Suspensionsfresser

Suspensionsfresser

Suspensionsfresser sind marine, meist sessile Lebewesen unterschiedlicher Taxa, die sich von im Meerwasser schwebenden Partikeln (Suspension) ernähren. Dabei ist die Herkunft der organischen Partikel von Tieren oder Pflanzen oft nicht mehr klar bestimmbar, es handelt sich meist um verschiedene Kohlenhydrate. Suspensionsfresser unterscheiden sich daher in ihrer Nahrungswahl von herbivoren (pflanzenfressenden) Tieren wie Weidegängern, die Algen und lebende Pflanzen abweiden, und Debrisfressern, die sich von abgestorbenen Pflanzenresten ernähren, sowie carnivoren (fleischfressenden) Räubern und Aasfressern. Unter den suspensionsfressenden Arten gibt es Tentakelfänger, Strudler und Filtrierer. Dabei unterscheiden sich die Suspensionsfresser in der Art ihrer Nahrungsaufnahme auch von den Depositfressern, die ihre Nahrung nicht aus dem Wasser entnehmen, sondern bereits abgelagertes organisches Material aus dem Boden verwerten.

Der Tentakelkranz der Seegurke Cucumaria miniata

Man unterscheidet aktive und passive Suspensionsfresser. Während letztere Strömungen nutzen, um Nahrungspartikel aus dem Wasser zu filtrieren, sind aktive Suspensionsfresser nicht auf diese Wasserbewegungen angewiesen. Sie haben einen aktiven Filterapparat entwickelt, mit dem sie einen (Mikro-)Wasserstrom selbst erzeugen können. Pelagische Formen, z. B. die Seegurken, erzeugen den Wasserstrom indirekt durch aktives Schwimmen. Aktive Suspensionsfresser können so auch in Gewässerabschnitten mit wenig natürlicher Strömung Suspensionen aufnehmen.

In Unterseehöhlen finden sich daher stets ineinander übergehende Zonen von passiven Suspensionsfressern am Höhleneingang (mit Strömung) hin zu aktiven (sessilen) Lebensformen im Höhleninneren, wo die ausbleibende Strömung passive Formen ausschließt. Im Allgemeinen finden sich Lebewesen mit dieser Ernährungsweise in nährstoffreichen Gewässern nahe der Oberfläche, kommen aber auch in der Tiefsee vor.

Suspensionfresser finden sich z.B. bei den Seelilien, den Stein- und Oktokorallen, den Seeanemonen, aber auch bei primitiveren Lebensformen wie den Ciliophora.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Suspensionsfresser — Suspensionsfresser, Tiere, die im Wasser aufgeschwemmte Nahrungspartikel abfangen. Zu den S. gehören die ⇒ Strudler und die ⇒ Filtrierer …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Filtrierer — Antarktischer Krill beim Filtrieren phytoplanktonreichen Wassers …   Deutsch Wikipedia

  • Haarsterne — Schlegels Haarstern (Comaster schlegeli) Systematik Unterabteilung: Bilateria Übersta …   Deutsch Wikipedia

  • Edrioasteroidea — Cystaster stellatus aus dem Ordovizium des nördlichen Kentucky. Links unten ein Moostierchen. Zeitraum Kambrium bis Mittelperm 516 bis 272,5 …   Deutsch Wikipedia

  • Helicoplacoidea — Helicoplacus guthi Zeitraum Unterkambrium 530 bis 516 Mio. Jahre Fundorte Kalifornien Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Paracrinoidea — Comarocystites punctatus Zeitraum Mittelordovizium bis Unterdevon ? 468 bis ? Mio. Jahre Fundorte Nordamerika …   Deutsch Wikipedia

  • Echinoidea — Echinoidea, Seeigel, ca. 860, den Meeresboden von der Gezeitenzone bis in die Tiefsee besiedelnde Arten umfassende Klasse der ⇒ Echinodermata, Unterstamm Eleutherozoa. Ø wenige cm bis über 30 cm; kugeliger Körper von einem festen Skelett mit oft… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Enteropneusta — Enteropneusta, Eichelwürmer, weniger als 100 im Meeresboden lebende, 10–50 cm lange, wurmförmige Arten umfassende Klasse der ⇒ Hemichordata. Kopfschild als schwellbares Bohrorgan (Eichel); hohe Zahl von Kiemenspalten. Larve Tornaria trägt ring… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Holothuroidea — Holothuroidea, Seewalzen, ca. 1100 Arten umfassende Klasse der ⇒ Echinodermata, Unterstamm Eleutherozoa. Lang gestreckter (10–20 cm), walzenförmiger Körper, liegt mit der oral aboralen Achse horizontal dem Untergrund auf, sodass sich Mund und… …   Deutsch wörterbuch der biologie

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”