- Coiter
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Volcher Coiter (* 1534 in Groningen; † 1576 in Frankreich), auch Volcher Coyter bzw. Koyter, war ein niederländischer Arzt und Vogelkundler.
Sein Vormund war der italienische Arzt und Naturforscher Ulisse Aldrovandi, über das Leben Coiters ist nur wenig bekannt. Es ist möglich, dass Coiter, der sich vor allem mit Anatomie und Physiologie beschäftigte, beim deutschen Arzt Leonhart Fuchs in Tübingen studiert hat.
Von 1562 an lehrte er in Bologna, wo er zuvor Aldrovandis Unterricht besucht hatte, Chirurgie und Logik, bis er 1566 von der Inquisition aufgehalten und für ein Jahr inhaftiert wurde, weil er sich der Reformation angeschlossen hatte. Zwischen 1566 und 1569 diente er dem Markgrafen Ludwig VI. in Amberg, danach bekleidete er bis 1576 eine Stelle als Arzt in Nürnberg, die ihm wahrscheinlich vom deutschen Arzt und Botaniker Rudolf Jakob Camerarius verschafft worden war. 1575 wird er vom Markgrafen während eines Feldzugs gegen Frankreich als Militärarzt rekrutiert, während dem er stirbt.
Coiter, der der erste war, der die Embryologie als eigenständige, vollwertige medizinische Disziplin behandelte, war aufgrund seiner Beobachtungen an Hühnerembryonen berühmt geworden, deren Entwicklung er bis zum Schlüpfen Tag für Tag beschrieb. Er beschrieb zudem die weiblichen Genitalien in Externarum et Internarum Principalium Humani Corporis von 1573. Zudem stellte er die Beobachtung an, dass frisch entnommene Herzgewebsportionen eine Zeit lang weiterschlagen, und dass das im Herzen tiefgelegene Gewebe am längsten weiterschlägt, wobei er mit großer Wahrscheinlichkeit der erste war, der dieses Phänomen beschrieb.
Er studierte außerdem intensiv die Anatomie und das Verhalten der Vögel und veröffentlichte Zeichnungen der Skelette der Kraniche, der Kormorane, der Papageien und der Grünspechte.
Personendaten NAME Coiter, Volcher ALTERNATIVNAMEN Volcher Coyter KURZBESCHREIBUNG niederländischer Arzt und Vogelkundler GEBURTSDATUM 1534 GEBURTSORT Groningen STERBEDATUM 1576 STERBEORT Frankreich
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