Citrus reticulata

Citrus reticulata
Mandarine
Mandarine (Citrus reticulata)

Mandarine (Citrus reticulata)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Gattung: Zitruspflanzen (Citrus)
Art: Mandarine
Wissenschaftlicher Name
Citrus reticulata
Blanco

Der Begriff Mandarine (Citrus reticulata) bezeichnet sowohl eine Zitruspflanze aus der Familie der Rautengewächse als auch die orangenfarbene Frucht derselben.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die Herkunft der Mandarinen wird im Nordosten Indiens oder Südwesten Chinas vermutet.

Die Pflanzen werden in China schon seit einigen tausend Jahren kultiviert, die erste sichere Erwähnung stammt aus dem 12. Jahrhundert vor Christus. Von der Ursprungsregion breitete sich die Mandarine über Südostasien und Indien aus. Um das 1. Jahrtausend nach Christus wurde die Mandarine schon in vielen südlichen Präfekturen Japans kultiviert. Die ersten Mandarinen, die nach Europa eingeführt wurden, kamen 1805 mit Sir Abraham Hume aus Kanton/China nach England. Aus einer dieser ersten zwei Sorten hat sich später die „Mittelmeer“-Mandarine entwickelt.

Über die Herkunft des Namens besteht im Schrifttum keine einheitliche Auffassung. Manche begründen den Namen darin, dass die Mandarine in China als die wertvollste Citrusfrucht und mehr als die anderen als die Frucht der Reichen betrachtet wurde, benannt nach dem Mandarin, einem hohen chinesischen Staatsbeamten.

Mandarinenähnliche

Clementinen und Satsumas sind kernlose Zitrusfrüchte, die als Hybriden zwischen Orange und Mandarinen entstanden sind.[1] Sie werden sowohl botanisch als auch warenkundlich von der Mandarine unterschieden. Außerdem gibt es Minneola, eine Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit.[2] Auch bei der Orange handelt es sich um eine Kreuzung der Mandarine, und zwar mit der Pampelmuse.[1]

Beschreibung

Mandarinen sind die variabelste und größte Gruppe der Citruspflanzen was Fruchtform, Größe, Geschmack der Frucht und Habitus der Pflanzen betrifft. Sie sind in der Regel kleine, immergrüne Bäume. Die Zweige sind nur mit wenigen, kleinen Dornen besetzt.

Mandarine (geschält und ungeschält) mit Schale

Die Blätter sind lanzettlich, auf beiden Seiten spitz zulaufend. Der Blattstiel ist nur undeutlich von der Blattspreite abgesetzt, die Flügel am Blattstiel sind nur als schmale Linie erkennbar. Die Blattränder sind undeutlich gekerbt.

Die Blüten stehen einzeln oder in wenigblütigen Blütenständen in den Blattachseln. Die Kelchblätter sind verwachsen, die fünf weißen Blütenblätter frei. Die 20 bis 25 Staubblätter sind in mehreren Gruppen miteinander verwachsen. Der Griffel ist lang und schmal.

Die Früchte (Hesperidien) der Mandarine sind wesentlich kleiner als Orangen, sie schmecken weniger sauer als die Orange und weisen ein unverwechselbares intensives, komplexes Aroma auf. Ihre Haut lässt sich im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten leichter abschälen, und sie lässt sich auch besonders leicht in von außen trockene Segmente zerteilen, wodurch man sie gut mit den Fingern schälen und essen kann. Jede Frucht besteht aus etwa neun Segmenten, die mit orangefarbenen Saftschläuchen gefüllt sind. Jedes Segment ist von einem dünnen Häutchen (Endokarp) umgeben, die ganze Frucht von einer zweigeteilten Schale. Die innere Schicht der Schale ist weiß (Mesokarp, Albedo), die äußere bei der Reife orange (Exokarp, Flavedo). Die weiße Schicht ist bei der Reife auf ein Netz aus Fasern reduziert, darauf bezieht sich der wissenschaftliche Name "reticulata" = netzartig. Die Samen sind oval, an einem Ende rund, am anderen zugespitzt. Im Innern sind sie grün. Ein großer Teil der Samen ist polyembryonisch.

Verwendung

Mandarinen beim Obsthändler
Mandarine

Nahrungsmittel

Geerntet werden Mandarinen überwiegend im Herbst und gelangen meist in den Monaten Oktober bis Januar in den Obstläden und -abteilungen in den Verkauf. Ansonsten erhält man geschälte und gezuckerte Mandarinenwaben ganzjährig als Dosenware. Extrakte von Mandarinen werden sehr häufig in Erfrischungsgetränken benutzt. In Saftbars und in Supermärkten wird auch reiner Mandarinensaft angeboten.

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Inhaltsstoffe:[3]

100g Mandarine enthalten:
kcal kJoule Wasser Fett Kalium Kalzium Magnesium Vitamin C
46–50 195–210 85-87 g. 0,3 g 210 mg 33 mg 11 mg 30 mg

Quelle: Rewe Nährwerttabelle

Tagesbedarf eines Erwachsenen
Kalium Kalzium Magnesium Vitamin C
10 % 4 % 4 % 40 %

Ätherisches Mandarinenöl

Mandarinenöl wird durch Kaltpressung der Schalen gewonnen. Zur Gewinnung eines einzigen Milliliters (= 0,001 l) werden die Schalen von 2 bis 3 kg Früchten benötigt. Man unterscheidet das grüne und das rote Mandarinenöl, die jeweils eine eigene Duftcharakteristik aufweisen. Das herbere grüne Mandarinenöl wird aus den noch unreifen, das süßlichere rote Mandarinenöl aus den reifen Früchten gewonnen. Beide bestehen aus ca. 85–95 % Monoterpenen, Monoterpenolen, Aldehyden und Estern.

Beim Kauf von ätherischem Mandarinenöl sollte man auf eine naturbelassene Qualität achten. Denn das Mandarinenöl wird durch Kaltpressung gewonnen. Die Öldrüsen der Mandarine sitzen in der Schale und diese sind meist übermäßig mit Pestiziden und Fungiziden belastet. Die Pestizide finden sich auch im ätherischen Öl wieder.

Belege

  1. a b E. Nicolosi u.a.: Citrus phylogeny and genetic origin of important species as investigated by molecular markers. in: Theoretical and Applied Genetics. Heidelberg 100.2004,8, 1155-1166. ISSN 0040-5752
  2. Minneola
  3. www.mandarinen.ch

Siehe auch

Literatur

  • W. Reuther, H. J. Webber, L. D. Batchelor (Hrsg.): The Citrus Industry. Bd 1&2. University of California Press, Berkley 1967.
  • Carsten Schirarend: Die goldenen Äpfel. Förderkreis d. naturwissensch. Museen Berlins e.V., Berlin 1996. ISBN 3-926579-05-6
  • Bernhard Voß: Citruspflanzen von Tropisch bis Winterhart. Humbach & Nemazal, Pfaffenhofen 1997. ISBN 3980552136
  • Friedrich J. Zeller: Herkunft, Diversität und Züchtung der Banane und kultivierter Zitrusarten Kassel 2005. ISBN 3-89958-116-4

Weblinks


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