- Coca-Cola Company
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The Coca-Cola Company Unternehmensform Public (NYSE: KO) Gründung 1892 von Asa Griggs Candler Unternehmenssitz Atlanta, Georgia, USA Unternehmensleitung Muhtar Kent, CEO
Mitarbeiter 90.500 (2008) Umsatz 28,857 Mrd. US-Dollar (2007)[1] Branche Getränkeindustrie Website The Coca-Cola Company ist ein US-amerikanischer Hersteller von Erfrischungsgetränken (Softdrinks). Der Firmensitz liegt seit der Gründung 1892 durch Asa Griggs Candler in Atlanta, Georgia, USA. Chief Executive Officer ist Muhtar Kent.[2]
Die Coca-Cola Company ist der größte Softdrinkhersteller weltweit. Das Unternehmen verkauft über 230 Getränkemarken in etwa 200 Ländern der Welt. Dabei werden rund zwei Drittel des Umsatzes außerhalb den USA erzielt. Das Unternehmen beherrscht über die Hälfte des weltweiten Marktes, wobei die Produktion dieser Getränke vor allem durch nationale Lizenzabfüllbetriebe übernommen wird.
Das bekannteste Produkt ist die namengebende Coca-Cola. Weitere Getränkemarken der Coca-Cola GmbH sind etwa Fanta, Sprite, Mezzo Mix, Lift, Nestea, Bonaqa, Apollinaris, Powerade und Spirit of Georgia.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erfunden wurde das ursprüngliche Getränk Coca-Cola von dem US-Amerikaner John Stith Pemberton (1831-1888). Die Erfindung des Namens Coca-Cola, abgeleitet aus den Zutatenlieferanten Kokablatt (engl. coca leaves) und Kolanuss (engl. cola nut) und des ersten Logos, wird Pembertons Buchhalter Frank M. Robinson zugeschrieben, der der Ansicht gewesen sein soll, die beiden geschwungenen Cs wären gut für die Werbung geeignet. Die erste Zeitungsanzeige erschien bereits am 29. Mai 1886 im Atlanta Journal.
1888, kurz vor dem Tod des Erfinders, erwarb der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler für 2.300 US-Dollar die gesamten Rechte an Coca-Cola. 1892 gründete er The Coca-Cola Company. Ein Jahr später ließ Candler Coca-Cola als Marke schützen und vermarktete sein Produkt schon bald in den gesamten USA und seit 1896 auch im benachbarten Ausland.
Neben dem Hauptsitz in Atlanta entstanden in dieser Zeit neue Zweigstellen in Los Angeles, Chicago, Philadelphia, New York und Dallas. 1904 ließ Candler den nach ihm benannten Turm als Firmensitz errichten, das erste Gebäude in Atlanta, das höher als der Kirchturm war. In sein Fundament ließ er eine Kupferkassette mit seinem Bildnis und einer Flasche Coke ein.
1917 zog sich Candler aus der Firma zurück und wurde Bürgermeister von Atlanta (1917–1919). Im Januar übergab Asa Candler die Führung des Geschäfts an seinen Sohn Howard. An Weihnachten des Jahres vermachte Asa Candler seinen Verwandten 90 % der stimmberechtigten Aktien bis auf sieben Stück. Jedoch schon 1919 verkaufte Howard Candler hinter dem Rücken des Vaters die Coca-Cola Company an ein Konsortium um Ernest Woodruff und Eugene Stetson für 25 Mio. Dollar weiter.
Die neuen Eigentümer stellten die Coca-Cola-Familie 1920 vor eine Zerreißprobe, da sie die Verträge der Stammabfüller kündigen wollten. Diese hatten zwar am Anfang das volle unternehmerische Risiko getragen und unbefristete Verträge erhalten, delegierten aber inzwischen das eigentliche Abfüllen an die „Abfüller der ersten Stufe“ weiter und verdienten damit ihr Geld. Das Gericht erklärte die Verträge aber für rechtsgültig und somit unbefristet. In den 1930er-Jahren indes begann die Coca-Cola Company langsam die Anlagen der Stammabfüller aufzukaufen.
1923 trat Robert W. Woodruff, der Sohn von Ernest Woodruff, seinen Job als neuer Präsident der Coca-Cola Company an. Unter seiner Führung sollte die Firma das werden, was ein Journalist später das „sublimierte Wesen Amerikas“ nennen sollte. Sein Ziel war es, dass Coca-Cola nie mehr als „eine Armeslänge von der Lust“ entfernt sein dürfe, und es weltweit zu verbreiten, wofür 1926 das Foreign Sales Department – später The Coca-Cola Export Corporation – gründete.
Coca-Cola in Deutschland
Am 10. April 1929 wurde durch die „Deutsche Vertriebs-GmbH für Naturgetränke“, kurz „Deverna“, in Essen die erste Coca-Cola-Flasche in Deutschland abgefüllt. Im ersten Jahr wurden 5.840 Flaschen verkauft. 1930 wurde die Coca-Cola GmbH gegründet, die sich unter der Leitung von Max Keith um den Vertrieb kümmerte, während die Deverna den Sirup herstellte. Bereits 1933 wurden in Deutschland mehr als 100.000 Kisten pro Jahr verkauft. 1934 gab es schon mehr als 120 Konzessionäre und eine Abfüllanlage in Frankfurt am Main wurde gebaut. Der endgültige Durchbruch für Coca-Cola kam mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin.
Max Keith war selbst kein Mitglied der NSDAP, aber den damaligen deutschen Machthabern wohlgesinnt. 1936 reiste ein Konkurrent von ihm, Karl Flach von afri-cola, in die USA, um Abfüllanlagen zu besichtigen und stahl ein paar Kronkorken mit der Aufschrift „koscher“. Daraufhin wurde Coca-Cola in Deutschland als „jüdisch-amerikanisches Unternehmen unter der Leitung von Harold Hirsch“, der damals im Aufsichtsrat saß, denunziert. Keith bat Woodruff, Hirsch aus dem Aufsichtsrat zu entfernen. Dieser weigerte sich jedoch und soll gesagt haben: „Meine Politik heißt Coca-Cola“. Keith brach daraufhin mit dem deutschen Regime; dem Erfolg von Coca-Cola konnte dies jedoch keinen Abbruch tun. Selbst als der 2. Weltkrieg schon ausgebrochen war, lief das Geschäft in Deutschland mit Coca-Cola weiter. Allerdings wurde es für die deutsche Tochtergesellschaft der Coca-Cola Company immer schwieriger, die für die Cola-Herstellung benötigten Rohstoffe zu beschaffen. Deshalb erfand sie 1940 ein neues Erfrischungsgetränk: Fanta (abgeleitet von Fantastisch). Zunächst auf Molkebasis hergestellt, sicherte Fanta den Bestand der Coca-Cola GmbH, während 1942 die Coca-Cola-Produktion schließlich doch eingestellt werden musste.
1950 wurde die Coca-Cola-Produktion wieder aufgenommen. Und auch Fanta blieb ein beliebtes Getränk, zwischenzeitlich allerdings nicht mehr milchhaltig, sondern als Orangen-Limonade. In den Folgejahren wurde die in Deutschland erfundene Marke Fanta international bekannt. 1966 wurde mit Fanta Klare Zitrone eine neue Fanta-Sorte eingeführt, die später unter dem Namen Sprite ebenfalls international bekannt wurde. Weitere bekannte Produkte der Firma Coca-Cola sind Tafel- und Mineralwasser.
Nachdem die Abfüllung, Verkauf und Vertrieb in Deutschland zunächst auf verschiedene Lizenznehmer aufgeteilt waren, gibt es seit September 2007 nur noch einen großen Abfüller (Bottler): die Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE) AG, die im Gegensatz zu den Abfüllern der meisten anderen Länder direkt zum Coca-Cola-Konzern gehört. Bei der CCEAG arbeiten 11.500 Mitarbeiter an 70 Standorten.
2006 wurden 3,5 Milliarden Liter alkoholfreie Getränke durch die Coca-Cola-Organisation in Deutschland abgesetzt.
Coca-Cola in Österreich
2003 wurde der führende Mineralwasserhersteller Österreichs, Römerquelle, zu dem auch die kleinere Markusquelle gehört, an den Coca-Cola-Konzern verkauft. Der österreichische Abfüller gehört der griechischen Coca-Cola HBC S.A., einer der großen europäischen Coca-Cola-Produzenten. Die Coca Cola Beverages Austria übernimmt zudem den Vertrieb für die österreichische Traditionsmarke Almdudler.
Coca-Cola in der Schweiz
Coca-Cola ist seit 1936 mit eigener Abfüllung in der Schweiz vertreten. 1994 stieg Coca-Cola mit der Marke Nestea ins Eistee-Segment und im Jahr 2001 mit Minute Maid ins Fruchtsaft-Segment ein. Im Oktober 2002 wurde die Valser Mineralquellen-AG übernommen. In der Schweiz ist die Coca-Cola AG eine Tochtergesellschaft der Coca-Cola Company. Die Coca-Cola AG ist Lizenzgeberin an die eigentliche Getränkeproduzentin, die Coca-Cola Beverages AG mit Sitz in Brüttisellen. Diese gehört wie der österreichische Abfüller ebenfalls zur griechischen Coca-Cola HBC S.A.
Kritik
2004 geriet der Konzern mit seiner Marke Dasani in die Kritik. Es wurde aufbereitetes Themse-Wasser in Flaschen gefüllt und zu einem weit höheren Preis als Wasser aus dem Hahn angeboten. Obwohl die Coca-Cola Company betonte, das Unternehmen reinige das Wasser von Verschmutzungen und Keimen und setze dafür hochwertige Mineralien zu, konnten in dem Wasser Bromat-Verunreinigungen nachgewiesen werden, die doppelt so hoch waren wie der Grenzwert. Dafür bekam der Ableger Coca-Cola Company Großbritannien den satirischen Ig-Nobelpreis.
Umweltprobleme
2003 kam die Coca-Cola Company wegen einer 1998 errichteten Abfüllanlage in Indien in die Kritik. Die Anlage in Plachimada im Palakkad-Distrikt entzog dem Boden täglich bis zu 1 Million Liter Grundwasser. Auf Dauer führte dies zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels. Infolgedessen erhöhten sich Salzgehalt, Wasserhärte, Kalzium- und Magnesiumgehalt dermaßen, dass eine Nutzung als Trinkwasser oder zur Bewässerung der Felder unmöglich wurde. Zusätzlich führten durch Coca-Cola als Dünger in den Verkehr gebrachte Schlammabfälle zu Verunreinigungen und Hautproblemen bei der ansässigen Bevölkerung, da Schwermetalle enthalten waren. Die Anlage ist mittlerweile geschlossen, Coca-Cola übernahm jedoch keine Verantwortung für das Trinkwasserproblem.
In Panama wurde das Unternehmen zu einer Geldstrafe von 300.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 190.000 Euro) verurteilt, da es im Jahr 2003 die Bucht von Panama sowie die Schlucht von Vista Hermosa mit Färbemitteln verschmutzt hat. Der Konzern muss auch für die Beseitigung der Schäden aufkommen.
Gesellschaftliche Probleme
Zudem werden der Coca-Cola Company beispielsweise rassistische Diskriminierung von Schwarzen[3] und HIV-Infizierten in den USA und Afrika, Verletzung der Menschenrechte, Mord, Inhaftierung, Vertreibung, Entführung und Entlassungen von Gewerkschaftern in Kolumbien [4] [5] , Guatemala, Peru, Brasilien, den USA, Venezuela, Palästina, der Türkei und dem Iran vorgeworfen.
2003 hat der Konzern in Mexiko Ladenbesitzer unter Druck gesetzt und wollte mit Drohungen und Knebelverträgen verhindern, dass sie Konkurrenzprodukte wie beispielsweise Big Cola verkaufen.
Gewerkschaften
Nachdem in Kolumbien Gewerkschafter der lokalen Gewerkschaft Sinaltrainal ermordet wurden, die in Coca-Cola-Auftragsfirmen tätig gewesen waren, versuchten europäische Gewerkschaftslinke einen Boykott gegen Coca-Cola zu initiieren. Auch die Bundeskonferenz der Gewerkschaft ver.di rief 2004 zum Boykott auf [6]. Im Juni 2005 wurden in Kolumbien mehrere Studenten, die an Protesten gegen Coca-Cola in Kolumbien teilnahmen, entführt.
Verbot
In Indien waren Coca-Cola und Pepsi von 1970 bis 1993 verboten.
Boykott
Wegen der Vorwürfe zu Umweltverschmutzungen in Indien und Morden in Kolumbien boykottieren in den USA seit Ende 2005 mehrere Universitäten den Verkauf von Produkten der Coca-Cola Company. In Deutschland hat das Studierendenparlament der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster im Sommersemester 2007 einstimmig beschlossen, den US-amerikanischen Getränkehersteller Coca-Cola Company zu boykottieren. [7] Ähnliche Beschlüsse von Studierendenparlamenten gab es an der Uni Bielefeld, TU Dortmund, Uni DuE, Uni Köln und Uni Wuppertal.
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ruft ihre Mitglieder ebenfalls dazu auf, „als Konsumentinnen und Konsumenten ihre Verantwortung wahrzunehmen und auf Produkte des „Coca-Cola“-Konzerns zu verzichten, bis Informationen über einen Politikwechsel beim „Coca-Cola“ Konzern vorliegen.“[8]
Auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ruft seine Mitglieder zum Boykott von Coca-Cola-Produkten auf.[9]
Die Katholische Junge Gemeinde (KjG) hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, Coca Cola zu boykottieren. Seither werden auf Veranstaltung nur noch Getränke angeboten, die nichts mit dem Konzern zu tun haben.
Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) beteiligt sich ebenfalls seit Sommer 2007 an dem Coca-Cola-Boykott.[10]
Seit 2008 boykottiert auch das Jugendwerk der AWO den Konzern.
Weblinks
- The Coca-Cola Company (englisch)
- Coca-Cola GmbH Deutschland
- Coca-Cola Schweiz AG
- Active Girls Who Drink Colas Are Five Times More Likely To Fracture Bones
- kolumbienkampagne berlin: Kritik an der Firmenpolitik in Südamerika
- Profitable Konzerngewalt in Kolumbien
- "Der lange Marsch ums Wasser" Cola Fabriken in Indien
Belege
- ↑ http://www.thecoca-colacompany.com/presscenter/pdfs/ko_earnings20080213.pdf
- ↑ Coca-Cola ernennt President Muhtar Kent zum neuen CEO
- ↑ Ben White. „Black Coca-Cola Workers Still Angry “, Washington Post, April 18, 2002.
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/883/67816/
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ Beschluss der 70. Bundesversammlung der DPSG vom 20. Mai 2007 in Münster
- ↑ Beschluss der BDKJ-Hauptversammlung vom 10. bis 13. Mai 2007 in Altenberg
- ↑ Beschluss des KLJB-Bundesausschusses vom 22. bis 24. Juni 2007 in Bonn
Unternehmen im Dow Jones Industrial Average (Stand: 22. September 2008)3M | Alcoa | American Express | AT&T | Bank of America | Boeing | Caterpillar | Chevron | Citigroup | The Coca-Cola Company | DuPont | ExxonMobil | General Electric | General Motors | Hewlett-Packard | Home Depot | Intel | IBM | JPMorgan Chase & Co. | Johnson & Johnson | Kraft Foods | McDonald's Corporation | Merck | Microsoft | Pfizer | Procter & Gamble | United Technologies Corporation | Verizon Communications | Wal-Mart | The Walt Disney Company
33.771-84.396552777778Koordinaten: 33° 46′ 16″ N, 84° 23′ 48″ W
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