Cornus suecica

Cornus suecica
Schwedischer Hartriegel
Schwedischer Hartriegel (Cornus suecica)

Schwedischer Hartriegel (Cornus suecica)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Hartriegelgewächse (Cornaceae)
Gattung: Hartriegel (Cornus)
Art: Schwedischer Hartriegel
Wissenschaftlicher Name
Cornus suecica
L.

Der Schwedische Hartriegel (Cornus suecica) ist eine Staude aus der Gattung der Hartriegel. Er hat ein zirkumpolares Verbreitungsgebiet; einige Vorkommen reichen südwärts bis Schleswig-Holstein und in die Niederlande.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Schwedische Hartriegel ist eine mehrjährige Staude, die jährlich gebildeten Triebe entspringen je nach Standort etwa Anfang Juni einem verzweigten Rhizom und werden etwa zehn bis dreißig Zentimeter hoch. Das Rhizom ist mit schuppigen Blättern besetzt, die jeweils eine Knospe enthalten und an denen auch die Wurzeln entspringen. Die Wurzeln gehen eine Symbiose mit bestimmten Pilzen ein (Mykorrhiza).

Die Blätter sind gegenständig, oval und zugespitzt. Die Blattpaare verteilen sich recht gleichmäßig an den Trieben, im Gegensatz zum Kanadischen Hartriegel, bei dem sie an den Triebenden gehäuft sind. Die Triebe sind meist unverzweigt, seltener bilden sich am letzten Blattpaar Verzweigungen. Die Triebe enden mit einem Blütenstand oder bleiben rein vegetativ.

Der Blütenstand besteht aus etwa acht bis 25 Blüten mit je vier dunkel-purpurnen Blütenblättern. Der Blütenstand wird von vier weißen Hochblättern umgeben. Die Blüten enthalten eine Nektar absondernde Scheibe und werden von Insekten bestäubt, oder benachbarte Blüten eines Blütenstandes bestäuben sich. Beim Kanadischen Hartriegel wurde ein Mechanismus zum Herausschleudern der Pollen beschrieben, der ähnlich auch beim Schwedischen Hartriegel vorkommen soll: An einem Blütenblatt befindet sich eine empfindliche Borste, die bei Berührung die noch geschlossene Blüte aufplatzen lässt und die Antheren über ein Gelenk nach oben schleudert.[1] Die Blütezeit liegt im Juli und August.

Die Früchte sind runde rote Beeren, die im September reifen. Sie sind ungiftig, aber fade und mehlig. Sie werden von Tieren gefressen, die so für die Verbreitung sorgen. Der einzelne Same keimt im darauffolgenden Frühjahr.

Illustration aus Lindmans „Bilder ur Nordens Flora“

Verbreitung

Die Art hat eine weite Verbreitung in der arktischen und subarktischen Zone. Sie fehlt allerdings im kontinentalen Nordamerika, wo der ähnliche Kanadische Hartriegel vorkommt, und im kontinentalen Sibirien. Es ergeben sich zwei disjunkte Verbreitungsgebiete an Atlantik und Pazifik: einmal vom östlichen Nordamerika über Labrador, Neufundland, Grönland und Island nach Nordeuropa und ins nordwestliche Russland; zum anderen von Alaska über die Aleuten bis nach Kamtschatka.

Die Vorkommen in Mitteleuropa liegen an der südlichen Verbreitungsgrenze; der Schwedische Hartriegel ist hier selten und in Deutschland gesetzlich geschützt. (Bundesartenschutzverordnung) Er steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten (Kategorie 1) und ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Der Schwedische Hartriegel wächst auf sauren Substraten und benötigt eine gute Wasserversorgung. Er ist oft mit verschiedenen Vaccinium-Arten vergesellschaftet und besiedelt Moore, Heide sowie lichte Birken- und Kiefernwälder.

Sonstiges

Theodor Storm hat in seiner Novelle Waldwinkel ein Gedicht mit dem Titel „Cornus suecica“ verfasst:

Eine andre Blume hatt ich gesucht -
Ich konnte sie nimmer finden;
Nur da, wo zwei beisammen sind,
Taucht sie empor aus den Gründen.[2]

Quellen

  • K. Taylor: Cornus suecica L. (Chamaepericlymenum suecicum (L.) Ascherson & Graebner). In: Journal of Ecology. 87, Nr. 6, S. 1068-1077 (doi:10.1046/j.1365-2745.1999.00415.x). 

Einzelnachweise

  1. T. Mosquin: The explosive pollination mechanism in the pop flower Chamaepericlymenum Cornaceae. In: Canadian Field-Naturalist. 99, Nr. 1, S. 1-5. 
  2. Theodor Storm: Waldwinkel. (http://www.gutenberg.org/etext/8921 ; Text bei Projekt Gutenberg). 

Weblinks


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