- Achselschweiß
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Als Schweiß wird das Sekret der Schweißdrüsen bezeichnet, das Menschen beim Schwitzen absondern. Seine biologische Funktion besteht in der durch Verdunstungskälte erzeugten Kühlung des Organismus. Durch Verdunstung auf der Hautoberfläche werden dem schwitzenden Individuum 2,42 kJ/g Schweiß an Energie entzogen. Eine übermäßige, krankhafte Absonderung von Schweiß wird als Hyperhidrose bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Zusammensetzung
Die Zusammensetzung des Sekretes ist von persönlicher Konstitution, der Umgebungstemperatur, dem Akklimationszustand und der Arbeitsleistung sowie bedingt der Ernährung abhängig. Im Allgemeinen sind im menschlichen Schweiß folgende Stoffe enthalten:
- Wasser (etwa 99 Prozent)
- Natriumionen (45 mmol/l)
- Chloridionen (58 mmol/l)
- Kaliumionen (5-9 mmol/l)
- weitere anorganische Salze
- Harnstoff
- Harnsäure
- langkettige Fettsäuren
- Aminosäuren
- Ammoniak
- Zucker
- Milchsäure
- Ascorbinsäure (Vitamin C)
- Cholesterin
Die restlichen anorganischen Stoffe sind in einer nicht nennenswerten Menge enthalten. Frischer Schweiß ist völlig geruchlos. Erst der Abbau von langkettigen Fettsäuren zu kürzeren Ketten wie Ameisensäure oder Buttersäure sorgt für den typischen Schweißgeruch. Dafür sind verschiedene zur natürlichen Hautflora zählende Bakterien verantwortlich. Eine Ausnahme bildet die Pubertät; durch verschiedene hormonell bedingte Vorgänge im Körper kann auch frischer Schweiß schon riechen.
Menge
Ohne starke körperliche Aktivität oder heiße Umgebung verliert der Mensch ca. 100-200ml Schweiß pro Tag. Die maximale Schweißproduktion liegt bei 2 kg/h. Der Körper kann nach Akklimatisierung sogar bis zu 4 kg Schweiß pro Stunde produzieren. Dies würde einer Verdunstungsenergie von 10000 kJ/h entsprechen (also ca. 2800 W), allerdings verdunstet der Schweiß bei einer solchen Produktion nicht vollständig sondern tropft ab. Bei vermehrter Sekretion nimmt der Salzgehalt des Schweißes ab, um übermäßigen Salzverlust zu vermeiden.
Im Tierreich
Schweine, Kaninchen und alle Reptilien, auch alle Vögel sowie alle Fischarten besitzen keine funktionsfähigen Schweißdrüsen. Bei Hunden und Katzen beschränkt sich die Verteilung der Drüsen auf wenige Körperbereiche (z. B. Ballenbereich) so dass diese Tierarten andere Möglichkeiten zur Kühlung des Organismus entwickelt haben (z. B. Hecheln).
Weitere Funktion
Im Schweiß sind auch Sexualduftstoffe (Pheromone) enthalten, so dass dem Schweiß auch bei der Fortpflanzung bzw. der sexuellen Erregung des Sexualpartners Bedeutung zukommen könnte. Da sich beim Menschen allerdings das Vomeronasalorgan, das zur Wahrnehmung dieser Geruchsstoffe dient, während der Embryonalperiode zu einem Rudiment zurückbildet, ist diese Tatsache in Forschungskreisen umstritten.
Es ist ein Brief von Napoleon an seine Frau Josephine bekannt, in dem er selbige auffordert, sich nicht mehr zu waschen, da er in zwei Wochen komme.
Siehe auch
Literatur
- R. Klinke, H-C. Pape, St. Silbernagl: Physiologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart 2005, 5., komplett überarbeitete Auflage, ISBN 3-13-796005-3
Weblinks
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