- Chip-Labor
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Der Begriff Westentaschenlabor oder Chiplabor (englisch lab-on-a-chip device), gelegentlich auch Labor-auf-dem-Chip, bezeichnet ein mikrofluidisches System, welches die gesamte Funktionalität eines makroskopischen Labors auf einem nur plastikkartengroßen Kunststoffsubstrat unterbringt. Mit dieser Technologie lassen sich geringste Mengen (wenige Picoliter bis Milliliter) einer Flüssigkeit auf einem einzigen Chip vollständig und automatisch analysieren. Der Transport der Proben zwischen den verschiedenen Reaktions- und Analysekammern findet mithilfe von Kapillarkräften statt.
Auf dem Westentaschenlabor finden umfangreiche biologische, chemische und physikalische Prozesse statt. Häufig werden für Westentaschenlabore Silicium oder Borosilikatglas verwendet. Von Bedeutung ist die Platzsparsamkeit der Westentaschenlabore, da auf geringstem Raum komplexe Prozesse ablaufen können. Durch die Größe des Labors ist es zudem sehr einfach zu transportieren, was es unter Anderem für die medizinische Erstversorgung außerhalb von Arztpraxen und Krankenhäusern interessant macht. Eines der wenigen Beispiele, wo bereits heute Labor-auf-dem-Chip-Anwendungen im Alltag erfolgreich realisiert werden, ist der Bereich der automatisierten Ionenkanalanalyse (s. automatisiertes Patch Clamp).
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