Zeck (Zeitschrift)

Zeck Beschreibung Das Info aus der Roten Flora Sprache deutsch Verlag Selbstverlag (Deutschland) Erstausgabe 1. März 1992 Erscheinungsweise zweimonatlich Verkaufte Auflage (Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus) 2.000 Exemplare Herausgeber Zeck-Kollektiv

Die Zeck ist eine in Hamburg hergestellte Zeitschrift der autonomen Szene. Sie wird von Aktivisten des autonomen Zentrums Rote Flora herausgegeben ^[1] und gilt als „bedeutendste Zeitschrift der autonomen Szene Norddeutschlands“ ^[2]

Überblick

Die Zeck entstand knapp zwei Jahre nach der Gründung des Autonomen Zentrums Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel im März 1992 unter dem Namen „Das Flora-Info“ mit dem Ziel, die benachbarte Bevölkerung über die Aktivitäten des noch jungen Zentrums aufzuklären. Schon nach zwei Ausgaben änderte die Zeitschrift ihren Namen in „Zeck“, im April 1993 gab sie sich den Untertitel „Das Info aus der Roten Flora“, um damit auszudrücken, dass die Zeitschrift von diesem Zeitpunkt an nicht mehr im Namen der Roten Flora sprechen sollte, sondern eine selbständige Gruppen von Flora-Aktivisten darstellte.

Die Zeitschrift wird in einer Auflage von 2.000 Exemplaren kostenlos verteilt. Möglich ist dies durch die finanzielle Unterstützung der Roten Flora aus Einnahmen ihrer Musik- und Kulturveranstaltungen. Seit Januar 2003 erscheint die zunächst monatlich verbreitete Zeck nur noch zweimonatlich, im Din-A4-Format mit einem Umfang von 24 bis 32 Seiten.

Auf Grund von Erfahrungen der Vorgängerzeitschriften „Schanzenleben“ und „Sabot“ mit Ermittlungs- und Strafverfahren wurde die Zeck von Beginn an konspirativ hergestellt und verbreitet. Herausgeben und Redaktion sind nicht bekannt.

In mehreren Fällen wurde Strafantrag aufgrund von Aufrufen zu Straftaten in der Zeitschrift gestellt. Im Verlauf der Ermittlungsverfahren kam es teilweise zu Durchsuchungen von Vertreiberstätten und Beschlagnahmen von Teilen der Auflage. Zuletzt wurde am 11. Mai 2011 ein Buchladen wegen der Ausgabe 161 der Zeck vom März/April 2011 durchsucht. ^[3]

Ausrichtung

Die Zeck dient der autonomen Szene als Kommunikationsplattform. Seit der Einführung des Internet konzentriert sie sich dabei auf längere Texte zur Diskussion grundlegender Fragestellungen. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf der Kritik an Sexismus, Rassismus, Rechtsextremismus sowie der Berichterstattung über sympathisierende Projekte der linksautonomen Szene. In der Zeitschrift fanden sich wiederholt „Bauanleitungen für Brandsätze, Hakenkrallen oder vergleichbare Mittel zur Begehung von Anschlägen.“ ^[4]

Einschätzung der Verfassungsschutzbehörden

Das Bundesamt für Verfassungsschutz zählt die Zeck zu den Medien des gewaltbereiten linksextremistischen Spektrums. ^[5] Laut dem Hamburger Verfassungsschutz dient die Zeitschrift zur Diskussion aktueller Themen aber auch zur Veröffentlichung von Selbstbezichtigungsschreiben zu Brandanschlägen und Sachbeschädigungen. ^[6]

Literatur

• Harald Bergsdorf/Rudolf van Hüllen: Linksextrem - Deutschlands unterschätzte Gefahr? , Zwischen Brandanschlag und Bundestagsmandat, Paderborn 2011, S. 46. ISBN 978-3-5067-7242-8
• Karsten Dustin Hoffmann: Zeck - Portrait einer linksautonomen Zeitschrift, in: Uwe Backes/Alexander Gallus/Eckhard Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2009, Baden-Baden 2010, S. 239-256. ISBN 978-3-8329-5232-7

Weblinks

• [1] Ausgaben von 1995 bis 2001
• [2] Neuere Ausgaben
• [3] in der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus

Einzelnachweise

1. ↑ vgl. Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2010, Hamburg (2010), S. 100.
2. ↑ vgl. Karsten Dustin Hoffmann: Rote Flora. Ziele, Mittel und Wirkungen eines linksautonomen Zentrums in Hamburg, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6996-7, S. 277
3. ↑ http://de.indymedia.org/2009/09/259667.shtml, http://de.indymedia.org/2011/05/307371.shtml
4. ↑ vgl. Karsten Dustin Hoffmann: Rote Flora. Ziele, Mittel und Wirkungen eines linksautonomen Zentrums in Hamburg, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6996-7, S. 276
5. ↑ vgl. Bundesministerium des Inneren (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2010, Berlin (2010), S. 133.
6. ↑ vgl. Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2010, Hamburg (2010), S. 100.