Transzensus

Transzensus

Transzensus (Substantiv des lateinischen Verbes tran-scendere) ist ein selten gebrauchter philosophischer Fachbegriff für einen "Aufstieg" auf eine Reflexionsebene höherer Ordnung, der in Bezug auf die Transzendentalphilosophie des Deutschen Idealismus geprägt wurde. Gemeint ist ein spezifischer "Rück-, Hindurch- und Überstieg" des transzendentalen Ichs zu den ontologischen und epistemischen Bedingungen seiner eigenen Möglichkeit. Dahinter steht die These, dass jedes Bewusstsein im Nachdenken über seine Eigenschaften als Bewußtseins auf gewisse notwendige Strukturen stößt. Die Verwendung des Begriffes Transzensus für diese Reflexion deutet dabei an, dass die so aufgefundenen Bedingungen "ontologisiert" werden, d.h. sie sollen als eine höherrangige Seinsart verstanden werden.[1]

Einzelnachweise

  1. Für eine jündere Neuinterpretation im theologischen Kontext vergleiche M. Müller, Theologie im Transzensus. Die Wissenschaftslehre als Grundlagentheorie einer transzendentalen Fundamentaltheologie in Johann Gottlieb Fichtes "Principien der Gottes- Sitten- und Rechtslehre" von 1805, Amsterdam/New York 2010

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