- Chinesisches Horoskop
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Die chinesische Astrologie (chin. 占星術 / 占星朮, zhānxīngshù „Kunst des Sternenwahrsagens“) kennt keine Berechnung der Positionen von Sonne, Mond und Planeten zum Zeitpunkt der Geburt. Sie ist deshalb keine Astrologie im europäischen Sinne. Sie hat zur Rechen-Grundlage einen Kalender, dem eine Deutungsgrundlage unterlegt worden ist. Dazu gehören die chinesische Philosophie (Lehre von der Harmonie von Himmel, Mensch und Erde, zu verstehen als ein Wechselspiel der Kräfte, die einem harmonischen Gleichgewicht zustreben) und verschiedene „Einzeldisziplinen", die einander bedingen bzw. durchdringen: die Fünf-Elemente-Lehre, Yin und Yang, Astronomie: fünf Planeten, die 10 Himmelsstämme (Himmelszeichen), die 12 Erdzweige (irdische Zweige, Tierzeichen), der lunisolare Kalender (Mondkalender und Sonnenkalender), die Zeitrechnung nach Jahr, Monat, Tag und Doppelstunde.
Die überlieferte Legende nennt als Erfinder der chinesischen Astrologie (Kalenderdeutung) den „Gelben Kaiser“ Huangdi (2698 bis 2599 v. Chr.) Historisch konnte die Legende bis heute weder von Archäologen noch von Astronomie-Historikern belegt werden. Es fehlen maßgebliche Anhaltspunkte. Eine bestimmte, datierbare Himmelskonstellation kann es schon deswegen nicht geben, weil sie von Anfang an nicht zur Voraussetzung der Kalenderdeutung gehörte. Andere Belege, wie die babylonischen Tontafeln, wurden bisher in China nicht gefunden. Ein Grund, warum die „chinesische Astrologie” bis in die Gegenwart überliefert ist, ist wohl auch der chinesische Kalender. Im Laufe der Jahrtausende ist er, wie die Schriftzeichen, ein untrennbarer Bestandteil der chinesischen Kultur geworden und noch heute, wie vor Jahrtausenden, Bestandteil des chinesischen Alltags.
Kunst des Sternenwahrsagens
Mit „Kunst des Sternenwahrsagens" ist etwas anderes gemeint als Astrologie im westlichen Sinn. Die bisher gefundene Sammlung „Drachenknochen", angelegt während der Shang-Dynastie (16. bis 11. Jahrhundert v. Chr.), enthält Orakelknochen aus der Zeit um 1300 v. Chr. Auf einem steht z. B. folgender Text: „Am siebten Tag des Monats wurde ein Stern gesehen, in Begleitung des Feuersterns (Antares)." [1] Wenn eine der Konstellationen am Himmel wieder sichtbar war, erfuhr der Kaiser, der als Sohn des Himmels galt, von dieser Neuigkeit von seinem Großsekretär. Entsprechend der Jahreszeit und dem Thema gab der Kaiser seinen Ministern, Fürsten und Beamten Anweisungen. Der Großsekretär hatte die Aufgabe, Gesetze und Verordnungen zu hüten sowie den Durchgang von Sonne und Mond, Planeten und Sternen zu beobachten, damit keine Irrtümer passieren und die Aufzeichnungen in Übereinstimmung mit früheren Zeiten geführt werden. Sonne, Mond, Planeten, Sterne, Kometen und Meteore sowie Sonnenfinsternisse enthüllen den Willen des Himmels. [2] Der Hintergrund für diese Maßnahmen lag in der Rolle des Kaisers. Er galt als Sohn des Himmels. Durch ihn können Himmel, Erde und Mensch in Verbindung treten. [3]
Chinesische Philosophie
In der chinesischen Philosophie geht es um die Harmonie von Himmel, Erde und Mensch, die drei Komponenten des Alls machen die Ordnung (Dao/Tao) der Welt aus. Sie soll sich in der menschlichen Gesellschaft wiederfinden. Deshalb verheißt der Einklang mit dem Kosmos ein glückliches Leben. Die Kenntnis des Weltverlaufs soll helfen, gegenwärtige und künftige Tendenzen wahrzunehmen.
Fünf Elemente
Die fünf Elemente, Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde werden als Kraft verstanden im Sinn einer Entwicklung, die in fünf Phasen verläuft. Sie finden ihre Entsprechung in den verschiedenen Zuständen des Wandels von Himmel, Erde und Mensch. Es bedeuten
- Holz: gestalten, z. B. den Tagesablauf, mit Würde, Beständigkeit, Frieden
- Feuer: entzünden, z. B. ein Vorhaben anpacken, verwirklichen, mit Schwung, Energie, Dynamik, kampf- und streitbereit
- Erde: festigen, z. B. Stabilität und Gleichgewicht herstellen, mit Sorgfalt, Genauigkeit, Beharrlichkeit, Beständigkeit
- Metall: gestalten, z. B. begrenzt risikobereit, aufrichtig, gerecht, sachlich, abendliche Energie, Rückschau, Ernte
- Wasser: auflösen, z. B. das Ende eines Zyklus und die Aussicht auf Neues, Vorsicht, Fruchtbarkeit, mit Bedacht arbeiten, Hang zum Träumen
Yin und Yang
Yin und Yang sind zwei Begriffe aus der chinesischen Philosophie (Daoismus). Sie beschreiben sich ergänzende gegensätzliche Prinzipien. Der Übergang von einem zum anderen erfolgt fließend. Yin wird dem weiblichen, passiven, empfangenden, hingebenden und verhüllenden, unschöpferischen, verneinenden Prinzip zugeordnet. Dazu gehören auch Mond und Schatten, Erde und Nacht sowie die geraden Zahlen. Yang wird dem männlichen, tatkräftigen, aktiven, dynamischen, zeugenden und produktiven, schöpferischen, bejahenden Prinzip zugeordnet. Dazu gehören auch Sonne und Licht, Himmel und Tag sowie ungerade Zahlen. [6]
Zitat: „Hebe den Kopf und betrachte die Weite des Himmels, blicke um dich und staune über die Manifestationen der Erde! Im Himmel sind die fünf Planeten, in der Erde sind die fünf Elemente. Im Himmel sind die Himmelshäuser, auf der Erde Reiche und Provinzen. Die Drei Lichter (Sonne, Mond und Planeten) sind der Ursprung von Yin und Yang: ihnen wohnen die Urkräfte auf Erden inne." [7]
Astronomie
Wie überall auf der Erde so auch in China fielen den Beobachtern des Nachthimmels neben den Bewegungen von Sonne und Mond auch die der Planeten auf. Ihre Bewegungen erschienen ihnen bedeutungsvoll. Entsprechend ihrer Vorstellung von der Weltentwicklung war zuerst das Wasser da, dann entstand Feuer, dann Holz, dann Metall und endlich die Erde. Dieser Reihenfolge entsprechend ordneten sie zu [8]:
- Merkur = Wasser (schwarz, schwaches Licht, Wasser wird, weil unbeleuchtet, als schwarz bezeichnet)
- Venus = Metall (weiß, glänzt von allen am hellsten, Silberwährung in China)
- Mars = Feuer (rot, rötliches Licht)
- Jupiter = Holz (grün, grünlicher Schimmer)
- Saturn = Erde (gelb, mattgelbes Licht)
Himmelskarte und Jahreszeiten
Um die Positionen von Sonne, Mond und Planeten am Himmel genauer benennen zu können, entwickelten die Hof-Astronomen eine Himmelskarte. Fixsterne wurden in vier Gruppen gefasst, die Abschnitte entsprachen der Dauer einer Jahreszeit, die einer Himmelsrichtung zugeordnet wurde:
- für Ost:, Holz, Jupiter, Frühling
- für Süd:, Feuer, Mars, Sommer
- für West:, Metall, Venus, Herbst
- für Nord:, Wasser, Merkur, Winter
- für die Mitte; Erde, Saturn, Polarstern, Großer Bär, Kleiner Bär, letztes Fünftel einer Jahreszeit
Die Eintragungen der Bewegungen von Sonne, Mond und Planeten in die ersten Himmelskarten ermöglichten, sich einen Überblick zu verschaffen und Vorausberechnungen anzustellen. Historisch gesichert sind die ab etwa 700 v. Chr. gemachten Beobachtungen von Kometen und Meteoren, Sonnenfinsternissen und Sonnenflecken. Sie haben auch heute noch großen wissenschaftlichen Wert. Als historisch nicht gesichert gelten davor liegende Beobachtungen, wie z.B. die Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2137 v. Chr. [9] (→ Hauptartikel Geschichte der Astronomie)
Die Beobachtung der Wechsel der Jahreszeiten in Verbindung mit den vier Himmelsrichtungen und der Zuordnung nach Yin und Yang sowie nach den fünf Elementen, führte zu einer besonderen Einteilung nach Himmelsstämmen.
Zehn Himmelsstämme (-zeichen)
Die zehn Himmelsstämme (-zeichen) ergeben sich aus den vier Himmelsrichtungen und einer gedachten fünften, die der „Mitte" (Erde) zugeordnet ist, astronomisch dem Polarstern (Großer Bär und Kleiner Bär). Dem fünften Himmelszeichen wird das letztes Fünftel einer Jahreszeit zugewiesen. Alle fünf Himmelszeichen werden unterschieden nach Yin und Yang, wodurch sich zehn Himmelszeichen ergeben. Ihre Verteilung nach Yin und Yang, den fünf Elementen, den fünf Planeten und den fünf Tiernamen ergibt folgende Zusammenstellung:
1. Osten: Frühling
- Mond (Yi), Yin und Sonne (Kia), Yang
- Holz, Jupiter, Blauer Drache, Zeit der Rückkehr des Regens und der Wiederauferstehung des Drachens
2. Süden: Sommer
- Mond (Ting), Yin und Sonne (Ping), Yang
- Feuer, Mars, Roter Vogel (Fasan), Zeit der Wanderungen der Zugvögel aus Nepal und Tibet nach Osten und ihrer Ankunft mit den Sommerwinden
3. Westen: Herbst
- Mond (Sing), Yin und Sonne (Keng), Yang
- Metall, Venus, Weißer Tiger, Zeit der Wanderung des Tigers in die Ebenen, um dort zu fressen
4. Norden: Winter
- Mond (Kwei), Yin und Sonne (Ning), Yang
- Wasser, Merkur, Schwarzer Krieger, Zeit des Winterschlafs der Schildkröte
5. Mitte: Letztes Fünftel aller Jahreszeiten
- Mond (Ki), Yin und Sonne (Wu), Yang
- Erde, Saturn, Polarstern, Großer und Kleiner Bär
Die Tiere, die den Himmelsrichtungen zugeordnet sind, symbolisieren Lebensenergien. Die traditionellen Schriftzeichen für die Tiere bedeuten in diesem Zusammenhang nicht, dass damit das lebendige Tier, z. B. die Ratte oder Maus gemeint ist. Ein Zeichen für sich allein gestellt kann etwas anderes bedeuten, als wenn es zusammen mit einem zweiten oder dritten dargestellt wird. Gerade die chinesische Schrift bedient sich der Vereinfachung, die nur im Zusammenhang verständlich wird. [10] Auch die deutsche Sprache kennt Homonyme, also einzelne Wort, die für mehr als einen Begriff stehen (z. B. Himmel). Erst im Zusammenhang wird in einem solchen Falle deutlich, was gemeint ist. Ganz anders verhält es sich z. B. mit den englischen Wörtern "sky" (meteorologischer Himmel) und "heaven" (religiöser Himmel). Jedes Wort enthält bereits die Zuweisung zu einem bestimmten Bereich. So wird es gewählt und kann deshalb allein stehen.
12 irdische Zweige (Erdzweige)
- siehe Hauptartikel Erdzweige
Die Teilung nach Jahreszeiten war zu grob. Die genaue Beobachtung der Mondbewegung führte dazu, die Fixsterne in weitere Gruppen einzuteilen, entsprechend der Verweildauer des Mondes von Neumond zu Neumond oder von Vollmond zu Vollmond. So entstanden 12 gleichgroße Gruppen, die einem Monat entsprachen. Anfangs hatten die Monate keine Namen. Sie wurden durchnummeriert, wie zum Beispiel der erste, der zweite, der dritte Monat und so weiter. Doch schon bald nannte man die 12 abstrakten Abschnitte „irdische Zweige" (wegen ihres Bezugs zur Landwirtschaft) und gab ihnen volkstümliche Namen von irdischen Tieren: Drache (Chen), Hase/Katze (Mao), Tiger (Yin), Schaf/Ziege (Wi), Pferd (Wu), Schlange (Si), Hund (Xu), Huhn/Hahn (You), Affe (Shen), Büffel/Rind (Chou), Ratte/Maus (Zi), Schwein (Hai). Da die Schriftzeichen für manche Tiernamen gleich sind, ist die Nomenklatur regional nicht einheitlich. In manchen Teilen Chinas, aber auch in den Nachbarländern, haben die Tierzeichen eine andere Bedeutung: aus dem Hasen wird die Katze, aus dem Schaf eine Ziege, aus dem Hahn ein Huhn, aus dem Büffel ein Rind, aus der Ratte eine Maus, und aus dem Schwein ein Wildschwein.
Die Abschnitte wurden entsprechend den Himmelsrichtungen gruppiert. Das ergibt folgende Zuordnung:
- für Ost: Drache (Chen), Hase/Katze (Mao), Tiger (Yin)
- für Süd: Schaf/Ziege (Wi), Pferd (Wu), Schlange (Si)
- für West: Hund (Xu), Huhn/Hahn (You), Affe (Shen)
- für Nord: Rind/Büffel (Chou), Ratte/Maus (Zi), Schwein (Hai)
Kalender (lunisolarer Kalender)
Die Zeit von Neumond zu Neumond (oder Vollmond zu Vollmond) entspricht einem Monat = 1 lunarer Zyklus, abwechselnd von 29 oder 30 Tagen (weil die genaue Zeit 29,53 Tage beträgt, man einen halben Tag nicht zuordnen kann). Das geschieht innerhalb eines Jahres 12 Mal. Daraus abgeleitet gibt das 12 Monate in einem Jahr. Es hat dann durchschnittlich nur 354 Tage, ist also ein kurzes Jahr. Gegenüber den Jahreszeiten des Sonnenjahres (Jahr = 1 solarer Zyklus, 365 Tage) ergeben sich Verschiebungen. Weil mit dem Mondkalender die Jahreszeiten schon nach dem zweiten und dritten Jahr nicht bestimmt werden können, wird, sobald die Differenz von fast einem Monat erreicht ist, ein 13. Monat eingeschoben. Das ist dann ein Mondschaltjahr. Die Einschübe erfolgen im 3., 6., 8., 11., 14., 16. und 19. Jahr. Nach 19 Jahren ist ein Zeitkreislauf (Zyklus) abgeschlossen. Neujahr ist immer der 2. Neumond nach der Winter-Sonnenwende, vor der Frühlingstagundnachtgleiche. Dieser Zeitpunkt fällt zwischen Januar und Februar. Nachdem innerhalb von 19 Jahren sieben Mal ein Schaltmonat eingefügt worden ist, stimmen die Jahreszeiten (Sonnenkalender) mit dem Mondkalender wieder überein. [13] [14] [15] [16]
Die Zahl 60
Die Verbindungen der zehn himmlischen Stämmen mit den zwölf irdischen Zweigen (Zeichen) ergibt die Zahl 60: Jedes himmlische Yang (5) mit jedem irdischen Yang (6) ergibt 30 und jedes himmlische Yin (5) mit jedem irdischen Yin (6) ergibt 30, zusammen 60 Verbindungen = 60 Doppelzeichen. [17] [18] [19] Die Zahl 60 wurde zur Grundeinheit des chinesischen Kalenders. Die Zusammenführung der Himmelsrichtungen und Jahreszeiten, der zehn Himmelsstämme mit den zwölf Erdzweigen sowie den fünf Elementen, unterschieden nach Yin und Yang ergibt folgenden Überblick:
12 Tierzeichen (irdische Zweige)
Verteilung auf die Jahreszeiten
- Frühling
- Yang, Tiger (Ying), Holz, Jupiter, Ost, Frühling
- Yin, Hase/Katze (Mao), Holz, Jupiter, Ost, Frühling
- Yang, Drache (Sheng), Holz, Jupiter, Erde/Ost/Mitte, Frühling, letztes Fünftel der Jahreszeit
- Sommer
- Yin/Sze, Schlange, Feuer, Mars, Süd, Sommer
- Yang/Wu, Pferd, Feuer, Mars, Süd, Sommer
- Yin/Wie, Ziege/Schaf, Feuer, Mars, Erde, Saturn/Süd/Mitte, Sommer, letztes Fünftel der Jahreszeit
- Herbst
- Yang/Sung, Affe, Metall, Venus, West, Herbst
- Yin/Yu, Huhn/Hahn, Metall, West, Venus, Herbst
- Yang/Shih, Hund, Metall, Venus, Erde, Saturn/West/Mitte, Herbst, letztes Fünftel der Jahreszeit
- Winter
- Yin/Han, Schwein, Wasser, Merkur, Nord, Winter
- Yang/Tze, Ratte/Maus, Wasser, Merkur, Nord, Winter
- Yin/Kiu, Büffel/Rind, Wasser, Merkur, Erde, Saturn/Nord/Mitte, Winter, letztes Fünftel der Jahreszeit
Zählung ab Jahresbeginn
Zwischen Januar und Februar beginnt das chinesische Jahr (chinesische Neujahr, zweiter Neumond nach der Wintersonnenwende, also zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar).
Die zwölf im Jahresrhythmus wechselnden Tierzeichen (12 irdische Zweige) des chinesischen Kalenders und die ihnen zugeordneten Charaktereigenschaften sind:
- 子 zĭ: Ratte (鼠 shŭ) angriffslustig
- 丑 chŏu: Büffel (牛 niú) sanft
- 寅 yín: Tiger (虎 hŭ) verwegen
- 卯 măo: Hase (兔 tù) gutmütig
- 辰 chén: Drache (龍 lóng) geistreich
- 巳 sì: Schlange (蛇 shé) schlau
- 午 wŭ: Pferd (馬 mă) ungeduldig
- 未 wèi: Schaf (羊 yáng) artig
- 申 shēn: Affe (猴 hóu) wendig
- 酉 yŏu: Hahn (鷄 jī) stolz
- 戌 xū: Hund (狗 gŏu) treu
- 亥 hài: Schwein (猪 zhū) ehrlich
Jedes Jahr wechselt die Bezeichnung des Jahres zyklisch nach dieser Namensliste. Seit dem 26. Januar 2009 befinden wir uns im Jahr des Büffels. Es endet am 13. Februar 2010.
Legende
Der Legende nach lud Buddha (andere nennen Yu Di, der mythologische Jade-Kaiser) „... einst alle Tiere zu einem Fest ein. Es kamen nur zwölf Tiere. Das erste Tier war die Ratte (Maus), ihr folgten der Büffel (das Rind), der Tiger, die Katze (Hase), der Drache, die Schlange, das Pferd, die Ziege (das Schaf), der Affe, der Hahn (das Huhn), der Hund und schließlich das Schwein. Jedes Tier bekam ein Jahr geschenkt und er benannte es nach ihm. So erhielt die Ratte das erste, der Büffel (das Rind) das zweite, der Tiger das dritte Jahr usw. und das Schwein schließlich das zwölfte; ganz in der Reihenfolge, in der sie gekommen waren. Alle erklärten sich damit einverstanden. So ist seitdem jedes Jahr von den Merkmalen eines der zwölf Tiere gekennzeichnet...." [20]
Zeitkreise (Zyklen oder Perioden)
12 Jahre und 60 Jahre
Jeder Zeitkreis beginnt mit einem „Jahr der Ratte", das in zwölfjähriger Folge wiederkehrt (1960, 1972, 1984, 1996, 2008, 2020 usw.). Da den Tierzeichen zusätzlich für jedes Jahr ein Element aus der 5-Elemente-Lehre (Wasser, Feuer, Holz, Metall oder Erde) zugeordnet wird, gibt es nicht nur das „Jahr der Ratte", sondern das Jahr der „Wasser-Ratte" und das Jahr des „Feuer-Tigers" usw. Ein solcher Zeitkreis dauert 60 Jahre. Dann fängt er von vorn an. Die 60-jährige Periode begann, der Legende nach, 2637 v. Chr. [21] Die Zeichen, Elemente, Yin und Yang sowie Planeten werden auch zur Bezeichnung der Jahre, Monate, Tage und Stunden gebraucht.
Chinesischer Tierkreis für das 20. und 21. Jahrhundert:Anfang Ende Anfang Ende Element Zeichen 31. Januar 1900 18. Februar 1901 28. Januar 1960 14. Februar 1961 金 Metall 鼠 Ratte 19. Februar 1901 7. Februar 1902 15. Februar 1961 4. Februar 1962 金 Metall 牛 Büffel 8. Februar 1902 28. Januar 1903 5. Februar 1962 24. Januar 1963 水 Wasser 虎 Tiger 29. Januar 1903 15. Februar 1904 25. Januar 1963 12. Februar 1964 水 Wasser 兔 Hase 16. Februar 1904 3. Februar 1905 13. Februar 1964 1. Februar 1965 木 Holz 龍 Drache 4. Februar 1905 24. Januar 1906 2. Februar 1965 20. Januar 1966 木 Holz 蛇 Schlange 25. Januar 1906 12. Februar 1907 21. Januar 1966 8. Februar 1967 火 Feuer 馬 Pferd 13. Februar 1907 1. Februar 1908 9. Februar 1967 29. Januar 1968 火 Feuer 羊 Schaf 2. Februar 1908 21. Januar 1909 30. Januar 1968 16. Februar 1969 土 Erde 猴 Affe 22. Januar 1909 9. Februar 1910 17. Februar 1969 5. Februar 1970 土 Erde 雞 Hahn 10. Februar 1910 29. Januar 1911 6. Februar 1970 26. Januar 1971 金 Metall 狗 Hund 30. Januar 1911 17. Februar 1912 27. Januar 1971 14. Februar 1972 金 Metall 豬 Schwein 18. Februar 1912 5. Februar 1913 15. Februar 1972 2. Februar 1973 水 Wasser 鼠 Ratte 6. Februar 1913 25. Januar 1914 3. Februar 1973 22. Januar 1974 水 Wasser 牛 Büffel 26. Januar 1914 13. Februar 1915 23. Januar 1974 10. Februar 1975 木 Holz 虎 Tiger 14. Februar 1915 2. Februar 1916 11. Februar 1975 30. Januar 1976 木 Holz 兔 Hase 3. Februar 1916 22. Januar 1917 31. Januar 1976 17. Februar 1977 火 Feuer 龍 Drache 23. Januar 1917 10. Februar 1918 18. Februar 1977 6. Februar 1978 火 Feuer 蛇 Schlange 11. Februar 1918 31. Januar 1919 7. Februar 1978 27. Januar 1979 土 Erde 馬 Pferd 1. Februar 1919 19. Februar 1920 28. Januar 1979 15. Februar 1980 土 Erde 羊 Schaf 20. Februar 1920 7. Februar 1921 16. Februar 1980 4. Februar 1981 金 Metall 猴 Affe 8. Februar 1921 27. Januar 1922 5. Februar 1981 24. Januar 1982 金 Metall 雞 Hahn 28. Januar 1922 15. Februar 1923 25. Januar 1982 12. Februar 1983 水 Wasser 狗 Hund 16. Februar 1923 4. Februar 1924 13. Februar 1983 1. Februar 1984 水 Wasser 豬 Schwein 5. Februar 1924 24. Januar 1925 2. Februar 1984 19. Februar 1985 木 Holz 鼠 Ratte 25. Januar 1925 12. Februar 1926 20. Februar 1985 8. Februar 1986 木 Holz 牛 Büffel 13. Februar 1926 1. Februar 1927 9. Februar 1986 28. Januar 1987 火 Feuer 虎 Tiger 2. Februar 1927 22. Januar 1928 29. Januar 1987 16. Februar 1988 火 Feuer 兔 Hase 23. Januar 1928 9. Februar 1929 17. Februar 1988 5. Februar 1989 土 Erde 龍 Drache 10. Februar 1929 29. Januar 1930 6. Februar 1989 26. Januar 1990 土 Erde 蛇 Schlange 30. Januar 1930 16. Februar 1931 27. Januar 1990 14. Februar 1991 金 Metall 馬 Pferd 17. Februar 1931 5. Februar 1932 15. Februar 1991 3. Februar 1992 金 Metall 羊 Schaf 6. Februar 1932 25. Januar 1933 4. Februar 1992 22. Januar 1993 水 Wasser 猴 Affe 26. Januar 1933 13. Februar 1934 23. Januar 1993 9. Februar 1994 水 Wasser 雞 Hahn 14. Februar 1934 3. Februar 1935 10. Februar 1994 30. Januar 1995 木 Holz 狗 Hund 4. Februar 1935 23. Januar 1936 31. Januar 1995 18. Februar 1996 木 Holz 豬 Schwein 24. Januar 1936 10. Februar 1937 19. Februar 1996 6. Februar 1997 火 Feuer 鼠 Ratte 11. Februar 1937 30. Januar 1938 7. Februar 1997 27. Januar 1998 火 Feuer 牛 Büffel 31. Januar 1938 18. Februar 1939 28. Januar 1998 15. Februar 1999 土 Erde 虎 Tiger 19. Februar 1939 7. Februar 1940 16. Februar 1999 4. Februar 2000 土 Erde 兔 Hase 8. Februar 1940 26. Januar 1941 5. Februar 2000 23. Januar 2001 金 Metall 龍 Drache 27. Januar 1941 14. Februar 1942 24. Januar 2001 11. Februar 2002 金 Metall 蛇 Schlange 15. Februar 1942 4. Februar 1943 12. Februar 2002 31. Januar 2003 水 Wasser 馬 Pferd 5. Februar 1943 24. Januar 1944 1. Februar 2003 21. Januar 2004 水 Wasser 羊 Schaf 25. Januar 1944 12. Februar 1945 22. Januar 2004 8. Februar 2005 木 Holz 猴 Affe 13. Februar 1945 1. Februar 1946 9. Februar 2005 28. Januar 2006 木 Holz 雞 Hahn 2. Februar 1946 21. Januar 1947 29. Januar 2006 17. Februar 2007 火 Feuer 狗 Hund 22. Januar 1947 9. Februar 1948 18. Februar 2007 6. Februar 2008 火 Feuer 豬 Schwein 10. Februar 1948 28. Januar 1949 7. Februar 2008 25. Januar 2009 土 Erde 鼠 Ratte 29. Januar 1949 16. Februar 1950 26. Januar 2009 13. Februar 2010 土 Erde 牛 Büffel 17. Februar 1950 5. Februar 1951 14. Februar 2010 2. Februar 2011 金 Metall 虎 Tiger 6. Februar 1951 26. Januar 1952 3. Februar 2011 22. Januar 2012 金 Metall 兔 Hase 27. Januar 1952 13. Februar 1953 23. Januar 2012 9. Februar 2013 水 Wasser 龍 Drache 14. Februar 1953 2. Februar 1954 10. Februar 2013 30. Januar 2014 水 Wasser 蛇 Schlange 3. Februar 1954 23. Januar 1955 31. Januar 2014 18. Februar 2015 木 Holz 馬 Pferd 24. Januar 1955 11. Februar 1956 19. Februar 2015 7. Februar 2016 木 Holz 羊 Schaf 12. Februar 1956 30. Januar 1957 8. Februar 2016 27. Januar 2017 火 Feuer 猴 Affe 31. Januar 1957 17. Februar 1958 28. Januar 2017 15. Februar 2018 火 Feuer 雞 Hahn 18. Februar 1958 7. Februar 1959 16. Februar 2018 4. Februar 2019 土 Erde 狗 Hund 8. Februar 1959 27. Januar 1960 5. Februar 2019 24. Januar 2020 土 Erde 豬 Schwein - Jahreszahl
Die letzte Ziffer der Jahreszahl (nach dem westlichen Kalender) wird einem der fünf Elemente Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde zugeordnet. Auch hier ist der Jahreswechsel zu beachten. Er erfolgt nicht vom 31. Dezember auf den 1. Januar. Den Tag des Jahresbeginns bestimmt der 2. Neumond nach der Winter-Sonnenwende und vor der Frühlingstagundnachtgleiche. Dieser Zeitpunkt fällt zwischen Januar und Februar. Beispiel: Das chinesische Jahr beginnt 2008 am 7. Februar 2008. Wer davor geboren wurde, z. B. am 6. Februar 2008 oder früher, hat noch die Jahreszahl „7", wer am 7. Februar 2008 oder später geboren wurde, hat die Jahreszahl „8".[22]
- - 1: Wasser (Merkur)
- - 2: Feuer (Mars)
- - 3: Holz (Jupiter)
- - 4: Metall (Venus)
- - 5: Erde (Saturn)
- - 6: Wasser (Merkur)
- - 7: Feuer (Mars)
- - 8: Holz (Jupiter)
- - 9: Metall (Venus)
- - 0: Erde (Saturn)
- Monate
Ab 1900 v. Chr. soll die Monatszählung mit Tiger (Ping, Ying, Feuer) begonnen worden sein. Bei den 12 Monaten wiederholen sich die gleichen Zeichen nach fünf Jahren (12 Monate x 5 Jahre = 60 Monate). [21]
- Tage
Ebenso ab 1900 v. Chr. soll die Tageszählung mit Tiger (Kia, Ying, Holz) begonnen worden sein. Sie werden fortlaufend gezählt, unabhängig vom Zeitkreis, durchgehend, von 1 bis 12, beginnend mit Tiger, Hase/Katze, Drache ... bis Hund, Schwein, Ratte/Maus. [23]
- Stunden
Die Zählung beginnt um 23 Uhr. Die erste Doppelstunde dauert bis 1 Uhr. So fortfahrend ergeben sich
- Doppelstunde: 23-01 Uhr, Ratte/Maus (Tze), Holz, angriffslustig, sentimental
- Doppelstunde: 01-03 Uhr, Büffel/Rind (Kiu), Holz, sanft, arbeitssam
- Doppelstunde: 03-05 Uhr, Tiger (Ying), verwegen, heißblütig
- Doppelstunde: 05-07 Uhr, Hase/Katze (Mao), gutmütig, sanft
- Doppelstunde: 07-09 Uhr, Drache (Sheng), geistreich, einzelgängerisch
- Doppelstunde: 09-11 Uhr, Schlange (Sze), schlau, listig
- Doppelstunde: 11-13 Uhr, Pferd (Wu), ungeduldig, gesellig
- Doppelstunde: 13-15 Uhr, Ziege/Schaf (Wei), artig, kapriziös
- Doppelstunde: 15-17 Uhr, Affe (Sung), wendig, flexibel
- Doppelstunde: 17-19 Uhr, Hahn/Huhn (Yu), stolz, protzig
- Doppelstunde: 19-21 Uhr, Hund (Shih), treu, sozial
- Doppelstunde: 21-23 Uhr, Schwein (Han), ehrlich, redlich
Dann beginnt die Zählung von vorn.
Aus den sieben Grundkomponenten: chinesische Philosophie (5 Elemente, Yin und Yang), Kalender (Mond, Sonne), Astronomie (5 Planeten), 10 Himmelsstämme (-zeichen), 12 irdische Zweige (Tierzeichen), Zyklen und Zeitkreis werden die Textbausteine zusammengestellt und zu einem sinnvollen Ganzen formuliert.
Deutung
Die Zuordnung und Verknüpfung der fünf Himmelsrichtungen, zehn Himmelsstämme und zwölf irdischen Zweige mit den fünf Elementen (fünf Grundstoffen) ermöglichen die Deutung danach.
Grundregeln
- Holz bewirkt Feuer, wird zerstört durch Metall
- Feuer bewirkt Erde, wird zerstört durch Wasser
- Erde bewirkt Metall, wird zerstört durch Holz
- Metall bewirkt Wasser, wird zerstört durch Feuer
- Wasser bewirkt Holz, wird zerstört durch Erde
Einschränkung- Holz wird durch Wasser bewirkt, doch zu viel Wasser schwemmt das Holz fort.
- Feuer wird durch Holz bewirkt, doch zu viel Holz gibt eine Feuersbrunst.
- Erde wird durch Feuer bewirkt, doch zu viel Feuer verdorrt den Erdboden.
- Metall wird durch Erde bewirkt, doch zu viel Erde verschüttet das Metall.
- Wasser wird durch Metall bewirkt, doch zu viel Metall verunreinigt das Wasser.
- Holz bewirkt Feuer, doch zu viel Feuer verbrennt das Holz selbst.
- Feuer bewirkt Erde, doch zu viel Erde löscht das Feuer.
- Erde bewirkt Metall, doch zu viel Metall schwächt den Erdboden.
- Metall bewirkt Wasser, doch zu viel Wasser bringt das Metall zum Sinken.
- Wasser bewirkt Holz, doch zu viel Holz saugt das Wasser auf.
- Holz bedrückt Erde, doch zuviel Erde bricht das Holz.
- Feuer schmilzt Metall, doch zu viel Metall löscht das Feuer.
- Erde aufsaugt Wasser, doch zu viel Wasser schwemmt die Erde fort.
- Metall schneidet Holz, doch zu viel Holz, wenn hart, bricht das Metall.
- Wasser löscht Feuer, doch zu viel Feuer kocht das Wasser.
- Holz, wenn weich, wird durch Metall leicht zerbrochen.
- Holz zu hart, wird durch Feuer zum Bearbeiten brauchbar.
- Feuer, wenn zu schwach, wird durch Wasser leicht gelöscht.
- Feuer zu stark, wird durch Erde eingeschränkt.
- Erde, wenn zu weich, wird durch Holz leicht zersprengt.
- Erde zu hart, wird durch Metall gelockert.
- Metall, wenn zu weich, wird durch Feuer leicht geschmolzen.
- Metall zu hart, wird durch Wasser beim Schleifen glatt.
- Wasser, wenn zu wenig, wird durch Erde leicht aufgesogen.
- Wasser zu viel, wird durch Holz nutzbar gemacht.
Beispiel: Wenn das Himmelszeichen des Tages Feuer (Mars) ist, so ist- Das, was mich beherrscht, -: Wasser, denn Wasser zerstört Feuer
- Das, was ich beherrsche, -: Metall, denn Feuer zerstört Metall
- Das, was mich hervorbringt, -: Holz, denn Holz bewirkt Feuer
- Das, was ich hervorbringe, -: Erde, denn Feuer hinterläßt Erde
- Das, was mir gleicht, -: Feuer: denn Feuer gleicht Feuer
Deutungsversuch anhand eines Beispiels
Albert Einstein, *14. März 1879, 11:30 OZ, Ulm, +010°00'00"/+48°23'48"
Im Jahre 1879 beginnt das chinesische Jahr am 22. Januar 1879 (Neujahrstag, der erste Tag des ersten Neumond-Monats).
Grobe Übersicht der einzelnen „Textbausteine":
- Geburtsjahr 1879, ein „Erde-Hase-Jahr": Hase/Katze, Yin, Erde, Saturn
- hilfsbereit, gutmütig, läßt sich einspannen oder ausnutzen, wird falsch eingeschätzt, ernsthaft, liebevoll, verlässlich, introvertiert
- Erde im Frühjahr: braucht Wärme (Feuer, Mars)
letzte Ziffer des Jahres, 9, Metall, Venus:
- gestalten, z. B. begrenzt risikobereit, aufrichtig, gerecht, sachlich, abendliche Energie, Rückschau, Ernte, Harmonie, Geborgenheit
Jahreszeit Frühling (März): Mond (Yi), Yin und Sonne (Kia), Yang
- März (= 2. Monat, 1. Monat ist Februar): Mond, Yin, Hase/Katze (Mao), Holz, Jupiter, Ost, Frühling Blauer Drache, Zeit der Rückkehr des Regens und der Wiederauferstehung des Drachens
yin: weiblich, passiv, empfangend, hingebend und verhüllend, unschöpferisch, verneinendes, dagegen haltendes Prinzip
- Hase/Katze: sittsam, vorsichtig, verschlossen, feinsinnig, treu, verläßlich
- Holz: gestalten, z. B. den Tagesablauf, mit Würde, Beständigkeit, friedlich
- Jupiter: Holz (grün, grünlicher Schimmer), wachsen, gestalten
Geburtstag 14. März, entspricht dem 9. Tag, Affe:
- wendig, flexibel, anpassungsbereit, entwicklungsfähig
Himmelszeichen (Weggefährte) des Tages
- Geburtszeit 11:30, entspricht der 7. Doppelstunde, 11:00-13:00, Pferd, Yang/Wu, Feuer, Mars, Süd, Sommer:
- Pferd: elegant, lebhaft, schnell, beweglich, veränderlich, gesellig
- Yang: wird dem männlichen, tatkräftigen, aktiven, dynamischen, zeugenden und produktiven, schöpferischen, bejahenden Prinzip zugeordnet. Dazu gehören auch Sonne und Licht, Himmel und Tag sowie ungerade Zahlen.
- Feuer: zurückhaltend ein Vorhaben anpacken und verwirklichen, sich mit gebremsten Schwung, stiller Energie und Dynamik einsetzen, kampf- und streitbereit nur dann, wenn es sein muss
Stichwortartige Zusammenfassung der Textbausteine:
- Er ist ernst und sachlich, nüchtern und verlässlich, hilfsbereit und läßt sich ausnutzen.
- Er will schöpferisch wirken, sucht Wärme und Geborgenheit.
- Seinen Tagesablauf gestaltet er mit Würde und Beständigkeit bei Ausübung einer friedlichen Tätigkeit.
- Nach außen zeigt er sich lebhaft und beweglich, aufmerksam und veränderlich, gesellig und gesprächig.
Kritik
Empirisch
Es sind keine wissenschaftlichen Studien zum Thema „Chinesische Astrologie" bekannt. Im Lehrbuch „Das chinesische Horoskop" [26] wird die Frage erörtert, ob die angeführten Fälle richtig seien. Der Autor meint, „das meiste stimmt, doch nicht alles" und ergänzt, „da niemand von sich selber weiß, inwieweit er dem Drange ‚nachzuhelfen‘ erlegen ist, so hat dies ja keine Beweiskraft..." Der chinesische Sterndeuter sei um eine Erklärung nicht verlegen gewesen. Er habe einen Satz von 24 Büchern genannt, etwa um das Jahr 1700 beginnend, womit man das ‚große chinesische Horoskop‘ stellen könne - aber er verweigerte dem Autor den Zugang dazu. Abschließend meint Weber, „Die Beschäftigung mit chinesischer Sterndeutung bringt zum mindesten einen Gewinn: sie veranlaßt uns, die Voraussetzungen unserer eigenen Sterndeutung nachzuprüfen!" [27]
Historische Aspekte
Ausgehend von der Vorstellung, dass China das „Reich der Mitte" auf der flachen Erde ist, entstand der Glaube vom „Sohn des Himmels", den der Kaiser als irdische Entsprechung darstellt (Chinesische Mythologie, Shennong, Fu Xi, Huáng Dì). Man glaubte nicht an Götter, die das Schicksal der Menschen bestimmen. Vielmehr glaubte man, dass einem Glück zuteil würde, wenn man den Weisungen des Himmels folge. Disharmonien auf der Erde könnten auf die himmlischen Regionen übertragen werden und umgekehrt. So waren Finsternisse und Kometen Zeichen himmlischer Unordnungen, die auf unrichtiges Verhalten des Kaisers und seiner Minister hinwiesen. Zur Aufgabe des Kaisers, als „Sohn des Himmels", gehörte es, auf die Harmonie zwischen Himmel und Erde zu achten. Unter Harmonie stellte man sich vor, Himmel, Mensch und Erde seien als ein Wechselspiel der Kräfte zu verstehen, die einem harmonischen Gleichgewicht zustrebten. Dazu gehöre die praktische Anwendung der Lehre von Yin und Yang [28] sowie die Fünf-Elemente-Lehre (Wandlungsphasen) [29]. Sie bedingen einander und durchdringen sich, sollen zu einem sinnvollen Ganzen verarbeitet und entsprechend den Rhythmen des Jahres, Monats, Tages und der Stunden angewendet werden [30]. Um den Harmonie-Rhythmus zu verstehen und einzuhalten, benötigte man eine Zeitrechnung. Das war die Geburtsstunde des bis zum heutigen Tag im Gebrauch befindlichen chinesischen Kalenders. Die kaiserlichen Astronomen wurden beauftragt, einen solchen zu entwerfen. Mit seiner Hilfe sollten alle Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden. Dazu gehörte, die Zeiten der Jahreszeiten (Sonnenlauf, solares Jahr) und die verschiedenen Mondphasen (Mondlauf, lunares Jahr) zu bestimmen. So entwickelten sich Mond- und Sonnenkalender zu einem lunisolaren Kalender. Er enthielt 24 Eintragungen für die bäuerlichen Aktivitäten wie Aussaat und Ernte, traditionelle Festtage, Festlichkeiten und Feiertage (Chinesischer Kalender). Darüber hinaus auch Hinweise auf mögliche glückliche und unglückliche Tage, entsprechend der Harmonie-Lehre sowie über die Dauer der „Einkehr der Herrscher" [31]. Die Meister des Kalenders definieren die Macht des Königs. „... Er bereist das Reich in der Richtung des Sonnenlaufs (T‘ein-tao), damit so wie die Himmelsrichtungen mit den Jahreszeiten auch die Insignien seiner Anhänger mit den emblematischen Tugenden der vier Weltquartiere in Einklang kommen; er stellt damit seine Fähigkeit, im 'Land der Menschen‘ (T‘ienhsia) eine himmlische Ordnung (T‘ien-tao) einzuführen, unter Beweis - und verdient damit den Titel 'Himmelssohn‘ (T‘ein-tzu), zeigt er doch so, dass er den 'Weg des Himmels‘ (T‘ien-tao) einhält ..." [32].
Die Beobachtung des nächtlichen Himmels beschränkte sich auf die Bewegungen von Sonne und Mond. Die übrigen Planeten wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn wurden auch beobachtet, aber deren Bewegungen nicht dokumentiert (so wie es die Babylonier taten). Ähnlich behandelte man die Sterne, die man, vergleichbar wie in Babylonien, auch zu Sternbildern gruppierte. Man kannte einen Sternkatalog mit 809 Sternen in 122 Sternbildern. Hin und wieder wurde auch eine Sonnenfinsternis beobachtet. Erst während der Han-Periode (141-87 v. Chr, eines der sieben Königreiche) bildeten sich astronomische Kenntnisse stärker heraus. Sie ermöglichten später die Bearbeitung der Sichtungen des Halleyschen Kometen in den Jahren 989, 1066, 1145, 1301 sowie 1054 die der Supernova im Sternbild Stier [33] [34] [35]
Die „chinesische Astrologie" kennt keine Berechnung der Positionen von Sonne, Mond und Planeten, demzufolge auch kein Horoskop. Sie darf deshalb als eine Kalenderdeutung bezeichnet werden. Das spiegelt der Alltag bis heute Tag wider. Man nennt dem chinesischen Weisen die vier Zeiten: Jahr und Monat, Tag und Stunde der Geburt. Dann rechnet er, nach dem chinesischen Kalender, an den Fingern die „Acht Schriftzeichen" aus. Das auf diese Weise hergestellte Kalenderblatt beschreibt den Menschen zum Zeitpunkt seiner Geburt. Es ist dabei nie von Planeten oder Sternen die Rede. Alles dreht sich lediglich um die „Acht Schriftzeichen" - je zwei für Jahr und Monat, Tag und Stunde (den „vier Säulen"). Danach erfolgt eine Aussage.
Der Ursprung der acht Schriftzeichen ist unbekannt. Überliefert wird eine alte Sage. Danach sollen sie „ ... in grauer Vorzeit einem Kaiser, der von den umwohnenden Barbaren hart bedrängt wurde, als Göttergeschenk vom Himmel zur Abwehr seiner Feinde übermittelt worden sein. Von den Sternen kein Wort..." [36]
Die „chinesische Astrologie" findet seit ihrer Frühzeit im Alltag bis in unsere Gegenwart hinein eine breite Anwendung. Zum Beispiel, wenn es um eine Vermählung geht. Die „Acht Schriftzeichen" des Paares werden auf Vereinbarkeit hin miteinander verglichen. Nicht nur früher war es üblich, sondern bis heute kommt es vor, dass der Mann zum Heiratsantrag seiner Angebeteten ihr auch seine acht Schriftzeichen mitteilt. Im Roman Kin Ping Meh (Jin Ping Mei), erschienen um 1600, wird folgende Szene beschrieben: Die Heiratsvermittlerin, die für ihren Auftraggeber um die Hand von Yü Loh wirbt, sagt: „... Wenn ihr nun gewillt seid, meinen Vorschlag anzunehmen, dann seid so gut und schreibt die Karte mit den acht Zeichen Eures Geburtsdatums auf, damit Herr Li Euer Jawort schriftlich hat." Mon Yü Loh wählte einen Streifen roten Atlasstoffes (rot, die Farbe des Anstandes) aus und ließ vom Provisor Fu die gewünschten acht Zeichen kunstgerecht darauf malen... „ [37]
Von einem ähnlichen Erlebnis erfuhr Erwin Wickert 379 Jahre später. Er schreibt: "... ich fragte den Sohn, ob er seine Braut schon lange kenne. 'Nein', antwortete der Vater, 'sie ist ja aus der Nachbarkommune; aber der Mittelsmann hat uns natürlich die Geburtsdaten gebracht, und einer, der sich darauf versteht, hat die Geburtszeichen miteinander verglichen und gefunden, daß sie zusammenpaßten. Gesehen hat mein Sohn sie in der letzten Woche.' ..." [38]
Heirat
In der Mongolei, die den chinesischen Kalender übernommen hatte, gilt die Regel, dass Partner zueinander passen, wenn deren Geburtszeichen fünf Zeichen (Jahre, Monate) auseinanderliegen. Georg Timkowski berichtet:
„ Das zweite nicht minder wichtige Hindernis der ehelichen Verbindung bei den Mongolen besteht darin, dass sie, nach ihren Vorurteilen, und dem ihnen eigenen Aberglauben mit Hülfe von Büchern, das Geburts-Jahr des Bräutigams und der Braut erforschen, d. i. unter welchen Thierkreisen sie geboren sind, damit das Zeichen, unter dem die Braut geboren ist, nicht dem Bräutigam schade, oder ihn nicht an Kraft übertreffe; darunter ist zu verstehen, daß die Frau in der Familie nicht die Oberhand über den Mann erhalte. Himmelszeichen zählt man bey ihnen zwölf, nach denen sie die Jahre, so wie wir bey uns die Monate, benennen; sie sind unter folgenden Nahmen bekannt: " 1. Chulúnga - die Maus (Ratte); 2. Utér - das Kalb (Rind); 3. Bar - der Tiger; 4. Tolái - der Hase; 5. Lu - der Drache; 6. Mogó - die Schlange; 7. Mori - das Pferd; 8. Choni - der Widder (Schaf, Ziege); 9. Megit - das Affe; 10. Takiá - das Huhn; 11. Nochái - der Hunde; 12. Gachái (Hachai) - das Schwein;" „Das fünfte Jahr, nach obiger Reihenfolge zu rechnen, ist jederzeit das, welches den Eintritt in die Ehe erlaubt, und heißt Ibegél, das siebente dagegen: Charschi. Zum Beispiel: Wenn die Braut unter dem Zeichen der Maus oder des Kalbes, und der Bräutigam unter dem Zeichen des Drachen oder der Schlange geboren ist, so ist die Ehe erlaubt; ist aber eins von diesen unter dem Zeichen der Maus und das andere unter dem Zeichen des Pferdes geboren, so ist dennoch, und wäre sie auch aus verschiedenen Stämmen, es ihnen nicht erlaubt, sich mit einander zu verheirathen. Überdieß nehmen sie an, daß das Kalb mit dem Tiger, das Huhn mit dem Pferde, das Schwein mit der Schlange, einander entgegen gesetzte oder feindselige Zeichen (Charschi) sind, und die Ehe unter diesen Zeichen ist schlechterdings verboten.“
– Zitiert nach: Georg Timkowski (Rechtschreibung entspricht daher dem Original)[39]
Einzelnachweise
- ↑ Derek Walters: Chinesische Astrologie. Geschichte und Praxis. Ein methodisch aufgebautes Lehrbuch. M&T Edition Astroterra, Zürich 1990, S. 20, ISBN 3-7265-3039-8
- ↑ Derek Walters, S. 154, 174
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. Suhrkamp TB, Wissenschaft Nr. 519, Frankfurt/M. 1985, S. 240, ISBN 978-3-518-28119-2
- ↑ Harald Weber: Das chinesische Horoskop. 103 Seiten, Astra-Verlag, Leipzig, 1930, S. 26-32
- ↑ Derek Walters, S. 37
- ↑ Harald Weber, S. 12
- ↑ Derek Walters, S. 214
- ↑ Harald Weber: Das chinesische Horoskop. 103 Seiten, Astra-Verlag, Leipzig, 1930, S. 16-17
- ↑ Eugen Gabowitsch: Chinesische Astronomie contra chinesische Geschichtsschreibung. in: "Efodin-Synesis", Nr. 3/2001, S. 7-12, Karlsruhe.
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. Wissenschaft 519, Suhrkamp, 1985-2007, S. 27-37, ISBN 3-518-28119-4.
- ↑ Harald Weber, S. 13
- ↑ Derek Walters, S. 57-60, 68
- ↑ Semjon Issakowitsch Seleschikow: Wieviel Monde hat ein Jahr? Kleine Kalenderkunde. Aulis-Verlag, Deubner, Köln, 1977, S. 112-124, ISDN 3-7516-060-2.
- ↑ Heinz Zemanek: Kalender und Chronologie. Bekanntes und Unbekanntes aus der Kalenderwissenschaft. Oldenbourg Verlag, 2. Auflage, München, 1981, S. 92-93, ISBN 3-486-23292-4
- ↑ Hans Lenz: Universalgeschichte der Zeit. Marix-Verlag, Wiesbaden, 2005, S. 308-313, ISDN3-86539-050-1.
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. Wissenschaft 519, Suhrkamp, 1985-2007, S. 80, ISBN 3-518-28119-4.
- ↑ Harald Weber: Das chinesische Horoskop. 103 Seiten, Astra-Verlag, Leipzig, 1930, S. 12-14, 36.
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. Wissenschaft 519, Suhrkamp, Frankfurt, 1985-2007, S. 113-114, ISBN 3-518-28119-4.
- ↑ Lingyu Feng u.a.: Abriß der chinesischen Kultur. 2001, S. 170-174, ISBN 7-80113-817-1
- ↑ Paula Desol: Chinesische Horoskope, gebunden, 192 Seiten, Nr. 8242, Bertelsmann, Gütersloh, o. Jahresangabe, S. 7
- ↑ a b Harald Weber: Das chinesische Horoskop. 103 Seiten, Astra-Verlag, Leipzig, 1930, S. 13
- ↑ Michèle Curcio: Lebensberatung: Chinesische Astrologie. Charakterbild, Berufs- und Liebesleben, persönliche Entfaltung. 322 Seiten, gebunden. Ariston Verlag, Genf, 1986, S. 26, ISBN 3-7205-1385-8
- ↑ Harald Weber: Das chinesische Horoskop. 103 Seiten, Astra-Verlag, Leipzig, 1930, S. 14
- ↑ Weber, S. 25
- ↑ Harald Weber, S. 38
- ↑ Harald Weber, S. 87-89
- ↑ Harald Weber, S. 90
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. S. 86-109
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. S. 230-235
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. S. 66-71
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. S. 79-85
- ↑ Marcel Granet: Das chinesische Denken. S. 240
- ↑ Dieter Schlüter: Geschichte der Astronomie, I + II, Kiel, 2000, Seite 14, o. ISBN-Nr.
- ↑ John North: Viewegs Geschichte der Astronomie und Kosmologie. 463 Seiten, gebunden, Springer, Berlin 1997, S. 90-102, ISBN 3-540-41585-8
- ↑ Wolfram Eberhard: Sternkunde und Weltbild im alten China: Gesammelte Aufsätze. 417 Seiten, gebunden, Chinese Materials and Research Aids Service Center, Taipei, 1970, S. 11-19, 115-121, 137-142 - o. ISBN-Nr.
- ↑ Harald Weber, S. 11
- ↑ zitiert aus Anton Lübke: Der Himmel der Chinesen. 141 Seiten, gebunden, R. Voigtländers Verlag, Leipzig, 1931, S. 43
- ↑ Erwin Wickert: China von innen gesehen. TB, 555 Seiten, Wilhelm Heyne Verlag, München 1984, S. 349, ISBN 3-453-01889-3
- ↑ „Reise nach China durch die Mongoley in den Jahren 1820 und 1821" von Georg Timkowski, übersetzt aus dem Russischen von M. J. A. E. Schmidt Dritter Theil, Gerhard Fleischer, Leipzig, 1826, S. 299-300
Weiterführende Literatur
- Paula Delsol: Chinesische Horoskope. 192 Seiten, gebunden, Bertelsmann, Gütersloh, o. Jahresangabe
- Heidi Mitchener: Die chinesische Tiersymbolik und ihr Einfluß auf das Weltbild. 83 Seiten, Paperback, Verlag Th. Breit Marquartstein, 1980, ISBN 3-922046-07-X
- Derek Walter: Ming Shu. Kunst und Praxis der chinesischen Astrologie. 95 Seiten, gebunden, M&T Verlag AG, Edition Astroterra, Zürich/St. Gallen 1987, ISBN 3-7265-3022-3
- Derek Walter: Chinesische Astrologie. Geschichte und Praxis. Ein methodisch aufgebautes Lehrbuch. 381 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Tabellen, gebunden, M&T Verlag AG, Edition Astroterra, Zürich 1990, ISBN 3-7265-3039-8.
- Harald Weber: Das chinesische Horoskop. In: Sammelband mit Gregor Gregorius (Chakra), Ernst Schertel (Magie), 305 Seiten, Paperback, Verlag Richard Schikowski, Berlin, 1978
- Christopher A. Weidner: Chinesische Astrologie. Das Praxisbuch. 144 Seiten, gebunden, Heyne Verlag, München 2006, ISBN-10: 3-453-12054-X, ISBN-13: 978-3-453-12054-9
- Horst Görtz: Praxis der chinesischen Astrologie. Lehrbuch des Bazi Suanming mit vielen Anwendungsbeispielen, 567 Seiten, gebunden, Drachen Verlag Klein Jasedow 2008, ISBN 978-3-927369-31-3
- Manfred Kubny: Traditionelle chinesische Astrologie. Bazi Suanming. Die Schicksalsberechnung nach den acht Zeichen, 576 Seiten, Kehrer Verlag Heidelberg 2000, ISBN 3-933257-08-5
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