Spiesen-Formation

Spiesen-Formation
Lithostratigraphische Gliederung des Permokarbon des Saar-Nahe-Beckens, Abkürzungen: O. = Obere, M. = Mittlere, U. = Untere, Subgr. = Subgruppe, Nierst.-F. = Nierstein-Formation


Die Spiesen-Formation ist in der Erdgeschichte eine lithostratigraphische Gesteinseinheit im Oberkarbon des Saar-Nahe-Beckens. Sie steht an der Basis der permo-karbonen Gesteinsabfolge des Saar-Nahe-Beckens. Sie liegt diskordant auf Unterkarbon und wird von der Neunkirchen-Formation überlagert.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung und Begriffsgeschichte

Die Gesteine der Spiesen-Formation treten im Saar-Nahe-Becken nicht zu Tage, sondern sind nur in der Forschungsbohrung Saar 1 nachgewiesen. Die Spiesen-Formation ist nach der Spieser Höhe, dem Ansatzpunkt der Forschungsbohrung Saar 1 benannt. Deren Name rührt vom Ort Spiesen (Gem. Spiesen-Elversberg) im Lkr. Neunkirchen (Saarland) her. Der Begriff wurde 1976 von Hans Wilhelm Weingardt erstmals als "Spieser Schichten" in die wissenschaftliche Literatur eingeführt.

Definition, Alter und Ablagerungsraum

Die Spiesen-Formation ist eine grobklastische Schüttung, die die kontinentale, permo-karbone Füllung des Saar-Nahe-Beckens einleitet. Sie liegt diskordant auf marinem Unterkarbon (Viséum). Die Obergrenze bildet das kohleführende Oberkarbon. Sie ist in der Bohrung Saar 1 44 m mächtig und besteht an der Basis aus groben Konglomeraten. Die Komponenten werden zum höheren Teil der Formation immer feiner; sie schließt mit einem Pelithorizont ab. Insgesamt ist die Formation als "fining-upward"-Zyklus zu sehen. Die Ablagerung erfolgte vermutlich in einem Schwemmfächer. Das Material besteht aus Geröllen des Saxothuringikums, die Anlieferung erfolgte aus Süden. Die Spiesen-Formation ist nahezu fossilfrei und wird aufgrund ihre Lage unterhalb der kohlenführenden Schichten des Saar-Nahe-Beckens, die aufgrund ihrer Floren in das Westfalium A gestellt werden, ins Namurium datiert.

Quellen

Literatur

  • Andreas Schäfer: Sedimentologisch-numerisch begründeter Stratigraphischer Standard für das Permo-Karbon des Saar-Nahe-Beckens. Courier Forschungsinstitut Senckenberg (Stratigraphie von Deutschland V - Das Oberkarbon (Pennsylvanium) in Deutschland), 254: 369-394, Frankfurt 2005 ISBN 3-510-61380-5
  • Hans Wilhelm Weingardt: Das Oberkarbon in der Tiefbohrung Saar 1. Geologisches Jahrbuch, Reihe A, 27: 399-408, Hannover 1976

Weblinks

  • Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - PDF (6,7 MB) (abgekürzt STD2002)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Neunkirchen-Formation — Lithostratigraphische Gliederung des Permokarbon des Saar Nahe Beckens, Abkürzungen: O. = Obere, M. = Mittlere, U. = Untere, Subgr. = Subgruppe, Nierst. F. = Nierstein Formation Die Neunkirchen Formation ist in der Erdgeschichte eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Saar-Nahe-Becken — Donnersberg (Donnersbergkreis, Rheinland Pfalz), Typlokalität der Donnersberg Formation Das Saar Nahe Becken ist in der Geologie ein intramontanes Molassebecken (oder Innenmolasse), das am Ende der Variskischen Gebirgsbildung in Mitteleuropa… …   Deutsch Wikipedia

  • 63rd Infantry Division (United States) — Infobox Military Unit unit name=63rd Infantry Division,1943 1945, 1952 1963 63rd Army Reserve Command, 1968 1996 63rd Regional Support Command, 1996 2001 63rd Regional Readiness Command, 2001 2008 63rd Regional Support Command, 2008 present… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”