Coua delalandei

Coua delalandei
Delalande-Seidenkuckuck

Delalande-Seidenkuckuck (Coua delalandei)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Unterfamilie: Buntschnabelkuckucke (Phaenicophaeinae)
Gattung: Seidenkuckucke (Coua)
Art: Delalande-Seidenkuckuck
Wissenschaftlicher Name
Coua delalandei
Temminck, 1827

Der Delalande-Seidenkuckuck (Coua delalandei) ist eine ausgestorbene Kuckucksart aus der Gattung der Seidenkuckucke oder Couas. Benannt ist er nach dem französischen Naturforscher Pierre Antoine Delalande.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mit 56 Zentimetern war der Delalande-Seidenkuckuck die größte Art der Couas. Die Flügellänge betrug 217 bis 226 mm. Der Schwanz war mit 256 bis 300 mm sehr lang. Die Oberseite war dunkelblau, die Unterseite weiß und kastanienfarben. Der Kopf war dunkelviolett. Die nackte hellblaue Gesichtshaut war von einem schwarzen Federkranz umgeben. Der Rücken war blau. Der Schwanz war blau mit einem grünlichen Schimmer. Die äußeren Schwanzfedern hatten weiße Spitzen. Die Kehle und die Oberbrust waren weiß, der Bauch kastanienfarben. Schnabel, Beine und Füße waren schwarz. Die Iris war braun. Wie die anderen Arten der Seidenkuckucke war er nicht parasitär.

Verbreitung und Lebensraum

Der Delalande-Seidenkuckuck war endemisch im Regenwald der Insel Nosy Boraha (fr.: Île Sainte-Marie) nordöstlich von Madagaskar. Auf dem madegassischen Festland selbst wurde er nie nachgewiesen.

Nahrung

Die Nahrung des Delalande-Seidenkuckucks bestand aus Afrikanischen Riesenschnecken der Gattung Achatina. Das Schneckengehäuse öffnete er, in dem er einen Stein als Amboss benutzte.

Aussterben

Das nachweislich letzte Exemplar des Delalande-Seidenkuckucks wurde 1834 von J. A. Bernier für das Muséum national d’histoire naturelle in Paris gesammelt. Zerstörung des Lebensraumes und Überjagung sind vermutlich die Hauptgründe für sein Aussterben. Die Kuckucke wurden ihrer begehrten Federn wegen gejagt, in dem man sie in Schlingen fing. Nachdem in den 1920er-Jahren Gerüchte über die weitere Existenz des Delalande-Seidenkuckucks in den Regionen von Fito und Maroantsetra auftauchten, unternahm der französische Zoologe Louis Lavauden 1932 eine Suchaktion, die jedoch fehlschlug. 1937 wurde die Art schließlich auf Vorschlag des Ornithologen Austin Loomer Rand für „ausgestorben“ erklärt. Heute befinden sich 13 Exemplare in den Museen von London, Paris, Leiden, Liverpool, New York, Cambridge (Massachusetts), Brüssel, Tananarive, Stuttgart und Wien.

Literatur

  • Robert B. Payne: The Cuckoos. Bird Families of the World. Volume 15, Oxford University Press, 2005 ISBN 0-19-850213-3
  • James C. Greenway: Extinct and Vanishing Birds of the World. Dover Publications Inc., New York 1967, ISBN 0-486-21869-4. 
  • Errol Fuller: Extinct Birds. 2000, ISBN 0-8160-1833-2. 
  • David Day: The Doomsday Book of Animals. Ebury Press, London 1981, ISBN 0670279870. 
  • Tim Flannery & Peter Schouten: A Gap in Nature: Discovering the World's Extinct Animals, Atlantic Monthly Press, New York, 2001. ISBN 0-87113-797-6

Weblinks


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