- Universitätsschule (Bayern)
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Eine Universitätsschule (auch „Universitäts-Schule“) ist in Bayern eine öffentliche Schule, die besonders eng mit der Universität im Rahmen der Ausbildung von Pädagogen (Lehrerausbildung) zusammenarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Universitätsschulen in Bayern
In Bayern wurde der Begriff der Universitätsschule durch die Regierungserklärung „Qualität und Gerechtigkeit. Bayerns Schulen stark machen für die Zukunft“ von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle am 26. März 2009 im Bayerischen Landtag eingeführt. Bei der Universitätsschule gehen „Hochschule und Schulwirklichkeit eine produktive Verbindung" ein. Die Universitätsschule ist ein Instrument „eine optimale Vernetzung von Studium und Schule, Theorie und Praxis in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung zu erreichen“.[1] An der Universität Erlangen-Nürnberg wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium, Seminarlehrern des Studienseminars Nordbayern sowie Schulleitern aus der Region von Prof. Dr. Karl Wilbers vom Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung ein Konzept für die Universitätsschule erarbeitet. Ab Oktober 2009 werden alle Studierenden im Nürnberger Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik verpflichtet, an diesem Programm teilzunehmen. Drei Seminarschulen aus dem regionalen Umfeld der Universität werden dabei zu Universitätsschulen.
- Berufliche Schule 4 der Stadt Nürnberg
- Berufliche Schule 6 der Stadt Nürnberg
- Ludwig-Erhard-Schule Fürth
Im Zentrum der Zusammenarbeit steht das mediengestützte Selbststudium in studentischen Stammgruppen, das Mentoring durch Lehrkräfte an der Schule sowie Präsenzblöcke an der Universität.
Ebenfalls seit Herbst 2009 vertiefen die Studierenden des Bamberger Wirtschaftspädagogik-Lehrstuhls von Prof. Dr. Sembill die traditionell intensiven Praxiskontakte forschungsorientierter Unterrichts- und Schulentwicklung an folgenden Universitätsschulen:- Staatliche Berufsschule III Bamberg
- Staatliche Berufsschule II Bayreuth
- Staatliche Berufsschule Schwabach und Städtische Wirtschaftsschule Schwabach
Das Bamberger Universitätsschulkonzept fördert und fordert den studienbegleitenden, regelmäßigen Kontakt der Studierenden zur schulischen Praxis über Schnupper- und Schulpraktika, aber insbesondere durch theoriegeleitete und empirisch geprüfte Praxisprojekte in der Masterphase. Allerdings sollen die Studierenden die Praxis nicht unreflektiert übernehmen, sondern diese kritisch im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungs- und Veränderungsprozesses verstehen und zunehmend (mit)gestalten lernen. Kriterien hierfür bieten sowohl die Reflexion ökonomischer und gesellschaftlicher Prozesse als auch Erkenntnisse aktueller fachdidaktischer, Lehr-Lern- und neurobiologisch-medizinischer Forschung. Hierzu stehen Patenlehrkräfte, Seminarlehrer und universitäre Ansprechpartner in einem engen Austausch und entwickeln gemeinsame Projekte, welche die Unterrichtskonzeptionen, die Schularbeit und das Schulleben transparent, nachvollziehbar und überprüfbar konsolidieren oder auch verändern und so entsprechende verantwortbare, systematische Rückbindungen in der Aus- und Weiterbildung von Handelslehrpersonen zulassen.
In Bayern sollen weitere Universitätsschulen entwickelt werden.
Literatur
- Karl Wilbers: Wirtschaftspädagogische Ausbildung in Universitätsschulen: Der neue Nürnberger Weg im wirtschaftspädagogischen Master. In: Aktzente. Jg. 18, Nr. 10, 2009, S. 8–10.
Weblinks
- Informationen der Universität Erlangen-Nürnberg: http://www.wipaed.wiso.uni-erlangen.de/Forschung/Ausgewaehlte-Projekte/Universitaetsschulen.html
- Berufliche Schule 4 der Stadt Nürnberg
- Berufliche Schule 6 der Stadt Nürnberg
- Ludwig-Erhard-Schule Fürth
- Informationen der Universität Bamberg: http://www.uni-bamberg.de/wipaed/leistungen/transfer/universitaetsschulen/
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Ludwig Spaenle. Website des Bayerischen Kultusministeriums. Abgerufen am 16. November 2009.
Kategorie:- Pädagoge (Ausbildung und Beruf)
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