Raleigh Cycle Company

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Raleigh Chopper

Raleigh Cycle Company [ˈrɔːli saɪkəl ˈkʌmpəni] ist der Name eines britischen Fahrzeugherstellers, der 1887 von Frank Bowden in Nottingham gegründet wurde und zunächst Fahrräder herstellte. Benannt wurde das Unternehmen nach der Straße, in der es ansässig war, der "Raleigh Street". Von 1930 bis 1934 produzierte die Firma auch motorisierte Dreirad-Fahrzeuge und legte damit den Grundstein für die Etablierung dieser Fahrzeuggattung im Vereinigten Königreich.

In den 1970er Jahren wurde der Raleigh Chopper zu einem durchschlagenden Erfolg und rettete die Firma aus ihrer seit den 1960er Jahren anhaltenden Finanzkrise. Das Fahrrad wurde weltweit millionenfach verkauft, in der Bundesrepublik war der Typ als „Bonanzarad“ bekannt. 2001 wurde die Firma von den Derby Cycle Werken aufgekauft[1]. Die Endmontage der aus Fernost zugelieferten Komponenten findet heute im niedersächsischen Cloppenburg statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der motorisierten Dreirad-Produktion bei Raleigh

Zu den "Safety Bicycles" genannten Fahrrädern kam ab 1899 die Produktion von riemengetriebenen Motorrädern. 1903 schuf man die "Raleighette", ein motorisiertes Dreirad mit Kettenantrieb, bei dem der Fahrer über dem hinten liegenden Antriebsrad saß und der Passagier vor ihm in einem Korbsitz zwischen den beiden Vorderrädern Platz nahm. Aufgrund von finanziellen Verlusten gab man dieses Konzept aber bereits 1908 wieder auf und fertigte nur noch Fahrräder und Motorräder.

Der "Motor Taxation Act" von 1921 verschaffte Dreiradfahrzeugen eine Sonderstellung im Steuerrecht des Vereinigten Königreichs. Nachdem Raleigh zunächst Teile für das "Ivy Karryall"-Dreirad geliefert hatte, erwarb das Unternehmen 1930 die Rechte an dem Fahrzeug und nannte seine Version "Light Delivery Van", im Prinzip ein Motorrad mit Kabine für Fahrer und Ladung, der Antrieb erfolgte über eine Kette. 1933 wurde eine zweisitzige Variante eingeführt.

Im selben Jahr entstand auch das Dreirad-Automobil "Safety Seven", ein offener Viersitzer mit einer Aluminium-Karosserie auf einem Eschenholz-Rahmen. Der ca. 17 PS (12,5 kW) starke, 742 cm³ große Zweizylinder-Motor leitete die Kraft über eine Antriebswelle auf die Hinterräder und beschleunigte das Vehikel auf über 80 km/h. Wegen seines geringen Verbrauchs war der "Safety Seven" beliebt und eine geschlossene Variante war ebenfalls vorgesehen.

Allerdings entschloss sich Raleigh 1934 dazu, die Produktion von motorisierten Fahrzeugen einzustellen und sich nur noch auf Fahrräder zu konzentrieren. Der Chef-Konstrukteur T. L. Williams übernahm die Werkzeuge sowie die verbliebenen Teile und begann seine eigene Produktion von Dreirad-Fahrzeugen unter dem Namen Reliant. Mit dem Reliant Regent führte man zunächst das Konzept des "Karryall" fort und ab 1954 produzierte man in Anlehnung an den "Safety Seven" den Reliant Regal, der zum Urvater des bekannten Reliant Robin wurde.

Radsport

Die Firma Raleigh stand lange Zeit in direkter Verbindung zum professionellen Radsport. Besonders das Team TI-Raleigh ist an dieser Stelle hervor zu heben. 1980 konnte Joop Zoetemelk die Tour de France auf einem Raleigh-Rennrad gewinnen. Mitte der 1980er Jahre wurde das Raleigh-Team zusätzlich von Panasonic gesponsert.

Des Weiteren stattete die Firma Ende der 1980 Jahre das französische Team Système U aus.

Während der 1980er Jahre unterstützte Raleigh verschiedene britische Radsportteams, darunter Raleigh Banana und Raleigh Weinmann. Die bekanntesten Raleigh-Fahrer waren Paul Sherwin, Malcolm Elliott, Mark Bell, Paul Watson und Jon Clay and Jeff Williams.[2]

Anfang der 1990er Jahre rüstete Raleigh ein eigenes Mountainbiketeam aus.

2009 wurde angekündigt, dass die Firma beabsichtigt ein neues britisches Radsportteam mit dem Namen Team Raleigh zu gründen .[3]

Einzelnachweise

  1. http://www.raleigh.co.uk/Company/History/
  2. Raleigh - Weinmann 1986
  3. Raleigh back in the peloton from 2010

Weblinks



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