocht wird, fällt unter diese Kategorie.
  • Chili Verde ist eine aus New Mexico stammende Version, welche ausschließlich mit frischen, noch grünen Chilis gekocht wird. Meist ist ein Chili Verde auch flüssiger als ein Chili im Texas Style. Nach europäischen Maßstäben handelt es sich dabei um eine Art scharfes Gulasch.
  • Eine eigenständige Kategorie bildet das Chili im Cincinnati Style. Während Chili zunächst nur im Süden der USA beliebt war, wurde es wahrscheinlich durch griechische Einwanderer auch im Nordosten populär. Dabei adaptierten sie das Rezept jedoch an griechische Kochgewohnheiten, so dass es weniger scharf und mit Gewürzen wie Zimt, Piment oder auch Muskatnuss gewürzt ist. Serviert wird Cincinnati Chili meist auf Nudeln oder als Sauce zu Hot Dogs.
  • Chili sin Carne ist die Bezeichnung einer vegetarischen Variante. Manchmal wird es auch als „Chili non Carne“ bezeichnet. Fleischloses Chili wird entweder nur mit Bohnen oder mit Fleischersatz wie texturiertem Soja, Sojastücken oder Tofu gekocht. Varianten mit Soja werden oft als „Chili con Soja“ bezeichnet. Gemüsesorten wie Kürbis, Zucchini und Aubergine werden ebenso verwendet, um einen mit Chili con Carne vergleichbaren Geschmack und dieselbe Konsistenz zu erhalten.
  • Der Begriff Salsa bezeichnet weniger ein Chili im eigenen Sinne, sondern wird für fast alle scharfen Saucen lateinamerikanischen Ursprungs verwendet. Bei Chili Cook Offs wird zumeist die Freistil-Kategorie als Salsa bezeichnet. Salsas gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und mit variierenden Zutaten. Salsas mit Avocados werden als Guacamole bezeichnet.

„Cook Offs“

Überblick

Die sogenannten Chili Cook Offs sind beliebte Volksfeste, die einen hart organisierten Hintergrund haben. Zwei konkurrierende Verbände veranstalten diese Wettbewerbe, und jeder Verband führt jedes Jahr seine eigene Meisterschaft nach seinen Regeln durch. Offiziell darf jedoch nur die International Chili Society von einer Weltmeisterschaft sprechen, da sie Rechteinhaberin dieses Begriffs ist.

CASI Cook Offs

Die Chili Appreciation Society International wurde 1951 als Chili Appreciation Society mit dem Ziel, Chili con Carne nicht nur als Gericht, sondern auch als Lebensgefühl bekannt zu machen, gegründet.[3] Das erste Cook Off fand 1967 als Promotionevent für das Buch A Bowl of Red von Frank Tolbert in Terlingua, einer Geisterstadt in Texas, statt. Der Texaner Wick Fowler – ein Verfechter des Texas Style Chili ohne Bohnen – trat dabei gegen H. Allen Smith aus New York an, welcher ein Chili mit Bohnen zubereitete. Ein Prestigekampf, der jedoch unentschieden ausging.[4]

Heute sind die CASI Cook Offs in verschiedene Kategorien unterteilt, ausgehend von einer offenen Meisterschaft – den CASI sanctioned Cookoffs –, bei der sich die Köche für die nächsthöhere Meisterschaft – die CASI Open Championships – qualifizieren können. Eine erfolgreiche Teilnahme bei den Open Championships ist wiederum notwendig, um die Zulassung zur internationalen Meisterschaft TICC (Terlingua International Chili Championship) zu bekommen.

Für alle Cook Offs gibt es ein strenges Regelwerk; einige der wichtigsten Regeln für CASI Cook Offs aus dem offiziellen Regelbuch[5]:

  • Die Wettkämpfe finden unter freiem Himmel statt, Kochen in Wohnwagen oder ähnliches ist nicht erlaubt.
  • Jeder Koch darf pro Wettbewerb nur ein Chili einreichen.
  • Das Chili muss am Tag des Wettbewerbs from scratch (von Null an) gekocht werden. Das Fleisch muss anfangs roh sein und darf nicht mariniert worden sein.
  • Füllstoffe wie Bohnen, Nudeln, Reis oder Maismehl sind nicht erlaubt.
  • Die Köche müssen gegebenenfalls auf Anweisung ihr eigenes Chili probieren, ansonsten werden sie disqualifiziert.
  • Der Gewinner wird über eine zwei- bis dreistufige Auswahl ermittelt. In den Vorrunden entscheiden 5 bis 6 Juroren, in der Endrunde mindestens 10 Juroren.
  • Die Bewertung erfolgt aufgrund der Kriterien Aroma, Konsistenz, Rote Farbe, Geschmack und Nachgeschmack.

Neben den eigentlichen Kochwettbewerben gibt es noch die sogenannten Showman Championships, bei denen der originellste Auftritt eines Kochteams prämiert wird.

Aufgrund eines Streits zwischen Frank Tolbert und anderen Mitgliedern der CASI um die Teilnahme zweier Europäer an der Meisterschaft in Terlingua gibt es seit 1982 eine weitere, von der TICC unabhängige Meisterschaft. Nach einem Rechtsstreit um den Namen heißt dieser Wettkampf nun The Original Viva Terlingua International Frank X. Tolbert - Wick Fowler Memorial Championship Chili Cookoff.[3]

ICS Cook Offs

Bereits im Jahr 1974 gründete sich die International Chili Society. Aufgrund bestehender und mit der Zeit immer stärker werdender Differenzen mit dem CASI-Mitbegründer Frank Tolbert begann die Organisation ab 1975 eine eigene Chili-Meisterschaft ins Leben zu rufen. Sehr zum Leidwesen der Konkurrenzveranstaltung ließ die ICS den Begriff World Championship Chili Cookoff als Handelsmarke eintragen, ist also seither einzig legitimer Veranstalter von Chili-Koch-Weltmeisterschaften. Die ICS nutzt diesen Sachverhalt auch dazu aus, die eigene Geschichte künstlich zu verlängern: In der ICS-Liste der Chili-Weltmeister tauchen die Gewinner der TICC von 1967 bis 1974 auf, obwohl diese von der CASI veranstaltet wurden. Bis 1991 fand die Weltmeisterschaft in der Tropico Gold Mine nahe Rosamond (Kalifornien) in der Mohave-Wüste statt – einzige Ausnahme war das Jahr 1980, in dem die Paramount Ranch in Agoura Austragungsort war. 1992 fand die Weltmeisterschaft in Rawhide, einer Wild-Weststadt nahe Scottsdale (Arizona) statt, danach zog sie nach Reno (Nevada). Auch bei den ICS Cook Offs gibt es ein Qualifizierungsprozedere, um für die Weltmeisterschaft zugelassen zu werden. So müssen sich die Teilnehmer in District, State bis zu Regional Championships qualifizieren.[6]

Das ICS-Regelbuch unterscheidet zunächst drei Grundkategorien, in denen die teilnehmenden Köche antreten können[7]:

  • Ein Traditionelles Chili ist laut ICS-Regeln jede Art von Fleisch oder jede Kombination aus verschiedenen Fleischsorten, gekocht mit roten Chilischoten und anderen Zutaten – mit der Ausnahme von Nudeln und Bohnen.
  • Chili Verde ist laut ICS-Regeln jede Art von Fleisch oder jede Kombination aus verschiedenen Fleischsorten, gekocht mit grünen Chilischoten und anderen Zutaten – mit der Ausnahme von Nudeln und Bohnen.
  • Salsa unterliegt keinen Bestimmungen bezüglich Zutaten, Zubereitung oder Zubereitungsort.

Weiterhin können bei einem ICS Cook Off zusätzliche Preise verliehen werden, so unter anderem:

  • Ein Publikumspreis für das Peoples Choice Chili, welches Bohnen oder Nudeln enthalten muss.
  • Chili-Esswettbewerbe
  • andere Spaßwettbewerbe (bestaussehender Koch, hässlichster Koch, chaotischste Küche …)

Kuriositäten

  • Das wohl südlichste Chili Cook Off findet in der Antarktis statt. Jedes Jahr finden sich im Januar einige Teams zu diesem außergewöhnlichen Wettbewerb zusammen.[8]
  • Immer wieder wird Chili con Carne auch in Liedern besungen. Ein englischsprachiger Song, der oft im Repertoire von Barbershop-Chören zu finden ist, hat ein komplettes Chilirezept als Text. Ein weiteres gesungenes Chilirezept gibt es im Repertoire der schwedischen A Capella-Band The Real Group. Die Steve Miller Band singt in ihrem Song „Hot Chili“: „Hot chili is groovy, after a movie or watching TV. But when you order south of the border soon you see it's hotter than noon, it will melt your spoon“ (sinngemäße deutsche Übersetzung: „Scharfes Chili ist toll nach einem Film oder beim Fernsehen. Aber wenn Du es südlich der Grenze bestellst, wirst du bald merken, dass es schärfer ist als die Mittagshitze, es wird deinen Löffel zum Schmelzen bringen“). Der österreichische Sänger Kurt Ostbahn drückt es mit: „So haaß und so schoaf, daß i no lang davon tram“ („So heiß und so scharf, dass ich noch lange davon träume“) aus.
  • In der Simpsons-Folge „Homers merkwürdiger Chilli-Trip“ (Original: „El Viaje Misterioso de Nuestro Jomer“ oder auch „The Mysterious Voyage of Homer“) findet ein Teil der Handlung auf einem Chili Cook Off statt. Unter anderem stellen Ned Flanders, Prof. Frink und Chief Wiggum ihre Rezepte vor.[9]

Literatur

  • Jane Stern, Michael Stern: Chili Nation. Broadway Books. New York 1999. (engl.) ISBN 0-7679-0263-7
  • Frank X. Tolbert: A Bowl Of Red. Mit Vorwort, neu herausgegeben von Hallie Stillwell. A&M University Press, Texas 2001. (engl.) ISBN 1-58544-209-7

Einzelnachweise

  1. Commissary General of Subsistence: Manual for Army Cooks, Government Printing Office, Washington, USA, 1896
  2. Handbook of Texas Online: Fowler, Homer Thomas Wilson (Archivierte Version, abgerufen am 24. Januar 2009.)
  3. a b Dave DeWitt: Cookoff Chilis, CASI-Style. In: The Great Chili Project. Archivierte Version, abgerufen 24. Januar 2009.
  4. Vgl. Tolbert, S. 71–76.
  5. Chili Appreciation Society International, Inc.: Official CASI Rules, Ausgabe 2008
  6. Dave DeWitt: Cookoff Chilis, ICS-Style. In: The Great Chili Project. (Archivierte Version, abgerufen 24. Januar 2009.)
  7. International Chili Society: ICS Official Contestant Rules & Regulations. Abgerufen am 24. Januar 2009.
  8. Life in Antarctica auf www.antarcticaonline.com. Abgerufen am 24. Januar 2009.
  9. Martyn, Warren; Wood, Adrian: El Viaje Misterioso del Nuestro Homer. BBC Episode Guide „The Simpsons“. Abgerufen am 24. Januar 2009.

Weblinks

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  • chili con carne — /chil ee kon kahr nee/ a Mexican style dish made with chilies or chili powder, ground or diced beef, chopped onion and pepper, and usually kidney beans and tomatoes. Also, chile con carne. Also called chile, chili, chilli. [ < Sp chile con carne… …   Universalium

  • Chili con Carne — Chi|li con Car|ne [ tʃi:li kɔn k...] das; s <aus gleichbed. engl. chilli con carne »Chili mit Fleisch«; vgl. ↑Chili> mit Chilischoten od. Cayennepfeffer scharf gewürztes mexikanisches Rinderragout mit [Kidney]bohnen …   Das große Fremdwörterbuch

  • chili con carne — chil′i (or chil′e) con car′ne [[t]kɒnˈkɑr ni[/t]] n. coo a highly seasoned dish of ground or diced beef, chilies or chili powder, and often tomatoes and beans • Etymology: 1855–60, amer.; < Sp chile con carne chili with meat …   From formal English to slang

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