Clergue

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Lucien Clergue (* 14. August 1934 in Arles) ist ein französischer Fotograf, Autor und Filmemacher. Er ist insbesondere berühmt für seine Objektfotografie und Überblendungsbilder.


Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren wurde Lucien Clergue am 14. August 1934 in Arles als Sohn kleiner Ladenbesitzer. Die Eltern lassen ihn von Kind an das Violinspiel erlernen. Lucien war begabt, allerdings fehlte den Eltern das Geld, um ihn ein Studium am Konservatorium zu ermöglichen. Lucien entdeckte daher die Fotografie für sich. Schon sein frühes Werk zeigt ein ausgezeichnetes Verständnis des Mediums.

1953 lernte er Pablo Picasso bei einer Corrida kennen und zeigte ihm einige Bilder. Picasso ermutigte ihn, ihm weitere Fotografien zu senden. Lucien arbeitete ermutigt an mehrere Foto-Zyklen, unter anderen einem Zyklus über Zigeuner im Süden Frankreichs ("Saltimbanques"), der später den Gitarristen Manitas de Plata auf dem Weg zur internationalen Bekanntschaft half. 1955 kam es zu einem zweiten persönlichen Treffen, bei dem sich Lucien Clergue und Pablo Picasso auch befreundeten. Diese Freundschaft, die bis zum Tod Picassos bestehen blieb, wurde später von Clergue im Buch "Picasso mon ami" (Paris, 1993) dokumentiert. Clergue machte auch mehrere Porträt-Fotografien von Picasso.

1968 begründete er mit seinem Freund Michel Tournier das jährlich im Juli in Arles abgehaltene Fotografie-Festival Recontres Internationales de la Photographie, welches sich mittlerweile zu einer der größten und einflussreichsten Veranstaltungen in Europa entwickelt hat.

Sein Werk fand immer mehr Anerkennung. Aufträge von Magazinen und Illustrationen für Bücher, wie beispielsweise für die des Schriftstellers Yves Navarre folgten. 1979 erlangte er an der Universität der Provence in Marseille die Doktorwürde.

Clergue kämpfte erfolgreich für die Anerkennung der Fotografie als Kunst in Frankreich. Am 28. Mai 1965 eröffnete Lucien Clergue gemeinsam mit Jean-Maurice Rouquette die erste allein der Fotografie gewidmete Sektion im französischen Kunstmuseum in Arles, der viele bekannte Fotografen auf Grund der Freundschaft zu Clergue und Rouquette Werke spendeten.

Im Alter erfolgten auch zahlreiche Ehrungen für sein Lebenswerk. 2003 wurde Lucien Clergue Ritter der Légion d'honneur und im Oktober 2007 als erster Fotograf Mitglied in der französischen Academie des Beaux-Arts.

Lucien Clergue lebt und arbeitet im Moment in Arles, Frankreich.

Wirken

Themen seiner frühen Werke sind der weibliche Körper und der Stierkampf, später widmet er sich der Fragmentfotografie. Technisch wurde sein Werk sehr durch die neue Überblend- und die Polaroid-Technologie beeinflusst.

Lucien Clergue wurde sowohl von Pablo Picasso als auch von Jean Cocteau als Künstler hoch geschätzt. Picasso war schon in der 1950ern von der künstlerischen Begabung Clergues überzeugt. Er verglich die Bildkomposition und Herangehensweise mit jener der Maler Manet oder Renoir.

Für Cocteau dokumentierte Clergue die Dreharbeiten zu Das Testament des Orpheus / Le Testament d'Orphée (1960) und veröffentlichte dies 2001 auch als Bildband (L. Clergue, Jean Cocteau and the Testament of Orpheus: The Photographs, 2001). Von Cocteau stammt auch die treffende Beschreibung, die im Rahmen mit Clergues Werken so oft fallen sollte: Der Dichter mit Kamera.

Auszeichnungen

  • 2003 Légion d'honneur
  • 2007 Mitglied in der französischen Academie des Beaux-Arts (Sitz als erster Fotograf)

Werke

  • L. Clergue, Poesie der Photographie, Köln 1960, 62 S.
  • L. Clergue und J. Cocteau, Lucien Clergue - photographe, Zürich 1964, 95 S.
  • L. Clergue und J. Boissieu, Provence und Camargue, Wien u.a. 1984, 111 Bl.
  • L. Clergue, Saint-John Perse - poète devant la mer, Biarritz u.a. 1996, 96 S.
  • P. Picasso und L. Clergue, Picasso mon ami, Paris 1993, 207 S.
  • L. Clergue, Arena - signes des sables, Arles 2001, 140 S.
  • L. Clergue und D. L. Sweet, Jean Cocteau and The Testament of Orpheus - the photographs, New York, NY u.a. 2001, 144 S.
  • L. Clergue und E.-M. Turck, Poésie photographique, Munich ; Berlin ; London ; New York 2003, 143 S.

Weblinks


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