Collybia fusipes

Collybia fusipes
Spindeliger Rübling

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
Gattung: Rüblinge (Collybia)
Art: Spindeliger Rübling
Wissenschaftlicher Name
Collybia fusipes
Quélet

Der Spindelige Rübling (Collybia fusipes) ist ein ungenießbarer Pilz und zählt innerhalb der Familie der Ritterlingsartigen (Tricholomataceae) zur Gattung der Rüblinge (Collybia).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Spindelige Rübling ist ein Lamellenpilz mit etwas unangenehmen und aufdringlichem Duft. Der Hut ist fleischbraun bis dunkel rotbraun gefärbt und verblasst mit fortschreitendem Alter, er ist ungerieft. Der Hutdurchmesser beträgt 3 bis 6 und in seltenen Fällen auch bis zu 8 Zentimeter. Die Lamellen sind hell, leicht fleischfarben und oftmals fleckig. Die einzelnen Lamellen stehen in relativ weitem Abstand zueinander und sind aufsteigend am Stiel anhaftend. Der Stiel ist wie der Hut gefärbt, allerdings in der Regel etwas heller. Er ist spindelig wurzelnd und nach unten zu verdreht, außerdem sehr zäh beim Kauen. Mit fortschreitendem Alter wird der Stiel dunkler. Die Sporen sind weiß und länglich geformt.

Verwechslungen

Einige Hauptunterschiede zu ähnlichen Arten sind die spindelnd verdrehte Stielbasis des Spindeligen Rüblings sowie seine nicht weißen, aufsteigend am Stiel anhaftenden und entfernt zueinander stehenden Lamellen. Eine hellere, ähnliche Art ist die seltene, in Nadelwäldern, vor allem im Schwarzwald, vorkommende Art Collybia fodiens. Im Gegensatz zu den Lamellen des Spindeligen Rüblings sind die Lamellen von Collybia fodiens an der Unterseite gezahnt. Auch der Verdrehte Rübling (Collybia distorta) kommt in Nadelwäldern vor und sieht dem Spindeligen Rübling ähnlich, er ist allerdings zierlicher als er. Sowohl Collybia fodiens, als auch Collybia distorta sind Bodenbewohner.

Verbreitung

Spindeliger Rübling Collybia fusipes mit einem halbiertem Pilz

Das Verbreitungsgebiet dieses Pilzes erstreckt sich über ganz Europa, er ist aber nach Norden zu ab Mittelschweden fehlend. Der Spindelige Rübling findet sein Vorkommen vor allem in Laubwäldern, insbesondere in Wäldern mit Buchen- und Eichen-Bestand. Auch auf Parkanlagen ist diese etwas wärmeliebende Art gelegentlich anzutreffen. In großen Ausnahmen findet man auch in Nadelwäldern Spindelige Rüblinge. Er kommt immer in Verbindung mit Holz vor, auch wenn er scheinbar am Boden wächst liegt das Myzel an in der Erde vergrabenem Holz oder reicht bis an höher liegende Hauptwurzeln seines Wirtsbaumes. Zumeist wächst er an Eichenstümpfen oder an den Füßen größerer, gesunder und lebender Eichen. Die Fruchtkörper, also das, was man überirdisch vom Pilz sieht, sind zumeist von Juli bis Oktober zu finden, nach milden Wintern und mit feuchtwarmen Frühsommern kommt er auch schon ab Mitte Juni vor. Dadurch, dass der Stiel recht zäh und schlecht zersetzbar ist, sind einzelne Spindelige Rüblinge über lange Zeit anzutreffen, unter günstigen Klimaverhältnissen überdauern einige sogar bis tief in den Winter. Auf den Stämmen und Wurzeln von lebenden Bäumen wachsend kann der Spindelige Rübling Weißfäule verursachen, daher ist er ein unbeliebter Waldschädling, der bereits für den Tod vieler Bäume verantwortlich zu machen ist. Außerdem ist er in Zusammenhang mit anderen negativen Faktoren für größere Eichensterben verantwortlich.

Literatur

  • Erwald Gerhardt: BLV Bestimmungsbuch: Pilze, BLV Verlagsgesellschaft mbH, Auflage 3, ISBN 3-405-13401-3
  • A. Gminder und T. Böhning: Kosmos Naturführer: Welcher Pilz ist das?, Franckh Kosmos Verlags-GmbH und Co. KG, ISBN 3-440-10797-3

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