- Cimbern
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Kimbern (auch Cimbern geschrieben) waren ein vermutlich germanischer Volksstamm, der aus dem nördlichen Jütland (Kimberland, das heutige Himmerland in Dänemark) stammte. Gemeinsam mit den Teutonen und Ambronen zogen sie um das Jahr 120 v. Chr. aus ihrem Siedlungsgebiet im Norden Mitteleuropas nach Süden (Kimbernkriege).
Inhaltsverzeichnis
Quellen
Wesentliche Informationen über die Kimbern, Teutonen und Ambronen stammen aus dem Leben des Marius, einer Biographie des Marius vom römischen Geschichtsschreiber Plutarch.[1]. Die Römer benutzen um 100 v. Chr. das Wort Germanen nicht für die Kimbern und Teutonen, auch wenn wir sie heute zu selbigen zählen. Sie sprachen von den Cimbri Teutonique. Der Begriff Germanen wurde erst später von Gaius Julius Caesar für die Stämme jenseits des Rhein verwendet.
Nach Plutarch waren 300.000 kampffähige Männer im Tross. Allerdings wird diese Zahl von vielen Historikern heute stark angezweifelt. Bei 300.000 kampffähigen Männern müsste das gesamte ziehende Volk der Kimbern über eine Million betragen haben. Es wird aber für das gesamte Gebiet zwischen Rhein und Elbe nur eine Bevölkerung von drei bis vier Millionen angenommen. Viele Forscher gehen heute deshalb davon aus, dass die römischen Geschichtsschreiber stark übertrieben haben und die Kimbern insgesamt nur eine Kopfstärke von 150.000 hatten. Viele historische Quellen zu den Kimbern gelten als wenig glaubwürdig.
Tacitus erwähnt die Kimbern im 37. Kapitel seiner Germania.[2]
Nähere Darstellung
Auszug aus dem ursprünglichen Siedlungsgebiet
Die antiken Quellen geben eine Sturmflut als Ursache für die Auswanderung der Kimbern, Teutonen und Ambronen an. Doch vermutlich kamen Klimaveränderungen hinzu. Nach einer Wärmephase zwischen 2000 und 800 v. Chr. kühlte sich das Klima in Nordeuropa wieder ab. Als Folge davon entstanden Ernteausfälle und Hungersnöte, die die Bevölkerung dazu bewegte, nach fruchtbarem Land zu suchen. Ihr Zug nach Süden führte sie nach Böhmen, Schlesien und Mähren, dann ins Donaugebiet und schließlich in die Ostalpen.
Erstes Treffen auf die Römer/Schlacht bei Noreia
Im Jahre 113 v. Chr. trafen Kimbern, Teutonen und Ambronen in der heutigen Steiermark zum ersten Mal auf die Römer. Der römische Konsul Papirius Carbo ließ die Alpenpässe versperren, um die Germanen am Marsch in Richtung Rom zu hindern. Obwohl die Germanen versprachen, friedlich weiterzuziehen und nach Siedlungsland zu suchen, lockten die Römer sie in eine Falle: Carbo gab ihnen Führer mit, die ihnen angeblich behilflich sein sollten, geeignetes Siedlungsland zu finden. Von Carbo hatten die Führer jedoch die Anweisung, einen längeren Umweg zu machen, damit er sie aus dem Hinterhalt angreifen konnte. Während die Kimbern in der Nähe von Noreia rasteten, griffen zwei römische Legionen mit einer Stärke von 12.000 Mann an. Sie wurden in der darauf folgenden Schlacht von den Germanen vernichtend geschlagen. Nur ein einsetzendes Gewitter konnte das römische Heer vor der totalen Vernichtung retten: Aus Angst, der Gott Donar könnte den Himmel einstürzen lassen, flohen die Germanen. Historische Quellen hierfür sind insbesondere Appian und Strabo.
Weiterzug nach Gallien
Darauf zogen die Kimbern, Teutonen und Ambronen nach Gallien, wo sie 109 v. Chr. nahe der italienischen Grenze wiederum siegreich waren, diesmal gegen Marcus Iunius Silanus. Die Tiguriner, ein helvetischer Stamm, der sich ihnen angeschlossen hatte, schlugen 107 v. Chr. die Römer unter Lucius Cassius Longinus. 105 v. Chr. folgte ein weiterer Sieg gegen Quintus Servilius Caepio in der Nähe von Arausio (Orange).
Weiterzug auf die iberische Halbinsel und Italien
Eine mehrere Jahre dauernde Wanderung nach Westen brachte die Stämme bis auf die iberische Halbinsel, bevor sie sich wieder Richtung Italien wandten. Hier trennten sich die Teutonen und Ambronen von den Kimbern. Erstere zogen von Westen, letztere von Norden nach Italien ein. Dieser Einfall sollte das Schicksal der Stämme besiegeln.
Der Untergang der Kimbern und Teutonen
102 v. Chr. wurden die Teutonen (unter Teutobodus oder Teutobuches) und Ambronen von Marius bei Aquae Sextiae (heute Aix-en-Provence) besiegt, 101 v. Chr. unterlagen die Kimbern (unter Boiorix) in der Poebene bei Vercellae den Truppen des Marius und denen des Quintus Lutatius Catulus.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Peter Arens: Sturm über Europa. Die Völkerwanderung. Ullstein, München 2002, ISBN 3-550-07523-5.
- Günter Neumann, Th. Grünewald, J. Martens: Kimbern. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 16, Walter de Gruyter, Berlin – New York 2000, S. 493–504.
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