Christopher Columbus: The Discovery

Christopher Columbus: The Discovery
Filmdaten
Deutscher Titel: Christopher Columbus – Der Entdecker
Originaltitel: Christopher Columbus: The Discovery
Produktionsland: Spanien, USA, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1992
Länge: 120 Minuten
Originalsprache: englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: John Glen
Drehbuch: John Briley, Cary Bates, Mario Puzo; Vorlage: Mario Puzo
Produktion: Quinto Centenario; Produzenten: Alexander Salkind, Ilya Salkind
Musik: Cliff Eidelman
Kamera: Alec Mills
Schnitt: Matthew Glen
Besetzung

Christopher Columbus – Der Entdecker ist ein von John Glen inszenierter spanisch-US-amerikanisch-britischer Historienfilm, der 1992 in die Kinos kam.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zeit der Handlung sind die Jahre 1448 bis 1492, Schauplatz ist zunächst eine von Portugal eroberte Stadt in Nordafrika. Als Christopher Columbus dem portugiesischen König Johann seine Pläne zu einer Expeditionsfahrt nach Indien vorlegt, bei der er nicht – wie damals üblich – Afrika umrunden, sondern nach Westen fahren will, lehnte König Johannes II. ab, ihn zu unterstützen, weil er die Berechnungen zu recht für fehlerhaft hält. Auch das spanische Königspaar, das Columbus dann in Córdoba aufsucht, ist mit den Kreuzzügen und der Wiedereroberung des von den Mauren besetzten Spanien so beschäftigt, dass das Geld fehlt, um Columbus für eine Entdeckungsfahrt auszurüsten. Schlimmer noch, der spanische Großinquisitor Torquemada, der auch Isabellas Beichtvater ist, verdächtigt Columbus der Ketzerei.

Nach der Rückeroberung von Málaga entspannt sich die finanzielle Situation der spanischen Krone und Columbus spricht erneut bei Isabella vor, die ihm seine Planungen nun mit etwas Geld unterstützt. Nach Vollendung der Reconquista hofft Columbus, dass nun auch Ferdinand ihm seine volle Unterstützung gibt, seine Bedingungen sind jedoch so fordernd, dass der König erneut ablehnt. Isabella setzt sich schließlich darüber hinweg und verschafft Columbus das Geld und drei Schiffe für die Expeditionsreise.

Da sich für die gefährliche Fahrt zunächst keine Seeleute finden, rekrutiert Columbus einen Teil der Besatzung aus Kerkerhäftlingen. Die Überfahrt gestaltet sich schwierig und turbulent, ein portugiesischer Saboteur treibt sein Unwesen, die Seeleute meutern und greifen einen jungen Juden an, der Columbus’ persönlicher Protegé ist. Columbus erhält die Disziplin mit erbarmungsloser Härte aufrecht und belügt Mannschaft und Offiziere über die tatsächlich bereits zurückgelegten Entfernungen. Seine Kenntnisse der auf dem Atlantik herrschenden Windverhältnisse wahrt er als Geheimnis, das er in Notlagen wie eine Trumpfkarte ausspielt. Als er sich während einer lang anhaltenden Flaute dem Druck umzukehren schließlich kaum noch widersetzen kann, gewinnt er zusätzliche Zeit, indem er für den Fall, dass nicht innerhalb von drei Tagen Änderung eintritt, seinen eigenen Tod anbietet. Buchstäblich während Columbus unter dem Beil des Henkers liegt, kommt Wind auf, und wenig später wird auch Land gesichtet.

Die Einheimischen, die Columbus für Inder hält (tatsächlich sind es Kariben), empfangen die Entdecker freundlich und sind im Besitz von Gold. Die auf Reede liegende Santa Maria reißt sich los und zerschellt an einer Klippe, darum stehen für die Rückreise nur noch zwei Schiffe zur Verfügung. Ein Teil der Besatzung bleibt in Amerika zurück, reibt sich dort jedoch in inneren Auseinandersetzungen auf und wird von den Einheimischen schließlich getötet. Columbus nimmt sechs Kariben mit an Bord, die er in Spanien als bekehrte Heiden präsentieren will; deren Christianisierung erweist sich jedoch als schwierig und kann schließlich nur mit Gewalt durchgesetzt werden.

Die Handlung des Films endet mit der Rückkehr der Niña und der Pinta nach Spanien, wo Columbus vom Königspaar empfangen und von Ferdinand zum Admiral und zum Vizekönig von Indien ernannt wird.

Produktion und Rezeption

Der Film sollte zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas herausgebracht werden. Als Regisseur engagierten Alexander und Ilya Salkind den Briten John Glen, der bei vielen James Bond-Filmen als Regisseur oder Cutter mitgewirkt hatte. Kameramann Alec Mills hatte 1966 zwar für Michelangelo Antonionis berühmtem Film Blowup als Focus Puller hinter der Kamera gestanden, war in künstlerischer Hinsicht jedoch kaum ambitionierter als Glen.

Die Drehaufnahmen fanden im Winter 1991/1992 in Malta, Portugal, Madrid, den USA und auf dem Atlantik statt. Die spanische Regierung stellte dafür Nachbauten der drei historischen Schiffe zur Verfügung.

Für die Titelrolle war zunächst James Bond-Darsteller Timothy Dalton vorgesehen gewesen, der sich jedoch kurz vor Drehbeginn zurückzog und durch Georges Corraface ersetzt wurde, einen international wenig bekannten 40jährigen französisch-griechischen Schauspieler, der für Rollen in späteren Filmen inzwischen mehrere europäische Preise erhalten hat. Die Rolle der spanischen Königin, die von Rachel Ward verkörpert wurde, war zunächst mit Isabella Rossellini besetzt, die das Projekt ebenfalls vor Drehbeginn verließ. Marlon Brando nahm die Rolle des Großinquisitors an, weil er nach der Totschlagsaffäre um seinen Sohn Christian viel Geld benötigte, und spielte sie – weißhaarig, mit einer Mönchskappe, seine Körperfülle in einem Mönchsgewand verborgen – ohne jeden Versuch, ihr eine künstlerische Dimension zu geben.

Der Film, der im August 1992 in die Kinos kam, war ein Flop, der seine Produktionskosten nicht einspielte.

Auszeichnungen

Brando wurde bei der Verleihung der Goldenen Himbeere (Razzie Award) als schlechtester Nebendarsteller nominiert; dieser Preis ging dann jedoch tatsächlich an Tom Selleck für seine Darstellung des spanischen Königs. Auch der Film selbst, das Autorentrio, der Regisseur und Hauptdarsteller George Corraface wurden für eine Goldene Himbeere nominiert. Christopher Columbus – Der Entdecker gilt als einer der schlechtesten Filme des Jahres 1992.

Kritik

Lexikon des Internationalen Films: Als Ausstattungs- und Abenteuerfilm im Stile der 50er Jahre inszeniert, bleibt der Film ohne sonderlichen Tiefgang und wendet sich mit vereinfachenden Mitteln gegen die Barbarei jener Zeit.

Weitere Filme über Christoph Columbus (Auswahl)

  • 1923 – Columbus (Edwin L. Hollywood; USA)
  • 1923 – Christoph Columbus (Márton Garas; Deutschland)
  • 1924 – Columbus and Isabella (Bryan Foy, amerikanischer Kurzfilm)
  • 1949 – Christopher Columbus (David MacDonald; Großbritannien)
  • 1985 – Christopher Columbus (Alberto Lattuada; italienisch-US-amerikanischer TV-Mehrteiler)
  • 1991 – Bye Bye Columbus (Peter Barnes; britischer TV-Film)
  • 1992 – 1492 – Die Eroberung des Paradieses (Ridley Scott; Großbritannien, USA, Frankreich, Spanien)
  • 1992 – Carry on Columbus (Gerald Thomas; Großbritannien)
  • 1992 – True Adventures of Christopher Columbus (britische TV-Serie)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christopher Columbus: The Discovery — Theatrical release poster Directed by John Glen Produc …   Wikipedia

  • Christopher Columbus (disambiguation) — Christopher Columbus was an explorer for Spain born in Genoa (now in Italy) Christopher Columbus may also refer to: Christopher Columbus Langdell, Dean of Harvard Law School Christopher Columbus Andrews, American soldier, diplomat and author… …   Wikipedia

  • Christopher Columbus — This article is about the explorer. For other uses, see Christopher Columbus (disambiguation). Christopher Columbus …   Wikipedia

  • Christopher Columbus - Der Entdecker — Filmdaten Deutscher Titel: Christopher Columbus – Der Entdecker Originaltitel: Christopher Columbus: The Discovery Produktionsland: Spanien, USA, Großbritannien Erscheinungsjahr: 1992 Länge: 120 Minuten …   Deutsch Wikipedia

  • Christopher Columbus – Der Entdecker — Filmdaten Deutscher Titel: Christopher Columbus – Der Entdecker Originaltitel: Christopher Columbus: The Discovery Produktionsland: Spanien, USA, Großbritannien Erscheinungsjahr: 1992 Länge: 120 Minuten …   Deutsch Wikipedia

  • Christopher Columbus —     Christopher Columbus     † Catholic Encyclopedia ► Christopher Columbus     (Italian CRISTOFORO COLOMBO; Spanish CRISTOVAL COLON.)     Born at Genoa, or on Genoese territory, probably 1451; died at Valladolid, Spain, 20 May 1506.     His… …   Catholic encyclopedia

  • Christopher Columbus (sculpture by Vittori) — Christopher Columbus Artist Enrico Vittori Year 1920, renovated 1955 Type Bronze bust on granite pedestal and granite base Dimensions 344 cm × 200 cm × 190 cm (135.5 in × 80 in × 76 in) Location… …   Wikipedia

  • Voyages of Christopher Columbus — Discovery of the Americas and Discovery of America redirect here. For other uses, see Discovery of the Americas (disambiguation). Voyages of Christopher Columbus The Four Voyages of Columbus Participants Christopher Columbus and crew …   Wikipedia

  • Origin theories of Christopher Columbus — Christopher Columbus depicted in The Virgin of the Navigators by Alejo Fernández, 1531–36. The exact origin of Christopher Columbus (his national or ethnic background) has been a source of speculation since the 19th century.[1] However, it is… …   Wikipedia

  • The Discovery of America by Christopher Columbus — Infobox Painting| title=The Discovery of America by Christopher Columbus artist=Salvador Dalí year=1959 type=oil on canvas height=410 width=284 height inch=161.4 width inch=111.8 city=St. Petersburg, Florida museum=Salvador Dalí Museum The… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”