Acanthosaura

Acanthosaura
Nackenstachler
Nackenstachler (Acanthosaura sp.)

Nackenstachler (Acanthosaura sp.)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Leguanartige (Iguania)
Familie: Agamen (Agamidae)
Gattung: Nackenstachler
Wissenschaftlicher Name
Acanthosaura
Ahl, 1926

Die Nackenstachler (Acanthosaura) sind eine Gattung der Agamen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre Stacheln im Nacken- und Rückenbereich, sowie über den Augen aus. Von den vier bisher beschriebenen Arten sind der Grüne Nackenstachler (Acanthosaura capra) und der Maskennackenstachler (Acanthosaura crucigera) die bekanntesten.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Die Nackenstachler sind in Südostasien beheimatet, unter anderem in Ländern wie Thailand, Vietnam und Kambodscha. Dort leben sie in Wäldern mit dichtem Bewuchs. Ihrer Liebe zu fließenden Gewässern haben sie ihren Beinamen „Kleine Wasseragamen“ zu verdanken.

Aussehen

Alle vier Arten sind etwa mittelgroß und weisen eine lebhafte Tarnfärbung auf, die besonders gut zur Geltung kommt, wenn die Tiere Stress empfinden oder am Morgen, wenn sie Wärme tanken wollen. Die charakteristischen Stacheln im Nackenbereich sind ebenfalls bei allen Arten zu finden.

Arten

  • Acanthosaura armata Gray, 1827
  • Grüner Nackenstachler (Acanthosaura capra) Günther, 1861
  • Maskennackenstachler (Acanthosaura crucigera) Boulenger, 1885
  • Acanthosaura lepidogaster Cuvier, 1829
  • Acanthosaura nataliae, Orlov, Truong & Sang 2006

Lebensweise

Im Vergleich zu anderen südostasiatischen Baumagamenarten, wie zum Beispiel den Schönechsen (Calotes), sind die Nackenstachler äußerst scheu. Meist flüchten sie ins dichte Gestrüpp, wenn sie entdeckt werden, oder drehen sich zumindest auf die dem Betrachter abgewandte Seite des Baumes, auf dem sie sitzen. Werden sie jedoch gefangen oder sehen keine Möglichkeit zur Flucht, so blähen sie als Drohgeste ihren Kehlsack auf. Bisse sind von den friedlichen Tieren nur ganz selten zu erwarten. In Gefangenschaft gehaltene Tiere gewöhnen sich schnell an den Menschen. Sie bilden sogar so viel Vertrauen, dass man sie aus der Hand füttern kann.

Nackenstachler haben einen recht abwechslungsreichen Speiseplan, so fressen sie nicht nur Insekten wie Grillen oder Käferlarven, sondern auch Spinnen, Regenwürmer, kleine Fische und Amphibien. Auch die gut getarnten Stabschrecken, die im gleichen Verbreitungsgebiet beheimatet sind, werden nicht verschont, sobald sie sich durch eine ungeschickte Bewegung verraten haben.

Haltung im Terrarium

In letzter Zeit werden Nackenstachler des Öfteren in Terrariengeschäften und Zoohandlungen angeboten, was jedoch nicht heißen soll, dass sich die Haltung dieser scheuen Tiere einfach gestaltet. Das Terrarium sollte über mehrere senkrechte Äste verfügen und mit vielen Pflanzen ausgestattet sein, wenn sich die Tiere wohl fühlen sollen. Ein großer Wasserteil mit sauberem, fließendem Wasser muss ebenfalls eingeplant werden, damit die Tiere nicht nur trinken, sondern auch ihr Bedürfnis nach einem ausgiebigen Bad befriedigen können. Es sei auch erwähnt, dass stehendes Wasser von Nackenstachlern nicht als solches erkannt wird, da sie anscheinend nur auf die Oberflächenbewegung reagieren. Als Nahrung im Terrarium eignen sich neben Heimchen und Zophobas auch Grashüpfer, Kellerasseln, Wachswürmer, Spinnen und im Sommer der sogenannte Wiesenplankton. Regenwürmer sollten vor dem Verfüttern gründlich mit warmem Wasser abgespült werden, da sie ansonsten nicht gerade förderlich für den Gesundheitszustand der Pfleglinge sind. Nackenstachler brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, die sich zum Beispiel durch einen über dem Terrarium angebrachten Ultraschallvernebler erreichen lässt. Bei der Wärme braucht man trotzdem Temperaturen bis 35°C.

Literatur

  • Manfred Rogner: Echsen, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-7248-8


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