- Cirsium heterophyllum
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Verschiedenblättrige Kratzdistel Systematik Ordnung: Asternartige (Asterales) Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Carduoideae Tribus: Cynareae Gattung: Kratzdisteln (Cirsium) Art: Verschiedenblättrige Kratzdistel Wissenschaftlicher Name Cirsium heterophyllum (L.) Hill Die Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum), auch Alantdistel genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Verschiedenblättrige Kratzdistel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 40 bis 100 (selten bis 150) Zentimetern erreicht. Ihre aufrechten, oft dunkelrot überlaufenen, etwas graufilzigen, ungeflügelten Stängel sind meist unverzweigt, höchstens mit wenigen einköpfigen Ästen, und im oberen Teil auffallend blattlos.
Die oberseits grünen, unterseits schneeweiß-filzigen Laubblätter sind als Grundblätter gestielt, am Stängel sitzen sie ungestielt und stängelumfassend, jedoch nicht herablaufend. Ihre Form variiert von ungeteilt breit-lanzettlich über mehr oder weniger gezipfelt bis tief fiederspaltig, wovon sich der deutsche Name der Art ableitet. Der ebenfalls gebräuchliche Name „Alantdistel“ verweist auf eine entfernte Ähnlichkeit der ungeteilten Blattvariante sowie des Gesamthabitus der Pflanze mit den entsprechenden Merkmalen des Echten Alant (Inula helenium).
Die zahlreichen purpurroten, selten auch weißen Röhrenblüten bilden etwa 3,5 bis 5 Zentimeter lange und somit recht stattliche Blütenköpfe, die meist einzeln, selten zu mehreren an den Stängelenden stehen. Gelegentlich wird die Art deshalb im Volksmund auch „Rasierpinsel“ genannt. Vor dem Entfalten der Einzelblüten kann der Blütenstand zur Seite geneigt sein. In Verbindung mit der sogenannten Signaturenlehre hat das der Pflanze im englischsprachigen Raum den Namen „Melancholy thistle“ eingebracht[1]. Voll aufgeblüht stehen die Blütenstände allerdings wieder straff aufrecht.
Die ganze Pflanze ist nur sehr schwach stachelig.
Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet der Verschiedenblättrigen Kratzdistel erstreckt sich vom Norden Großbritanniens über Nord- und Osteuropa bis nach Sibirien. Größere Exklaven befinden sich im Kaukasus, in den Karpaten, Pyrenäen, Alpen und einigen deutschen Mittelgebirgen, darüber hinaus punktuelle Vorkommen u.a. in Island und Grönland.[2]
Vorkommensschwerpunkte in Deutschland sind die submontanen bis montanen Lagen von Erzgebirge, Vogtland, Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Böhmer-/Bayrischer Wald und Alpen. Tieflandvorkommen in nennenswerter Zahl besaß lediglich Schleswig-Holstein, von denen jedoch die meisten schon vor 1950 erloschen sind.[3]
Ökologie
Die Verschiedenblättrige Kratzdistel wächst bevorzugt in sickernassen bis feuchten Staudenfluren, frischen bis feuchten Bergwiesen sowie subalpinen Hochstaudengebüschen. Durch unterirdische Wurzelausläufer vermag sie sich vegetativ zu vermehren und dichte Gruppen zu bilden. Sie gilt als nährstoffanspruchsvoll. Untersuchungen[4] haben gezeigt, daß die Ausbildung bzw. Ausprägung der fiederspaltigen Blattform stark von der Nährstoffversorgung der Pflanze abhängt.
Einzelnachweise
- ↑ Northern Ireland's Priority Species & Species of Conservation Concern. Abgerufen am 1. März 2009. (englisch)
- ↑ Den virtuella floran. Abgerufen am 1. März 2009. (Arealkarte Nordhalbkugel)
- ↑ Floraweb. Abgerufen am 1. März 2009. (Verbreitungskarte Deutschland)
- ↑ Almut Weiskopf, Maria Romstöck, Albert Reif, Ernst-Detlef Schulze: Ökologische Untersuchungen an der Verschiedenblättrigen Kratzdistel (Cirsium helenioides (L.)Hill) in Oberfranken. Teil II: Heterophyllie und Standort. In: Tuexenia 8 (1988), S. 149-161 Online. Abgerufen am 1. März 2009. (PDF-Datei, ca. 2 MB)
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 4, Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 9. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0917-9
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
Weblinks
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