- Clematis recta
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Aufrechte Waldrebe Systematik Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) Unterfamilie: Ranunculoideae Tribus: Anemoneae Gattung: Waldreben (Clematis) Art: Aufrechte Waldrebe Wissenschaftlicher Name Clematis recta L. Die Aufrechte Waldrebe (Clematis recta) ist ein in Mitteleuropa selten vorkommender Angehöriger der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Die mehrjährige krautige Pflanze ist eng mit der in Mitteleuropa verbreitet vorkommenden Gemeinen Waldrebe verwandt. Sie unterscheidet sich jedoch von dieser unter anderem durch den nicht kletternden, sondern aufrechten Wuchs.
Die Aufrechte Waldrebe erreicht meist Wuchshöhen zwischen 50 und 150 cm. Der Stängel ist selten an der Basis etwas verholzt. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert, gegenständig und erreichen Längen von etwa 20 cm. Die 3 bis 5 cm langen Teilblättchen sind eiförmig zugespitzt und fast immer ganzrandig.
Die Blüten wachsen in endständigen, rispenförmigen Scheindolden. Sie sind reichblütig und stehen aufrecht vom Stängel ab. Die vier Perigonblätter sind weißlich, länglich geformt und abgestumpft. Sie sind nur am Rande etwas filzig behaart.
Clematis recta bringt zahlreiche Früchte hervor, die mit etwa 2 cm langen, federig behaarten Griffeln versehen sind.
Die Art blüht vorwiegend in den Monaten Juni und August.
Verbreitung, Standortansprüche, Gefährdung und Verwendung
Die Aufrechte Waldrebe kommt von Süd-, Ost- und Mitteleuropa bis ins nördliche gemäßigte Asien vor. Sie ist ein submediterran-eurasisch-kontinentales Florenelement.
In Deutschland ist die Art selten vor allem in Mittelthüringen, im Tauber- und Maingebiet sowie im östlichen Donaugebiet zu finden. Nach BArtSchV wird sie als gefährdet eingestuft.
In Österreich findet man Clematis recta zerstreut bis selten in collinen bis submontanen Lagen. Sie ist in den nördlichen Alpen und in deren Vorland gefährdet.
In der Schweiz kommt die Aufrechte Waldrebe nur im Mittelwallis und im Tessin vor.
Clematis recta wächst in Buschwäldern und –lichtungen. Sie bevorzugt mehr oder weniger trockene, warme und kalkreiche Böden.
Die Aufrechte Waldrebe ist eine alte Volksarzneipflanze und wird auch in der Homöopathie unter anderem bei Hautausschlägen verwendet. Der Saft der frischen Pflanze reizt die Schleimhäute stark und führt zu Blasenbildung auf der Haut. Daher wurde sie in früheren Zeiten von Bettlern manchmal zum Vortäuschen von Hautkrankheiten benutzt.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- P. und I. Schönfelder: Der Kosmos-Heilpflanzenführer, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1982, ISBN 3-440-04811-X
Weblinks
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