Schwedenschanze (Kelsterbach)

Schwedenschanze (Kelsterbach)
Schwedenschanze
Das Wall-Graben-System der Schwedenschanze. Links im Bild die Kirschenallee.

Das Wall-Graben-System der Schwedenschanze. Links im Bild die Kirschenallee.

Alternativname(n): Altes Haus
Entstehungszeit: 8. bis 10. Jahrhundert
Burgentyp: Ringwallanlage
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Fliehburg
Ort: Kelsterbach
Geographische Lage 50° 4′ 3,8″ N, 8° 32′ 28,1″ O50.0677138.541125100Koordinaten: 50° 4′ 3,8″ N, 8° 32′ 28,1″ O
Höhe: 100 m ü. NN
Schwedenschanze (Hessen)
Schwedenschanze

Bei der sogenannten Schwedenschanze in Kelsterbach in Hessen handelt es sich um eine Ringwallanlage, welche etwa 850 m vom Stadtkern entfernt liegt, in der Kirschenallee, gegenüber der Einmündung der Straße An der Schwedenschanze, direkt westlich des Schwimmbadgeländes. Sie liegt unmittelbar an der Kelsterbacher Terrasse. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass im Dreißigjährigen Krieg unter dem Schwedenkönig Gustav Adolf von hier aus die Wolfenburg (das Kelsterbacher Schloss) beschossen wurde.

Vielmehr handelt es sich hierbei um die Überreste einer mittelalterlichen Wohnanlage, die mit einer Umwehrung versehen war und als Fliehburg genutzt wurde. Sie wurde früher auch als „Altes Haus“ bezeichnet. Urkundliche Überlieferungen liegen nicht vor.

Die ovale Befestigung misst von Wallkrone zu Wallkrone, etwa 55 m auf 40 m, der Innenraum etwa 45 m auf 30 m. Umwehrung und Innenbauten waren vermutlich aus Holz. Der Zugang von Westen her wurde 1860 künstlich angelegt, als der Innenraum für Gesang- und Turnfeste genutzt wurde.

Denkmalschutz

Der Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Literatur

  • Archäologische Funde des 4. bis 9. Jahrhunderts in Hessen von Ulrich Dahmlos
  • Topographische Karte 5917 Kelsterbach
  • Fritz-Rudolf Herrmann, Die Schwedenschanze bei Kelsterbach, Kreis Groß-Gerau in Archäologische Denkmäler in Hessen 28, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen 1983.

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