- Christian von Oliwa
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Christian (* um 1180; † 4. Dezember 1245 in Sulejów, Polen) war der erste Bischof von Preußen. Er wird mit unterschiedlichen Beinamen versehen, nach seinem früheren Kloster wird er Christian von Łekno, nach seinem Missionsgebiet Christian von Preußen, nach seinem – außerhalb des Missionsgebietes gelegenen – Bischofssitz Christian von Oliva genannt.
Leben
Im Jahre 1209 wurden vom Papst ein Kreuzzug gegen die noch heidnischen Pruzzen angesagt, den Konrad von Masowien erwünscht hatte, denn er hatte schon vorher und auch nach 1209 ohne Erfolg versucht, das Pruzzenland zu erobern.
Christian wird von den meisten Autoren mit dem Abt Gottfried des Zisterzienserklosters Łekno bei Gnesen gleichgesetzt. Er wirkte ab 1209 mit einigem Erfolg unter den heidnischen Prußen. Der Papst hatte den Erzbischof von Gnesen als Legaten für Preußen eingesetzt. Christian wurde von Innozenz III. 1215 zum Missionsbischof von Preußen ernannt, nahm seinen Sitz allerdings im 1185/86 gegründeten Kloster Oliva im christlichen Herzogtum Pommerellen. Der Bischof von Płock hatte vom Papst Juristdiktion über das Kulmerland erhalten, welches er Christian von Preußen übergab. 1217 erfolgte ein Kreuzzug gegen die Preußen aber mit wenig Erfolg.
Da aber bald darauf wieder eine Reaktion des Heidentums eintrat und Christian zu seiner Hilfe Kreuzfahrer, namentlich die polnischen Herzöge mit ihren Mannen, herbeirief, wurde er jahrelang aus seiner Diözese vertrieben.
Die nun andauernden Verheerungszüge der Pruzzen, um ihr teilweise von Konrad erobertes Gebiet im Culmerland zurückzubekommen, brachten die Pruzzen auch in die benachbarten masowischen Gebiete, veranlassten den Herzog Konrad von Masowien dazu, den Deutschen Orden zu Hilfe zu rufen, der damals unter Hermann von Salza einen hohen Aufschwung gewonnen hatte. Der Orden leistete dem Rufe Folge und begann 1230 mit Hilfe von Kreuzfahrern den Kampf gegen die Heiden.
Christian suchte, als die Ritter erobernd die Weichsel hinab vordrangen, seine Mission im Samland fortzusetzen, geriet aber 1233 in die Gefangenschaft der Pruzzen. 1234 verlieh Papst Gregor IX. Preußen dem Deutschen Orden als Besitztum. Der 1228 von Christian gegründete Orden der Ritterbrüder Christi von Dobrin, ging im selben Jahr im Deutschen Orden auf.
Obgleich der Bischof 1238 befreit worden war, teilte 1243 der päpstliche Legat Wilhelm von Modena das Land zwischen Weichsel und Memel in vier Bistümer, in denen der Besitzstand so geregelt werden sollte, dass der Orden zwei Teile und der Bischof einen Teil des Landes erhielt. Christian, der diese neuen Verhältnisse nicht anerkennen wollte, geriet zunächst mit dem Orden in Zwiespalt und fiel, da er der päpstlichen Weisung, sich eins der vier Bistümer zu wählen, nicht nachkommen wollte, schließlich sogar in Ungnade bei dem apostolischen Stuhl. Er zog sich in das polnische Kloster Sulejow zurück, wo er 1245 starb.
Literatur
- K. Lohmeyer: Christian I., Bischof von Preußen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 175 f.
- Anneliese Triller: Christian, Bischof von Preußen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 230.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Christian von Preußen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1003.
- Christian von Preußen. In: Wetzer und Welte's Kirchenlexikon
Personendaten NAME Christian von Preußen ALTERNATIVNAMEN Christian von Łekno; Christian von Oliva KURZBESCHREIBUNG Bischof von Preußen GEBURTSDATUM um 1180 STERBEDATUM 4. Dezember 1245 STERBEORT Sulejów, Polen
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