Clemens August von Galen

Clemens August von Galen
Clemens August Kardinal Graf von Galen

Clemens August Kardinal Graf von Galen (* 16. März 1878 in Dinklage[1] Oldenburger Münsterland als Clemens Augustinus Joseph Emmanuel Pius Antonius Hubertus Marie Graf von Galen; † 22. März 1946 in Münster, Westfalen) war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster. Bekannt wurde er durch sein öffentliches Auftreten gegen die Tötung sogenannten „lebensunwertes Lebens“. Er wurde 1946 zum Kardinal ernannt und 2005 seliggesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie

Er wurde als elftes von 13 Kindern des Reichstagsabgeordneten (Zentrum) Ferdinand Heribert Graf von Galen und dessen Ehefrau Elisabeth geb. von Spee in Dinklage geboren. Er entstammte dem alten westfälischen Uradelsgeschlecht von Galen. Christoph Bernhard Graf von Galen (* 1606, † 1678, Fürstbischof von Münster) war sein Ur-Ur-Ur-Ur-Großonkel,[2] der Sozialbischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (* 1811, † 1877) sein Großonkel.[3] Die Erziehung im Elternhaus wird allgemein als streng, auf Glauben, Ordnung, Pünktlichkeit und Fleiß ausgerichtet, beschrieben.[4] Dabei wird insbesondere die asketische Grundhaltung der Mutter betont, die ihrem Sohn 1891 zum Namenstag schrieb:[5] „Das Leben ist so kurz, und eine so herrliche Ewigkeit sollen wir uns damit erkaufen; da darf kein Tag verloren werden, um uns dieses Zieles zu versichern und für Gott etwas zu leisten, sei es in welcher Stellung es sei.“

Schule

Die schulische Ausbildung erhielt er zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Franz durch einen Hauslehrer auf dem elterlichen Stammsitz Burg Dinklage und seit 1890 auf einem von Jesuiten geführten Internat Stella Matutina in Feldkirch (Österreich), wohin ihm Franz und sein Cousin Emanuel von Galen folgten. Über seine nicht unerheblichen Eingewöhnungsschwierigkeiten berichtet ein Brief des Generalpräfekten an die Mutter: „Die Hauptschwierigkeit … liegt in der vollständigen Unfehlbarkeit von Clemens. Um keinen Preis ist er dazu zu bringen zuzugestehen, daß er im Unrecht ist, es sind immer seine Professoren und Präfekten …“[6] Da in Preußen die Abschlussprüfung am Kolleg aufgrund des Jesuitengesetzes nicht anerkannt wurde, besuchte von Galen ab 1894 das Gymnasium Antonianum in Vechta, wo er 1896 mit dem Abitur abschloss.[7] Die Abiturzeitung seines Jahrgangs vermerkt über ihn: „Ein Mann ohn' Suff und Liebe / liebt nicht der Welt Getriebe“.[8]

Studium

Von Galen begann im Mai 1897 mit dem Studium der Fächer Philosophie, Geschichte und Literatur in Freiburg im Üchtland. 1898 reifte während einer dreimonatigen Italien- und Romreise, bei der er eine Privataudienz bei Papst Leo XIII. erhielt, sein Entschluss, Priester zu werden, und er trat 1899 in das Jesuiten-Konvikt Canisianum in Innsbruck ein. An der dortigen Universität setzte er sein Studium der Philosophie fort und begann mit dem Studium der Theologie. Ostern 1903 wechselte er in das Priesterseminar Münster und an die Universität Münster. Dort wurde er am 28. Mai 1904 durch Bischof Hermann Jakob Dingelstad zum Priester geweiht.

Kaplan und Pfarrer

Berliner Gedenktafel an der St.-Matthias-Kirche, Winterfeldtplatz, in Berlin-Schöneberg

Er war zunächst ab dem 16. Juni 1904 als Domvikar und als Kaplan seines Onkels Maximilian Gereon Graf von Galen, des Weihbischofs von Münster, tätig.[9][10] Ab dem 23. April 1906 arbeitete er als Kaplan in der Kirche St. Matthias am Winterfeldtplatz und Präses des Gesellenvereins in Berlin.[11][10] Am 24. März 1911 übernahm er das Amt des Seelsorgers (Kurat) in der neu errichteten Kirche und Gemeinde Sankt Clemens Maria Hofbauer am Anhalter Bahnhof.[10] Aus seinem Erbvermögen unterstützte er den Bau eines Handwerkergesellenhauses in der Nachbarschaft und die Stelle eines zweiten Kaplans.[12] Bei Beginn des Ersten Weltkriegs warb er dort für den freiwilligen Kriegsdienst. Seinem Antrag auf Verwendung in der Militärseelsorge wurde nicht entsprochen. Die Niederlage Deutschlands begriff er im Sinne der Dolchstoßlegende als revolutionären Verrat am unbesiegten Heer.[13] Die Ablehnung des preußischen Staates bei weiten Teilen der Bevölkerung führte er auf dessen Idee vom Staatsgott zurück, der niemandem verpflichtet ist.[14] Ab dem 21. Dezember 1919 war er Pfarrer der Pfarrei St. Matthias.[10]

Dort lernte er Nuntius Eugenio Pacelli, den späteren Pius XII. kennen, mit dem er sich oft traf, da sich beide gut verstanden. Pacelli verstand es dabei, sich auf Kosten seines Freundes zu amüsieren: „Nach einer herzlichen Begrüßung sagte Graf v. Galen: ‚Aber Exzellenz, lassen Sie doch Ihre Arbeit zu Hause und genießen Sie diesen sonnigen Frühlingstag.‘ Die Antwort: ‚Das kann ich mir nicht leisten. Da muss ich erst einmal Pfarrer von St. Matthias werden und so viel Demut haben wie dieser, auch einmal in einer Predigt stecken zu bleiben.‘ Das war vorgekommen.“[15]

Bei den Wahlen zum Reichspräsidenten 1925 unterstützte er nicht den Kandidaten des katholischen Zentrums, Wilhelm Marx, sondern den Kandidaten der nationalen Rechten, Paul von Hindenburg. Mit umfangreichen Erfahrungen einer säkularisierten Gesellschaft und der Berliner Diaspora kehrte er 1929 nach Münster zurück und war ab dem 24. April Pfarrer der traditionsreichen Stadtgemeinde St. Lamberti am Prinzipalmarkt in Münster.[10]

Von Galen als Autor

1932 veröffentlichte von Galen seine Schrift Die „Pest des Laizismus“ und ihre Erscheinungsformen – Erwägungen und Besorgnisse eines Seelsorgers über die religiös-sittliche Lage der deutschen Katholiken.[16] Die im Titel als Zitat gekennzeichnete Begriffsbildung „Pest des Laizismus“ stammt aus der Enzyklika Quas Primas Papst Pius XI.[17] Der Verfasser versteht darunter Bestrebungen, das ganze Leben nach rein diesseitigen Gesetzen zu regeln und die Quelle der Unvollkommenheit der Welt nicht in der Neigung zur Sünde, sondern in unzureichender Kultur zu sehen. Von Galen gibt seiner Befürchtung Ausdruck, die Vorstellung, der Mensch sei von Natur aus gut, habe bereits auf katholische Kreise übergegriffen. Indem auch katholische Stellen der Kirche den Vorwurf der Prüderie und Rückständigkeit in Fragen der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit machten, würden sie den dahinter stehenden heidnischen Grundsätzen zum Sieg verhelfen. Den Ursprung erkennt der Verfasser im Naturalismus, der die Notwendigkeit der göttlichen Gnade zum guten Handeln leugne. Als weitere Erscheinungsform bezeichnet der Verfasser die Wirtschaftsideen des Liberalismus und des Sozialismus mit ihren Vorstellungen, alles regele sich von selbst oder sei Folge des Privateigentums. Als dritte Erscheinungsform sieht er das bis zur Vernichtung des Vaterlands gesteigerte Streben der Parteien an, über alle zu herrschen. Dabei äußert er sich kritisch über die Vorstellung, der Fürstenabsolutismus oder der Mehrheitswille und nicht der in Naturrecht und Offenbarung erkennbare Wille Gottes sei der Maßstab für alles politische Handeln. In diesem Zusammenhang wendet er sich gegen die unbeschränkte Auslieferung der Regierungsgewalt an den Volkswillen, gegen Verstöße gegen das Subsidiaritätsprinzip und gegen eine verfehlte Zentralisierung der Regierungsgewalt.

Bischofswahl 1933

Bischofsweihe von Galens 1933
Bodenplatte vor dem Denkmal von Galens auf dem Domplatz in Münster

1933 wurde er zum Bischof von Münster geweiht, nachdem andere Kandidaten des Domkapitels verzichtet hatten. War bis dahin nur der Amtsverzicht des gewählten Wilhelm Heinrich Heufers bekannt,[18] wurden 2003 durch die Öffnung der vatikanischen Archive für die Zeit bis 1939 weitere Einzelheiten zum Ablauf der Bischofswahl bekannt:[19] Von Galen stand zwar auf der Vorschlagsliste, die das Domkapitel eingereicht hatte, jedoch nicht auf der Dreierliste, die der Heilige Stuhl dem Kapitel gemäß Artikel 6 des Preußenkonkordats zur Wahl vorlegte. Als ausschlaggebend wird hierfür die Einschätzung von Galens durch den Nuntius Cesare Orsenigo angesehen, der an Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli von herrischer (arroganter) Auftretensweise, Starrsinn und – mit Blick auf die Schrift Die Pest des Laizismus – von zu schulmeisterlichem Ton für einen einfachen Pfarrer schrieb. Erst als der zunächst gewählte, aus dem Bistum Münster stammende Berliner Domkapitular Heufers die Wahl aus Gesundheitsgründen abgelehnt hatte und sodann von den verbliebenen zwei Kandidaten der gewählte Dompropst und Professor Adolf Donders darum gebeten hatte, das Amt nicht antreten zu müssen, erweiterte der Papst – damit dem Kapitel überhaupt eine Wahl blieb – die auf einen Kandidaten (den Trierer Weihbischof Antonius Mönch) geschrumpfte Liste um von Galen, den das Kapitel am 18. Juli 1933 einstimmig wählte. Am 28. Oktober 1933 wurde er geweiht und in das Amt eingeführt. Als Wappenspruch wählte er ein Versprechen des Weihekandidaten aus der Liturgie der Bischofsweihe: „Nec laudibus, nec timore“ (lat. „Nicht Menschenlob, nicht Menschenfurcht soll uns bewegen“ (Übersetzung von Galens in seinem ersten Hirtenbrief)).[20]

Galen war der erste deutsche Bischof, der nach Inkrafttreten des sogenannten Reichskonkordats sein Amt antrat. Wie im Konkordat festgelegt, leistete er daher als erster deutscher Bischof einen Treueeid auf den Staat. Die Eidesformel lautete:

„Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, dem Deutschen Reich und dem Lande Preußen Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen.“

Diese Eidesformel gilt (mit kleinen Änderungen wie Bundesrepublik Deutschland statt Deutsches Reich und Nordrhein-Westfalen statt Preußen) noch heute.

Zeit des Nationalsozialismus

Auseinandersetzung um NS-Ideologie und Bekenntnisschule

Noch vor seiner Amtseinführung protestierte er erfolgreich unter Bezugnahme auf Art. 21 des Preußenkonkordats, wonach der Unterrichtsstoff für den Religionsunterricht im Einvernehmen mit den kirchlichen Stellen festzulegen war, gegen die Anweisung des Münsteraner Stadtschulrats, nach Allerseelen im Religionsunterricht „die demoralisierende Macht des Volkes Israel bei den Gastvölkern“ aufzuzeigen.[21] In seinem ersten Osterhirtenbrief [22] griff er 1934 zentrale Aussagen der NS-Ideologie an. Er bezeichnet dort als Neuheidentum, wenn behauptet werde, die Sittlichkeit gelte nur soweit, als sie der Rasse nütze, wenn die Offenbarung des Alten Testaments abgelehnt und eine Nationalkirche angestrebt werde, die auf den Lehren von Blut und Rasse beruhe. In seiner Diözese ließ er Ende 1934 die gegen die Rassenideologie Alfred Rosenbergs gerichtete anonyme – unter anderem vom Bonner Kirchenhistoriker Wilhelm Neuß stammende [23] – Schrift Studien zum Mythus des 20. Jahrhunderts als amtliche Beilage zum kirchlichen Amtsblatt seiner Diözese veröffentlichen. Er hatte, nachdem der Kölner Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte seine Zustimmung zur Publikation der Studien als amtliche Veröffentlichung zwei Tage vor Drucklegung zurückgezogen hatte, kurz entschlossen ein seinen Namen nennendes Geleitwort zu der Schrift verfasst.[24] In seinem Hirtenbrief zu Ostern 1935[25] setzt er sich in gegenüber dem Vorjahr deutlich verschärftem Ton mit den Thesen Rosenbergs auseinander. Er nennt dort „Götzendienst, … Abgötterei, … Rückfall in die Nacht des Heidentums“, wenn die Nation als Ursprung und Endziel angesehen werde; 1936 hob von Galen in einer Predigt in Xanten die Aktualität des Martyriums hervor, als er aussprach, es gebe „in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält…“[26]

Mit brennender Sorge

Denkmal Clemens August Graf von Galens auf dem Domplatz in Münster

Als eine im August 1935 an Hitler übergebene Denkschrift der deutschen Bischöfe, die maßgeblich auf Entwürfen von Galens und Kardinal Michael von Faulhabers beruhte, trotz der Bekanntgabe in einem Hirtenbrief ohne Antwort blieb, sprach er sich in Briefen an Amtsbrüder und in einer für den Vatikan bestimmten Denkschrift[27] immer deutlicher gegen die leise Diplomatie der meisten Bischöfe, insbesondere des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Adolf Kardinal Bertram, hinter geschlossenen Türen und für die Einschaltung der Öffentlichkeit gegen die Machthaber aus.[28] Die Enzyklika Mit brennender Sorge Papst Pius XI., an deren Beratung im Vatikan er vermutlich als Mitglied der 1936 in den Vatikan geladenen Bischofsdelegation (bestehend aus Bertram, Faulhaber, Karl Joseph Kardinal Schulte, Konrad Graf von Preysing und von Galen) zuvor teilgenommen hatte,[29] ließ er deshalb durch Sonderdrucke in seiner Diözese verbreiten. Das Erscheinen des Amtsblatts wurde deswegen untersagt und die Druckerei geschlossen und entschädigungslos enteignet.[30]

Xantener Viktorstracht 1936

In einer Predigt,[31] die er bei der Xantener Viktorstracht, einer alle 25 Jahre stattfindenden Prozession, am 6. September 1936 hielt, kam von Galen erstmals öffentlich auf die für ihn fundamentale Frage[32] des Verhältnisses von Gehorsam und Gewissen zu sprechen. Am Beispiel Viktor von Xantens legte er seine Auffassung hierzu dar. Er ging von der Bibelstelle im Römerbrief (Röm 13,1 EU) aus, die jede staatliche Obrigkeit als von Gott eingesetzt bezeichnet, und entwickelte, dass aber die Obrigkeit nur als Gottes Dienerin Würde und Recht habe. Darin liege ihre Grenze und der Schutz der menschlichen Freiheit gegenüber dem Missbrauch obrigkeitlicher Stellung. Nur im Einklang mit Gottes Willen habe die menschliche Obrigkeit Befehlsgewalt. Ohne die Gerechtigkeit werde nach Augustinus[33] die menschliche Gesellschaft auf die Stufe einer Räuberbande herabgedrückt. Deshalb gelte das Wort aus der Apostelgeschichte (Apg 5,29 EU): „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Die Predigt gipfelte in den Sätzen:

„Wieviel Dank ist die Menschheit schuldig diesen Blutzeugen nicht nur des Christenglaubens, sondern auch der Menschenwürde, die sie mit ihrem Blut und Leben verteidigt haben! Denn in dem Augenblick, in welchem die menschliche Obrigkeit in ihren Befehlen den klar erkannten, im eigenen Gewissen bezeugten Willen Gottes widerstreitet, hört sie auf, Gottes Dienerin zu sein, zerstört sie die eigene Würde, verliert sie das Recht zu gebieten, mißbraucht sie ihre Macht zu belohnen und zu bestrafen, und versucht sie freventlich, die von Gott gegebene Freiheit der menschlichen Persönlichkeit, das Ebenbild Gottes im Menschen zu erwürgen!“

Außenpolitik und Zweiter Weltkrieg

1936 begrüßte er in einem Telegramm an Werner Freiherr von Fritsch, den damaligen Oberbefehlshaber des Heeres, die Besetzung des seit dem Versailler Vertrag entmilitarisierten Rheinlands.[34] In einer an die Geistlichen und Rektoren seiner Diözese gerichteten Erklärung zu der mit den „Reichstagswahlen“ verbundenen Volksabstimmung über die Kündigung des Locarno-Vertrags und die Besetzung des Rheinlands legte er dar, dass Abstimmung mit „Ja“ bedeute, dem Vaterland die Stimme zu geben, jedoch nicht die Zustimmung zu Dingen, welche das christliche Gewissen zu billigen verbiete.[35]

Zum Zweiten Weltkrieg bemerkte er:[36]

„Der Krieg, der 1919 durch einen erzwungenen Gewaltfrieden äußerlich beendet wurde, ist aufs Neue ausgebrochen und hat unser Volk und Vaterland in seinen Bann gezogen. Wiederum sind unsere Männer und Jungmänner zum großen Teil zu den Waffen gerufen und stehen im blutigen Kampf oder in ernster Entschlossenheit an den Grenzen auf der Wacht, um das Vaterland zu schirmen und unter Einsatz des Lebens einen Frieden der Freiheit und Gerechtigkeit für unser Volk zu erkämpfen.“

– Rundschreiben an den Klerus vom 14. September 1939

Den Überfall auf die Sowjetunion sah von Galen als Kampf gegen die „Pest des Bolschewismus“ (Hirtenbrief vom 14. September 1941) an.[37]

Die drei Predigten 1941

Überregionale und internationale Bekanntheit hat von Galen durch drei im Juli und August 1941 gehaltene und durch illegale Flugblätter sowie Nachdrucke der Alliierten in Deutschland verbreitete Predigten erlangt. Aufgrund seiner Predigten hat er im Volksmund den Beinamen „Der Löwe von Münster” erhalten.

13. Juli 1941 – St. Lamberti

In der ersten, am 13. Juli 1941 in seiner ehemaligen Pfarrkirche St. Lamberti gehaltenen Predigt[38] greift er auf, dass am Vortag die Niederlassungen der Jesuiten und der Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis von der Gestapo aufgelöst, die Patres und Schwestern aus der Rheinprovinz ausgewiesen und die Ordenshäuser beschlagnahmt worden seien. Er stellt fest, der Klostersturm, der schon in anderen Reichsteilen gewütet habe, sei jetzt auch in Münster ausgebrochen. Er kritisiert, dass diese Maßnahmen ohne ordentliches Verfahren gegen die Betroffenen verhängt worden seien und dies nicht das erste Mal sei, nachdem auch zwei Mitglieder des Domkapitels ohne Anklage aus der Diözese verbannt worden seien. Er fasst dies mit den Worten zusammen:

„Der physischen Übermacht der Geheimen Staatspolizei steht jeder deutsche Staatsbürger völlig schutzlos und wehrlos gegenüber. … Keiner von uns ist sicher, und mag er sich bewußt sein, der treueste, gewissenhafteste Staatsbürger zu sein, mag er sich völliger Schuldlosigkeit bewußt sein, daß er nicht eines Tages aus seiner Wohnung geholt, seiner Freiheit beraubt, in den Kellern und Konzentrationslagern der Geheimen Staatspolizei eingesperrt wird.“

Danach setzt er unter Zitat der lateinischen Devise Iustitia est fundamentum regnorum („Gerechtigkeit ist die Grundlage jeder Herrschaft“[39]) auseinander, dass in weitesten Kreisen des deutschen Volkes ein Gefühl der Rechtlosigkeit, ja feiger Ängstlichkeit Platz gegriffen habe. Den denkbaren Vorwurf, er schwäche durch diese Äußerungen die innere Front, weist er zurück und wendet ihn gegen die Machthaber: Da die Gerechtigkeit das einzig tragfeste Fundament aller Staatswesen sei, warnt er davor, in Deutschland würden die Rechtssicherheit zerstört, das Rechtsbewusstsein untergraben und das Vertrauen in die Staatsführung vernichtet. Als deutscher Mann, als ehrenhafter Staatsbürger, als Vertreter der christlichen Religion, als katholischer Bischof rufe er laut: „Wir fordern Gerechtigkeit!“

20. Juli 1941 – Überwasserkirche

Die zweite Predigt,[40] die von Galen am 20. Juli 1941 in der Überwasserkirche hielt, beginnt er mit der Feststellung, dass die Angriffe der Kriegsgegner die Stadt nicht mehr erreicht hätten, die Angriffe der Gegner im Inneren des Landes unbekümmert fortgesetzt worden seien. Er weist auf die Beschlagnahme zahlreicher weiterer Klöster und die Vertreibung ihrer Bewohner hin. Er berichtet davon, dass sein bei einem Besuch des Regierungspräsidenten und in einem Telegramm an die Reichskanzlei des Führers[41] vorgebrachter Protest nichts genützt habe.

Bereits jetzt sei eingetreten, was er vor einer Woche vorhergesagt habe: man stehe vor den Trümmern der inneren Volksgemeinschaft, die in diesen Tagen rücksichtslos zerschlagen worden sei. Da Christen aber keine Revolution machten, gebe es nur ein Kampfmittel: starkes, zähes, hartes Durchhalten. Er benutzt dazu folgendes Bild:

„Wir sind Amboß und nicht Hammer! Aber seht einmal zu in der Schmiede! Fragt den Schmiedemeister und laßt es euch von ihm sagen: Was auf dem Amboß geschmiedet wird, erhält seine Form nicht nur vom Hammer, sondern auch vom Amboß. Der Amboß kann nicht und braucht nicht zurückzuschlagen; er muß nur fest, nur hart sein. Wenn er hinreichend zäh, fest, hart ist, dann hält meistens der Amboß länger als der Hammer.“

Er fordert die Gläubigen in diesem Zusammenhang auf, bei allen Schlägen, die auf sie niedersausen, stark, fest und unerschütterlich zu bleiben, aber auch stets bereit zu sein, in äußerstem Opfermut nach dem Wort zu handeln: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!“

3. August 1941 – St. Lamberti

14 Tage später berichtet er zu Beginn der dritten Predigt[42] von weiteren Besetzungen und Beschlagnahmen von Klöstern und legt dann ausgehend von einer Schriftstelle im Tagesevangelium „Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie“ (Lk 19,41 EU) dar, dass Jesus über Jerusalem weint, weil der Mensch seinen Willen gegen den Willen Gottes stelle. Hierauf berichtet er, dass jetzt auch in der Provinz Westfalen aus Heil- und Pflegeanstalten Kranke abtransportiert werden und die Angehörigen nach kurzer Zeit die Mitteilung erhielten, der Kranke sei verstorben und die Leiche bereits eingeäschert. Dabei vertritt er den „an Sicherheit grenzende[n] Verdacht, daß man dabei jener Lehre folgt, die behauptet, man dürfe sogenanntes ‚lebensunwertes Leben‘ vernichten“. Dem hält er entgegen, dass jede mit Überlegung ausgeführte vorsätzliche Tötung Mord sei. Da nach dem Strafgesetzbuch schon strafbar sei, wer von einem bevorstehenden Verbrechen wider das Leben wisse und es nicht der Behörde anzeige, habe er bei der Staatsanwaltschaft Münster und dem Polizeipräsidenten Strafanzeige[43] gestellt. Er hält der Ansicht, man dürfe unproduktives Leben töten, vor, sie stelle den Menschen mit einer alten Maschine oder einem lahmen Pferd gleich, und verwirft diese Gleichsetzung mit den Worten:

„Nein, ich will den Vergleich nicht bis zu Ende führen –, so furchtbar seine Berechtigung ist und seine Leuchtkraft! Es handelt sich hier ja nicht um Maschinen, es handelt sich nicht um ein Pferd oder eine Kuh, … Nein, hier handelt es sich um Menschen, unsere Mitmenschen, unsere Brüder und Schwestern! Arme Menschen, kranke Menschen, unproduktive Menschen meinetwegen! Aber haben sie damit das Recht auf das Leben verwirkt? Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange wir produktiv sind, solange wir von den anderen als produktiv anerkannt werden?“

Wenn man den Grundsatz aufstelle, dass man den unproduktiven Mitmenschen töten dürfe, dann sei keiner seines Lebens mehr sicher, keiner könne Vertrauen zum Arzt haben und allgemeines gegenseitiges Misstrauen werde bis in die Familien hinein getragen. Er verweist demgegenüber auf die unveränderte Bedeutung des fünften Gebotes „Du solltst nicht töten“ und entwickelt, dass die Machthaber auch die anderen der Zehn Gebote beiseite gesetzt und zu deren Übertretung aufgefordert hätten. Deshalb müsse Ernst gemacht werden mit dem Wort „Lieber sterben als sündigen“, indem jeder sich dem Einfluss derjenigen entziehe, die so gottwidrig dachten und handelten.

Wirkungen

Die Predigten wurden – zumeist durch Abschreiben mit der Schreibmaschine – zunächst innerhalb katholischer Kleingruppen in ganz Deutschland verbreitet, erreichten aber sehr bald über Arbeitsstätten und Luftschutzkeller eine breitere Öffentlichkeit. Insbesondere die vom Bischof sprachlich lediglich im Konjunktiv als mögliche Konsequenz dargestellte Tötung von Kriegsinvaliden wurde als Tatsachenbehauptung aufgenommen und verschärfte die Wirkung der Predigten beträchtlich. Da die Machthaber zu der Einschätzung gelangten, dass ihre Versuche einer Geheimhaltung der Tötung von Kranken gescheitert waren, weiterer Widerstand der Kirchen zu befürchten stand und die „Euthanasie“ sich als in weiten Teilen der Bevölkerung nicht konsensfähig erwies, wurde die Aktion T4 unterbrochen und erst ein Jahr später in weniger auffälliger Form fortgesetzt.[44]

Widerstand

Quellen,[45] die der wissenschaftlichen Öffentlichkeit erstmals durch Dokumente aus dem Seligsprechungsprozess bekannt geworden sind, deuten darauf hin, dass von Galen Kontakte zum Widerstandskreis um Carl Friedrich Goerdeler unterhielt und Goerdeler im November 1943 in Münster getroffen hat. Sein mit ihm eng verbundener Bruder Franz, ehemaliger preußischer Landtagsabgeordneter der Zentrumspartei und kompromissloser Gegner des Nationalsozialismus, wurde 1944 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen verschleppt, ohne dass ihm sein Bruder helfen konnte.

Weiterhin wurden Abschriften seiner Predigten unter der Hand weitergereicht – so auch von Soldaten an den damaligen Zwangsarbeiter Karol Wojtyła. Dem späteren Papst zeigte sich so das „andere Deutschland“, also dass es auch unter Deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus gab.

Reaktion des Regimes

Bereits sein Fastenhirtenbrief 1934 wurde vom Gauleiter als vom Hass gegen den Nationalsozialismus diktiert eingeschätzt.[46] Nach den drei Predigten forderte der Gauleiter in Berlin dringend die Verhaftung des Bischofs. Martin Bormann, Stabsleiter bei Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, erwog, von Galen hängen zu lassen. Joseph Goebbels sprach sich dafür aus, keine katholischen Märtyrer während des Krieges zu schaffen und die Beseitigung von Galens auf die Zeit „nach dem Endsieg” zu verschieben, da er Unruhen im Münsterland befürchtete.[47]

Sonstiges

Von Galen wurde noch im Jahre 1936 Mitglied bei der katholischen Studentenverbindung F.A.V. Rheno-Guestfalia (Hann. Münden) Göttingen im Cartellverband (CV). Die Aufnahme in den CV war 1936 nur heimlich möglich, da das NS-Regime dessen Auflösung angeordnet hatte.

Am 3. Mai 1937 verlieh ihm die theologische Fakultät der Universität Innsbruck offiziell „in Würdigung seiner Verdienste in Seelsorge“ die Ehrendoktorwürde in Theologie, die vom Rektor in der Feierstunde gewählte Formulierung, von Galen habe eine Dissertation über soziale Gerechtigkeit und Liebe nicht mit der Feder, sondern mit dem Herzen und dem Einsatz der ganzen Persönlichkeit geschrieben, würdigte dessen Einsatz gegen die NS-Ideologie und im Kampf um die Bekenntnisschule.[48]

Nachkriegszeit

1945 erklärte von Galen in seinem ersten Interview[49] gegenüber der anglo-amerikanischen Presse, dass, obwohl er und andere gebildete Deutsche Antinazis sein könnten, sie trotzdem treu gesinnt sein müssten gegenüber dem Vaterland und sie daher die Alliierten als Feinde betrachten müssten. Im Juni 1945 entwarf er mit 12 Grundforderungen zum Wiederaufbau und zur Neuordnung unserer Heimat und des deutschen Vaterlands[50] ein seinen naturrechtlichen Vorstellungen entsprechendes Parteiprogramm. In Fortführung seines Ansatzes aus Die Pest des Laizismus sieht er den Grund für den Untergang in der Auflehnung gegen die gottgewollte Wertordnung durch Verabsolutierung säkularer Prinzipien.[51] Von Galen kritisierte in den nächsten Monaten verschiedene Maßnahmen der Besatzungsmächte, insbesondere die Internierung von Angehörigen des öffentlichen Dienstes und der NSDAP in Lagern sowie die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Ostgebieten.[52] Die verbreitete These von einer deutschen Kollektivschuld wies er bereits am 1. Juli 1945 in einer in Telgte gehaltenen Predigt[53] öffentlich zurück.

Wie mehrere andere Kirchenvertreter seiner Zeit forderte von Galen Nachsicht gegenüber verurteilten Funktionären der NSDAP und Kriegsverbrechern. Im Juni 1945 unterstützte er die in der Nachkriegszeit populäre Ansicht der „sauberen Wehrmacht“, nach der sich nur ein relativ kleiner Teil der Deutschen an den Kriegsverbrechen beteiligt hatte: „Wir wollen auch innig danken unseren christlichen Soldaten, jenen, die in gutem Glauben, das Rechte zu tun, ihr Leben eingesetzt haben für Volk und Vaterland und auch im Kriegsgetümmel Herz und Hand rein bewahrt haben von Hass, Plünderungen und ungerechter Gewalttat.” Wie Kurt Meyer („Panzermeyer“), General der Waffen-SS, in seinen Memoiren erklärte, setzte sich von Galen mit folgenden Worten dafür ein, dass die Meyer drohende Todesstrafe nicht vollzogen würde: „Nach den mir gemachten Mitteilungen ist der General Kurt Meyer zum Tode verurteilt worden, weil ihm unterstellte Männer Verbrechen begangen haben, die er nicht veranlaßt noch gebilligt hat. Als Vertreter christlicher Rechtsauffassung, nach der jeder Mensch nur für seine eigenen Taten verantwortlich und gegebenenfalls bestrafbar ist, unterstütze ich deshalb das Gnadengesuch für den Generalmajor Meyer und bitte um Erlaß der zuerkannten Strafe.“ (zitiert in: Grenadiere! von Kurt Meyer).

Ernennung zum Kardinal

Wappen Clemens August Graf von Galens als Kardinal
Erinnerungstafel in San Bernardo alle Terme in Rom

Am 18. Februar 1946 wurde er von Papst Pius XII. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Bernardo alle Terme in das Kardinalskollegium aufgenommen. Die überraschende Ernennung dreier deutscher Bischöfe (Joseph Frings, Clemens August Graf von Galen und Konrad Graf von Preysing) zu Kardinälen kommentierte von Galen so:[54]

„Der Heilige Vater hat damit anerkannt, daß nicht alle Deutschen vollzählig der Verdammung unterliegen, die die Welt gegen sie aussprechen wollte. Vor aller Welt hat er als übernationaler und unparteiischer Beobachter das deutsche Volk als gleichberechtigt in der Gemeinschaft der Nationen anerkannt, …“

– Predigt in Rom am 17. Februar 1946

Bei Besuchen von Kriegsgefangenenlagern im Raum Tarent und Bari vom 26. Februar bis 2. März 1946 erwähnte von Galen in Ansprachen seine Todesahnungen. Der ihn begleitende Domkapitular berichtet den Satz:[55] „Meine Zeit ist bald vorbei, und wenn ich dort oben bin, wendet euch nur an mich.“ Bei seiner Rückkehr nach Münster am 16. März 1946, seinem 68. Geburtstage, wurde ihm ein großer Empfang bereitet. Die Stadt Münster ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. In einer Dankansprache auf dem Domplatz vertrat er die Ansicht, Zustimmung und Haltung der Gläubigen hätten ihm erst seinen Kampf ermöglicht, ihm aber auch – wie er mit großer Bewegung und versagender Stimme ausführte [56] – die Krone des Martyriums versagt.

Tod

Grab in der Ludgeruskapelle des Doms zu Münster

Von Galen wurde am 19. März 1946 mit starken Bauchschmerzen in das St.-Franziskus-Hospital in Münster eingeliefert und verstarb dort am 22. März 1946, also nur wenige Tage nach seiner Rückkehr aus Rom, an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs. Seine letzten Worte waren:[57] „Ja, Ja, wie Gott es will. Gott lohne es Euch. Gott schütze das liebe Vaterland. Für ihn weiterarbeiten … oh, Du lieber Heiland!“. Er wurde am 28. März 1946 in einer der unter Christoph Bernhard Graf von Galen erbauten Galenschen Kapellen, der Ludgerus-Kapelle des Domes zu Münster, beigesetzt. Die vom Südtiroler Bildhauer Siegfried Moroda geschaffene Grabplatte trägt die Aufschrift „Hic exspectat resurrectionem mortuorum Clemens Augustinus de Galen S.R.E. presbyter cardinalis episcopus Monasteriensis“, übersetzt: „Hier erwartet die Auferstehung der Toten Clemens August von Galen, der heiligen römischen Kirche Kardinalpriester, Bischof von Münster“.[58]

Seligsprechung

Einladungsplakat zur Seligsprechungsfeier in Rom

Am 10. Juli 1956 bat die Priesterbruderschaft Confraternitas Sacerdotum Bonae Voluntatis den Nachfolger von Galens, Bischof Michael Keller, um Einleitung des Seligsprechungsprozesses. Der Prozess wurde daraufhin am 22. Oktober 1956 in Münster und im November 1959 bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse eingeleitet und im November 2004 positiv abgeschlossen. Als das erforderliche Wunder wurde die Spontanheilung des im Sterben liegenden indonesischen Jungen Hendrikus Nahak von einem Blinddarmdurchbruch auf Fürbitte der Steyler Missionsschwester Vianelde Keuß an Galen anerkannt. Am 9. Oktober 2005 wurde Clemens August Graf von Galen durch Papst Benedikt XVI. mit dem Apostolischen Schreiben Veritatis splendor[59] selig gesprochen. Kardinal José Saraiva Martins (Portugal), der Kardinalpräfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, zelebrierte die Seligsprechungsfeier im Petersdom in Rom, an der auch Papst Benedikt XVI. teilnahm.

Der Gedenktag Clemens August Graf v. Galens ist der 22. März.

Stätten der Galenverehrung

Im Zuge des Seligsprechungsverfahrens wurde das Grab Galens im Sommer 2005 geöffnet und Reliquien entnommen, die nach der Seligsprechung in einer Reihe von Kirchen zur Verehrung niedergelegt wurden. Am 12. Dezember 2005 erhielt der Ludgerus-Dom in Billerbeck eine Reliquie, wo sie gemeinsam mit der des Bistumsgründers Liudger in einem Schrein aufbewahrt werden soll.

Am 28. Januar 2006 wurde eine Reliquie Galens durch Bischof Reinhard Lettmann in den Xantener Dom überführt und in einer Wand der Krypta eingesetzt, die von Galen genau 70 Jahre zuvor eingeweiht hatte. Am 10. Februar desselben Jahres übergaben Weihbischof Heinrich Janssen aus Münster und Bischof Heinrich Mussinghoff von Aachen eine Reliquie an die Kirche San Bartolomeo all’Isola in Rom, die dem Andenken der Märtyrer des 20. Jahrhunderts geweiht ist.

Am ersten Gedenktag, dem 22. März 2006, schenkte Bischof Lettmann der Wallfahrtskirche in Rieste-Lage eine Reliquie. Vier Tage später, am 26. März, wurde ein vom Ahlener Goldschmiedemeister Werner Fischer entworfenes und von seinem Sohn Goldschmiedemeister Raphael Fischer gefertigtes Reliquiar in Form einer stilisierten Hand mit einer Fingerreliquie durch Bischof Lettmannn und Propst Erdbürger in die Stele des Gnadenbildes der Wallfahrtskapelle in Telgte feierlich eingesetzt.[60] Von Galen war häufig nach Telgte gepilgert und hatte vor dem Gnadenbild gebetet.

Reliquiar in der Krypta der Bethener Wallfahrtsbasilika

Eine weitere Reliquie von Galens wurde am 11. Februar 2007 in seiner früheren Wirkungsstätte St. Matthias in Berlin-Schöneberg in ein stelenförmiges Reliquiar eingesetzt und durch den Vize-Postulator des Seligsprechungsverfahrens, den Münsteraner Domkapitular Martin Hülskamp, geweiht. Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst setzte am 5. August 2007 eine Galenreliquie in der Surendorfer Kapelle in Reken-Hülsten ein. Am 21. August 2007 legte Bischof Reinhard Lettmann eine Fingerreliquie Galens in der Krypta der St.-Marien-Basilika in Cloppenburg-Bethen nieder, dem Wallfahrtsort des Oldenburger Münsterlandes. Zuletzt setzte Bischof Lettmann eine Reliquie in der Beichtkapelle des Wallfahrtsortes Kevelaer ein. Ein Finger Galens befindet sich auch im Altar in der Michaelskapelle der Jugendburg Gemen bei Borken. Die Jugendburg wurde durch Galen in Erinnerung an die Jugenderziehung im Nationalsozialismus eingerichtet, um einer nochmaligen Entwicklung zu einer so einseitigen Erziehung entgegenzuwirken.

Heute tragen zahlreiche Institutionen und insbesondere Schulen seinen Namen.

Die am 21. September 1956 gegossene größte Glocke des Domes zu Münster wurde ihm zu Ehren „Kardinal“ genannt.[61]

Historische Bewertung

Denkmal für Clemens August Graf von Galen bei Lippborg
Detail des Denkmals

Person und Werk werden unterschiedlich bewertet. Von Galen wird – abgesehen von vereinzelten Stimmen, die ihn als Wegbereiter und Anhänger des Regimes darstellen – von einer breiten Öffentlichkeit als Gegner des NS-Regimes angesehen. Unterschiedlich bewertet werden Beginn der Gegnerschaft, Umfang der Auseinandersetzung und Beweggrund von Galens. Dabei stehen sich im wesentlichen drei Hauptströmungen gegenüber.

Eine erste Gruppe von Autoren sieht von Galen als Widerstandskämpfer an. Vor allem in der durch die persönliche Beziehung zu ihm geprägten Literatur der ersten Nachkriegszeit,[62] rein hagiographischen Darstellungen,[63] aber auch in neueren Stellungnahmen[64] wird die Auffassung vertreten, von Galen sei bereits als Pfarrer und später als Bischof gegen den Nationalsozialismus eingestellt gewesen. Diese Auffassung sieht den Grund für seine Ablehnung der Republik als Staatsform nicht in einer Sympathie für die Monarchie, sondern in der Ablehnung jeder Rechtssetzung, die sich allein auf die Macht gründet (hier: der Mehrheit) und jeder Regierung, die sich nicht am von Gott gesetzten Naturrecht orientiert.[65] Das Motiv von Galens für sein politisches Engagement sei stets seelsorgerisch gewesen.[66] Innerhalb dieser Auffassung bestehen über die parteipolitische Einordnung weitere Differenzen: Teilweise wird gesagt, von Galen sei aufgrund der naturrechtlichen Begründung seiner politischen Ansichten nicht in das politische Spektrum einzuordnen,[67] teilweise wird vertreten, er habe trotz Differenzen bei einzelnen praktisch-politischen Fragen seine Bindung an die Zentrumspartei nie aufgegeben.[68] Das Verhalten von Galens sei Widerstand gewesen, gleich welche Definition von Widerstand zugrunde gelegt wird, da seine Proteste – im Stufenkonzept der Widerstandsforschung – von den Herrschenden als systemgefährdend eingeschätzt worden seien und – wirkungsgeschichtlich betrachtet − an den Grundfesten des Regimes gerüttelt hätten.[69]

Eine zweite Gruppe von Autoren schätzt von Galens Haltung nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches am Ende des Krieges 1918 als national-konservativ und rechts von der Mitte ein, wie sie die Zentrumspartei verkörperte.[70] Sie sieht in von Galen einen typischen Vertreter seiner Zeit, der wie weite Teile der Eliten des Kaiserreichs die Weimarer Republik ablehnte. Sein politisches Denken kann insofern als „obrigkeitsstaatlich“ angesehen werden, als er sich – als zutiefst schrifttreuer Christ – die Mahnung des Apostels Paulus zueigen machte: „Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt.“ (Röm 13,1 EU). Gerade in der Erkenntnis, dass ein Regime, das die fundamentalen Menschenrechte verletzt, die Berechtigung seiner göttlichen Einsetzung verwirkt hat, sehen heute nicht wenige die herausragende Leistung von Galens. Außerdem wird die Bezeichnung als Widerstandskämpfer mit der Begründung abgelehnt, Widerstand leiste nicht schon, wer Kritik an Auswüchsen übe, sondern nur, wer die herrschende Macht brechen und überwinden wolle.[71]

Der dritten Gruppe sind von Galens Kritiker zuzuordnen. Diese machen geltend, von Galen sei ein Gegner der Weimarer Verfassung gewesen und habe als streng antiliberal und antisozialistisch gegolten. Besonders kritisieren sie, er habe die nationalsozialistische Regierung als rechtmäßig eingesetzte Obrigkeit bezeichnet und das deutsche Großmachtstreben unterstützt.[72] John S. Conway (Department of History, University of British Columbia) ist der Auffassung[73], ein zutreffendes Epitaph werde von Galen mit der Einschätzung des britischen Foreign Office gesetzt: “… the most outstanding personality among the clergy in the British zone. … Statuesque in appearance and uncompromising in discussion, this oak-bottomed old aristocrat … is a German nationalist through and through.” Es werden insbesondere die Fragen aufgeworfen, ob die Verteidigung der kirchlichen Rechte schon als Widerstand angesehen werden kann, und was von Galen bewogen hat, nicht in der gleichen Art und Weise öffentlich gegen die Verfolgung und Vernichtung der Juden, gegen den Antisemitismus und gegen die Beseitigung von Liberalen, Demokraten und Kommunisten zu protestieren.[74] Ebenso betont diese Auffassung die Einstellung von Galens zum Zweiten Weltkrieg als Abwehrkampf gegen den Kommunismus und stellt die Frage, warum der Bischof nicht spätestens nach der dritten Predigt zum offenen Widerstand und zur Wehrdienstverweigerung aufgerufen habe.[75]

Vereinzelt geblieben ist die Ansicht, von Galen gebühre wie der katholischen Kirche insgesamt „in einer Skala der Verantwortungen für die faschistische Barbarei eine erstrangige Position“, seine reaktionäre Gesinnung sei der Grund für seine Ernennung zum Kardinal gewesen.[76] Ebenso singulär blieb die Andeutung, bei dem Einsatz von Galens in der dritten Predigt für Geisteskranke und Behinderte hätten „kirchlich-ideologische wie finanzielle Überlegungen“ eine Rolle gespielt.[77]

Werke

  • Die „Pest des Laizismus” und ihre Erscheinungsformen. Aschendorff, Münster 1932
  • Katholische Glaubenslehre. Regensberg, Münster 1940
  • Akten, Briefe und Predigten, 1933–1946; bearbeitet von Peter Löffler, Matthias-Grünewald, Mainz 1988. ISBN 3-7867-1394-4 (Rezension in englischer Sprache von John S. Conway, Januar 1997, bei H-Net Reviews)

Literatur

Druckwerke

Hörbuch

  • Geschichtsort Villa ten Hompel, LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hrsg.): Clemens August Graf von Galen. Tonzeugnisse des „Löwen von Münster“. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2007, ISBN 978-3-923432-67-7

Dokumentarfilm

  • Nicht Lob noch Furcht – Clemens August Graf von Galen. Dokumentation des LWL-Medienzentrum für Westfalen, Deutschland 2005, circa 35 Min.

Weblinks

Biografien

Einzelne Beiträge

Quellen

  1. Kirchenbucheintrag Nr. 19/1878 der Pfarrgemeinde St. Catharina Dinklage, Faksimile bei Maria Anna Zumholz: Die Tradition meines Hauses. Zur Prägung Clemens August Graf von Galens in Elternhaus, Schule und Universität. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 13.
  2. Clemens Heitmann: Clemens August Kardinal von Galen und seine geistlichen Verwandten. Friesoythe 1983, S. 103, 128.
  3. Clemens Heitmann, Clemens August Kardinal von Galen und seine geistlichen Verwandten. Friesoythe 1983, S. 72, 142.
  4. Günter Beaugrand: Kardinal von Galen – Weder Lob noch Tadel. Ardey, Münster 2005, ISBN 3-87023-312-5, S. 16 f.; Irmgard Klocke: Kardinal von Galen. Der Löwe von Münster. Zum 100. Geburtstag. Pattloch, Aschaffenburg 1978, ISBN 3-557-91154-3, S. 7–8.
  5. Anna Maria Zumholz: Die Tradition meines Hauses. Zur Prägung Clemens August Graf von Galens in Elternhaus, Schule und Universität. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 15.
  6. Maria Anna Zumholz, Die Tradition meines Hauses. Zur Prägung Clemens August Graf von Galens in Elternhaus, Schule und Universität. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 18.
  7. Peter Löffler: Clemens August Kardinal von Galen – Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses zu Münster 21.3.76 – 19.4.76. Ausstellungskatalog, Münster 1976, S. 5.
  8. Markus Trautmann: Clemens August von Galen. Ich erhebe meine Stimme. Topos, Kevelaer 2005, ISBN 3-7867-8566-X, S. 17.
  9. Gottfried Hasenkamp: Der Kardinal – Taten und Tage des Bischofs von Münster Clemens August Graf von Galen. Aschendorff, Münster, 2. Aufl. 1985, ISBN 3-402-05126-5, S. 9–10.
  10. a b c d e Hans-Günter Hermanski, Bernhard Ossege: Kardinal von Galen Ein mutiger Christ in dunkler Zeit: Ein Vorbild für uns? – Materialien der religionspädagogischen Arbeitshilfe für die Sekundarstufen I und II. Dialogverlag, Münster 2006, ISBN 978-3-937961-35-4 Teil M1.
  11. Barbara Imbusch: „…nicht parteipolitische, sondern katholische Interessen“ – Clemens August Graf von Galen als Seelsorger in Berlin 1906 bis 1929. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 32–33.
  12. Barbara Imbusch: „…nicht parteipolitische, sondern katholische Interessen“ – Clemens August Graf von Galen als Seelsorger in Berlin 1906 bis 1929. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, S. 34–35.
  13. Irmgard Klocke: Kardinal von Galen. Der Löwe von Münster. Zum 100. Geburtstag. Pattloch, Aschaffenburg 1978, S. 13.
  14. Von Galen in dem Aufsatz Wo liegt die Schuld? In: Historische-politische Blätter 1919, zitiert nach Markus Trautmann, Clemens August von Galen. Ich erhebe meine Stimme. Topos, Kevelaer 2005, S. 21.
  15. Sr. Pascalina Lehnert: Ich durfte ihm dienen. – Erinnerungen an Papst Pius XII. Wilhelm Naumann, Würzburg, 1990, S. 40–41.
  16. Aschendorff, Münster, 1932.
  17. Enzyklika „Quas primas“ vom 11. Dezember 1925 – Über die Einsetzung des Christkönigsfestes, unter Tz. 29 Text online.
  18. Rudolf Morsey: Clemens August Kardinal von Galen. Versuch einer historischen Würdigung. Vortrag bei der Gedenkfeier aus Anlass des 20. Todestags am 24. April 1966 im Stadttheater Münster; Joachim Kuropka: Clemens August Graf von Galen – Sein Leben und Wirken in Bildern und Dokumenten. Günter Runge, Cloppenburg 1992, ISBN 3-926720-07-7, S. 10.
  19. Ludger Grevelhörster: Kardinal Clemens August Graf von Galen in seiner Zeit. Aschendorff, Münster 2005, ISBN 3-402-03506-5, S. 57.
  20. Rudolf Morsey: Clemens August Kardinal von Galen – Bischöfliches Wirken in der Zeit der Hitler-Herrschaft. Landeszentrale für politische Bildung, Düsseldorf 1987, S. 13.
  21. Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 46–47.; vgl. auch Rudolf Willenborg: „Katholische Eltern, das müßt ihr wissen!“ – Der Kampf des Bischofs Clemens August Graf von Galen gegen den totalen Erziehungsanspruch des Nationalsozialismus. Wirkungen auf Partei und Staat unter besonderer Berücksichtigung des oldenburgischen Teils der Diözese Münster. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 101, 102–103.
  22. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 67 ff.
  23. Rudolf Morsey, Clemens August Kardinal von Galen – Bischöfliches Wirken in der Zeit der Hitler-Herrschaft. Landeszentrale für politische Bildung, Düsseldorf 1987, S. 14.
  24. Wilhelm Neuss: Kampf gegen den Mythus des 20. Jahrhunderts. Ein Gedenkblatt an Clemens August Kardinal Graf Galen. J.P. Bachem, Köln, 1947, S. 18–19 und 23–24.
  25. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 168 ff.
  26. Joachim Kuropka: Clemens August Graf von Galen (1878–1946) – Ein großer Niedersachse. Begleitheft zur Ausstellung im Niedersächsischen Landtag 10. bis 19. Juni 1992, S. 9–10.
  27. Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 1438 ff.
  28. Maria Anna Zumholz: Clemens August Graf von Galen und der deutsche Episkopat 1933–1945. in: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 185–186.
  29. Anna Maria Zumholz: Clemens August Graf von Galen und der deutsche Episkopat 1933–1945. in: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, S. 189–190.
  30. Peter Löffler, Clemens August Kardinal von Galen – Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses zu Münster 21.3.76 – 19.4.76. Ausstellungskatalog, Münster 1976, S. 8.
  31. Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 439 ff.
  32. Hubert Wolf, in: Geschichtsort Villa ten Hompel, LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hrsg.): Clemens August Graf von Galen. Tonzeugnisse des „Löwen von Münster“. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2007, Nr. 5, ISBN 978-3-923432-67-7.
  33. De civitate Dei IV. 4, 2.
  34. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 357–358.
  35. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 365.
  36. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 747.
  37. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 901, 902.
  38. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 843 ff.
  39. Wahlspruch Kaiser Franz I. nach Platon, Nomoi I, 8.
  40. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 855 ff.
  41. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 852.
  42. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 874 ff.
  43. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 869.
  44. Winfried Süß: Bischof von Galen und die nationalsozialistische „Euthanasie“. In: zur debatte 2005, S. 18–19 Onlineausgabe.
  45. Stefania Falasca: The bishops and the coup. in: 30Days, Januarheft 2005 Onlineausgabe; Stefania Falasca: Un vescovo contro Hitler – Von Galen, Pio XII e la resistenza al nazismo. Cinisello Balsamo, Mailand 2006. ISBN 88-215-5634-4.
  46. Faksimile des Berichts vom 6. April 1934 an die Reichskanzlei abgedruckt bei: Joachim Kuropka: Clemens August Graf von Galen – Sein Leben und Wirken in Bildern und Dokumenten. Günter Runge, Cloppenburg 1992, ISBN 3-926720-07-7, S. 112.
  47. Joachim Kuropka: Clemens August Graf von Galen (1878–1946) – Ein großer Niedersachse. Begleitheft zur Ausstellung im Niedersächsischen Landtag 10. bis 19. Juni 1992, S. 5–6.
  48. Vgl. Jozef Niewiadomski: Clemens August von Galen. Seligsprechung in Rom am 9. Oktober 2005. Innsbrucker theologischer Leseraum 2.9.2005; Maria Anna Zumholz, Die Tradition meines Hauses. Zur Prägung Clemens August Graf von Galens in Elternhaus, Schule und Universität. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, S. 25.
  49. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 1104.
  50. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 1169–1170.
  51. Susanne Leschinski: Clemens August Kardinal von Galen in der Nachkriegszeit 1945/46. In: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 257.
  52. Susanne Leschinski: Clemens August Kardinal von Galen in der Nachkriegszeit 1945/46. In: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 247 ff.
  53. Peter Löffler, Clemens August Kardinal von Galen – Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses zu Münster 21.3.76 – 19.4.76. Ausstellungskatalog, Münster 1976, S. 5.
  54. Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 1302.
  55. Max Bierbaum: Die letzte Romfahrt des Kardinals von Galen. Aschendorff, Münster 1946, S. 87.
  56. Gottfried Hasenkamp: Heimkehr und Heimgang des Kardinals. Münster, Aschendorff, 2. Aufl. 1946, S. 8; Peter Löffler (Hrsg.): Bischof Clemens August Graf von Galen – Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-506-79840-5, S. 1325 (Transkription aus dem Schallarchiv des Westdeutschen Rundfunks, DOK 6a-b); Geschichtsort Villa ten Hompel, LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hrsg.): Clemens August Graf von Galen. Tonzeugnisse des „Löwen von Münster“. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2007, Nr. 10, ISBN 978-3-923432-67-7.
  57. Aufzeichnung des behandelnden Arztes Dr. Warnecke, zitiert bei: Max Bierbaum: Kardinal von Galen. Bischof von Münster. Regensberg, Münster 1947, S. 77; Gottfried Hasenkamp: Heimkehr und Heimgang des Kardinals, S. 13.
  58. Peter Löffler, Clemens August Kardinal von Galen – Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses zu Münster 21.3.76 – 19.4.76. Ausstellungskatalog, Münster 1976, S. 75.
  59. Benedictus XVI.: Litterae Apostolicae „Veritatis splendor“, in: AAS 4 (2006), S. 317.
  60. Die Rückkehr des Kardinals. Kirchensite des Bistums Münsters.
  61. Bernd Haunfelder, Edda Baußmann, Axel Schollmeier: „Ein wunderherrliches Werk“. Die Feierlichkeiten zum Wiederaufbau des Domes in Münster 1956. Aschendorff, Münster 2006, ISBN 3-402-00428-3.
  62. Max Bierbaum: Kardinal von Galen. Bischof von Münster. Regensberg, Münster 1947, S. 78 ff.; Max Bierbaum: Nicht Lob nicht Furcht – Das Leben des Kardinals von Galen nach unveröffentlichten Briefen und Dokumenten. Regensberg Münster, 7. Aufl. 1974, ISBN 3-7923-0357-4, S. 304.
  63. Irmgard Klocke: Kardinal von Galen. Der Löwe von Münster. Zum 100. Geburtstag. Pattloch, Aschaffenburg 1978, ISBN 3-557-91154-3, S. 35 ff.; Reinhard Schmoeckel: Stärker als Waffen. Hoch, Düsseldorf, 1957, ISBN 3-7779-0122-9, S. 114.
  64. Günter Beaugrand: Kardinal von Galen – Weder Lob noch Tadel. Ardey, Münster 2005, ISBN 3-87023-312-5, S. 12 f.; Ludger Grevelhörster: Kardinal Clemens August Graf von Galen in seiner Zeit. Aschendorff, Münster 2005, ISBN 3-402-03506-5, S. 141 ff.
  65. Barbara Imbusch: „…nicht parteipolitische, sondern katholische Interessen“ – Clemens August Graf von Galen als Seelsorger in Berlin 1906 bis 1929. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, S. 47.
  66. Joachim Kuropka: Clemens August Graf von Galen im politischen Umbruch der Jahre 1932 bis 1934. In: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 93.
  67. Günter Beaugrand, a.a.O.
  68. Joachim Kuropka: a.a.O.
  69. Joachim Kuropka: Hat Bischof Clemens August Graf von Galen Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet? In: Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 371 ff.
  70. Gottfried Hasenkamp: Der Kardinal, a.a.O., S. 16 f.; Rudolf Morsey, a.a.O., S. 9.
  71. Marie-Corentine Sandstede-Auzelle, Gerd Sandstede: Clemens August Graf von Galen. Bischof von Münster im Dritten Reich. Aschendorff, Münster 1986, ISBN 3-402-03267-8, S. 2–3.
  72. Dirk Stelter: Widerstand – Protest – Anpassung – Unterstützung: Die Kirchen im Nationalsozialismus. in: Stefan Rahner, Franz-Helmut Richter, Stefan Riese, Dirk Stelter: „Treu deutsch sind wir – wir sind auch katholisch“. Kardinal von Galen und das Dritte Reich. WURF, Münster 1987, ISBN 3-923881-21-5, S. 28 ff.
  73. John S. Conway: Review of Beth A. Griech-Polelle, Bishop von Galen: German Catholicism and National Socialism. H-German, H-Net Reviews, April 2003. Onlineausgabe.
  74. Karlheinz Deschner, Horst Herrmann: Der Antikatechismus. 200 Gründe gegen die Kirchen und für die Welt. Rasch und Röhring, Hamburg 1991, ISBN 3-89136-302-8, S. 240; Karlheinz Deschner: Mit Gott und den Faschisten – Vatikan und Faschismus. Hans E. Günther, Stuttgart 1965, S. 139 f.; vgl. zur Quellenlage: Werner Teubner, Gertrud Seelhorst: „Die christliche Frohbotschaft ist die von Gott den Menschen aller Rassen geschenkte unveränderliche Wahrheit.“ – Der deutsche Episkopat, Bischof von Galen und die Juden. In Joachim Kuropka (Hrsg.): Neue Forschungen zum Leben und Wirken des Bischofs von Münster. Regensberg, Münster 1992, ISBN 3-7923-0636-0, S. 221 ff.
  75. Johannes Fleischer: Der Mythos vom heiligen Widerstandskämpfer – Die „Generallinie“ des Kardinals von Galen. In: Stefan Rahner, Franz-Helmut Richter, Stefan Riese, Dirk Stelter: a.a.O., S. 80 ff.
  76. Reinhold Schmitt: Der Kardinal und das 3. Reich – Legende und Wahrheit über Kardinal von Galen. Schriftenreihe Zeitgeschichtliche Dokumentation, III. Jahrgang, Heft 16/17, 3. Aufl. 1980, SZD-Verlag Münster, S. 10, 18.
  77. Reinhold Schmitt: Wie scharfprankig war der „Löwe von Münster“? In: Stefan Rahner, Franz-Helmut Richter, Stefan Riese, Dirk Stelter: a.a.O., S. 78–79.

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