- Château Cos d'Estournel
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Das Château Cos d’Estournel ist eines der berühmtesten Weingüter von Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als „Deuxième Grand Cru Classé“ eingestuft, in der zweithöchsten der Klassifikation von 1855.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Gut liegt in Saint-Estèphe im Süden, unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Pauillac auf der ersten Anhöhe und gegenüber dem Schwestergut Château Cos Labory, an der „Route du Vin“, der Départementstraße No. 2.
Durch den sandigen, kieselfesten Boden wird auch im Sommer genügend Feuchtigkeit gespeichert. Im Winter dagegen sorgt die Hanglage und die tiefgründige Beschaffenheit des Unterbodens (entstanden im Eozän) dafür, dass sich kein Wasser anstaut.
Die Rebfläche beträgt 64 ha; sie ist zu 60 % mit Cabernet Sauvignon bestockt, zu 38 % mit Merlot und zu 2 % mit Cabernet Franc. Das Weingut produziert in normalen Jahren circa 370.000 Flaschen Wein.
Weine
Zu den besten im Château entstandenen Weinen gehören bislang die Jahrgänge 1990 und 1995. Diese Weine werden von dem international anerkannten Weinkritiker Robert Parker mit 95 Parker-Punkten gewertet; der Wein von 1982 erhielt 96 PP. Eine Flasche dieser Jahrgänge ist selten unter 150 Euro zu erstehen (Stand 2005).
Man kann in ganz Frankreich in Sterne-Lokalen Aufmerksamkeit erregen, wenn man zum Menu eine Flasche Cos d' Estournel bestellt: die Kellner werden raunen, da sei ein Weinkenner gekommen, der erste Qualität zu Preisen eines Zweiten Gutes bestellte.
Der Zweitwein des Guts heißt Les Pagodes de Cos.
Geschichte
Gegründet wurde das Gut im 19. Jahrhundert von dem Weinkaufmann Louis-Gaspard Estournel, dessen Spezialität der Pferdehandel aus Arabien und der Weinhandel nach Arabien und Indien sozusagen im Pendelverkehr war. Estournel setzte sich zum Ziel, in Nachbarschaft des hochangesehenen Gutes Château Lafite-Rothschild in Pauillac, auf der anderen Seite des kleinen Grabens Jalle de Breuil, den besten Wein der Erde herzustellen. Hierzu kaufte er die Kieshöhen nördlich oberhalb von Lafite und begann eine ausgedehnte Bauaktivität.
Bei seinen Handelsaktivitäten stellte er fest, dass der aus Indien zurückgekehrte, nicht verkaufte Wein besser war als der gleiche, im Château verbliebene Wein. Dies veranlasste ihn, alle seine Weine vor dem Verkauf auf Schiffsreise zu senden, da er die Qualitätsverbesserung unbedingt wollte, egal, was sie koste. Die Weine jener Jahre markierte er mit einem „R“: Retour des Indes, zurück aus Indien, als Qualitätsmerkmal. Sie wurden ihm zunächst förmlich aus den Händen gerissen.
Diese aufwendigen Maßnahmen des Bauens und Schiffstransportes jedoch ruinierten ihn mittelfristig; er musste sein Gut 1852 an seinen fast ebenso weinverrückten Londoner Bankier Martyns verkaufen. Estournel blieb ledig und kinderlos. Er starb ein Jahr später mit 91 Jahren als armer Mann, kurz bevor 1855 die Arbeit seines Lebens mit dem Rang des Gutes als Deuxieme Grand Cru gewürdigt wurde.
Der große Fasslagerkeller wurde von Estournel in der Art einer chinesischen Pagode mit mehreren geschwungenen Dächern gebaut. Die Giebelseite schmückt eine beeindruckend mit Schnitzarbeiten verzierte dunkle Doppelflügel-Tür, die aus dem Haremsbereich des Sultanspalastes von Sansibar stammen soll und bei einem Handel gegen Wein erstanden wurde.
Die Einstufung zum Deuxieme Grand Cru Classé im Jahre 1855 und damit die internationale Anerkennung seines Lebenswerks erlebte Estournel nicht mehr.
Die Bankiers Martyns verkauften das Gut 1869 an die baskische Familie Errazu, die 1889 wiederum an die Brüder Jean-Justin und Jean-Jules Hostein weiterverkaufte. Ihnen gehörte bis 1896 auch Château Montrose. 1917 kaufte Fernand Ginestet, ein bekannter Weinhändler in Bordeaux und auch lange Miteigentümer von Chateau Margaux, das Gut Cos. Seine Enkel Yves, Jean-Marie und Bruno Prats erbten das Gut 1970. Bruno Prats wurde geschäftsführender Gesellschafter und agierte bis 1998 in dieser Funktion, als die Familie das Gut an die Taillan-Gruppe verkaufte. Prats konnte beim Verkauf seinen Sohn Jean-Guillaume als angestellten Generaldirektor installieren. Nach einer kurzen Episode in der Taillan-Gruppe wurde das Gut 2000 an die Weinbaugruppe Reybier verkauft.
Im Juli 2008 wurde bekannt, daß Michel Reybier das kalifornische Chateau Montelena Winery von Jim und Bo Barret übernahm. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.[1]Die Leitung des Tagesgeschäfts obliegt seit dem Weinjahrgang 2008 Bo Barrett, Greg Ralston, dem Kellermeister von Cos d’Estournel Dominique Arangoits, sowie Jean-Guillaume Prats, Geschäftsführer von Cos d’Estournel .[2]
Einzelnachweise
- ↑ Chateau Montelena sold to French wine firm, Artikel von L. Pierce Carson im Napa Valley Register,http://www.napavalleyregister.com/articles/2008/07/23/news/local/doc488667c1bf85f910992720.txt
- ↑ Cos d’Estournel buys Chateau Montelena , Artikel von Oliver Styles in Decanter.com, http://www.decanter.com/news/263977.html
Weblinks
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