- Sgian dubh (Messer)
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Sgian dubh (andere Schreibweisen: sgian dhub, skhian dubh, skein dubh oder auch skene du beziehungsweise skean dhu) ist ein traditionelles schottisches Messer, auch „Strumpf-Dolch“ genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit dem 18. Jahrhundert gehört das Sgian dubh zur Kilt-Ausrüstung der Highland-Schotten. Es wurde verdeckt getragen, da es den Schotten durch den Disarming Act verboten war Waffen zu tragen. Der Griff ist traditionell aus Ebenholz, die Scheide aus mit Leder überzogenem Holz. Die Metallbeschläge sind aus versilbertem Messing.
Der Name ist gälisch und bedeutet „schwarzer Dolch“, wobei nicht sicher ist, worauf schwarz sich bezieht. Zwar waren und sind die meisten Messergriffe der Sgian dubhs in der Tat schwarz, es könnte aber von der weiteren Bedeutung von schwarz herstammen, nämlich versteckt bzw. verborgen. Das Sgian dubh soll sich aus dem weniger bekannten Sgian achlais (auch „Ärmeldolch“ genannt) entwickelt haben, das die Schotten bis zum 17. Jahrhundert – als Werkzeug und Essbesteck, aber auch als heimlich getragene, schnell zu ziehende, Waffe – unter der Achselhöhle getragen haben sollen und das von ähnlicher Beschaffenheit und nur wenig länger als das Sgian dubh war. Der Skean achlais ist eine weitere Variante dieser am Körper getragenen kleinen Dolche.
Höflichkeit und Etiquette haben es früher erfordert, dass die männlichen Gäste und Besucher beim Eintritt in ein privates oder öffentliches Haus ihre Waffen abgaben. Der vor dem Verbot der Waffen durch die Engländer ebenfalls landestypische Dirk, der deutlich größer als das Sgian dubh ist und meist offen am Gürtel getragen wird, wurde in solchen Fällen bereitwillig abgegeben. Den Sgian dubh behielt man aber am Mann, da man ja nie vor Angriffen sicher sein konnte; unter Freunden holte man ihn als Vertrauenbeweis aus seinem Versteck und trug ihn sichtbar im Strumpf, links oder rechts.
Heute zählt das Sgian dubh zu den Trachtenmessern und wird im rechten Strumpf getragen; das kommt wohl daher, dass dieses auch früher meistens der Fall war, einfach weil es mehr Rechts- als Linkshänder gibt.
Siehe auch
Literatur
- James D. Forman, The Scottish dirk, (Abschnitt über Sgian dubh), ISBN 0-919316-26-3
Weblinks
- Hubert Sudhues, Der Sgian Dubh deutsche Übersetzung von Jonas Ibsen, The Sgian Dubh Online-PDF
- Oregon Knife Club: The Sgian Dub (engl.)
- Gaelic themes: Full History of the Sgian Dubh (engl.)
Kategorien:- Messer (Waffe)
- Kultur (Schottland)
- Bestandteil (Volkstracht)
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