Acanthasteridae

Acanthasteridae
Dornenkronenseestern
Dornenkronenseestern

Dornenkronenseestern

Systematik
Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Klasse: Seesterne (Asteroidea)
Ordnung: Klappensterne (Valvatida)
Familie: Acanthasteridae
Gattung: Acanthaster
Art: Dornenkronenseestern
Wissenschaftlicher Name
Acanthaster planci
Linnaeus, 1758

Der Dornenkronenseestern (Acanthaster planci) ist ein oft rotgefärbter Seestern, der sich von Korallen ernährt (corallivore). Er verfügt über 6 bis 23 Arme und sein Durchmesser kann bis zu 40 cm betragen. Auf seiner Oberseite finden sich 4–5 cm lange spitze Giftstacheln, die bei Berührung Übelkeit, Lähmungen und starke Schmerzen hervorrufen können. Acanthaster ist die einzige Gattung in der Familie Acanthasteridae, die damit monotypisch ist. Neben dem Dornenkronenseestern wurden noch zwei weitere Arten beschrieben: A. ellisii aus dem östlichen Pazifik und A. brevispinus von den Philippinen. Aber deren Artstatus ist umstritten und es sind vielleicht Synonyme für A. planci.

Dornenkronenseestern

Der Seestern frisst ausschließlich Steinkorallen, indem er auf sie klettert, seinen Magen über sie stülpt und Verdauungsenzyme ausstößt. Das dadurch verflüssigte Gewebe nimmt er dann auf. Er frisst nur bei Nacht und kann bei Nahrungsknappheit bis zu sechs Monate von seinen Energiereserven leben.

Sie sind neben der Algenblüte auch für das Absterben von Korallenriffen verantwortlich, besonders am Great Barrier Reef in Australien haben sie beträchtlichen Schaden angerichtet. Ein einzelnes Tier kann innerhalb eines Jahres eine Korallenfläche von 13 Quadratmetern vernichten.

Die Dornenkronen „überfallen“ ein Riff in regelmäßigen Abständen, wobei Millionen Seesterne gleichzeitig über das Riff herfallen, vergleichbar mit einer Heuschreckenplage, und nur die Skelette der Korallen zurücklassen.

Die Abstände zwischen diesen Plagen haben sich in den letzten fünfzig Jahren stark verkürzt und die Zahl der beteiligten Individuen ist drastisch angestiegen. Es wird vermutet, dass Düngemittel, die durch den Regen in die Flüsse und von dort in die Meere geschwemmt werden, zur Vermehrung beitragen, da sich die Larven der Dornenkronen von Algen ernähren, deren Wachstum durch die eingeschwemmten Nährstoffe gefördert wird. Gleichzeitig nimmt durch die Überfischung der Weltmeere die Zahl der Fressfeinde von Larven und ausgewachsenen Dornenkronen dramatisch ab. Der Dornenkronenseestern hat sowieso nur sehr wenige Fressfeinde, darunter sind zum Beispiel das Tritonshorn (Charonia tritonis), eine Garnelenart und diverse Rifffische. Neuerdings wurde entdeckt, das sie auch von Scheibenanemonen der Gattung Pseudocorynactis gefressen werden, welche Dornenkronenseesterne mit einem Durchmesser bis zu 25 cm an sich heranziehen und anschließend komplett verdauen[1].

Inhaltsverzeichnis

Bekämpfung

Am Great Barrier Reef wird versucht, durch von der Regierung Australiens bezahlte Taucherpatroullien die Plagen einzudämmen. An einem Tag können diese Taucher zehntausende Tiere töten, wobei sie Gift in jeden einzelnen Arm der Seesterne injizieren müssen, da sie sich ansonsten regenerieren. Allerdings ist auch dieser Einsatz nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da jede Dornenkrone bis zu 50.000.000 Nachkommen im Jahr produzieren kann.

Gefährlichkeit für den Menschen

Dornenkronenseesterne haben an der Oberseite giftige Stacheln. Diese Stacheln können bei ungeschütztem Hautkontakt schmerzhafte Stichverletzungen zufügen, welche wegen des Giftes nur schlecht verheilen und zu Komplikationen und Sekundärinfektionen neigen. Die Zusammensetzung des Giftes ist nicht bekannt und es kann zudem zu den oben genannten Symptomen führen. In der Literatur wird empfohlen die Stacheln mit Pinzette oder Kanüle aus der Wunde zu entfernen und diese zu desinfizieren.[2]

Literatur

  1. Arthur R. Bos, Girley S. Gumanao, Franco N. Salac: A newly discovered predator of the crown-of-thorns starfish. In: Coral Reefs. Springer Berlin, Heidelberg 29. Februar 2008, ISSN 0722-4028 (doi:10.1007/s00338-008-0364-9) ([1] ; Stand: 06.04.2008). 
  2. Dieter Eichler, "Gefährliche Meerestiere erkennen", blv, 2005, ISBN 3-405-16992-5

Weblinks


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