- Abu Hureira
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Tell Abu Hureyra war eine jungsteinzeitliche Siedlung im heutigen Syrien (35° 53′ 0″ N, 38° 25′ 0″ O35.88333333333338.416666666667Koordinaten: 35° 53′ 0″ N, 38° 25′ 0″ O). Sie lag am südlichen Ufer des Euphrat, etwa 120 km östlich von Aleppo am Euphrat. Sie wurde 1972/73 von Andrew Moore in einer Notgrabung freigelegt, unmittelbar vor ihrer Überschwemmung durch die Wasser des Assad-Stausees.
Hier konnten mehrere Siedlungsphasen nachgewiesen werden:
- Schichten des Natufien, 11500-10.000 BP. Die Siedlung in der insgesamt kaum mehr als hundert bis 200 Menschen gelebt haben dürften, bestand aus wenigen eingetieften runden Hütten aus Holz und anderem vergänglichem Material. Diese wurden später durch ebenerdige Bauten ersetzt. Die Siedlung scheint das ganze Jahr über bewohnt gewesen zu sein. Die Bewohner waren anfangs noch Jäger und Sammler und ernährten sich zum Großteil von Gazellen sowie Wildgetreide (Weizen, Roggen - Triticum und Secale spp.). Gesammelt wurden unter anderem Nüsse und die Samen von Binsen (Scirpus maritimus/tuberosus), wilde Linsen, wilde Pistazien ((Pistacia atlantica) und Gänsefußgewächsen.
Das Abwandern der letzten Wildtiere beim Klimawechsel (Jüngere Dryas) und das damit verbundene Verschwinden vieler Pflanzen zwang die Bewohner vielleicht dazu, einige Pflanzen (in diesem Fall Roggen) (Secale cereale L. subsp. vavilovii (Grossh.) Zhuk. oder S. iranicum Kobyl.) zu domestizieren, der ansonsten in der Levante in dieser Zeit nicht angebaut wurde. Die Körner wurden AMS-datiert. Damit begann die Jungsteinzeit in der Levante.
- Zwischenperiode, 10.000-9.400 BP mit leicht gebauten Häusern, die denen von Abu Hureyra I ähnelten.
- Die zweite Siedlung (Abu Hureyra 2), die nach einigen Jahrtausenden ohne Besiedlung entstand (9.400-7.000 BP), war in etwa zehnmal so groß wie die erste, und gehört mit 15 Hektar Fläche zu den größten bekannten Siedlungen jener Zeit. Sie bestand aus rechteckigen Lehmziegelhäusern. Die menschlichen Knochen deuten auf schwere körperliche Arbeit hin, vermutlich das Bestellen von Feldern. Angebaut wurden Emmer, Saatweizen, Hartweizen, Gerste, Kichererbsen und Saubohnen. Etwa um 5900/5800 v. Chr. wurde die Siedlung wieder verlassen.
Literatur
- Gordon Hillmann: New evidence of Lateglacial cereal cultivation at Abu Hureyra on the Euphrates, in: The Holocene 11/4 (Juli 2001), S. 383-393.
- Andrew M. T. Moore: Neolithic in the Levant, Oxford 1978, S. 163-175.
- Moore, A.M.T., Hillman, G.C., and Legge, A.J. 2000. Village on the Euphrates. Oxford University Press.
- Hillman, G.C., Rowley-Conwy, P., and Legge, A. J. 1997. On the charred seeds from epipalaeolithic Abu Hureyra: food or fuel? Current Anthropology 38, 651-655.
- Walkowitz J.E.: Quantensprünge der Archäologie In: Varia neolithica IV, 2006. ISBN 3-937517-43-X
Weblinks
- http://www.rit.edu/~698awww/statement.html, mit kompletter Bibliographie
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