Chinesische Medizin

Chinesische Medizin
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Als traditionelle chinesische Medizin (im Englischen und Deutschen auch TCM) oder chinesische Medizin wird die Heilkunde bezeichnet, die in China vor gut 2000 Jahren in Schriften begründet und in der Folgezeit weiterentwickelt worden ist. Deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst den gesamten ostasiatischen Raum, insbesondere auch Korea und Japan mit ihren eigenen Entwicklungen, in Japan unter der Bezeichnung Kampo-Medizin.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts - unter dem Eindruck der Erfolge, die westliche Technik und Wissenschaft auf vielen Gebieten vorzuweisen hatten - gerieten die traditionellen Diagnose- und Therapie-Verfahren zunehmend in Verteidigungsposition. Eine staatlich vorangetriebene Gegenbewegung entstand in China unter Mao Zedong. Erst jetzt kam der Begriff "chinesische Medizin" (中医学) in Gebrauch, in der englischen Übersetzung mit dem Zusatz "traditional", und der Abkürzung "TCM". In China bezog sich der Begriff oft weniger auf die traditionelle Medizin im umfassenden Sinn als auf das neu geschaffene Gesundheitswesen. In Taiwan, Korea und Japan mit deren eigenen Traditionen wurde der Begriff der „chinesischen Medizin“ nicht übernommen. Dort hat sich für die chinesische Medizintradition die Bezeichnung Oriental Medicine (東洋医学 - dt.: ostasiatische Medizin) durchgesetzt.[1]

Die älteste Beschäftigung mit chinesischer Medizin (mit Akupunktur und Moxibustion) in Europa reicht in die Zeit des ausgehenden 17. Jahrhunderts zurück. Neues Interesse kam im Westen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf und mit der Öffnung der VR China in den 70er Jahren begann der Transfer der Methoden nach Nordamerika und Europa unter dem Begriff der TCM.

Zu den therapeutischen Verfahren der chinesischen Medizin zählen an erster Stelle deren Arzneitherapie und die Akupunktur mit der ihr zugehörigen Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten). Zusammen mit Massagetechniken wie Tuina Anmo und Shiatsu, mit Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan und mit einer am Wirkprofil der Arzneien ausgerichteten Diätetik werden die Verfahren heute gerne als die "fünf Säulen" der chinesischen Therapie bezeichnet. Die TCM ist die traditionelle Medizin mit dem größten Verbreitungsgebiet, besonders die Akupunktur wird weltweit praktiziert.[2] Sie gilt meist als alternativ- oder komplementärmedizinisches Verfahren.

In der naturwissenschaftlich geprägten Medizin (insbesondere der evidenzbasierten Medizin) ist die therapeutische Wirksamkeit vieler Behandlungsmethoden der TCM umstritten. Moderne naturwissenschaftliche Erkenntnisse stützten etliche Annahmen der TCM nicht. Einige empirisch belegte Wirkungen werden auf Placeboeffekte zurückgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das historische Quellenmaterial erstreckt sich über mehr als drei Jahrtausende. Diese Zeitspanne ist grob in drei Sozialepochen zu gliedern: a) die vorkonfuzianische der Shang- (etwa 1500 bis 1050) und Zhou- (1050 bis 256 vor unserer Zeitrechnung) Dynastien, b) die konfuzianische Epoche bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts und c) die nachkonfuzianische Epoche der Republik und der Volksrepublik China. Auf konzeptioneller Ebene findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Heilsysteme, die mit wenigen Ausnahmen bis in die Gegenwart überliefert und praktiziert wurden. Nebeneinander, teils in einem und demselben medizinischen Werk, finden sich Theorien, die die Verursachung der Krankheiten auf Sündenfall, Dämoneneinfluss, Abweichung von normgerechtem Lebensstil oder Böswilligkeit verstorbener Ahnen oder Mitmenschen zurückführten. Sie lassen sich aber auch den unterschiedlichen Epochen und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zuordnen.

Ahnenmedizin

Die frühesten Quellen bilden Orakelknochen und -schildkrötenschalen, die etwa im 13. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung beschriftet wurden. Dem Inhalt der Texte kann man entnehmen, dass die Verursachung von Krankheiten in fast allen Fällen auf ein mögliches Einwirken verstorbener Ahnen oder Drittpersonen sowie auf böswillige Magie, also die Einwirkung noch lebender Mitmenschen, zurückgeführt wurde. Als entsprechende Vorbeugungs- und Heilmaßnahmen gelten Beschwörungen, Geschenke und Versöhnungsgaben. Shang-Herrscher war ein König, dem allein die Befragung und Deutung der Orakel und somit die Praxis der Ahnenmedizin oblag. Zu seiner Klientel zählte der kleine Kreis der herrschenden Elite, im Fall von Epidemien die gesamte Gesellschaft.[3]

Religiöse Medizin

Während der zweiten Han-Dynastie (25 bis 220) entstanden verschiedene religiöse Heilsysteme als Teilaspekte von Bemühungen, gesellschaftspolitische Organisationsformen auf theokratischer Grundlage durchzusetzen. So hatte sich der General Zhang Xiu (Chang Hsiu) als erfolgreicher Kriegsherr in einem Gebiet Sichuans etabliert und begonnen, eine sowohl auf religiöser wie militärischer Grundlage ruhende neue soziale Hierarchie aufzubauen. Die zunächst als Heilkult erscheinende Bewegung (vgl. Fünf Scheffel Reis) vertrat die Idee, dass Krankheit die gerechtfertigte Strafe für vergangenes Missverhalten sei. Für die Vergeltung seien aber nicht die Totengeister verstorbener Ahnen verantwortlich, sondern bestimmte Gottheiten. Diesen gegenüber sei vor allem Reue angebracht. Daher ließ Chang Hsiu die Kranken einkerkern. Die Zeit im Gefängnis sollten sie darauf verwenden, ihre vergangenen Sünden zu erkennen. Die Heilung sei aber nur dadurch möglich, dass der Kranke seine Sünden auf drei Blatt Papier schrieb, die für die Drei Herrscher Himmel, Erde und Wasser auf einem Berggipfel hinterlegt bzw. in der Erde vergraben und in einen Fluss geworfen wurden.[4] Nachdem Chang Hsiu dem Mordanschlag des Generals Zhang Lu zum Opfer gefallen war, baute dieser ebenfalls ein theokratisches Herrschaftsgebilde auf. Zhang Lu folgte auch dem Konzept, dass menschliches Fehlverhalten von den Göttern durch Krankheit geahndet werde. Daher ließ er Verbrecher so lange ungestraft, bis sie zum dritten Mal rückfällig wurden. Ein weiterer Kult entstand im 2. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung als „Bewegung des Großen Friedens“ mit Zhang Jiao an der Spitze. Seine Heilungen bestanden in dramatischen öffentlichen Massenritualen, während der die Leidenden ihre Missetaten bekennen mussten. Hunderttausende strömten zu diesen Ritualen. In jahrzehntelangen militärischen Auseinandersetzungen zerschlug die Zentralregierung schließlich die theokratischen Staatswesen. Die Verteidigung der Anhänger Zhang Jiaos ging als Aufstand der Gelben Turbane in die Geschichte ein.[5]

Dämonenmedizin

Eine Fortentwicklung der für die Shang-Kultur belegten Ahnenmedizin führte zur Dämonenmedizin, die schon Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung nachweisbar ist. Aus ihr wiederum ging die entsprechungssystematische Medizin hervor. Ausgangspunkt des Heilsystems der Dämonenmedizin ist die Annahme, dass Krankheiten durch die Einwirkung böswilliger Dämonen verursacht werden. Die so genannten wu-Zauberer verstanden sich zum einen auf die Kommunikation mit den Geistern der Verstorbenen und holten deren Ratschläge vor allem bei gesundheitlichen Beschwerden ein; zum anderen auf die Beeinflussung und Vertreibung von Dämonen, die unabhängig von bestimmten Verstorbenen das Universum bevölkerten. Die medizinische Praxis dieser wu-Zauberer wandelte sich allmählich zu einer reinen Dämonenmedizin.

„Die Dämonen sind ständig gegenwärtig, sichtbar und unsichtbar und benutzen jede Schwäche der Menschen zum Angriff. Nur wenn die von der eigenen Person ausgehenden Schutzgeister und Dämonen stark genug sind oder wenn man imstande ist, solche Wesen zu seinem eigenen Beistand zu gewinnen, deren Position in der metaphysischen Hierarchie höher ist als die der Angreifer, ist man vor den entsprechenden Bedrohungen geschützt oder im Krankheitsfall für den Gegenangriff gewappnet.“[6]

Unschuld sieht die Dämonenmedizin als getreues Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse im Zeitraum vom 8. bis ins 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung: nahezu ununterbrochene Machtkämpfe und der zeitweilige Zerfall Chinas in Hunderte von Kleinstaaten, die „jeder gegen jeden“ kämpften. Als ursprüngliche Heilverfahren der Dämonenmedizin sind wahrscheinlich die Nadelbehandlung (Akupunktur), das Brennen (Moxabustion) und die Massage anzusehen. Ziel ihrer Anwendung war, die Eindringlinge zum Verlassen des Körpers zu zwingen. Später wurden diese Verfahren in die entsprechungssystematische Medizin integriert. Der Kampf gegen die dämonischen Angreifer wurde nun auf der Grundlage von „Verboten“ oder stark wirksamen Arzneidrogen geführt. Erstere wurden von Exorzisten oder der betroffenen Person selbst ausgesprochen oder niedergeschrieben; letztere konnte man einnehmen oder als Amulett mit sich führen. Die auf dem Grundkonzept der Dämonenmedizin basierenden Vorbeugungs- und Heilverfahren wurden in der Folgezeit von Autoren unterschiedlichster Bildungsstufen zur Anwendung empfohlen und behielten bis in die Gegenwart einen herausragenden Stellenwert in der medizinischen Versorgung der chinesischen Bevölkerung.[7]

Entsprechungsmedizin

Die Heilsysteme, die als Entsprechungsmedizin bezeichnet werden können, beruhen auf dem Paradigma, dass die Phänomene der sichtbaren und der unsichtbaren Umwelt in gegenseitiger Abhängigkeit stehen. Dabei lassen sich ältere magische Konzepte („Entsprechungsmagie“) von späteren systematischen unterscheiden. Letztere wurden zu einem zunehmend detaillierten System entwickelt unter Zuhilfenahme der Yin-Yang-Lehre und der Theorie der Fünf-Elemente-Wandlungsphasen. Ihre Grundlagen entsprechen wiederum aufs engste den in derselben Epoche konzipierten gesellschaftspolitischen Vorstellungen der konfuzianischen Staatsideologie.[8]

Zwei Beispiele zur Veranschaulichung der Entsprechungsmagie (aus: Shan-hai ching, „Klassiker der Berge und Meere“, niedergeschrieben im Zeitraum 8. bis 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung): „Es gibt dort ein Kraut, das keine Früchte hervorbringt. Sein Name ist ku-jung. Isst man davon, so bekommt man keine Kinder.“ - „Bogen- und Armbrustsehnen helfen bei schwierigen Geburten, wenn die Nachgeburt ausbleibt.“

Schien zuvor der Einfluss von Dämonen allgegenwärtig, so waren es in der sich entwickelnden entsprechungssystematischen Medizin Einflüsse und Ausstrahlungen aller nur erdenklichen Naturphänomene, mit denen man in Einklang leben musste: der Himmelsrichtungen, der Gestirne, der Lebensmittel, des Himmels und der Erde, des Regens und des Windes, der Hitze und der Kälte. Eine exakte Anatomie wurde in diesem Heilsystem nicht entwickelt, allerdings ein hoch kompliziertes spekulatives System physiologischer Vorgänge, das die Wirkungen und Wandlungen der vielfältigen Einflüsse und Ausstrahlungen mit den weltanschaulichen Konzepten der Yin-Yang-Lehre und der Lehre von den Fünf-Elemente-Wandlungsphasen zu verbinden suchte.

„Die von außen aufgenommenen und körpereigenen Einflüsse werden in einem komplizierten Leitbahnsystem durch den Organismus geleitet. Diese Leitbahnen können von Stauungen und Verstopfungen betroffen werden, die es gegebenenfalls zu durchstoßen gilt. (...) In metaphorischer Anlehnung an staatswirtschaftliche Organisationsformen enthält der Organismus u.a. so genannte „Kornspeicher“ (tsang) und „Paläste“ (fu), zwischen denen ein geregelter Austausch von Einflüssen stattfinden muss.“[9]

Vorbeugungs- und Heilmaßnahmen wurden entsprechend dieser Systematik entwickelt. Grundsätzlich ging es darum, Überflusserscheinungen „abzuleiten“ und Mangelerscheinungen „aufzufüllen“. Ziel war eine Harmonisierung der Strömungen und Wandlungen im Organismus. Dies entsprach den Vorstellungen der Konfuzianer zur sozialen Ordnung. So lange der Konfuzianismus in China bestimmend war, schützte die herrschende Schicht die entsprechende Medizin als die offiziell einzig zulässige. Dadurch wurde ein archaisches Heilsystem bis in die Neuzeit hinübergerettet. Das klassische schriftliche Zeugnis Huang-ti nei-ching oder Huangdi Neijing stammt etwa aus dem 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. An Heiltechniken werden hier vor allem die wahrscheinlich der Dämonenmedizin entlehnten Verfahren des Nadelns und Brennens dargelegt. Einige Passagen enthalten Hinweise auf Massage, Waschungen und heiße Pressungen. Es werden auch einige Arzneidrogen erwähnt. Deren Anwendung war jedoch offensichtlich noch nicht gemäß den theoretischen Grundlagen der entsprechungssystematischen Medizin vorgesehen. Die versuchsweise systematische Integration bestimmter Arzneidrogen in dieses Heilsystem erfolgte erst anderthalb Jahrtausende später.

Naturkundliche Medizin

Darstellung eines Meridians und ihm zugehöriger Punkte

Die ältesten medizinischen Grundlagenwerke, die noch heute im Gebrauch sind, werden Kaisern zugeschrieben, die mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung gelebt haben sollen. Das sind Legenden. Gesichert ist, dass sie vor mindestens 2000 Jahren zusammengestellt worden sind: das Shen Nong bencao jing, eine Pflanzenheilkunde, und das Huangdi Neijing, eine ausführliche Darstellung sowohl der Diagnose- und Therapieverfahren als auch der Akupunktur. Nach Beginn unserer Zeitrechnung entstand das Shang Han Lun, eine Abhandlung über Kälte-Krankheiten. Sie gilt als die älteste klinische Abhandlung der Medizingeschichte überhaupt. Aus der Zeit der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) stammt eine Reihe berühmter Schriften, darunter das Ben Cao Gang Mu, ein Kompendium der Materia Medica.[10]

Mit Beginn der jesuitischen Mission in Fernost nahm auch der medizinische Austausch zwischen Europa und Ostasien einen Aufschwung. In Japan hatten Jesuiten bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die einheimische Medizin beobachtet, wie eine Fülle von Bemerkungen in ihren Briefen, die Aufnahme sinojapanischer Fachbegriffe in ihre Wörterbucher und ein Vergleich von westlicher und japanischer Medizin durch Luis Frois zeigt.[11] Ab Beginn der Qing-Dynastie (1644-1912) wirkten Jesuiten auch in China am kaiserlichen Hof als Astronomen, Geographen, Maler, Architekten oder Mathematiker. Neben kürzeren Ausführungen in einigen ihrer Briefe findet man hier umfangreiche Übersetzungen chinesischer Texte, die durch den deutschen Arzt und VOC-Kaufmann Andreas Cleyer als Specimen Medicinae Sinicae, sive, Opuscula medica ad mentem sinensium (Frankfurt, 1682) publiziert wurden. Ebenso wichtig war der Druck von Clavis medica ad Chinarum doctrinam de pulsibus aus der Feder Michael Boyms.[12] Die erste längere Abhandlung über die Moxa verfasste der in Batavia lebende niederländische Pfarrer Hermann Buschoff/Buschof. Durch seine, auch ins Deutsche und Englische übersetzte Schrift Het Podagra, Nader als oyt nagevorst en uytgevonden, Midsgaders Des selfs sekere Genesingh of ontlastend Hulp-Mittel (1674) wurde das japanische Wort mogusa (chinesisch ai) als Moxa in Europa etabliert [13] Der von Buschoff stimulierte niederländische Arzt Willem ten Rhijne (1647–1700) ging der Brenntherapie in der Niederlassung Dejima (Nagasaki, Japan) der Ostindien Kompanie weiter nach. Sein 1683 in London gedrucktes Sammelwerk enthält u.a. die erste ausführliche Abhandlung zur Nadelung, der er den Namen acupunctura gab.[14] Durch ten Rhijne stimuliert, sammelte der deutsche Arzt Engelbert Kaempfer (1651–1716) ebenfalls in Japan weitere Informationen und Materialien, die er 1712 publizierte. Seine langen Aufsätze zur Akupunktur und Moxa wurden dann im Anhang seines in viele Sprachen übersetzten Japanbuches weit verbreitet. Während die Moxatherapie auf reges Interesse stieß, reagierten Autoritäten wie Georg Ernst Stahl oder Lorenz Heister auf ten Rhijnes und Kaempfers Beschreibungen der Akupunktur ablehnend - nicht zuletzt, weil beide mit dem Terminus Qi nicht zurechtkamen, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, die Ärzte in Ostasien würden in den Bauch stechen, um Darmgase abzuleiten.

In einer neuen Lage befand sich China in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Westliche Mächte hatten gemeinsam mit damals zur Verfügung stehender Waffengewalt den Zugang zu den Märkten erzwungen (Opiumkriege, 1839–1842 und 1856 bis 1860). Westliche Technik und Wissenschaft drang in der Folge ungehindert in den Alltag der städtischen Bevölkerung ein. In den Städten wuchs die Zahl derer, die ihre Krankheiten nach den importierten westlichen Methoden behandelt haben wollten, nicht mehr nach den hergebrachten. Diejenigen, die nach altem Handwerk zu heilen versprachen, wurden gar in die Enge getrieben. Es gab Diskussionen und Androhungen, sie zu verbieten, als Hemmschuh für eine reibungslose Abwicklung einer Transformation in den westlichen Stil der Effektivität durch Rationalität.

In die Gegenrichtung schwang das Pendel unter Mao Zedong. Es galt, die ländliche Bevölkerung eines riesigen Reichs mit Ärzten zu versorgen. Die Lösung ergab sich im Modell der Pflege und Kontrolle der althergebrachten und gerade in der ländlichen Bevölkerung verbreiteten Heilkunst. Neue Hochschulen für die chinesische Medizin wurden gegründet, alte Klassiker neu entdeckt und für die Moderne aufbereitet. Mit den „Barfußärzten“ – in Kurzlehrgängen ausgebildeten TCM-Ärzten – wurde die medizinische Versorgung flächendeckend bewältigt.

Taiwan

In Taiwan konnte sich die herkömmliche Medizin trotz ungehindert westlich orientierter Modernisierung halten und wird heute ergänzend zur modernen westlichen Medizin praktiziert. Taiwan hat seine eigene TCM-Tradition, die stärker durch alte Ärztefamilien geprägt ist, traditioneller und somit weniger standardisiert ist, mehr spirituelle Elemente beibehielt. Taiwan bildet auch kaum Ausländer in der TCM aus. Nicht unerwähnt sollte jedoch bleiben, dass auch der Durchschnittschinese im Zweifelsfall eher auf Behandlungsmethoden der modernen Medizin vertraut, was jedoch zu einem ausgeprägten Missbrauch von Medikamenten führt. Die pharmakodynamische und pharmakokinetische Toleranz-Rate ist deswegen in Taiwan sehr hoch. TCM findet vor allem bei chronischen Erkrankungen, als Zusatzbehandlung, oder bei austherapierten Patienten Anwendung. Großer Beliebtheit erfreuen sich in Taiwan auch Restaurants, die medizinale Gerichte entsprechend der Ernährungslehre der CM anbieten.

Japan

Der Import chinesischer Medizin nach Japan setzte zu Beginn des 7. Jahrhunderts ein.[15] Eine frühes Zeugnis der Beschäftigung mit dieser Heilkunst ist die medizinische Schrift „Ishinpo“ (医心方) von 982.

Die Entwicklung in Japan wurde stets von chinesischen Quellen stimuliert, doch blieb es nicht bei der bloßen Übernahme. Japanische Mediziner zeigten eine erstaunliche Selbstständigkeit, verwarfen oder veränderten chinesische Konzepte und entwickelten eigene Therapien wie die „Hammernadelung“ (uchibari) nach Mubun oder Instrumente wie die „Röhrennadel“ (kudabari) nach Sugiyama Wa'ichi.[16]

japanische Hammernadel (uchibari) nach Mubun, 17.Jh.
Röhrennadel (kudabari) nach Sugiyama Wa'ichi

Zu folgenreichen Auseinandersetzungen unter den Ärzten kam es im 17. Jahrhundert. Eine Ärztegruppierung wandte sich gegen den Import damals neuartiger Techniken aus China und griff zur Erneuerung der Medizin auf das damals schon über 1500 Jahre alte Werk Shang Han Lun (jap. Shōkan ron) zurück, jene Abhandlung, die durch Kälte verursachte fiebrige Erkrankungen unter klinische Beobachtung gestellt hatte. Die Erneuerer durch Rückgriff auf Altes setzten sich durch und begründeten einen eigenständigen Weg.

Zu der Bezeichnung Kampo-Medizin (漢方医学) kam es im 19. Jahrhundert, als es darum ging, die einheimische gegen die westliche Medizin abzugrenzen. „Kampo“ heißt „chinesisches Verfahren“, wobei das Zeichen für China (kan → 漢) das Bild von einem alten, vergangenen China hervorruft. Das Begriffsfeld ist nicht präzise abgegrenzt. Manchmal bezeichnet der Begriff das ganze Arsenal an Verfahren, das zur Anwendung kommt, auch Massage, Akupunktur und Diätetik. Häufig aber beschränkt er sich auf das Feld der Therapie mit Arzneidrogen.

Mit der Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die hergebrachte Medizin einem scharfen Wind ausgesetzt. Zu den neuen Regelungen von Seiten staatlicher Instanzen gehörten: Wer als Arzt praktizieren will, muss sich die Erlaubnis durch den Nachweis holen, dass er sich im Handwerk der aktuellen westlichen Medizin auskennt, der deutschen übrigens an erster Stelle. Dem dienten die neu gegründeten Universitäten. Wer also nur seine Erfahrung im Heilen mit hergebrachten Methoden vorweisen konnte, war zum Heilen nicht mehr berechtigt. Er wurde ausgeschieden aus dem Verband staatlich anerkannter Ärzte. Was aber nicht zum Absterben der Kampo-Medizin führte. Es hat sich ein Widerstand gegen den Ausschließlichkeitsanspruch der modernen westlichen Medizin erhalten. Es gab Bestrebungen, die Ärzte nach ihrer Approbation zum Arzt in westlicher Medizin eine Zusatzausbildung in Kampo-Medizin machen zu lassen. Mit gewissem Erfolg: 1976 wurden Kampo-Produkte kassenfähig. 1979 wird die erste Abteilung für Kanpomedizin in der medizinischen Fakultät einer staatlichen Universität gegründet.[17] Mittlerweile findet man solche Abteilungen an einer Reihe der angesehensten staatlichen und privaten Universitäten. Viele Apotheken führen eine mehr oder minder große Palette an chinesischen Rezepturen. An städtischen und privaten Kliniken Ärzte zu finden, die auch in Kampo-Medizin ausgebildet sind, ist in der Regel möglich.

Eine eigene Welt bildet die Akupunktur. Personell und institutionell ist sie von der Kampo-Medizin faktisch getrennt. Die Behandlung mit Arzneidrogen ist ganz in den Händen von approbierten Ärzten, diejenige mit Nadeln hingegen in denen von Therapeuten, die sich auch auf die Techniken des Massierens und weiterer manueller Verfahren verstehen. Entsprechende Praxen – oft im Stil einer kleinen Klinik mit einem oder zwei Dutzend Mitarbeitern ausgestattet – sind flächendeckend vorhanden und voll in das Gesundheitswesen integriert. Auch als Patient einer Pflichtkasse kann man mit direktem Gang zum Therapeuten, ohne sich zuerst bei einem Arzt ein Überweisungsschreiben holen zu müssen, Leistungen in Akupunktur oder Massage einfordern.

Aktueller TCM-Boom im Westen

Seit den 1950er-Jahren fand die TCM zunehmendes Interesse im westlichen Kulturkreis. In Deutschland hatten naturheilkundlich ausgerichtete Ärzte wie Heribert Schmidt, Gerhard Bachmann, Erich Stiefvater Teile von ihr rezipiert. Ihre Kenntnisse bezogen sie aus Vietnam und Japan und inkorporierten neue Erkenntnisse von Sinologen. Zur Verbreitung der TCM haben unter anderem die Werke von Manfred Porkert beigetragen. Seine "Klinische Chinesische Pharmakologie" von 1978 zum Beispiel bietet zum ersten Mal in einer westlichen Sprache eine umfassende Beschreibung der Wirkungen von chinesischen Arzneidrogen.

Mit der politischen Öffnung Chinas und den damit einhergehenden Reiseerleichterungen erlebte vor allem die Akupunktur seit den 1970er-Jahren einen regelrechten Boom. Als Auslöser gilt der Bericht eines amerikanischen Journalisten über die erfolgreiche Akupunktur-Schmerzbehandlung nach seiner eigenen Blinddarm-Operation während eines Chinabesuchs im Jahr 1971.[18] Einer der großen Vermittler unter den China-Reisenden von damals ist der Nordamerikaner Ted J. Kaptchuk, dessen 1983 erschienenes Buch „The Web That Has No Weaver“ (dt.: Das große Buch der chinesischen Medizin 1988) wesentlich zur Popularität der TCM beigetragen hat.

Grundlagen – der Begriff des Qi

Hauptartikel: Qi

Eine Schlüsselrolle im medizinischen Diskurs der chinesischen Tradition spielt der Begriff „Qi“. Der Organismus erscheint als außerordentlich komplexes Gefüge dynamischer Qi-Strukturen.[19] Es ist eine auf Gleichgewicht aufgebaute Dynamik. Ist das Gleichgewicht empfindlich gestört, braucht es den Arzt, der mit seinem erfahrenen Blick und im Gespräch mit dem Patienten die Ursache der Störungen zu ermitteln sucht. Es ist dann etwa von „Leber-Qi“ die Rede, von „Herz-Qi“, von „aufsteigendem Qi“, von „Qi-Schwäche“ usw.

Das Qi in der Spannung von Yin und Yang

Das Gleichgewicht der Qi-Dynamik besteht in einem Ausgleich von Gegensätzen, die nach Mustern gebildet werden wie: beschienen und schattig, männlich und weiblich, oben und unten, außen und innen, tätig und leidend... Der Form ihrer Gegensätzlichkeit nach werden sie unter das Begriffspaar Yin und Yang gebracht. Das eine hat nicht – wie etwa im Gegensatz von gut und böse – den Sieg über das andere davonzutragen, sondern findet seine Bestimmung nur in der Anerkennung und Förderung des andern. Der Gedanke, dass allem Geschehen in der Natur und in der Gesellschaft eine Spannung nach Yin und Yang innewohnt, ist nicht nur in der chinesischen Medizin zu finden. Er ist im „Yijing“ zu finden, einem der „Klassiker“, die lange vor dem Erscheinen von Konfuzianismus und Daoismus niedergeschrieben wurden, und ist tief in der mentalen Verfassung und körperlichen Empfindsamkeit der Chinesen verankert. Der Sinologe Wolfgang Bauer wies darauf hin, dass auch etwa der die chinesische Geschichte prägende Widerstreit von Konfuzianismus und Daoismus in seiner Dynamik vom Denken nach Yin- und Yang-Gegensätzen mitgetragen wurde. [20]

Das Qi in den fünf Wandlungsphasen

Die fünf Wandlungsphasen

An zweiter Stelle ist die Qi-Dynamik in einen Kreislauf eingebunden, der nach dem Muster von fünf Jahreszeiten verläuft. Jeder Kreis (Funktionskreis oder Orbis) geht aus einem vorherigen hervor und in den nächsten über. Es entstehen auch Gegensätze und Paare etwa nach dem Muster des Verhältnisses zwischen Großmutter und Enkel. Den Jahreszeiten sind fünf Elemente zugeordnet: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Der menschliche Organismus schließlich wird als ein Zusammenwirken von fünf „Organen“ begriffen, von denen jedes seinen besonderen Bezug zu einem der fünf Elemente und einer der fünf Jahrszeiten hat. Unter einander sind sie im Modus des auseinander Entstehens aneinander gebunden. Es sind die Leber, das Herz, die Milz, die Lunge und die Niere. Jeder dieser Begriffe deckt sich nur teilweise mit dem uns vertrauten Begriff. Im „Herz“ zum Beispiel ist neben dem Organ als Pumpe das Vermögen zur treffenden Form eingeschlossen. Physisches und Psychisches spielt immer und oft ununterscheidbar ineinander über. Neben allen sich daraus ergebenden Unterschieden dürfte der wichtigste der folgende sein: Die fünf Organe sind ein sich selbst erfüllendes Ganzes, ein Mikrokosmos als Abbild eines Makrokosmos, der mit seinen Jahreszeiten und Elementen mit dem individuellen Organismus sein Spiel treibt. Die Organe verhalten sich zum Organismus wie die fünf Jahreszeiten zum Zyklus des Entstehens und Vergehens und die fünf Elemente zum Ganzen des materiellen Seins.

Qi

Qi wird oft als „Kraft“ oder „Energie“ übersetzt, in klassischen chinesischen und japanischen Quellen findet man aber auch Beschreibungen, die ein stoffliches Konzept andeuten. Ähnlichen dem Pneuma der griechischen Medizin durchzieht dieses Qi in vielfältigen Ausformungen sowohl den Körper als auch die Außenwelt. Deswegen findet man auch in der modernen Alltagssprache unzählige Begriffe, die die Wortkomponente Qi enthalten. Qi wird auch im medizinischen Kontext benutzt. Mit „Wei-Qi“ wird die Fähigkeit bezeichnet, schädlichen Witterungseinflüssen standzuhalten und Verletzungen und Infekte zu bewältigen. Es soll im wachen Organismus anders anwesend sein als im schlafenden und sich beim Einschlafen von der Oberfläche des Körpers ins Körperinnere zurückziehen. „Qi Gong“ bezeichnet dagegen „Arbeiten am Qi“.

Häufige Verwendung findet das Konzept im Zusammenhang mit den „Meridianen“, auf denen 365  Therapiepunkte liegen. Durch das Reizen der Punkte mittels Nadeln wird das „De-Qi“(-Gefühl) hervorgerufen - „Ankunft des Qi“. Für den Therapeuten ist es durch eine Zunahme des Gewebswiderstandes spürbar, für den sensiblen Patienten durch eine ausstrahlende Empfindung entlang des betroffenen Meridians.


„Meridiane“ und Therapiepunkte

Der aus der Astronomie entlehnte westliche Begriff „Meridian“ trifft eigentlich nicht die ursprüngliche Bedeutung der chinesischen Bezeichnung qingluo (經絡). Es handelte sich nicht um projizierte Linien auf der Oberfläche des Körpers, sondern um ein System von Kanälen (qing) und Trakten (luo), durch die das Qi pulsiert. Besonders in alten Texten ist dieses Qi zudem oft mit Blut (xue) vergesellschaftet (xueqi), was dazu führte, dass Europäer des 17. Jahrhunderts wie Willem ten Rhyne / ten Rhijne oder Engelbert Kaempfer die „Meridiane“ als Blutgefäße missverstanden. Die Zahl der Therapiepunkte nahm im Laufe der Entwicklung der chinesischen Medizin zu. Die Lage der Punkte war nicht immer stabil. Manche werden nur zum Nadeln (Akupunktur) genutzt, andere nur zum Brennen (Moxibustion). Ein Großteil dient je nach Indikation beiden Therapieverfahren.[21]

Diagnose und Therapie

Nach chinesischer Krankheitslehre kommen die inneren Störungen im Äußeren auf differenzierte Art zum Vorschein. Entsprechend ausgebildet sind diagnostische Verfahren, die sich auf die sinnlich wahrnehmbare Beschaffenheit der Körperaußenseite und seiner Ausscheidungen richten. Berühmt dafür, weil ohne Entsprechung zu westlichen Diagnosetechniken, sind die Puls- und die Zungendiagnose.

Zur Behandlung werden in der Regel verschiedene Methoden in Kombination angewandt. Die fünf wichtigsten Methoden sind:
- Akupunktur und Moxibustion: Bestimmte Punkte, die entlang von „Meridianen“ angeordnet sind, werden mit Nadeln oder brennendem Beifuß (Moxa) gereizt.
- Massage (Tuina Anmo, Shiatsu in Japan …): Sie orientiert sich an den Meridianen.
- Arzneitherapie: Sie besteht in der Verordnung von Rezepturen aus Rohdrogen und ist im Hinblick auf die therapeutische Reichweite die bedeutendste der Methoden.
- Diätetik: Den Lebensmitteln eignet nach dem Vorbild der Arzneimittel ein bestimmtes Wirkprofil. Diesem entsprechend lassen sich die gängigen Lebensmittel therapiebegleitend und vorbeugend einsetzen.
- Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan: Unter Betätigung der Vorstellungskraft, die sich auf den Körper und dessen Umgebung richtet und oft auch auf die Nachahmung von Bildern, etwa Tierbildern zielt, wird in langsamen und fließenden Bewegungen der Organismus beruhigt und belebt.

Arzneimittel

Siehe hierzu auch den Artikel Phytotherapie

Die Klinische Chinesische Pharmakologie von Manfred Porkert – die umfassendste Darstellung des Themas in einer westlichen Sprache – umfasst 515 Einzeldrogen. Davon entfallen unter 5 % auf Präparate oder Teile von Wirbeltieren, darunter zum Beispiel die Knochen des Tigers, aber auch fossile Knochen voreiszeitlicher Tiere. Jeweils gut 5 % sind mineralischer Art oder bestehen aus Exkrementen, Sekreten, Würmern, Insekten und Teilen von Weichtieren. 85 % sind pflanzlicher Herkunft. [22] In Europa beschränkt sich die Arzneitherapie meist auf die Phytotherapie, das heißt die Verwendung pflanzlicher Wirkstoffe aus kontrolliertem Anbau. Die einzigen offiziell in Europa verwendeten tierischen Arzneistoffe sind verschiedene Muschelschalen (z. B. der Chinesischen Auster oder Arkamuschelschalen).

Jede Einzeldroge besitzt ihr spezifisches Profil. Es besteht aus dem Temperaturverhalten (siebenstufige Skala) und der Geschmacksqualität (sauer, bitter, süß, scharf, salzig und neutral). Beides sind chinesischer Pharmakologie gemäß elementare Eigenschaften der Arzneien. Sie stehen in einem direkten Zusammenhang mit bestimmten Wirktendenzen. Diese sind wiederum spezifisch organbezogen ("Orbisbezug"). Im Ergebnis werden für jedes Mittel Indikationen und Kontraindikationen angegeben. Zur weiteren Bestimmung gehören Kombinierbarkeit und Unverträglichkeit mit anderen Drogen, die Toxizität und die Dosierung entsprechend der Verabreichungsform.[23]

Die dem Patienten verabreichte Arznei besteht in der Regel aus einer Komposition verschiedener Einzelmittel. Die klassische Verabreichungsform ist die Abkochung, das „Dekokt“, selten ein Aufguss wie bei unseren heimischen Heiltees. Auch die Wirkungsintensität ist mit der von Heiltees nicht zu vergleichen. Neben anderen Formen der Verabreichung sind für Fertigarzneien – Standardkombinationen für häufige Indikationen – auch Pillen und Granulate in Gebrauch.

Situation im deutschsprachigen Raum

Die TCM ist mittlerweile auch im deutschen Gesundheitswesen verbreitet, obschon gesundheitspolitisch nur begrenzt anerkannt, und verfügt über eine Reihe von ärztlichen Gesellschaften. Die „Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur“ (DÄGfA ) gehört zu den größten dieser Gesellschaften und ist eine der größten Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Naturheilkunde. Das gesamte Feld chinesischer Therapien, insbesondere auch die Phytotherapie, deckt die "Societas medicinae Sinensis" ab (SMS - Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin). Die DECA, eine Vereinigung von Ärzten zur „Dokumentation von Erfahrungsmaterial der Chinesischen Arzneitherapie“, betreibt auch Forschung, indem sie von Erfolgen berichtet, insbesondere bei „austherapierten“ Patienten, etwa bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Erkrankungen und bei neurologischen Krankheitsbildern. Im Anschluss an groß angelegte Modellversuche zur Überprüfung der Wirksamkeit von Akupunktur voraus („Gerac-Studien“) wird Akupunktur seit dem 1. Januar 2007 bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule und des Kniegelenks als Kassenleistung anerkannt.

In der Schweiz werden die Behandlungskosten von EMR-anerkannten, nicht-ärztlichen TCM-Therapeuten weitgehend durch die Zusatzversicherungen gedeckt. Die Zulassung für TCM-Therapeuten ist föderalistisch geregelt, hauptsächlich gelten die Anforderungen des Schweizerischen Berufverbandes für TCM (SBO-TCM), welcher sich wiederum nach den Standards der NCCAOM und ETCMA richtet. Diverse Schulen sind vom SBO-TCM empfohlen und bieten mehrjährige, umfangreiche Vollzeitausbildungen an. Von den ärztlichen Behandlungsmethoden mit TCM kann seit 2006 nur noch Akupunktur über die Grundversicherung abgerechnet werden, alle übrigen Therapiemethoden der TCM können durch eine allenfalls abgeschlossene Zusatzversicherung rückvergütet werden. Die Standards für ärztliche Fähigkeitsausweise für TCM werden hauptsächlich durch den Dachverband der schweizerischen, ärztlichen TCM Verbände (ASA) gesetzt.

In Wien gibt es eine Privatuniversität, die sich gänzlich der Forschungs- und Lehrarbeit im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin verschrieben hat, die TCM Privatuniversität Li Shi Zhen.

Kritik

Wissenschaftlichkeit

In der naturwissenschaftlich geprägten Medizin (insbesondere der evidenzbasierten Medizin) ist die Wirksamkeit vieler Behandlungsmethoden der TCM umstritten und wird bezweifelt. In einigen Fällen werden empirisch belegte Wirkungen auf Placeboeffekte und psychologische Wirkmechanismen (Zuwendung des Arztes oder Pflegepersonals) zurückgeführt.

Die Kritik an der TCM betrifft verschiedene Teilgebiete derselben. Eines davon ist die Lehre von den „Meridianen“, die einer Vielzahl von Verfahren wie Akupunktur, Massage, Bewegungsübungen usw. zu Grunde liegt. Die Existenz der Meridiane lässt sich nicht auf naturwissenschaftlich gesichertes Wissen zurückführen und für die Behauptung, dass man über spezifische Punkte an der Körperoberfläche auf innere Zustände und Organe Einfluss nehmen kann, gibt es keinen wissenschaftlich stichhaltige Beweis oder plausiblen Wirkungsmechanismus. Die Vertreter der TCM führen an, dass es nicht eine Vielzahl von Meridianlehren gibt, sondern im großen Ganzen eine Lehre, obwohl sie seit Jahrtausenden und über riesige geografische Räume hinweg und mittlerweile weltweit von Ärzten verschiedensten Hintergrunds angewandt wird. Die Uniformität oder Verbreitung einer Theorie alleine lässt jedoch keinen Schluss über ihren Wahrheitsgehalt zu. Weitere Kriterien fehlen oder werden nicht definiert, damit wird absichtlich oder unabsichtlich die Nachweisbarkeit durch wissenschaftliche Methoden vereitelt.

Ein anderes Teilgebiete der TCM ist ihre Pharmakologie. Einen Beitrag zur theoretischen Klärung des Unterschieds der westlich modernen zur traditionell chinesischen Pharmakologie findet man bei Manfred Porkert[24]. Er unterscheidet zwei Erkenntnismodi: den kausalanalytischen und den induktivsynthetischen, welche einander nicht alternativ, sondern komplementär gegenüberstehen sollen. Die im jeweiligen Modus gewonnenen Erkenntnisse seien sich, was die Verbindlichkeit der beschriebenen Wirkungen anbelangt, durchaus ebenbürtig.[25] Die TCM habe laut Porkert „innerhalb ihres Anwendungsbereichs eine therapeutische Sicherheit und Präzision“ erlangt, „die von keiner anderen Pharmakotherapie übertroffen und von wenigen in Einzelfällen erreicht wird.“ [26] Diese Behauptungen werden allerdings von eindeutigen Unterstützern der TCM vorgebracht und sind daher vorsichtig zu bewerten. Es gibt allerdings auch Beispiele in denen eine Heilpflanze der TCM von der westlichen Schulmedizin entdeckt wurde und benutzt wird, um Krankheiten zu bekämpfen (so zum Beispiel Artemisinin aus Artemisia annua[27]).

Ein Beispiel für eine wissenschaftlich durchgeführte Untersuchung der Akupunktur sind die „Gerac-Studien“ (German Acupuncture Trials), deren letzte im Januar 2007 publiziert wurden.[28] Es handelt sich dabei um die aufwändigsten und teuersten wissenschaftlichen Untersuchungen der Akupunktur und sie wurden von deutschen Krankenkassen finanziert. Es wurden drei Behandlungsarten miteinander verglichen: Akupunktur, eine Scheinakupunktur und eine konventionelle Standardtherapie. Für den Fall chronischer Knie- und Rückenschmerzen kamen die Studien zu dem Ergebnis, dass die Werte für die Scheinakupunktur nicht signifikant schlechter waren als die für die korrekt durchgeführte Nadelung. Beides jedoch war deutlich wirksamer als die konventionelle Therapie.[29] Auf Basis dieser Ergebnisse empfahl der Gemeinsame Bundesausschuß, dass Akupunktur bei Rückenschmerzen und chronischen Gelenkschmerzen Teil der Kassenleistung werden soll.

Die Studien lösten jedoch heftige Kritik aus. Es wurden Einwände gegen Design und Durchführung erhoben, welche die Validität der Studienergebnisse in Frage stellen. Ein Einwand ist, dass eventuell die „Verblindung“ der Probanden und Telefoninterviewer ungenügend war. Auch die in Akupunktur unerfahrenen Patienten hätten leicht in Erfahrung bringen können, ob sie eine korrekte („verum“) oder eine bloß vorgetäuschte („sham“) Akupunktur erhalten haben. Kritiker bemängeln, dass unklar sei, wie viele der Teilnehmer in der Placebo-Gruppe sich Zusatztherapien verschafft haben. Die Probanden wurden für ihre Teilnahme mit hohen Geldbeträgen angelockt, die nicht ausgezahlt worden wären, wenn sie die Zusatztherapie offenbart hätten. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Akupunkturpunkte nach Schema vorgegeben wurden, die Diagnose nach chinesischer Manier aber individuell ist. So ist ein Kopfschmerz zum Beispiel Symptom einer Störung, die von Patient zu Patient durch Verfahren wie Zungen- und Pulsdiagnostik und durch geduldige Anamnese abgeklärt werden muss. An welchen Punkten die Nadeln zu setzen sind, lässt sich überhaupt erst nach einer solchen Diagnose entscheiden. Kritiker der Studien bemängeln also, dass die Ergebnisse nicht das tatsächliche Ausmaß der Wirksamkeit wiedergeben, das die Akupunktur in den Händen eines erfahrenen TCM-Arztes besitzt.

Auch die chinesischen Phytotherapie wurde in wissenschaftlichen Studien untersucht. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Bern hatten Untersuchungen zur chinesischen Phytotherapie mit solchen der herkömmlichen Medizin einem Vergleich unterworfen.[30] Verglichen wurden jeweils 136 Plazebo gesteuerte Doppel-Blind-Versuche. Von den Studien zur Kräutermedizin waren 119 chinesischer und 17 englischer Sprache, von denen zur konventionellen Medizin waren dagegen 125 englischer Sprache. Die Studien in englischer Sprache schnitten besser ab als die in chinesischer und entsprechend auch die Studien der herkömmlichen Medizin im Vergleich zu denen der chinesischen Kräutermedizin. Studien von hoher Qualität stehen einander im Verhältnis von 2 % zu 10 % gegenüber. Die Autoren des Vergleichs ziehen den Schluss, dass die Voreingenommenheit bei den chinesischen Studien stärker ausgeprägt sei und es auf Grund der geringen Zahl hochwertiger Veröffentlichungen nicht möglich sei, über die Wirksamkeit der chinesischen Phytotherapie verbindlich zu urteilen.[31]

Bis heute gibt es keine ausreichende wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit der TCM und es existiert keine einzige allen wissenschaftlichen Kriterien standhaltende Studie, in der die TCM für wirksam erklärt wurde. Vielmehr mussten die positiv ausfallenden Studien im Nachhinein zurückgezogen werden, da sie offensichtlich manipuliert waren.

Ein weiterer Kritikpunkt an der TCM ist, dass die aktuelle TCM nicht Jahrtausende sondern gerade einmal mehrere Jahrzehnte alt sei.[32] Die TCM wurde von Mao gefördert, da China während der Kulturrevolution von der medizinischen Versorgung des Westens abgeschnitten war. So sollte die TCM die zuvor eingeführte westliche Medizin ersetzen. Heute fördert die chinesische Regierung die Verbreitung der TCM im Ausland, um das eigene Prestige zu steigern.

Letztlich ist zu beachten, dass die TCM es in der Zeit ihrer Existenz nicht geschafft hat, Infektionskrankheiten wie Typhus, Diphtherie, Tetanus und Hepatitis sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen zu verhüten oder zu heilen. Dies vermochte nur die naturwissenschaftliche Medizin mit modernen Methoden und Medikamenten.

Nebenwirkungen und Qualitätskontrolle

Es gab Berichte von Vergiftungsfällen bei der Anwendung von chinesischen Arzneien (z. B. durch Aristolochiasäuren). Die Gefahr der Verunreinigung durch Pestizide, Schwermetalle etc. lassen sich wie bei anderen Medikamenten auch nur vermeiden, wenn die Arzneien in Apotheken gekauft werden. Da die Apotheken in Deutschland der Kontrolle der Arzneimittelbehörden unterworfen sind, werden sämtliche dort verkauften Produkte mittels vorgeschriebener Verfahren analysiert und müssen bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Unerwünschte Wirkungen können die chinesischen Arzneien (wie auch schulmedizinische Medikamente) bei unsachgemäßer Einnahme zeigen. Bei den chinesische Abkochungen von Pflanzenteilen handelt es sich teilweise um potente Substanzen, die schwere Störungen hervorrufen können, wenn sie zur falschen Zeit oder vom falschen Patienten eingenommen wurden.

Seit 1999 läuft an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein interdisziplinäres Projekt zur Anbauforschung von 16 ausgewählten chinesischen Heilpflanzenarten. Laut der Landesanstalt könnte der kontrollierte Anbau einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Arzneimittel und auch zur Versorgungssicherheit in diesem Bereich leisten.[33]

Von einigen Kritikern wurden Bedenken aufgebracht, dass die durch chinesische Arzneien, auch kunstgerecht gehandhabt, zu Leberschäden führen könnten. Eine „Langzeitstudie über mögliche Nebenwirkungen der chinesischen Kräuter“ vom Förderverein Chinesische Medizin in Deutschland e.V. kommt allerdings zu dem Schluss, dass sie den „oft erhobenen Vorwurf der Lebertoxizität chinesischer Kräuter“ widerlegen konnte.[34]

Dem zunehmenden Interesse an der TCM ist wohl die zunehmende Unüberschaubarkeit zu verdanken. Auf dem Akupunkturmarkt zum Beispiel werden die verschiedensten Qualifikationen und Fortbildungen angeboten und die Ausbildung der verschiedenen Akupunkteure sind oft kaum noch vergleichbar.

Artenschutz und Tierschutz

Angebot traditioneller Arzneien auf einem Straßenmarkt in Xi'an.
Angebot traditioneller Arzneien auf einem Straßenmarkt in Xi'an.

Alle naturheilkundliche Medizin muss früher oder später mit knappen Ressourcen rechnen, sobald sie einen Massenkonsum zu befriedigen hat. In Deutschland sind zum Beispiel Schlüsselblume und Arnika in ihrem Bestand gefährdet.[35]

Das Problem ist im Fall der TCM umso dringender, als die TCM bei globaler Verbreitung weiterhin in Expansion begriffen ist und in ihrer Arzneimittelliste Teile einer ganzen Reihe von Tieren führt, die nach den Erkenntnissen der IUCN zu den gefährdeten („vom Aussterben bedrohten“ bis „gering gefährdeten“) Arten zählen: Tiger, Schneeleopard, Asiatischer Schwarzbär, Nashorn, Saiga-Antilope (wurde vom WWF in den 1990er-Jahren als Substitut für das Nashorn empfohlen), Schuppentierarten, Sägerochen, Seepferdchenarten, Schildkrötenarten. Deren Verwendung in der TCM spielt ihre Rolle für die prekäre Lage dieser Arten. Man darf deren Rolle aber auch nicht überschätzen. Beim Tiger zum Beispiel rangiert die Zerstörung des Lebensraums weit vor der der Wilderei für den TCM-Markt. Allein zwischen 1995 und 2005 ging der Lebensraum für den Tiger in Asien um 40 % zurück. Die Tiger besiedeln heute nur noch 7 % ihres ursprünglichen Habitats.[36] Umso empfindlicher freilich trifft es die verbliebenen Populationen, wenn das Verbot der Bejagung, auch wenn sie Heilzwecken dient, nicht rigoros durchgesetzt wird.

Mit der Begründung der Artenschonung wurden in China seit Beginn der 1980er-Jahre nach koreanischem Vorbild „Bärenfarmen“ eingerichtet. Die Tiere werden dort unter Bedingungen gehalten, die weit entfernt von westlichen Standards sind. Auf grausame, äußerst schmerzhafte Weise wird ihnen über ihre ganze Lebenszeit Gallenflüssigkeit entnommen. Aufgrund eines Überangebots der Ware auf den Märkten geht nur ein Teil in die Herstellung von Arzneimitteln, ein beträchtlicher Teil in die Produktion von Kosmetika und anderen Luxusprodukten. Trotz aller Kampagnen und Einsprüche der einschlägigen Tierschutzverbände werden in China, Korea und Vietnam insgesamt nach wie vor mehr als 14.000 Tiere gehalten. In Verletzung des Washingtoner Artenschutzabkommens werden Produkte mit Bärengalle als Bestandteil auch auf westlichen Märkten gehandelt.[37]

Das Problem liegt an erster Stelle beim informellen Markt.[38] Heilkräuter und andere Arzneien werden in Asien von alters her ohne jede Kontrolle auf Straßenmärkten und in Shops angeboten. Der treffende Begriff für diesen Sektor ist der der „Volksmedizin“, die nur zum Teil auf Erkenntnissen der TCM, zum Teil auf Aberglauben beruht. Die Industrie, die diesen Sektor bedient, drängt auch auf die Märkte des Westens, seit dort die TCM in Mode ist.

Die TCM-Gesellschaften in Deutschland sprechen sich ausnahmslos gegen die Verwendung geschützter Arten des Tier- und des Pflanzenreichs aus. Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM) engagiert sich in der „AG Medizin und Artenschutz“ des WWF.[39] Die Internationale Gesellschaft für chinesische Medizin (SMS) kooperiert mit Pro Wildlife. [40] Deutsche Apotheken führen TCM-Arzneien, die Bestandteile geschützter Arten enthalten, nicht im Angebot.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Siehe zum Beispiel den Sprachgebrauch beim "14th International Congress of Oriental Medicine" in Taiwan, 2.–4. Dez. 2007.
  2. Legal Status of Traditional Medicine and Complementary/Alternative Medicine: A Worldwide Review, S. 2. (Dokument als PDF)
  3. Paul U. Unschuld: China. in: Heinrich Schipperges, Eduard Seidler, Paul U. Unschuld (Hrsg.), Krankheit, Heilkunst, Heilung. Verlag Karl Alber, Freiburg und München 1978, ISBN 3-495-47388-2, S. 193-227
  4. Unschuld (1978), China. siehe auch [1]
  5. Unschuld (1978), China
  6. Unschuld (1978), China, S. 201
  7. Unschuld (1978), China.
  8. Unschuld (1978), China, S. 207
  9. nach: Unschuld (1978), China, S. 210 ff
  10. Siehe zum Beispiel die Onlineversion einer Ausstellung der US National Library of Medicine vom Oktober 2000: "Classics of Traditional Chinese Medicine"
  11. W. Michel: Frühe westliche Beobachtungen zur Akupunktur und Moxibustion. Sudhoffs Archiv, Vol. 77, No. 2 (Stuttgart 1993), 194-222. (Dokument als PDF)
  12. W. Michel: Far Eastern Medicine in Seventeenth and Early Eighteenth Century Germany. Studies in Languages and Cultures (Faculty of Languages and Cultures, Kyushu University), No. 20 (2004), pp. 67-82. (Dokument als PDF)
  13. Deutsche Ausgabe von 1676: Hermann Buschof - Das genau untersuchte und auserfundene Podagra, Vermittelst selbst sicher=eigenen Genäsung und erlösenden Huelff=Mittels. (W. Michel hrsg.) Haug Verlag, Heidelberg 1993. 148pp.
  14. Wilhelmi ten Rhyne M.D. &c. Transisalano-Daventriensis Dissertatio de arthritide: Mantissa schematica: De acupunctura: et Orationes tres. (London, 1683). Siehe Website der Groupe d'Etude et de Recherche en Acupuncture. Dort auch Auszüge aus der Schrift auf Englisch als PDF. Deutsche Übersetzung der Mantissa Schematica im Kyushu University Institutional Repository
  15. Die Ausführungen zur Tradition der chinesischen Medizin in Japan beruhen auf den Artikeln der japanischsprachigen Wikipedia zu den Themen: "Traditionelle chinesische Medizin" - 伝統中国医学, "Chinesische Medizin" - 中医学, "Koreanische Medizin" - 韓医学 und "Kampo-Medizin" - 漢方医学
  16. Einen knappen Überblick zu den Besonderheiten der japanischen Akupunktur findet man im Kyushu University Institutional Repository (QIR) (Dokument als PDF)]
  17. "Department of Oriental Japanese Medicine" an der Medizinischen Fakultät der Universität Toyama.
  18. J. Reston: Now about my operation in Peking. In: New York Times. 1:6, 1971.
  19. Dazu die in der Literaturliste aufgeführten Bücher von: Ted J. Kaptchuk, Das große Buch der chinesischen Medizin; Giovanni Maciocia, Die Grundlagen der chinesischen Medizin; Manfred Porkert, Die theoretischen Grundlagen der chinesischen Medizin. Eine kompakte Darstellung des Begriffs Qi gibt: Christian Schmincke, Der Energiebegriff in der chinesischen Medizin – Wie das Qi die Welt bewegt, in: Naturarzt, Heft 08/2005, S. 39-41. (Manuskript als PDF)
  20. Wolfgang Bauer, Geschichte der chinesischen Philosophie, C.H. Beck, München 2001, S. 95, ISBN 3-406-47157-9
  21. Zum historischen Hintergrund des Systems der Trakte und Kanäle siehe Lu Gwei-Djen / Joseph Needham, Celestial Lancets, S.13ff.
  22. Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie. Fischer, Heidelberg 1978, ISBN 978-3-85597-002-5
  23. Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie. Fischer, Heidelberg 1978, ISBN 978-3-85597-002-5, S. 52–59.
  24. Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie. 1978, S. 3-34
  25. Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie. S. 30 u. 31
  26. Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie., S. 30
  27. Kuhn T, Wang Y (2008): Artemisinin - an innovative cornerstone for anti-malaria therapy.Progress in Drug Research. 2008;66:383, 385-422. PMID 18416312
  28. im Deutschen Ärzteblatt unter den Titeln "Akupunktur bei chronischen Knie- und Rückenschmerzen" und "Akupunktur bei chronischen Kopfschmerzen". Siehe http://www.gerac.de/de_index_publikationen.htm
  29. Heinz G. Endres, Norbert Victor, Michael Haake, Steffen Witte, Konrad Streitberger, Michael Zenz: Akupunktur bei chronischen Knie- und Rückenschmerzen - Acupuncture for the Treatment of Chronic Knee and Back Pain. In: Deutsches Ärzteblatt. 104(3), 2007
  30. A. Shang, K. Huwiler, L. Nartey, P. Jüni, M. Egger: Placebo-controlled trials of Chinese herbal medicine and conventional medicine comparative study. In: International Journal of Epidemiology. 36(5), 2007
  31. Siehe abstract der Studie.
  32. Dawkins, Richard, The Enemies of Reason
  33. Chinas Heilpflanzen bereichern Bayerns Anbaupalette
  34. Langzeitstudie über mögliche Nebenwirkungen der chinesischen Kräuter
  35. Mitteilungen der Securvita vom 13. März 2003: Wer schützt die Heilpflanzen? SECURVITA kooperiert mit dem WWF
  36. Science. Band 313 (Heft 5786), 20. Juli 2006, S. 419.
  37. Siehe das Abstract des Berichts der WSPA vom 12. Juni 2007: From Cage to Consumer - The global trade in bear parts from China to Asia and beyond. Dort auch Links zum Download des 28-seitigen Dokuments als PDF (ca. 3,3 MB) und zu weiteren Informationen.
    Eine knappe, alles Wesentliche enthaltende Darstellung des Themas gibt Marcus Anhäuser im Wissenschaftsteil der Süddeutschen Zeitung vom 20. Juni 2007: Einzelhaft für Kragenbären
  38. Dazu der Abschnitt "Dem Tod verschrieben – Die (Über)nutzung von wildlebenden Arten für TCM"> im Artikel Traditionelle Chinesische Medizin auf der Website des NABU.
  39. Geschichte und Ziele der AG "Medizin und Artenschutz" - Eine Expertengruppe formiert sich
  40. "Keine bedrohten Tiere auf Rezept!" - Pro Wildlife und Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin kooperieren im Artenschutz

Literatur

  • Dan Bensky, Andrew Gamble: Chinese Herbal Medicine. Materia Medica. Eastland Press, Seattle 1993, ISBN 0-939616-15-7 (Standardwerk)
  • Ute Engelhardt, Carl-Hermann Hempen: Chinesische Diätetik. Grundlagen und praktische Anwendung. 3. Auflage. Urban & Fischer, München/Jena 2002, ISBN 3-541-11871-7
  • Claudia Focks (Hrsg.), Norman Hillenbrand: Leitfaden Chinesische Medizin. 4. Auflage. Urban und Fischer, München/Jena 2003, ISBN 3-437-56481-1
  • Fritz Friedl: Einführung in die Chinesische Medizin. In: E. A. Stöger, F. Friedl (Hrsg.): Arzneibuch der chinesischen Medizin. 2. Auflage. Deutscher Apotheker-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-7692-1965-4
  • Jochen Gleditsch: Traditionelle Chinesische Medizin II. In: Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren: Dokumentation der besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen in Europa. Bd. 1.2. Essen 1991, ISBN 3-88699-025-7
  • Johannes Greten: Kursbuch traditionelle chinesische Medizin: TCM verstehen und richtig anwenden. Thieme, Stuttgart/New York 2003, ISBN 3-13-121661-1
  • Thomas E. Heise: Chinas Medizin bei uns. Zur Rezeption der traditionellen chinesischen Medizin in der Bundesrepublik Deutschland 1950-1982. Medizinische Dissertation, Bochum 1984
  • Ted J. Kaptchuk: Das große Buch der chinesischen Medizin. Fischer, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 978-3-596-17123-1
  • Lu Gwei-Djen / Joseph Needham, Celestial Lancets: A History and Rationale of Acupuncture and Moxa, Cambridge UP, 1980. ISBN 0-521-21513-7
  • Giovanni Maciocia: Die Grundlagen der chinesischen Medizin. Ein Lehrbuch für Akupunkteure und Arzneimitteltherapeuten. Verlag für traditionelle chinesische Medizin Dr. Erich Wühr, Kötzting 1994, ISBN 3-927344-07-9
  • Thomas Ots: Traditionelle Chinesische Medizin I. In: Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren: Dokumentation der besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen in Europa. Bd. 1.2. Essen 1991, ISBN 3-88699-025-7
  • Manfred Porkert: Die theoretischen Grundlagen der chinesischen Medizin. 2. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1982, ISBN 978-3-7776-0369-8
  • Manfred Porkert: Klinische chinesische Pharmakologie. 2. Auflage. Phainon, Dinkelscherben 1994, ISBN 3-89520-006-9
  • Manfred Porkert: Neues Lehrbuch der chinesischen Diagnostik. Phainon, Dinkelscherben 1993, ISBN 3-89520-005-0
  • Christian Schmincke: Das Fibromyalgiesyndrom und die chinesische Medizin. In: P. A. Berg (Hrsg.): Chronisches Müdigkeits- und Fibromyalgiesyndrom. Springer, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-44194-6, S. 199-212
  • Christian Schmincke: Chinesische Medizin für die westliche Welt. Springer, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-540-00058-7
  • Claus C. Schnorrenberger: Lehrbuch der chinesischen Medizin für westliche Ärzte. Die theoretischen Grundlagen der chinesischen Akupunktur und Arzneiverordung. 3. Auflage. Hippokrates, Stuttgart 1985, ISBN 978-3-7773-0730-5'
  • Weizhong Sun, Arne Kappner: Tuina-Therapie. Atlas zur Behandlung von Erwachsen und Kindern. Hippokrates, Stuttgart 2001, ISBN 3-7773-1808-6
  • Paul U. Unschuld: Medizin in China. Eine Ideengeschichte. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07599-1
  • Paul U. Unschuld: Chinesische Medizin. 2. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406-41056-1

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